Mittelmäßig sein will keiner. Wir wollen anders sein, Revoluzzer mit dem Hang zur Selbstverwirklichung – wir wollen Fußabdrücke hinterlassen, Geschichte schreiben, frei sein. Wir wollen vegane Würstchen am Lagerfeuer brutzeln, mit dem dicken Zeh im Sand bohren, uns spüren. Wir wollen aus einer Gesellschaft ausbrechen, die ihren Kindern „höher, schneller, weiter“ als Manifest bereits in die Wiege legt. Wir wollen raus an die frische Luft, atmen. Wir wollen Gleichklang. Jetzt kann man sagen: Toller Zeitgeist. Tolle Entwicklung! Die Menschen besinnen sich wieder auf die Natur!
Aber plötzlich sprießen die Communities der Wildcamper, Freipinkler und Alternativ-Reisenden wie Pilze aus dem Boden. Überall werden Plätze zum Freistehen feilgeboten wie goldene Eier. Die Gruppen, Blogs und Influencer platzen aus allen Nähten mit unzähligen Tipps. Überschäumende Informationen an allen Ecken. Einen Campingplatz zu besuchen, ist so uncool wie die Häkeldeckchen auf dem Sofa von Tante Hilde, sanitäre Einrichtung zu benutzen, gleicht einem Fauxpas mit dem Messerbänkchen im 5 Sterne-Tempel. Heute gräbt man sich wieder ein Loch zum Kacken. So begeistert ich selbst vom Reisen mit meinem Auto und dem Schlafen abseits der Zivilisation bin – in mir steigen mehr und mehr ambivalente Gefühle hoch wenn ich durchs Netz zappe und die allgemeine Entwicklung betrachte. Was ist denn da passiert?!
Verwundert betrachte ich die Doppelmoral, mit der wir uns einerseits in unserem alltäglichen Leben in den Städten gegenseitig mit E-Scootern in die Hacken fahren, während wir andererseits in unserem anderen “freien“ Leben mit einer Dreckschleuder von 1983 an einen „einsamen“ (haha) See fahren und dabei arglos den eigenen Unrat hinterlassen. Natürlich räumt jeder seinen Müll weg, niemand macht ein Feuer im Wald und alle sind ganz peace mit Mutter Erde. Aber wie kommt es dann, dass wir auf Reisen regelmäßig unsere Beutel mit dem Scheiß Anderer füllen müssen?
Keine Sorge – ich werde nicht die Greta von Matsch&Piste, denn auch mir passiert es mal, dass ich achtlos eine Kippe in die Walachei schnippe. Aber wenn du jetzt mit dem Kopf schüttelst oder entrüstet die Augen rollst, frag dich doch erstmal, ob es sein musste die letzten fünf Sonderangebote bei H&M, die fünf Meter zum Supermarkt zu fahren und dein Wasser in Plastikflaschen zu kaufen.
Wir haben alle nur ein Leben auf dieser Erde. Und jeder sollte tun was er für richtig und wichtig erachtet. Aber tun sollte man auf jeden Fall was. Und das Mindeste ist, seinen eigenen Müll einzusammeln. Punkt.
Ich weiß, dass es sie gibt, diese Menschen! Die, die nicht nur ihren eigene Müll aufsammeln, sondern auch den der Anderen. Das finde ich super! Und deshalb gibt es für euch jetzt auch was geschenkt:
Du kannst ein Gin-Paket mit unserer wunderschönen Matsch&Piste Emaille-Tasse gewinnen. Den Gin habe ich für euch ausgesucht, weil er gut zu uns passt, ohne Firlefanz daher kommt, im Rheinland von Hand destilliert wird und einfach richtig gut ist! Sein Motto ist das Leben zu schätzen: Second Life – you decide. Und darum geht es uns Reisemenschen doch auch.
Du kannst mitmachen, indem du mir an doreen@matsch-und-piste.de ein Foto mit deiner gesammelten Müllbeute schickst. Schreib mir dazu gerne deine Gedanken zum Thema und wo genau du den Müll gesammelt hast. Auf dem Buschtaxitreffen am Samstag, den 7.9. werde ich mir eine Glücksfee suchen und unter allen Einsendungen den Gewinner ziehen lassen. Wenn du auf Instagram unterwegs bist, kannst du bei @matschundpiste live dabei sein und erfahren ob du gewonnen hast!
Mehr Infos zum Gin: auf secondlifegin.com oder facebook und instagram
Fotos: Doreen Kühr