Viele Anmeldungen hatte es bereits für die Abenteuer Fürstenau im Oktober 2015 gegeben. Für viele Offroad-Fahrer war sie eine Institution, die Abenteuer Fürstenau musste einfach sein. Dann der Schock: Die Veranstalter sagen das Treffen ab. John Wibier, einer der Initiatoren und Veranstalter, erzählte uns, warum es die Abenteuer Fürstenau nicht mehr geben wird und was er Neues plant.
Wie bist Du auf die Idee zur Abenteuer Fürstenau gekommen?
Auf meinem 1. Treffen mit dem Defender, 2009 in Bining, lernte ich Karsten, meinen späteren Mitorganisator, kennen. Im gleichen Jahr war die Eröffnung des Offroadparks Fürstenau und da mein Haus da wohnt, was lag näher, als dort ein kleines Treffen zu planen.
Hast Du ein paar Zahlen zur Abenteuer Fürstenau für uns?
Beim 1. Treffen 2010 waren es ungefähr 30 Fahrzeuge und 50 Teilnehmer. Das war klein und fein. Es war immer ein Treffen des Blacklandy-Forums und wurde dort auch unter Karstens Obhut in einem eigenen Thread angekündigt und besprochen. Über die fünf Jahre wuchs die Anzahl der Fahrzeuge auf gut 180, Teilnehmer waren es dann fast 300.
Die Abenteuer Fürstenau war überregional, markenoffen und sehr gut besucht. Aber in den einschlägigen Offroad-Medien war nicht viel darüber zu finden. War das gewünscht?
Ja, das war so gewünscht. Es war nicht immer markenoffen – erst ab 2013. Genau durch diese Markenoffenheit hatte sich mein Grundgedanke eines gemütlichen „familiären“ Land Rover-Treffens schon etwas verwässert – Ich wollte kein „anonymes“ Event, das hätte sich aber über die Medienverbreitung immer weiter in diese Richtung entwickelt
Es gibt viele Treffen, bei denen offroad gefahren werden kann: Messen, Club- und Forentreffen. Wie erklärst Du Dir den Erfolg der Abenteuer Fürstenau? Was war das Besondere daran?
Bekanntlich hat Erfolg immer mehrere Erzeuger: An erster Stelle ganz sicher die Motivation der Teilnehmer, des Teams und die Freude und Entspanntheit, die sie empfunden und auch so weitergegeben haben. Es gab nie Stress untereinander – eine große Familie eben. Treffpunkt für alle war an der Info – inklusive des freien Kaffees und nette Gespräche, die Stimmigkeit im Team.
Dann die Location – immer wieder spannend. Außerdem die Terminwahl und dass es immer um das gleiche Datum stattfand. Letztendlich auch das Angebot und die gute Vorbereitung der „Specials“ wie die Nacht-Orientierungsfahrten, die außerhalb des Geländes im Teuteburger Wald stattfanden, zusammen mit vorheriger Einweisung in die Navigation.
Was war der schönste Moment der Abenteuer Fürstenau an den Du Dich erinnern kannst?
Da gab es viele schöne Momente. Die schönsten waren aber immer die, wenn ich beim Abschied ein freudiges „Danke John – … freuen uns schon aufs nächste Jahr“ bekam.
Dass ihr aufhört, war für die meisten ein Schock. Wie kam es zu der Entscheidung?
Fünf Jahre sind eine runde Sache. Man sollte aufhören, wenn es am Schönsten ist, und nicht zu lange an „alten“ Mustern festhalten. Es ist Zeit für was Neues. Durchatmen – neue Impulse und neue Ideen. Da tut ein Jahr Pause ganz gut. Der 3. Oktober, das feste Datum der Abenteuer Fürstenau, liegt dieses Jahr auch nicht wirklich prickelnd: großer Aufwand, für uns und die weit fahrenden Teilnehmer, für wenig Zeit.
„Ein Jahr Pause“ klingt nach einer neuen Veranstaltung? Kannst du uns schon verraten, was du planst?
Ja, es wird 2016 eine neue Veranstaltung geben. Die Planung ist schon in vollem Gang. Datum ist wie gehabt der 3.Oktober. Es geht „Back to the Roots!“ und wird eine Veranstaltung ausschließlich für Land Rover werden. Titel: … and we can go anywhere!
Was hat Dich bei der Abenteuer Fürstenau geärgert? Und was möchtest Du bei der neuen Veranstaltung vermeiden?
Geärgert hat mich vor allem die Abhängigkeit von den Platzbetreibern bezüglich Preisen etc. Vermeiden werde ich in Zukunft eine „Verwässerung“ des Treffens. Soll heißen, es werden nur Land Rover-Fahrzeuge teilnehmen und das Treffen wird überschaubar bleiben, ein gemütliches und exklusives Miteinander. Weniger ist so oft mehr. Nur bitte nicht falsch verstehen, natürlich sind wir alle – egal welche Automarke – Offroader und 4×4-Fans. Aber es gibt so viele markenoffene Treffen – man muss auch mal den Mut haben, zu sagen: „Land Rover only“.
Was sind Deine persönlichen Pläne?
Das neue Unternehmen J.B.& Monkey auf die Beine bzw. auf die Räder zu stellen. Wir organisieren Touren inklusive Teambuilding, Überlebenstraining – Seminare – Wochenendtreffen. Das Base Camp steht in Fürstenau. Meine exellenten beruflichen Ausbildungen und Erfahrungen werde ich jetzt auch in unserem neuen Unternehmen umsetzen und – so weit als möglich – gerne an die Teilnehmer weitergeben. Alles weitere dazu auf unserer Internetseite: www.jb-and-monkey.de, die ab dem 01. August diesen Jahres aktiv sein wird. J.B. steht für John Boy – MONKEY für den Beifahrer bei Trophys, der die Karre dann immer aus dem Dreck zieht. Euch allen immer ne Handbreit Luft unterm Diff und allzeit gute Fahrt.
John Wibier ist 50 Jahre, in den Niederlanden geboren und aufgewachsen. Er ist als Berufssoldat der niederländischen Armee seit 1985 in Deutschland stationiert. In seiner Jugend war er bereits Motorrad- und Crossfahrer und durch seine Arbeit hat sich die Liebe zum Offroadfahren noch verstärkt. Seinen Führerschein machte er beim Bund auf einer Serie II Light Weight. Derzeit fährt er einen Defender 110 und ein ExMoD One Ten im Originalzustand mit zwei Anhängern M101 A2 (Amerikanische Armee) geschlossen und offen.
Fotos: © John Wibier, Andreas Woithon
* Internet-Seite verfügbar ab dem 1.8.2015