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Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen

Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen – Teil 1

Physikalische Grundlagen, Ursachen, Gefahren und was tun, wenn es brennt?

Wie war das wohl, als die Menschen vor tausenden von Jahren zum ersten Mal Feuer sahen? Hatten sie Angst vor den züngelnden Flammen des Feuers oder erkannten sie sogleich den Nutzen darin? Zweifellos hat das Feuer das Leben verändert und seit jeher übt ein Feuer eine gewisse Faszination auf uns Menschen aus. Sei es als Wärmequelle, Kochstelle oder als Versammlungsplatz zum gemütlichen Beisammensein und Schmieden von Plänen und Austauschen von Neuigkeiten. Entfacht ein Feuer seine zerstörerische Gewalt, dann sprechen wir von einem Brand. Diesen gilt es vorzubeugen und wenn es doch passiert ihn zu löschen und weitere Schäden zu verhindern. Darum soll es in diesem Artikel gehen, Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen.

Dazu müssen wir erst einmal verstehen, was bei so einem Brand passiert, warum dieser entstehen kann, welche präventiven Maßnahmen dieses verhindern können, welche Löschmittel es gibt um letztlich einen Entstehungsbrand löschen zu können. Auch auf Gefahren gehen wir im Folgenden ein.

Was passiert eigentlich bei einem Feuer oder Brand?

Bevor wir also tiefer in das Thema Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen einsteigen, sollten wir zunächst einmal verstehen, was bei einem Feuer oder Brand passiert. Der Brennvorgang ist nichts anderes als eine Oxidation. Eine chemische Reaktion von einem brennbaren Stoff mit Sauerstoff, bei der Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Damit es zu einem Feuer kommt, benötigen wir also zunächst einmal drei wesentlichen Dinge. Diese sind brennbares Material, Sauerstoff und eine Zündquelle. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Die stofflichen Voraussetzungen für ein Feuer sind noch relativ einfach zu greifen. Für einen Brand wird ein Stoff benötigt der brennbar ist. So ein Stoff kann in unterschiedlichen Formen daherkommen. Feste Stoffe, flüssige Stoffe oder gasförmige Stoffe zum Beispiel. Hier können wir uns leicht Dinge aus dem Offroader-Alltag vorstellen. Das Holz am Lagerfeuer zum Beispiel als fester Stoff, wobei dies noch eine Besonderheit beim Verbrennungsvorgang aufweist, auf die wir später noch eingehen. Oder die Betriebsstoffe in flüssiger oder gasförmiger Form. Die brennbaren Stoffe werden in sogenannte Brandklassen unterteilt. Die habt ihr bestimmt schon einmal auf einem Feuerlöscher gelesen. Doch was steckt eigentlich dahinter?

Brennbare Stoffe als Grundvoraussetzung für eine Verbrennung

Brandklasse A

Die Brandklasse A umfasst das Brennen fester Brennstoffe, z.B. das schon erwähnte Holz am Lagerfeier oder Kunststoffe im Fahrzeug. Diese festen Stoffe verbrennen in der Regel mit einer Glut. Eine Ausnahme bildet hier zum Beispiel, wie schon kurz erwähnt, das Holz was bei unserem wärmenden Lagerfeuer verbrennt. Denn dabei entstehen zunächst Gase, die dann verbrennen.

Brandklasse B

Die Brandklasse B enthält den Brand flüssiger Brennstoffe, z.B. der Kraftstoff im Tank eures Fahrzeuges oder Lacke in der Hobbywerkstatt. Auch hier verbrennt nicht der eigentliche flüssige Stoff, sondern dieser muss erst verdunsten und dabei bildet der Stoff ein brennbares Gemisch mit der Umgebungsluft. Hier kommt der Umgebungstemperatur natürlich eine sehr wichtige Rolle zu, denn ihr habt bestimmt schonmal gehört, dass Benzin sehr viel früher gast als Diesel. Flüssige Brennstoffe verbrennen mit einer Flamme.

Brandklasse C

Die Brandklasse C kategorisiert die Brände mit Gasen, z.B. das Propan- oder Butangas, was viele von euch Draussen zum Kochen verwenden. Auch diese verbrennen mit einer Flamme.

Brandklasse D

Dann kommt noch die Brandklasse D, nämlich für die Metallbrände. Auch davon haben wir am Fahrzeug eine ganze Menge. Ihr habt vielleicht bei einem Fahrzeugbrand eine sehr helle Flamme gesehen? Dabei könnte es sich um die Verbrennung von Aluminium oder Magnesium gehandelt haben. Metalle sind feste Stoffe, warum sind sie denn dann nicht der Klasse A zugewiesen? Nun, da sie besondere Eigenschaften bei der Verbrennung aufweisen können und damit Folgen für das richtige Löschen – zudem wir später kommen – haben können. Metalle verbrennen häufig mit extremer Hitze und so kann es beim Löschen mit Wasser oder wasserhaltigem Löschmittel sehr gefährlich werden. Durch die enorme Hitze kann das Löschwasser in seine chemischen Bestandteile aufgespalten werden und diese sofort wieder miteinander reagieren. Es kommt zur sog. Knallgasreaktion. Metalle verbrennen mit Flamme.

Brandklasse F

Last but not least, die Brandklasse F. Diese beschriebt ebenfalls Brände mit ganz besonderem Gefahrenpotential, nämlich das Verbrennen von Speisefetten und dergleichen. Die Brandklasse F ist geschaffen worden wegen des enormen Risikos solcher Brände und Besonderheiten beim Löschen. Der Mensch löscht Feuer intuitiv mit Wasser und genau das kann hier sehr gefährlich werden. Ihr habt bestimmt schonmal von der Fettexplosion gehört. Auch dazu später noch mehr.

Merken wir uns bei den Brandklassen, ob sie mit Flamme oder Glut verbrennen, denn das wird wichtig für den späteren Löschvorgang.

Zum Entzünden eines Feuers wird Zündenergie benötigt

Damit es zu einem Feuer oder Brand kommt, wird eine ausreichende Zündtemperatur benötigt. Je nach Höhe der Temperatur dauert der Zündvorgang unterschiedlich lang. Brennt der Stoff nun einmal, muss eine gewisse Energie freigesetzt werden, damit das Feuer von alleine weiterbrennt und es nicht einfach wieder erlischt. Auch das kennt ihr vom Lagerfeuer. Diese Abhängigkeiten erklären übrigens auch, warum es Stoffe gibt, die nicht einfach so durch eine kleine Flamme entzündet werden können. Das können wir uns zum Beispiel im Bereich der Errichtung von Gebäuden zu Nutze machen.

Ihr erinnert euch vermutlich noch an das Experiment mit dem Zucker im Physikunterricht. Habt ihr damals versucht den Zuckerwürfel mit einer kleinen Flamme anzuzünden, so karamellisierte dieser nur. Wurde nun Asche hinzugefügt, brennt es plötzlich doch. Die Asche erfüllt die Rolle eines Katalysators. Auch den kennt ihr aus dem Auto und auch da macht er chemisch-physikalisch gesehen nichts anderes. Durch Stoffe im Katalysator wird eine weitere chemische Reaktion in Gang gesetzt und die Schadstoffe in andere Stoffe umgewandelt. Eine Zündquelle kann intern oder extern sein, einige Stoffe können sich sogar selbst entzünden durch eine chemische Reaktion.

Sauerstoff braucht der Brand natürlich auch noch

Beim Brand handelt es sich um eine chemische Reaktion von einem brennbaren Stoff mit Sauerstoff haben wir am Anfang festgehalten. Also wird auch Sauerstoff benötigt, damit es brennt. Sauerstoff finden wir in unserer Umgebungsluft allgegenwärtig. Diese enthält etwa 21% Sauerstoff. Je nach Menge des vorhandenen Sauerstoffes verbrennen die brennbaren Stoffe besser oder schlechter. Ist die Sauerstoffzufuhr zu eurem Lagefeuer schlecht, weil ihr vielleicht ein Grubenfeuer entfacht habt, brennt dieses auch nicht besonders gut. Kommt Wind auf, züngeln plötzlich die Flammen ganz ordentlich. Auch ein Ofen mit einem gut gebauten Kamin funktioniert da vielleicht besser.

Diese drei Voraussetzungen werden häufig vereinfacht im sogenannten Feuer-Dreieck dargestellt

Dies ist nur eine vereinfachte Darstellung, die schon die genannte Intensität der Zündquelle und mögliche Katalysatoren außer Acht lässt. Auch eine weitere wichtige Voraussetzung wird hier nicht genannt. Nämlich das richtige Mischungsverhältnis von brennbarem Stoff und Sauerstoff. Schauen wir uns das also auch noch an.

Brandschutz und Brandbekämfung auf Reisen
Das Feuer-Dreieck ist eine vereinfachte Darstellung.

Der brennbare Stoff und der Sauerstoff müssen im richtigen Mischungsverhältnis stehen, damit es zu einem Verbrennungsvorgang kommt. Nehmen wir wieder dazu das Entzünden des Lagerfeuers als Beispiel. Zündet ihr zunächst etwas Zunder an, dann ist das viel leichter als wenn ihr gleich versucht einen dicken Stamm anzuzünden. Das liegt daran, dass die Oberfläche des Zunders im Vergleich zu seiner Masse größer ist und daher mehr Kontaktfläche mit dem Sauerstoff zur Verfügung steht. Umso günstiger dieses Verhältnis ist, desto leichter ist eine Entzündung möglich. Ihr habt bestimmt schonmal von dem Begriff Staubexplosion gehört, etwa bei einem Silo voll mit Sägespänen. Dabei geht es genau um den hier beschriebenen Sachverhalt. Die vielen kleinen Sägespäne sind sehr einfach zu entzünden.

Brandursachen

Zu Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen gehört natürlich auch, sich Gedanken zu den Ursachen zu machen. Schauen wir in statistische Erhebungen, dann werden Elektrizität, menschliches Fehlverhalten und Brandstiftung als die mit Abstand häufigsten Brandursachen genannt. Ganz hinten in der Statistik rangieren Ursachen wie Blitzschlag und Selbstentzündung. Das ist eine schlechte und auch eine gute Nachricht. Denn kennen wir die Brandursachen besser, dann können wir dagegen vorgehen. Und an den Punkten Elektrizität und menschliches Fehlverhalten kann nun wirklich gut durch präventive Maßnahmen angesetzt werden.

Elektrizität ist eine häufige Brandursache und gerade hier sehen wir häufig haarsträubende Installationen.

Fahrzeugbrände an sich sind relativ selten, doch auch im Offroadreisebereich haben wir es mit einer Menge Situationen zu tun, aus denen Brände entstehen könnten und die leicht vorzubeugen sind. Damit beschäftigen wir uns im nächsten Teil zum Thema Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen.

Löschmittel, Wirkung dieser und was wofür

Jetzt wissen wir schon eine ganze Menge zu dem was bei Bränden passiert und wie sie entstehen. Nur wie Löschen wir das Feuer, wenn es doch passiert? Erinnern wir uns wieder an die Voraussetzungen und die Brandklassen. Bei den Voraussetzungen für einen Brand können wir auch zum Löschen ansetzen. Wir können dem Brand folglich den Sauerstoff entziehen und ihn damit ersticken. Wir könnten auch die Verbrennungstemperatur senken und das Feuer zum Erlöschen bringen. Eine weitere Möglichkeit wäre es, dem Brand den Brennstoff zu entziehen, ihn abzumagern oder gar am Mischungsverhältnis etwas zu verändern.

Welche Löschmittel gibt es und wofür werden diese verwendet

Ihr habt bestimmt schon einmal die gängigen Löschmittel gesehen oder davon gehört. Wasser, Schaum, Pulver und Kohlenstoffdioxid als Löschmittel. Alle genannten haben Vor- und Nachteile, eignen sich für bestimmte Brände mehr oder weniger gut oder bergen beim Einsatz sogar Gefahren! Schauen wir uns ein paar Vor- und Nachteile sowie Gefahren von verschiedenen Löschmitteln exemplarisch an.

Wasser als Löschmittel

Vorteile

  • Alltäglich, nahezu unbegrenzt, günstig verfügbar und leicht zu fördern
  • Intuitiv auch für den Laien
  • Nicht giftig
  • Sehr wirksam bei Bränden der Klasse A

Nachteile

  • Löschschäden durch Wasserschaden, Gefährdung der Statik eines Brandobjektes durch das enorme Gewicht
  • Wasser gefriert bei 0 Grad Celsius
  • Ausschwemmung von Schadstoffen in die Umwelt beim Löschvorgang möglich
  • Menschen greifen zum Feuerlöschen intuitiv zum Wasser, das kann gefährlich sein
  • Enorme Ausdehnung des Wasserdampfes bei Erhitzung
  • Wasser ist als Löschmittel unwirksam bei Flüssigkeiten, die auf dem Wasser schwimmen oder bei Gasen die unter hohem Druck ausströmen.

Weitere Gefahren

  • Fettexplosion: Beim Einsatz in der Brandklasse F besteht die Gefahr eine Fettexplosion. Werden solche Brände mit Wasser versucht zu löschen, z.B. i einer Bratpfanne in der Küche, dann sinkt das Löschwasser unter das brennende Fett ab, wir stark erhitzt, vervielfacht sein Volumen und schleudert das Fett empor. Dieses kann sich dann über der Zündquelle massiv entzünden, es entsteht eine gewaltige Stichflamme.
  • Knallgasreaktion: Zum Beispiel bei Einsatz in der Brandklasse D kann es aufgrund der hohen Verbrennungstemperaturen zum chemischen Aufspalten des Wassers und erneuter Reaktion kommen. Auch bei anderen Bränden, wie etwa beim Brand von Akkus kann es zu großer Hitze und damit einer Aufspaltung des Wassers kommen, Sauerstoff freigesetzt und der Brand weiter entfacht werden.
  • Volumenszunahme: Wie schon erwähnt vervielfacht Wasser sein Volumen wenn sein Aggregat zu gasförmig wechselt um bis zu einem Faktor von etwa 1.700, d.h. aus einem Liter Wasser können 1.700 Liter Wasserdampf entstehen. Dies kann sehr gefährlich werden. Ein Beispiel aus der Praxis, welches leider immer wieder passiert, ist der Versuch einen Kaminbrand mit Wasser zu löschen. Aufgrund der Volumenszunahme beim Verdampfen des Löschwassers, zerbirst der Kamin regelrecht. Auch kann der Wasserdampf zu gefährlichen Verbrühungen beim Löschversuch führen.
  • Leitfähigkeit: beim Löschen von elektrischen Installationen kann es zu Stromunfällen kommen.

Schaum als Löschmittel

Vorteile

  • Wirkt gut bei Bränden der Klasse B und ist auch für Feststoffe der Klasse A geeignet
  • Geringerer Wasserschaden
  • Kann schnell (durch die Feuerwehr) hergestellt und auch auf den Brand abgestimmt werden
  • Möglichkeit der präventiven Anwendung, Flutung von Räumen (z.B. Lagerhallen und Landebahnen)

Nachteile

  • Teurer als Wasser
  • Mögliche Umweltbeeinträchtigungen
  • Bevorratung schwieriger als bei Wasser, nicht immer verfügbar
  • Möglicherweise nicht frostsicher

Gefahren

  • Wie Wasser ist der Schaum elektrisch leitfähig, dies kann zu Stromunfällen führen
  • Knallgasreaktion bei Metallbränden der Klasse D, siehe Wasser
  • Der Schaum kann Hindernisse verdecken und so zu Unfällen führen

Pulver als Löschmittel

Vorteile

  • Ungiftig
  • Verschiedene Löschpulver für unterschiedliche Brände verfügbar, sogar Metallbrandpulver gibt es

Nachteile

  • Enorme Löschschäden möglich durch feinstes Pulver, welches in jede Ritze eindringt und korrosiv wirkt (Salze)
  • Gefahr der Sichtversperrung durch die Pulverwolke
  • Pulver kann Hustenreiz auslösen, mögliche Gesundheitsschäden bei Aufnahme größerer Mengen

Gefahren

  • Löschschäume können durch Löschpulver zerstört werden

Kohlenstoffdioxid als Löschmittel

Vorteile

  • Rückstandsfreie Anwendung als Löschmittel
  • Gut zu bevorraten

Nachteile

  • Kaum oder keine Wirkung im Freien, da das Löschmittel schnell verfliegt und noch vorhandene Hitze das Feuer schnell wieder entfachen kann

Gefahren

  • Aufspaltung des CO2 bei Metallbränden möglich und damit Entfachung des Brandes durch den freigesetzten Sauerstoff
  • Lebensgefahr, da Atemgift

Weitere Löschmittel

Es gibt natürlich noch ein paar Eigenschaften mehr bei den Löschmitteln sowie weitere Löschmittel, doch diese sind teilweise sehr speziell oder eher für die Feuerwehr relevant. So gibt es beispielsweise noch Wasser mit verschiedenen Zusätzen als Löschmittel in speziellen Situationen. An dieser Stelle seien daher noch die relativ neuartigen Feuerlöscher gegen Lithium Brände genannt. Im Alltag und auch in immer mehr Offroadreisefahrzeugen finden Lithium Akkus Anwendung. Die Löschergebnisse mit den speziell dafür ausgelegten Feuerlöschern sind teilweise recht gut, allerdings sollten wir immer an die Gefahren eines solchen Brandes denken, zum Beispiel durch umherfliegende Teile wenn der Akku platzt.

Folgende Tabelle gibt euch nochmal einen Überblick zu verschiedenen Löschmitteln. Einen Grundsatz sollten wir uns merken: Brände, die mit Glut verbrennen werden grundsätzlich abgekühlt, Flammen werden erstickt.

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Nicht jedes Löschmittel ist für jeden Brand geeignet und die Anwendung kann sogar gefährlich sein.

Bei festinstallierten Löschanlagen, zum Beispiel in Gebäuden, kommen natürlich noch andere Überlegungen hinzu und das Löschmittel wird auf das Objekt und dessen Inhalt (z.B. Lagerhalle) abgestimmt. So kommt bei EDV-Anlagen häufig Kohlenstoffdioxid als Löschmittel zum Einsatz.

Löschmittel und Feuerlöscher

Als Löschmittel kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht. In Betrieben gibt es häufig stationäre oder gar vollautomatische Löschanlagen, fahrbare Löschmittel und vieles mehr. Für uns, die mit dem Offroader unterwegs sind – und hier geht es schließlich um Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen – wird es wohl meistens der Feuerlöscher sein. Schauen wir uns diesen einmal etwas genauer an.

Feuerlöscher gibt es für verschiedene Brandklasse, die wir schon kennengelernt haben, mit verschiedenen Löschmitteln, in unterschiedlichen Größen und Funktionsweisen. Also fassen wir nochmal kurz zusammen. Feuerlöscher der Brandklasse A eignen sich für feste Stoffe, welche glutbildend sind, Löscher der Brandklasse B für flüssige oder sich verflüssigende Stoffe, Feuerlöscher der Brandklasse C für gasförmige Stoffe, Löscher der Brandklasse D kommen bei Metallbränden zum Einsatz und die speziellen Fettbrandlöscher der Klasse F bei Bränden von Ölen und Speisefetten aus dem „gastronomischen“ Bereich. Übrigens, die Brandklasse E gibt es schon jahrelang nicht mehr, stattdessen werdet ihr ggf. einen Warnhinweis bezüglich des Löschens elektrischer Anlagen auf dem Feuerlöscher finden.

Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR), gelten zwar für Arbeitsstätten, der Name sagt es schon, doch blicken wir trotzdem einmal kurz in der ASR 2.2, welche die Maßnahmen gegen Brände regelt. Hier finden wir eine ganze Menge zum Thema Feuerlöscher, was auch für die Anwendung im privaten Bereich nützlich ist.

Das Löschvermögen

Beispielsweise zum Löschvermögen eines Löschers. Dieses wird durch das Löschen eines normierten Prüfobjektes (Holzstapel und Flüssigkeiten) je Brandklasse (A, B) ermittelt und durch eine Zahlen-Buchstabenkombination auf einem Feuerlöscher angegeben. Bei den Fettbrandlöschern gibt die Zahl übrigens ganz einfach das Volumen in Litern einer zu löschenden Menge Speiseöles in einem Behälter an. Je nach Brandgefährdung und Fläche der Arbeitsstätte ist eine bestimmte Menge an Löschmitteleinheiten erforderlich. Das ist auch eine gute Orientierung für die Dimensionierung im privaten Bereich.

Für eine Fläche bis 100 Quadratmetern, schreibt die Regel zum Beispiel 9 Löschmitteleinheiten bei einer normalen Gefährdungslage vor. Was bedeutet das? Ein haushaltsüblicher Schaum-Löscher mit 10kg Löschmittelinhalt hat häufig eine Angabe von 34A, 144B, also ein Löschvermögen von 34 in der Brandklasse A und 144 in der Klasse B. Ein Löschvermögen von 34 in der Klasse A entspricht dann wiederum 10 Löschmitteleinheiten (LE), 144 B entspricht 9 LEs. Sodass dieser Löscher in unserem Beispiel von der Löschleistung bei normaler Gefährdung für die Grundausstattung ausreichend wäre. Die BG Nahrungsmittel und Gastgewerbe hat zur Berechnung einen  praktischen Rechner im Internet bereitgestellt.

In der ASR 2.2 befinden sich Angaben dazu, wie viele Löschmitteleinheiten für die Grundausstattung vorzuhalten sind.

Angerechnet im Sinne der ASR 2.2 werden in der Regel Feuerlöscher ab einem Löschvermögen von 6 LEs. Doch es können unter bestimmten Bedingungen auch mehrere Löscher mit geringerer Löschmittelleistung vorgehalten werden, welche in Summe dann ausreichend sind. Dies etwa um die Bedienung durch Gewichtsreduktion zu vereinfachen. Das kann auch in Reisefahrzeugen eine wichtige Überlegung sein.

Zur Berechnung der Anzahl der erforderlichen Löscher wird das Löschvermögen herangezogen.

 

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Angaben zum Löschvermögen befinden sich auf dem Feuerlöscher – hier 13 A und 70 B, entspricht 4 LEs.

Feuerlöscher müssen, damit sie als solche gelten, eine Prüfung und Zulassung nach DIN EN 3 haben, hieran scheitern teilweise die Löschsprays.

In der Funktionsweise der Feuerlöscher unterscheiden wir zwei Varianten

Den Dauerdrucklöscher und den Aufladelöscher. Beim Dauerdrucklöscher ist es so – der Name verrät es uns schon – dass dieser permanent mit Druck beaufschlagt ist. Oft erkennt ihr diese schon an einem kleinen Kontroll-Manometer. Viele der Autofeuerlöscher mit einem oder zwei Kilogramm Löschmittel sind Dauerdrucklöscher. Diese sind in der Anschaffung häufig preisgünstiger, in der Wartung – wenn sie denn wartungsfähig sind – deutlich (zeit)aufwändiger und damit kostenintensiver.

Ein Aufladelöscher enthält Löschmittel und Treib- bzw. Druckmittel getrennt. Das Treibmittel ist in einer kleinen Kartusche im Löscher in der Regel als CO2 enthalten. Bei Benutzung ist ein kurzer zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich, nämlich die Auslösung. Dabei wird häufig ein Knopf gedrückt und damit die Verschlussfolie der Treibmittelkartusche durchstochen – manchmal auch ein Hebel gedrückt oder ähnliches. Sodann strömt das Treibmittel in den Löscher ein und setzt das Löschmittel unter Druck.

Häufig wird gesagt, dass dieser zusätzliche Arbeitsgang wertvolle Zeit koste. Doch sind wir mal ehrlich, hier handelt es sich vermutlich nicht mal um eine Sekunde. Die Funktionsweise ist auf den Löschern in der Regel gut markiert, bitte damit vertraut machen. Aufladelöscher sind in der Anschaffung etwas teurer, dafür in der Wartung einfacher, denn hier muss nur die Druckpatrone und der Inhalt geprüft werden, beides leicht zu demontieren, jedoch kein Druck abgelassen und wieder befüllt werden. Letzteres führt (bei billigen) Dauerdrucklöschern nicht selten dazu, dass sie danach nicht mehr richtig dicht sind.

Dadurch, dass der Aufladelöscher nicht permanent unter Druck steht, ist der Verschleiß möglicherweise geringer und ein schleichender Druckverlust unwahrscheinlich, daher höhere Einsatzsicherheit. Die plötzliche Druckbeaufschlagung im Auslösefall hat noch einen weiteren Vorteil, beispielsweise beim Pulverlöscher. Denn hier wird das Löschmittel gut aufgelockert dadurch.

Kohlenstoffdioxidlöscher sind natürlich immer Dauerdrucklöscher.

Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen – Auswahl des Löschmittels im Reisefahrzeug

Bei Fahrzeugbränden haben wir häufig zwei Probleme mit der wir bei der Auswahl des Löschmittels konfrontiert sind. Die korrosive Wirkung des Pulvers mit in der Folge große Löschschäden und Wasser und Schaum sind nicht (immer) frostsicher. Mittlerweile gibt es auch frostsichere Schaumlöscher. Wenn wir nun alles in Betracht ziehen, dann erscheint ein (frostsicherer) Schaumlöscher für das Fahrzeug als beste Wahl. Handelsüblich sind im PKW-Bereich 1 oder 2kg Löscher, wobei aufgrund er ohnehin schon sehr kurzen Löschzeit dieser kleinen Löscher ein 2kg Löscher vorzuziehen ist. Einer oder zwei davon finden in einem Geländewagen auch gut Platz. Insbesondere bei größeren Fahrzeugen können gut auch größere Löscher zum Einsatz kommen und dazu noch ein spezieller Fettbrandlöscher für die Bordküche. Lasst euch am besten für eure jeweilige Situation im Fachhandel beraten.

Der Feuerlöscher sollte gut griffbereit verstaut sein. Auch hier hilft ein Blick in die ASR 2.2. Danach sind Feuerlöscher in Arbeitsstätten so vorzuhalten, dass sie in 20 Meter Entfernung von jedem Punkt erreichbar sind – das sollte im Reisefahrzeug sehr gut möglich sein. Als praktikable Montagehöhe hat sich eine Höhe von etwa 80 bis 120cm vom Boden erwiesen. Doch auch hier solltet ihr darauf achten, dass die Löscher wirklich gut und zügig erreichbar sind und ihr nicht erst einmal irgendwelche verschlossenen Klappen oder ähnliches öffnen müsst, oder gar Ausrüstung vor dem Löscher wegräumen müsst oder vom Fahrerhaus in den Innenausbau gelangen muss und ähnliches.

Verstauen und Kennzeichnung von Löschmitteln im Reisefahrzeug

Auch die gut sichtbare Kennzeichnung ist eine gute Idee, damit gegebenfalls auch Dritte oder Reisegefährten die euer Fahrzeug nicht so gut kennen, den Löscher leicht finden können. Zur Kennzeichnung eignen sich Aufkleber der – auch international verständlichen Symbole – wie sie in der ASR 1.3 geregelt sind.

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Eine Kennzeichnung zur schnellen Auffindbarkeit ist auch im privaten Bereich sinnvoll.

Gleichzeitig sollten Feuerlöscher wie alle Ausrüstungsgegenstände pistenfest befestigt sein, denn so ein Löscher kann leicht zu einer Gefahr werden im Falle eines Unfalles oder eines Kippens im Gelände, wenn er lose im Fahrzeug liegt.

Mitführungspflichten auf Reisen in anderen Ländern

Bitte prüft – wie bei anderen Sicherheitseinrichtungen z.B. Warnwesten und Warndreieck oder der Mitnahme von Medikamenten auch – vor der Reise in andere Länder welche Bestimmungen es ins Sachen Feuerlöscher dort gibt. Häufig, gibt es eine Mitführungspflicht im Fahrzeug. Etwa in den baltischen Staaten, Polen, Rumänien, Griechenland und der Türkei besteht eine Mitführungspflicht.

Die Löschdecke, eine sinnvolle Ergänzung?

Wenn wir es mit Bränden zu tun haben, die durch Ersticken gelöscht werden können, kann eine Löschdecke zu Einsatz kommen. Diese Decken sind in der Regel aus Glasfaser gefertigt und es gibt sie in verschiedenen Größen. Die Löschdecken sind häufig in einer kleinen Tasche verpackt, die ihr an einer Wand befestigen könnt. Soll sie zum Einsatz kommen zieht ihr meist an zwei kleine Gurten und entnehmt so die Löschdecke. Die Decke weist meistens zwei kleine Taschen an jeweils einer Ecke auf. Diese sind zum reingreifen und Eigenschutz gedacht.

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Vorsicht bei der Verwendung einer Löschdecke!

Häufig wird erwähnt, dass die Löschdecke zum Ablöschen von brennenden Menschen etwa bei einem Brandgeschehen in einer Wohnung gut sei. Dies kann jedoch – fehlerhaft umgesetzt – zu schwerwiegenden Verletzungen führen. Wird der Betroffene in die Decke eingewickelt muss der Kopf freibleiben und genau da liegt das Problem. Am Hals kommt es nicht zu einer ausreichenden Abdeckung und dann schlagen die Flammen dem Sauerstoff auf der Spur oben aus der Decke heraus und sorgen für schwere und schwerste Verbrennungen im Gesichtsbereich. Wie es besser geht, dazu später noch mehr.

Beim Fettbrand kann die Löschdecke helfen diesen zu ersticken, aber auch da erscheint es sicherer – unter Beachtung der eigenen Sicherheit – einen passenden Deckel auf Topf oder Pfanne zu setzen oder besser gleich einen Fettbrandlöscher einzusetzen. Wirksamer Eigenschutz ist mit der Löschdecke schwierig.

Weitere Hilfsmittel

Für die Rettung von Menschen aus dem Gefahrenbereich gibt es in Betrieben und Einrichtungen häufig noch weiteren Hilfsmitteln die je nach persönlicher Situation auch im privaten Bereich zur Anwendung kommen könnten. Daher seien an dieser Stelle auch Tragetücher, Tragestühle, Fluchthauben und Fluchtfilter als Evakuierungshilfen kurz erwähnt. Rettungstücher bzw. – planen können sehr kompakt zusammengelegt und auch gut in einem Reisefahrzeug verstaut werden.

Gefahren bei Bränden

Bevor wir nun endlich an das Löschen eines Brandes gehen noch ein paar wichtige Worte zu Gefahren die Brände hervorrufen.

Als erstes fällt uns da natürlich die thermische Gefährdung ein, also die Möglichkeit der Verbrennung oder Verbrühung. Doch auch die Gefährdungen durch Rauch und Atemgifte sind nicht zu unterschätzen, hier kann Lebensgefahr bestehen! Sofern ihr jemanden auffindet oder selbst Anzeichen von Atemnot, ungewöhnlichen Atemgeräuschen oder Brustschmerzen habt, dann Notruf wählen und Erste-Hilfe leisten. Dazu gehören die Oberkörperhochlagerung, das Öffnen beengter Kleidung, Frischluftzufuhr und gemeinsames ruhiges Atmen. Betreut den Betroffenen, sorgt für Wärmeerhalt, z.B. mit der Rettungsdecke aus dem Verbandkasten, leitet wenn notwendig weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen ein und bleibt bei ihm bis Rettungskräfte übernehmen. Ebenfalls sehr gefährlich sind die mechanischen Gefährdungen bei einem Feuer, dies beispielsweise durch umherfliegende oder herabstürzende Teile.

Auch hier hilft es nochmal in einen Bereich zu schauen, der auf den ersten Blick nichts mit Offroadfahren und Reisen zu tun hat, jedoch beim Verständnis hilft, worum es überhaupt geht. Nämlich in die Landesbauordnungen. Hier sind in Sachen Brände essentielle Dinge genannt wie Gebäude beschaffen sein müssen. Diese sind, dass verhindert wird, dass Brände entstehen, bei Bränden die Ausbreitung von Feuer und Rauch verhindert wird, die Rettung von Menschen und Tieren ermöglicht wird und wirksame Löscharbeiten möglich sind. Es geht also um Prävention, um Minimierung von Schäden, Rettung von Lebewesen und Löscharbeiten. Das sollten wir auch bei Bränden immer im Kopf behalten. Ganz konkretes Verhalten im Brandfall dokumentieren die Brandschutzordnungen, die ihr aus etwa aus Betrieben kennt. Hier gibt es drei Teile, A, B und C. Teil A richtet sich an alle Menschen im Gebäude und muss deshalb gut sichtbar ausgehängt sein.

Auch ein kleiner Feuerlöscher an Bord kann bei Entstehungsbränden den Unterschied machen, doch denkt an die Gefahren eines Brandes. Deswegen bitte nur Löschversuche bei Entstehungsbränden unternehmen und nur dann, wenn ihr euch es zutraut und es sicher ist. Menschenleben gehen vor. Eigenschutz und Fremdschutz beachten!

Wie wird gelöscht

Wichtig ist natürlich die frühzeitige Alarmierung der Feuerwehr, das Wählen des Notrufes. Wenn ihr es euch zutraut einen Entstehungsbrand zu löschen und Mensch und Tier in Sicherheit sind, dann gibt es ein paar wesentliche Dinge beim Umgang mit dem Feuerlöscher zu beachten.

Beachtet im Freien die Windrichtung und greift den Brand mit der Windrichtung an. Achtet auch auf mögliche Sauerstoffzufuhr, welche plötzlich auftritt wen ihr zum Beispiel (zu schnell) eine Motorhaube, Luke, Tür oder Stauklappe öffnen würden. Dies hat enormes Gefährdungspotential für den Löschenden. Haltet genug Abstand und gebt stoßweise Sprühstöße auf das Brandgut ab. Bedenkt auch, dass so Feuerlöscher nur wenige Sekunden löschen, ihr müsst also ganz gezielt und sicher damit vorgehen.  Kontrolliert immer wieder ob der Brand auch wirklich gelöscht ist. Gegebenenfalls nachlöschen. Flächenbrände z.B. am Boden von vorne nach hinten löschen, Tropfbrände (z.B. Leckage an einem Rohr) von oben nach unten löschen. Hier kann es wichtig sein, dass die Leckage abgeschiebert wird, was jedoch auch Gefahren hat. Also, im Zweifel lieber den Profis überlassen. Habt ihr mehrere Löscher zur Verfügung und können mehre Personen den Brand löschen, dann setzt die Löschmittel gleichzeitig ein.

Ist der Brand gelöscht, so kontrolliert ihr nach, ob das Feuer wirklich aus ist, bleibt noch eine Weile dabei. Selbstverständlich gehören einmal eingesetzte Feuerlöscher nicht wieder an den ursprünglichen Platz zurück, sondern in die Wartung.

Also einmal exemplarisch am Beispiel Fahrzeugbrand:

  • Anhalten, Überblick verschaffen, Fahrzeug sichern und Gefahrenstelle situativ absichern.
  • Mitfahrende aus der Gefahr retten. Die Priorität liegt auf der Menschenrettung nicht auf Sachwerten wie das Fahrzeug. Eigenschutz und Fremdschutz beachten!
  • Rettungskräfte verständigen und Hilfe herbeirufen.
  • Feuerlöscher entnehmen, ggf. Sicherungsstift/ -splint ziehen und aufladen und Löschangriff mit gezielten Sprühstößen versuchen. Dabei Windrichtung beachten und mit der Windrichtung löschen. Besonders vorsichtig sein, wenn das Feuer beispielsweise im Motorraum ist. Haube nicht schlagartig öffnen, sondern entriegeln und zunächst versuchen durch den Spalt zu löschen ohne sofort viel Sauerstoff zuzuführen (wir erinnern uns nochmal an die Voraussetzungen für ein Feuer). Weiter ablöschen und kontrollieren.

Als Brandschutzbeauftragter und Ausbilder in diesem Bereich ist dem Autor natürlich bewusst, dass das richtige Löschen eines Brandes in der Theorie schwer vermittelbar und das Vorgehen sehr situationsbedingt ist. Hier hilft wie so häufig die Übung. In den Betrieben gibt es dazu die Ausbildung der Brandschutzhelfer, welche ihr natürlich auch privat bei verschiedenen Anbietern machen und dadurch sinnvolles Wissen erwerben könnt. Manchmal bieten auch Freiwillige Feuerwehren eine entsprechende Unterweisung und Übung für Interessierte an.

Brennende Personen stellen – wie schon erwähnt – eine besondere Gefahr dar

Sie rennen häufig unkontrolliert umher und gefährden damit andere. Im Idealfall kann ein Helfer sie zu Fall bringen und dann gezielt mit einem Feuerlöscher ablöschen. Dazu zunächst den Körperstamm, Arme und Beine löschen, nur wenn notwendig den Kopf und dabei bitte nicht ins Gesicht sprühen.

Wenn es doch passiert: Erste-Hilfe bei Verbrennungen

Sollte es trotz aller Vorsicht doch zu Verbrennungen oder Verbrühungen kommen, ist Erste-Hilfe zu leisten und ggf. der Rettungsdienst zu verständigen.

Die Gefährlichkeit für den Betroffenen hängt von der Größe und Schwere der Verbrennungen ab, also wieviel Fläche der Haut und in welcher Tiefe betroffen ist. Bei Säuglingen und Kindern können bereits vermeidlich kleinere Verbrennungen lebensbedrohlich sein. Stellt ihr eine mögliche Gefahr für lebenswichtige Funktionen oder auch nur sehr starke Schmerzen fest, dann wählt den Notruf, wenn euch dies erforderlich erscheint.

Unter Beachtung des Eigen- und Fremdschutzes solltet ihr als Ersthelfer in erster Linie euch um die Bekämpfung der Schmerzen und des Schocks kümmern. Auch durch Verbrennungen kann der Betroffene durch Flüssigkeitsverlust einen Schock erleiden.

Noch feuchte Kleidung bei Verbrühungen umgehend entfernen, eingebrannte Bekleidung belassen. Verbrannte oder verbrühte Stellen mit kühlem Leitungswasser (nicht eiskalt) kühlen bis Schmerzlinderung eintritt und der Betroffene es als angenehm empfindet sowie keine Kälteanzeichen bzw. Anzeichen in Richtung einer Unterkühlung zeigt. Wichtig ist hier auch der Eigenwärmeerhalt, z.B. mit einer Rettungsdecke, auch wenn es paradox klingt. Besonders beim Kühlen großer thermischer Verletzungen sowie beim Kühlen dieser bei Säuglingen und Kindern ist große Vorsicht geboten, damit es nicht zu einer Unterkühlung kommt.

Brandwunden sollten anschließend möglichst keimfrei abgedeckt werden. Dafür eignet sich ein lose übergelegtes Verbandtuch oder Frischhaltefolie. Keinen Druck ausüben, nicht umwickeln. Kümmert euch um die ärztliche Versorgung. Gegebenfalls sind je nach Schwere der Verletzung und Auswirkungen weitere Erste Hilfe Maßnahmen erforderlich. Kontrolliert das Bewusstsein und die Atmung des Betroffenen immer wieder, sorgt für den Eigenwärmeerhalt und spendet Trost bis zur Übernahme durch die Rettungskräfte. Auch hier kann in so einem Artikel nur in Kürze auf wichtige Maßnahmen eingegangen werden, welche je nach Situation unterschiedlich sein können. Besser ihr besucht einen Erste-Hilfe-Kurs und frischt eure Kenntnisse in diesem lebenswichtigen Bereich regelmäßig auf.

Prävention und Versicherungsfragen

Das Beste ist es natürlich, wenn es erst gar nicht zum Brandgeschehen kommt. Auf ein paar Punkte zum Vorbeugen sind wir weiter vorne in diesem Artikel schon eingegangen. Dieses wollen wir in einem Folgeartikel noch genauer beleuchten.

Das Dachzelt ist nach einem Feuer in Mitleidenschaft gezogen. Zahlt die Versicherung?

Und wenn es trotz aller vorbeugenden Maßnahmen und Bekämpfung eines Entstehungsbrandes doch zum Schaden am Reisefahrzeug kommt, könnte die Versicherung ins Spiel kommen. Hier stellen sich dann zahlreiche Fragen. Was gilt überhaupt als Fahrzeugbrand? Was ist versichert in einem Brandfall? Wie sieht es mit dem Inventar aus, beispielsweise der teuren Bergeausrüstung oder dem Dachzelt? Steht die Versicherung auch für Lösch- und Folgekosten ein? Sind Brandschäden an weiteren Objekten und Fahrzeugen, beispielsweise bei einem Brand in einer Hobby- oder Fahrzeughalle versichert?

Auch diesen Fragen wollen wir in einem weiteren Artikel rund um das Thema Brandschutz und Brandbekämpfung auf Reisen nachgehen.

© Fotos im Text: Yjan van Dijk, Björn Eldracher