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Chloé über Krankheiten auf Reisen bei Hunden wie Leishmaniose

Mit Hunden auf Reisen: Reisekrankheiten wie Leishmaniose erkennen und verhindern

Reisekrankheiten wie Leishmaniose oder Herzwurm (Dirofilariose) sind weit verbreitet

Die Urlaubszeit steht vor der Tür – und für viele Hundehalter heißt das: Abenteuer, Natur und Freiheit, am liebsten gemeinsam mit dem Vierbeiner. Was viele dabei unterschätzen: Bereits ab dem Gardasee lauern ernstzunehmende Gesundheitsrisiken für Hunde. Reisekrankheiten wie Leishmaniose oder Herzwurm (Dirofilariose) sind weit verbreitet – und oft bleibt ihre Gefahr lange unerkannt. Dabei kann eine Infektion schwere, zum Teil tödliche Folgen haben.

Ich muss gestehen: Bevor ich nach Italien gezogen bin, hatte ich noch nie etwas von solchen Krankheiten gehört – und erst angefangen, mich damit zu beschäftigen, als ich meinen Hund von Sizilien adoptierte, der Leishmaniose hat. Vielleicht hatte ich Glück, dass meine andere Hündin von Anfang an das Scaliborhalsband getragen hat und deswegen (bisher) nicht infiziert wurde? Wer weiß das schon…

Eines vorweg: Diese Krankheit bedeutet nicht sofort „Hund tot!“ – sie kann behandelt werden! Vorausgesetzt, man informiert sich gut und handelt richtig.

Leishmaniose – die schleichende Gefahr

Leishmaniose wird durch Sandmücken übertragen, die hauptsächlich in südlichen Ländern wie Italien, Spanien, Südfrankreich oder Griechenland aktiv sind. Doch auch in Norditalien (z. B. ab dem Gardasee) gibt es bereits Risikogebiete. Die Infektion kann auf zwei Arten auftreten:

  • Kutane Leishmaniose: Diese Form betrifft die Haut. Erste sichtbare Symptome können Haarausfall rund um die Augen, schlecht heilende Wunden (v. a. an Ellenbogen, Ohren oder der Nase), schuppige Haut oder verdickte Ballen sein.
  • Viszerale Leishmaniose: Diese Variante greift die inneren Organe (v. a. Leber und Nieren) an und verläuft häufig unbemerkt – bis es zu spät ist. Symptome können allgemeine Schwäche, Gewichtsverlust, Fieber oder Verhaltensänderungen sein. Unbehandelt kann sie zum Tod führen.

Besonders tückisch: Die Krankheit kann noch Jahre nach einer Reise ausbrechen. Es gibt dokumentierte Fälle, in denen Hunde bis zu sieben Jahre nach dem Urlaub plötzlich erkrankten. Deshalb ist es wichtig, Veränderungen im Verhalten oder Aussehen des Hundes ernst zu nehmen – selbst wenn die Reise lange zurückliegt.

Zudem kennen sich viele Tierärzte außerhalb dieser Länder nicht ausreichend mit der Krankheit aus, was zu Fehldiagnosen und falschen Behandlungen führen kann. Wer im Ausland war, sollte den Tierarzt ausdrücklich auf Leishmaniose als mögliche Ursache hinweisen und ggf. auf einen Test bestehen.

Ich habe erst letztens einen Hund innerhalb von zwei Wochen sterben sehen, weil die Besitzer nichts von Leishmaniose wissen wollten: „Ihm ging es doch so gut, er hatte nie etwas, und seit einer Woche frisst er nichts mehr und trinkt so viel.“ Dieser Hund war aus Neapel und als Welpe noch negativ getestet worden. Mit drei Jahren ist er dann verstorben – Leishmaniose im Endstadium, Nierenversagen. Die Besitzer haben innerhalb dieser drei Jahre keine weiteren Tests durchführen lassen, auch nicht auf mein Anraten hin.

Schon ein mehrtägiger Durchfall, der nicht abklingen will, kann ein Hinweis sein, dass sich dein Hund mit Leishmaniose infiziert hat oder sich bereits in einem Schub befindet. Hier ist es wirklich wichtig, sofort einen kompetenten Tierarzt aufzusuchen, der sich mit Mittelmeerkrankheiten auskennt und nicht einfach „herumprobiert“.

Herzwurm (Dirofilariose) – die stille Bedrohung fürs Herz

Auch der Herzwurm, übertragen durch Stechmücken, ist in vielen Mittelmeerländern weit verbreitet. Die Larven nisten sich im Körper ein und wachsen zu bis zu 30 cm langen Würmern, die Herz und Lunge schwer schädigen können. Symptome zeigen sich erst spät und sind oft diffus – zum Beispiel Husten, Leistungsschwäche oder Atemnot. Eine Behandlung ist langwierig und riskant.

Vorbeugen statt behandeln – aber richtig!

Schutzmaßnahmen sind essenziell, um diese gefährlichen Krankheiten zu verhindern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

1. Spot-On-Präparate

Diese werden auf die Haut aufgetragen und wirken gegen Sand- und Stechmücken.

  • Einfach anzuwenden, es wird einfach im Nacken aufgetragen
  • Breites Wirkungsspektrum (oft auch gegen Zecken und Flöhe)
  • Müssen regelmäßig erneuert werden (alle 2–4 Wochen)
  • Wirkung kann bei häufigem Baden oder starkem Regen nachlassen
  • Bei empfindlichen Hunden mögliche Hautreaktionen
  • Ist der Hund allergisch, kann es nicht wie ein Halsband einfach abgenommen werden. Abwaschen ist nicht möglich, da das Mittel bereits im Blutkreislauf ist.
  • Man sollte die Stelle, wo es aufgetragen wurde, möglichst nicht berühren

2. Halsband (z. B. Scalibor)

Das Scalibor-Halsband wirkt über mehrere Monate gegen Sandmücken, Herzwurm, Zecken und Flöhe und ist besonders praktisch auf Reisen. Es kann beim Schwimmen getragen werden – solange der Hund nicht stundenlang im Wasser bleibt (zum Schutz von Fischen und Gewässerorganismen). Wichtig: Lest bitte vor Anwendung die Packungsbeilage. Es kann sein, dass das Halsband schon ein paar Tage vor der Reise angelegt werden sollte, um die volle Wirkung zu entfalten.

Tipp: Ich persönlich verwende es ganzjährig und wechsle es alle sechs Monate – so sind meine Hunde dauerhaft geschützt, auch bei spontanen Reisen in den Süden. Hier in Südtirol gibt es auch in den Wäldern ein großes Zeckenproblem. Dank dem Scaliborhalsband haben meine Hunde maximal zwei Zecken im Jahr.

3. Impfung gegen Leishmaniose

Es gibt Impfstoffe, die das Risiko eines Krankheitsausbruchs senken, falls ein Hund infiziert wird.

Wichtig: Die Impfung bietet keinen 100%-igen Schutz – sie muss mit einem Mückenschutz kombiniert werden (z. B. Halsband oder Spot-On), um wirklich effektiv zu sein. Lass dich bei deinem (hoffentlich kompetenten) Tierarzt beraten.

Fazit: Wachsamkeit und Vorbereitung retten Leben

Wer mit seinem Hund ins Ausland reist – und sei es „nur“ bis zum Gardasee – sollte sich vorher genau über regionale Risiken informieren und seinen Vierbeiner schützen. Die Kombination aus Impfung und Mückenschutz (z. B. Halsband) bietet aktuell den besten Schutz gegen Leishmaniose & Co.

Nach der Reise ist ebenfalls Aufmerksamkeit gefragt: Kennt euren Hund, beobachtet ihn genau – und zieht bei Auffälligkeiten einen tierärztlichen Experten für Reisekrankheiten hinzu. Denn die beste Reise ist die, von der alle gesund zurückkehren.

Bitte nimm diese Krankheit nicht auf die leichte Schulter! Hier in Italien sind so viele Hunde infiziert – auch mein Cocker Spaniel, den ich von Sizilien adoptiert habe, kam mit dieser Krankheit zu uns. Ihm geht es gut. Alle sechs Monate machen wir eine Blutprobe, um zu sehen, ob er einen Schub hat. Zum Glück hatte er nur einen, als er vor drei Jahren zu uns kam. Seitdem geht es ihm sehr gut und seine Werte sind wirklich stabil.

Ich persönlich halte nichts von Bernstein-Halsbändern oder Kokosöl-Anwendungen vorbeugend gegen eine Leishmaniose-Infektion. Ich appelliere wirklich an alle, den Hund „richtig“ zu schützen!

Ein infizierter Hund kann später wieder negativ getestet werden, trägt den Erreger aber lebenslang in sich – und bei Stress kann die Krankheit erneut ausbrechen.

Wichtig: Du – und auch andere Tiere – könnt euch NICHT durch Kontakt mit einem infizierten Hund anstecken! Leishmaniose wird nur übertragen durch:

  • den Stich einer infizierten Sandmücke
  • beim Deckakt
  • oder durch eine infizierte Mutterhündin während der Trächtigkeit

Nur in extremen Fällen, bei massiven Blutverlusten und direktem Kontakt von Wunden, wäre eine Übertragung theoretisch möglich – aber praktisch ist das extrem selten.

Wenn du Fragen hast, darfst du mich gern kontaktieren!

Chloé über Krankheiten auf Reisen bei Hunden wie Leishmaniose

Über die Autorin:

Ich bin Chloé und vor 10 Jahren hat es mich von Berlin nach Südtirol verschlagen, wo ich mich Anfang 2025 selbstständig gemacht habe mit einem (Online) Laden für Van und Campingzubehör.

Mein Spezialgebiet? Ich würde sagen die Thermomatten (auf Maß angefertigt) made in Italy, passend für jeden Van, Camper, Offroader. Ok, sie sind nicht super stylisch mit Magneten, dafür verhindern sie die Kondensbildung an den Innenseiten der Scheiben und kosten auch weniger.

Da ich selber viel unterwegs bin mit meinen zwei Cockerspaniels, ist es mir wichtig, so viele Hundebesitzer wie möglich, über die tückischen Mittelmeerkrankheiten zu informieren, die es gibt. Einer meiner beiden adoptierten Cockerspaniel ist Leishmaniose positiv und diese Krankheit möchte ich dir und deinem Hund ersparen. Bitte gib lieber das Geld für einen ordentlichen Schutz aus als später für die Therapie und eventuell das Wissen, den Hund zu verlieren, nur weil man vielleicht zu geizig war oder meinte „ach, da passiert schon nichts“.

Auch wenn du nicht bei mir einkaufst, kannst du mich gern kontaktieren, solltest du Fragen zur Krankheit Leishmaniose haben.

Du findest mich hier https://campzilla-shop.com/de/shop/ oder auf Instagram: @campzilla_shop