Vom Fernmeldebus zum Traum-Fahrzeug – Kassandra im VW T4

Kassandra liebt das Fischen und konnte mit ihrem VW einen wirklich guten Fang machen! Der „Van of the Year 1992“ ist Kassandras Gefährt. Ein VW T4, ehemaliger Bundeswehr-Bulli, mit einem 2,4-Liter-Dieselmotor und 78 PS, den sie selbst mit der Hilfe ihres Vaters restauriert hat. Sie liebt die Einfachheit in der Einrichtung, mag es praktisch und hat auf ihrem Dachträger alles was sie für ihre Reisen braucht. Sie ist der Ansicht, dass das Reisen im Bus einfach sein sollte und das gerade die Abwesenheit von Luxus dieses Feeling ausmacht. Mehr über Kassandra und ihren VW Bus erfahrt ihr unserem Interview.

Du hast ein ziemlich spannendes Hobby! Du fischt! Wie kamst Du dazu?

Ich liebe das Fischen, weil es mir Freude, Abenteuer und Erkenntnisse bringt. Schon mein ganzes Leben lang fische ich. Mein Vater war Fischer in einem kleinen Dorf in Griechenland und hat mich oft mitgenommen. Seitdem habe ich viele verschiedene Angeltechniken ausprobiert und bin immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

Ich mag es, die Natur zu beobachten und die Herausforderung anzunehmen, einen Fisch zu fangen. Außerdem fasziniert es mich, wie vielfältig die Fischwelt ist. An abgelegenen Seen oder Flüssen, oder gar am Meer zu campen und dort zu angeln bedeutet Urlaub für mich. Angeln und Reisen lässt sich einfach super verbinden.

Mit welchem Fahrzeug bist du auf deinen Reisen unterwegs?

Mit einem alten VW-Bus, den ich liebevoll Karlchen nenne. Er ist mein treuer Begleiter auf allen meinen Reisen. Mit Karlchen habe ich schon viele tolle Orte in Europa gesehen, aber auch einige Pannen und Überraschungen erlebt. Wisst ihr, welches Auto 1992 zum „Van of the Year“ gewählt wurde? Das ist mein Fahrzeug. Es ist ein ehemaliger Bulli der Bundeswehr, den ich günstig gekauft habe. Er hat einen 2,4-Liter-Dieselmotor mit 78 PS und einen kurzen Radstand. Er ist sehr geräumig und robust, aber auch etwas durstig. Aber ich bin sehr zufrieden mit ihm.

Erzähl uns mehr zu der Geschichte deines VW T4!

Mein Bulli ist mein Traumauto, das ich durch einen glücklichen Zufall bekommen habe. Er wurde früher von der Bundeswehr als Fernmeldebus eingesetzt, aber dann ausrangiert. Er ist ein VW T4, der mit verschiedenen Funk-, Navigations- und Kommunikationssystemen ausgestattet war. Er konnte sowohl stationär als auch verlegefähig eingesetzt werden. Er gehörte zur Fernmeldetruppe, die für die informationstechnisch gestützte Kommunikation des Heeres zuständig ist.

Er stand lange Zeit vergessen bei einem Nachbarn in der Garage, bis das verheerende Hochwasser nach Deutschland kam. Mit viel Mühe und einem Gabelstapler wurde er aus dem überfluteten Gebäude gerettet und dabei am Unterboden auch beschädigt. Ich war von Anfang an fasziniert von dem Bulli und wünschte mir, er wäre meiner. Ich sprach oft mit meinen Eltern darüber, aber ich traute mich nie, den Nachbarn zu fragen, ob er ihn verkaufen würde. Ich dachte, er wäre viel zu teuer oder schon vergeben. An einem sonnigen Sonntag im August kam ich vom Angeln nach Hause und traute meinen Augen nicht. In der Einfahrt stand der Bulli …

Was hat dich dazu veranlasst dich für einen Van zu entscheiden?

Ich bin schon immer ein Fan von Vans gewesen, seit ich die Fotos meiner Eltern gesehen habe, die mit ihrem T3 durch Griechenland gereist sind. Sie waren damals echte Abenteurer und lebten ihren Traum. Wer träumt nicht davon, mit einem Van die Welt zu erkunden? Ich wollte das auch erleben und kaufte mir mit meinem ersten Partner einen alten VW T4 für 750 Euro. Wir nannten ihn „Günther“ und machten ihn zu unserem Zuhause auf Rädern. Er war wie ein guter Freund, der immer für uns da war. Wir hatten die beste Zeit unseres Lebens, bis wir uns trennten und der TÜV unseren Günther stilllegte.

Aber ich gab die Liebe zu Vans nicht auf und fand so meinen neuen. Denn für mich gibt es nichts Schöneres, als mit einem Van die Welt zu erkunden. Ist das nicht ein tolles Gefühl, jeden Morgen an einem anderen Ort aufzuwachen? Ich brauche keinen neuen Typen, ich brauche einen Bulli.

Wie bist du bei der Restauration vorgegangen?

Die Restauration war für mich ein Abenteuer, bei dem ich viel gelernt und gelacht habe. Ich bin kein Autonarr, sondern eher ein praktischer Typ, der sich mit Autos so gut auskennt wie ein Fisch mit Fahrradfahren. Das hat mich aber nicht abgeschreckt, sondern eher neugierig gemacht. Mein Vater war mein Mentor und Partner, er hat mir gezeigt, wie man mit Schraubenzieher und Hammer umgeht, und gemeinsam haben wir aus einem Schrotthaufen einen Schatz gezaubert. Wir haben zusammen Teile des Autos auseinander- und wieder zusammengebaut, den Rost bekriegt und den VW T4 reisetauglich gemacht. Am Ende haben wir noch einen Freund der Mechaniker ist, um seinen Segen gebeten und die letzten Macken ausgebessert.

Den Bus haben wir dann mit Unterbodenschutz gepanzert, damit er mir nicht unterwegs auseinander fällt. Ich bin sehr stolz auf das, was wir vollbracht haben. Natürlich muss ich immer mal wieder etwas flicken oder austauschen, aber das macht mir Spaß, denn es gehört nun mal zum Vanlife dazu.

Erzähl uns mehr von der Restauration deines VW T4, was waren die Herausforderungen?

Das Auto war ein Opfer des Hochwassers. Das Wasser stand bis zur Mittelkonsole. Die Restauration war eine Schlammschlacht, bei der wir das Auto und alle Teile gründlich reinigen mussten. Wir haben alle wichtigen Teile ausgetauscht, wie Bremsen, Glühkerzen, Lager (alle beweglichen Gummigelagerten Teile), Filter, etc. Wir haben den Motorraum gesäubert und geölt, die Fahrzeugteile gespült und getrocknet. Die Standheizung war leider nicht mehr zu retten. Wir haben sie durch eine neue ersetzt.

Wir haben auch neue Reifen und Felgen montiert, die dem Bus einen Offroad-Look verleihen. Wir hatten Glück, dass das Auto kaum Rost hatte, was bei einem T4 eine Seltenheit ist. Die wenigen Roststellen haben wir behandelt und überlackiert, um sie vor weiterer Korrosion zu schützen. Das Projekt hat fast ein Jahr gedauert, aber es hat sich gelohnt. Der T4 ist jetzt mehr als nur ein Auto, er ist mein treuer Begleiter.

Für die Konservierung haben wir verschiedene Produkte verwendet, wie Rostumwandler, Unterbodenschutz, Hohlraumversiegelung, etc. Den Motor haben wir mithilfe einer befreundeten Werkstatt überholt. Er hatte einige Probleme, wie verstopfte Einspritzdüsen, undichte Dichtungen, etc. Die Kosten für die Restauration waren insgesamt etwa 5000 Euro, wobei der größte Posten der Motor war.

Das wichtigste an deiner Ausstattung ist für dich dein Dachträger?

Ja, ich habe einen Dachträger von Taubenreuther. Die genauer gesagt auch Rhino Rack vertreiben. Sie haben auch eine eigene Werkstatt, in der sie Einbauten und Reparaturen durchführen. Ich bin schon seit einiger Zeit eine zufriedene Kundin von Taubenreuther und Rhino Rack, weil sie mir immer eine gute Beratung und schnellen Service bieten.

Mit meinem Dachträger kann ich alles transportieren, was ich für meine Reisen brauche. Der Dachträger ist sehr stabil, leicht und vielseitig. Ich kann damit meine Angelbox, meine Markise und mein Gepäck problemlos befestigen. Die Angelbox ist eine Metallbox aus Armeebeständen. Sie wurde zum Transport von Flugabwehrgeräten verwendet. Die Markise ist ein toller Sonnen- und Regenschutz, den ich bei fast jedem Wetter aufspanne. Vor allem für Maya, meinen Hund. Sie liebt es, unter der Markise zu chillen und die Leute zu beobachten.

Außerdem gefällt mir das Design und die Qualität des Dachträgers. Er ist für mich der perfekte Begleiter für meine Abenteuer. Ich liebe es, mit meinem Fahrzeug neue Orte zu entdecken und spannende Erfahrungen zu machen. Ich war schon in vielen Ländern Europas unterwegs, aber es gibt noch so viel zu sehen. Ich nutze den Dachträger oft auch als Terrasse, um meinen Kaffee zu trinken und die schöne Aussicht zu genießen. Das ist viel besser als in einem stickigen Hotelzimmer zu sitzen. Außerdem kann ich mein Surfbrett oder Kajak auch auf dem Dachträger transportieren. Das ist super praktisch, denn so kann ich jederzeit surfen und Spaß haben. Es war mir von Anfang an wichtig, Platz flexibel nutzen zu können und das kann ich mit dem Dachträger definitiv!

Erzähl uns was du im Inneren des Fahrzeugs umgebaut hast.

Ich bin kein Fan von diesen Instagram-Vans, die aussehen wie aus einem Wohnkatalog. Mit Boho-Vorhängen und glänzender Küchenzeile. Mir war es wichtig, dass ich flexibel und spontan sein kann. Ich habe den Bus isoliert und mit neuen Holzplatten verkleidet. Die Sitzbezüge sind in einem fröhlichen Rosa-Petrol Ton, die Fenster haben einen praktischen Sichtschutz und der Boden ist aus PVC. Den Rest hatte ich mir vom Angeln abgeschaut: Meine Angelliege, mein Gaskocher, meinen Wasserkanister …

Später habe ich von meinem Vater einen kleinen Tisch bekommen, den ich außen an der Schiebetür anbringen kann. So bin ich dann die ersten 1,5 Jahre durch Europa getourt und kann mit Sicherheit sagen: Dieser Ausbau war einfach genial. Der Hund hatte Platz, ich konnte alles verschieben, wie ich es brauchte und ein- und auspacken, was ich wollte.

Auf meinen Reisen habe ich viele Leute getroffen, die wirklich beeindruckende Ausbauten hatten. Aber ich hatte nie das Verlangen, meinen Karl auch in so ein Schmuckstück zu verwandeln. Das Einzige, was mich immer etwas neidisch gemacht hat, war das Bett. Ein Bett, in dem man liegt und mit offener Heckklappe das Meer bewundern kann.

Also musste meine Angelliege weichen. Ich habe mir Bretter besorgt, die ich verwenden konnte, eine Matratze aufgetrieben und an einem Wochenende das Bett zusammengezimmert. Schön ist es jetzt nicht, an der Kopfseite ist es 1,20m und an den Füßen 90 cm breit. Also ziemlich improvisiert. Aber mir gefällt es. Außerdem musste ich noch meine selbst gebastelten Vorhänge ersetzen, die mehr Löcher als Stoff hatten und mir keine Privatsphäre mehr boten.

Im Endeffekt ist mein Auto ein Reise-Angel-Auto und ist sehr einfach gehalten. Das ist mir wichtig. Ich brauche keinen Luxus wie fließendes Wasser oder gar warmes Wasser. Ich will etwas erleben und in der Natur sein. Ich finde, dass das Reisen im Bus einfach sein sollte und das gerade die Abwesenheit von Luxus dieses Feeling ausmacht.

Fahrzeugdaten:

• Modell: VW T4
• Baujahr 1995
• Farbe Flecktarn
• Motor: 2,4 Liter Saugdiesel
• Reifen/Felgen: All Terrain BF Goodrich

Kassandra freut sich auf neue Abenteuer mit der Angel und ihrem VW T4! Wer sich für ihren Weg und das Angeln interessiert, findet sie auf Instagram: @gotmehook.ed