Niklas und Theo – das klingt nach einem guten Duo, oder?! Und dann noch ein Disco als Reisefahrzeug! Heute im 4×4-Beiner-Interview: der schon immer reisende Braunschweiger und sein Dackel. Wir sprechen darüber, wie Niklas zum Offroad-Reisen kam, wo er schon überall war, was sein Fahrzeug ausmacht und natürlich, wie er mit seinem Hund Theo reist und was ihm dabei wichtig ist.
Bevor wir so richtig mit deinem Vierbeiner starten. Erzähl doch erstmal von dir! Wo kommt ihr her, wie kam die Liebe zum Reisen?
Wir kommen aus Braunschweig. Ich bin 28 Jahre alt, arbeite im Bereich Vermessung und Abrechnung, grob gesagt also im Bauwesen, und Theo ist mein Baustellendackel. In meiner Freizeit schraube ich seit 10 Jahren an (meistens) meinen eigenen Autos. Eigentlich bin ich reisend aufgewachsen, denn meine Eltern hatten einen ausgebauten T4 und später ein Wohnmobil. Selbst unterwegs bin ich beinahe seit ich fahren darf.
Wie kamst Du zum Offroad-Reisen?
Angefangen hat alles 2015 mit einem VW T5, welcher damals noch Frontantrieb hatte. Gewechselt auf Allrad bin ich dann 2017 und bin dann 2 Jahre mit einem T5 4 Motion durch die Welt gefahren. Diesen habe ich die ganze Zeit über aus und umgebaut. Dann zeigte sich aber, dass ich statt dem Platzangebot lieber auf mehr Geländegängigkeit, ein Automatikgetriebe und mehr Komfort beim Reisen wechseln wollte. So kam ich zu meinem Discovery 4.
Angefangen hat alles 2015 mit einem VW T5, der damals noch Frontantrieb hatte. 2017 wechselte ich auf Allrad und fuhr zwei Jahre lang mit einem T5 4Motion durch die Welt. Während dieser Zeit habe ich ihn kontinuierlich aus- und umgebaut. Doch dann stellte ich fest, dass ich statt großem Platzangebot gerne mehr Geländegängigkeit, ein Automatikgetriebe und mehr Komfort beim Reisen hätte. So entschied ich mich für meinen Discovery 4.
Wie bereitest du dich auf Reisen mit Hund vor?
Ich informiere mich vorab, welche Auflagen für den Hund in den zu bereisenden Ländern gelten, ob ich Theo beim Zoll anmelden muss und wie es dort mit Impfungen sowie Einreisebestimmungen aussieht.
Seit wann begleitet dich dein Hund?
Theo ist seit rund 5 Jahren täglich an meiner Seite und wir sind von morgens bis abends zusammen unterwegs – auch er muss arbeiten und sein Futter verdienen.
In welchen Ländern warst du schon gemeinsam mit Theo auf Reisen?
Mehrmals waren wir jetzt in Schweden. Auch Frankreich haben wir ausgiebig bereist, ebenso Spanien, und zwar von Weihnachten bis Neujahr. Auch Österreich, die Schweiz und Dänemark sind dem Dackeltier bereits bekannt. Als nächstes großes Ziel ist eine Exkursion in Richtung UK geplant.
Was macht deinen Dackel aus? Was findet Theo am Reisen toll?
Er ist ein Standard Kurzhaardackel. Charakterlich ist er ein ziemlich entspannter Hund, der sich immer über Abenteuer freut – außer es regnet! Sobald wir über holprige Pisten fahren, ist er total aus dem Häuschen und schaut liebend gern aus dem Fenster oder hält seine Nase raus. Es gefällt ihm, jeden Tag etwas Neues in der Nase zu haben und kleine oder größere Exkursionen zu Fuß zu unternehmen. Als Dackel hat er das Graben im Blut; das zeigt sich überall, wo wir stehen. Natürlich liebt er es auch, in der Sonne zu liegen!
Wo sitzt dein Hund während der Fahrt? Wo schläft er?
Selbstverständlich sitzt er auf dem Beifahrersitz – er muss ja etwas sehen können, und im Urlaub ist im Auto sonst kaum Platz. Die Nächte verbringt er immer genau vor dem Ausströmer der Standheizung und brutzelt dort vor sich hin.
Wie beschäftigst du ihn während langer Fahrten?
Da habe ich vermutlich den Jackpot – er schläft fast die gesamte Zeit!
Du reist mit einem Discovery? Erzähl uns gerne Details zum Fahrzeug!
Der Land Rover Discovery 4 ist Baujahr 2011, einer der ersten mit einem 8-Gang-Getriebe. Er hat einen 3.0 btdi Motor mit 256 PS und vielen Problemen. Auch eine HSE-Ausstattung ist vorhanden, und inzwischen hatte ich so ziemlich jede Schraube von ihm in der Hand. Es besteht eine kleine Hassliebe beiderseits.
Hast Du das Fahrzeug fürs Reisen umgebaut? Wenn ja, welche Umbauten hast du vorgenommen? Erzählt gerne!
Wo fangen wir am besten an? Technisch ist am Fahrzeug so ziemlich alles verändert worden. Für die Geländetauglichkeit habe ich das serienmäßige Luftfahrwerk durch Spacer um 5,5 cm nach unten versetzt, sodass ich bei einem Problem trotz der größeren Reifen noch rollen kann und trotz Höherlegung Seriendrücke fahre. Die Reifenwahl wurde nach und nach geändert, und nun steht er auf Cooper Discoverer STT PRO in 33×10.5R18. Dafür mussten sowohl am Rahmen als auch an der Karosserie einige Anpassungen vorgenommen und ein Reserveradträger montiert werden, da unter dem Fahrzeug für diese Reifengröße einfach kein Platz ist. Sämtliche Entlüftungen wurden wassersicher erhöht, und ein Schnorchel wurde verbaut. Der Unterfahrschutz besteht komplett aus 6 mm starkem Aluminium.
Im Innenraum habe ich mich direkt nach dem Kauf gegen die 2. Sitzreihe entschieden und stattdessen ein Doppelbodensystem aus Siebdruckplatten eingebaut. Darin integriert sind ein 40-l-Wassertank und zwei 100-Ah-Lifepo4-Batterien, ein Spannungswandler sowie Platz für Stühle und Tisch. Im Kofferraum war genug Platz für ein Schubladensystem und eine große Zweizonenkühlbox. Als Schlafgelegenheit habe ich mich vor vier Jahren für das Horntools Uranos Dachzelt entschieden und bereue diese Entscheidung nicht. Auf dem Dachzelt ist eine dauerhaft verbaute Autotherm Standheizung installiert – so sind auch tiefe Minusgrade kein Problem, und es gibt für uns keine Off-Season. Bestimmt habe ich wieder einmal die Hälfte vergessen.
Was hast Du für deinen Hund auf Reisen immer dabei?
Bis jetzt hat ihn eine quietschende Eule begleitet. Außerdem kann ich jedem Reisenden nur eine Flasche mit integriertem Napf empfehlen – so kann er auch während der Fahrt gut daraus trinken. Ein Leuchthalsband ist bei einem schwarzen Hund super praktisch und perfekt in den Abendstunden. Und natürlich stehen Stöcke bei ihm hoch im Kurs!
Nun ist dein Dackel ja ein Jagdhund, was bringt das für das Reisen mit? Hast Du immer an der Leine?
Wir haben uns gemeinsam auf einen gewissen Radius geeinigt, den er nicht verlässt. Meistens entspricht das ungefähr unserer beider Sichtweite. Falls er doch mal auf Erkundungstour geht, weiß ich, dass er keinen Blödsinn macht und dass er zurückkommt, wenn ich rufe. Während seiner Pubertät war das allerdings auch anders, aber dieses Vertrauen hat er sich mittlerweile erarbeitet.
Und, wie kamst Du zum Dackel?
Ein Dackel ist ein totales Charaktertier und für mich absolut DER Reisepartner – er hat ein kleines Packmaß mit großem Herz und der richtigen Portion Eigensinn. Und seien wir mal ehrlich, welcher Hundebesitzer streichelt seinem Hund die Beine! Die brauchen gar nicht so lang sein.
Was war dein schönstes Erlebnis auf Reisen, was macht es aus mit dem Hund zu reisen?
Ich finde es toll, ihm die Welt zu zeigen. Natürlich kann er mir nicht erzählen, was ihm gefällt, aber wir entspannen einfach zusammen und erkunden die Umgebung. Die schönsten Momente sind Wanderungen zu Fuß oder auf dem Rad hoch in die Berge und das gemeinsame Genießen der Aussicht von oben.
Was ist das schöne am Offroad-Reisen?
Für mich liegt die Faszination darin, an Orte zu gelangen, an denen keine Menschenseele mehr ist. Wenn ich in den Urlaub fahre, möchte ich abschalten und so wenig Kontakt zur Zivilisation haben wie möglich. Die Grenzen des Fahrzeugs teste ich unterwegs selten gewollt oder geplant aus, denn dafür ist es im Urlaub zu schwer beladen, die Belastung zu hoch und die Reparaturen zu aufwändig. Das wird sich im Sommer aber ändern …