Das ist der 110er von Maike, Jan und der Fellnase Mads. Mit einem einprägsamen Schnuckenbock-Logo machen sie als „defender_nordheide“ Instagram unsicher. Wenn man aus der Heide kommt, ist es ja nur logisch seinen Defender „Heidi“ zu nennen. Und Heidi soll mit ihrem früheren Besitzer sogar die Dakar mitgefahren sein! Erfahrt jetzt, wer die drei sind, wie der Defender-Ausbau abläuft, wo sie schon waren und was als nächstes ansteht.
Warum habt ihr euch für einen Defender entschieden?
Nachdem Jan in Südafrika mit einem Defender beruflich unterwegs war, musste es auch hier ein Defender werden. Die Entscheidung stand allerdings nicht sofort fest. Ohne das gute Zureden von Maike wäre es wohl nie dazu gekommen. Letztendlich war es eine Kombination aus reiner Unvernunft und der gemeinsamen Liebe, draußen zu sein und die Welt zu erkunden!
Was waren eure bisherigen Reiseziele mit Heidi?
Bisher haben wir mit Heidi Polen, Dänemark, Schweden, Norwegen, Schweiz, Frankreich, Italien und Österreich bereist.
Erzählt uns gerne mal von euch! Was beschäftigt euch im Alltag, wer seid ihr, wo lebt ihr?
Maike ist angehende Ärztin, der kreative Kopf und die treibende Kraft hinter neuen Projekten. Wenn sie nicht gerade am Defender-Projekt arbeitet, widmet sie sich gerne ihren Pferden. Jan, der Bauleiter, bringt seine praktischen Fähigkeiten besonders beim Defender-Ausbau ein. Er ist der ruhigere Part von uns beiden und verbringt seine Freizeit mit Jagen.
Wir wohnen südlich von Hamburg in der Nordheide, was auch unser Name verrät! Der Name, wie auch das Logo haben regionalen Bezug. Unser Logo zeigt einen ‚Schnuckenbock‘, die männliche Form der ‚Schnucke‘, einem für unsere Region typischen Schaf. Diesen ‚Schnuckenbock‘ könnt ihr auf unserem Defender sehen!
Und unser Defender trägt den Namen Heidi wegen Heide in der Nordheide. Ihr seht, wir haben uns alle Mühe gegeben! 😉
Was sind eure Lieblingsreiseziele?
SÜDAFRIKA, das sollte für jeden auf der Bucket-List stehen! Und wir würden sagen, unsere letzte Reise nach Korsika, die hat einfach alles verbunden, Campen, Offroad-Fahren, gutes Essen, tolle Landschaft und vieles mehr.
Ihr habt gerade verkündet, dass ihr bald nach Afrika reist?
Da halten wir uns noch ein wenig bedeckt, ein zwei Teaser gibt es ja schon auf Instagram. Aber es dauert noch ein wenig, bis es los geht. Vorher muss Maike noch mal „eben kurz“ ihr Medizin-Studium fertig machen. Aber die ersten Umbauten gehen jetzt direkt los. Der nächste Schritt wird ein Hubdach sein.
Ihr habt auch einen Hund mit auf Reisen, stimmt’s? Mads heißt er?
Ein Hund gehört für uns immer mit dazu! Mads ist ein Schäferhund-Mix, kommt ursprünglich aus St. Petersburg/Russland und wurde dort von der Straße gerettet. Jetzt lebt er schon seit 2015 bei uns und wird langsam zum Oldie. Er ist immer mit dabei und hat ein altengerechtes, orthopädisches Reisekörbchen auf der Rücksitzbank.
Wisst ihr etwas über die Geschichte eures Fahrzeugs?
Unser Defender hatte drei Vorbesitzer, die ihn mehr schlecht als recht gepflegt haben. Bei unseren ersten Arbeiten haben wir rausgefunden, dass es an der Rallye Dakar 2002 teilgenommen hat. Den Sahara-Sand haben wir auch später bei Arbeiten finden können …
Wie seid ihr bei der Restauration vorgegangen?
Step-by-Step in Zusammenarbeit mit guten Freunden. Wenn man erst einmal begonnen hat, ergeben sich die neuen Baustellen meist von alleine.
Wie habt ihr den Rahmen behandelt? Welche Produkte habt ihr für die Konservierung verwendet?
Im Rahmeninneren haben wir Fluidfilm genutzt und von außen Wachs ergänzt.
Habt ihr den Motor überholen lassen?
Haben wir nicht, der läuft noch wie eine Eins! Bisher hatte er tatsächlich keine Probleme.
Auf welche Probleme seid ihr bei der Restauration gestoßen?
Immer wieder Rost 😉, oder aber auch fehlende Ersatzteile, die wir dann selbst herstellen mussten, z.B. nicht lieferbare Bremsleitungen.
Wie lange hat das Projekt gedauert?
Läuft noch und wird wohl auch nie richtig abgeschlossen sein (#Lebensprojekt) …
Wie läuft es mit dem Defender-Ausbau? Habt ihr den Wagen selbst ausgebaut?
Wir haben alle Teile für den Defender komplett selbst zusammengestellt und ihn selbst ausgebaut. Während des Prozesses haben wir den Ausbau immer weiter verfeinert. Unser Ziel war es, ein Reisefahrzeug zu entwickeln, das keinen Standardausbau hat, sondern individuell auf unsere Wünsche und Vorstellungen zugeschnitten ist
Wie seid ihr beim Defender-Ausbau bzw. der Planung vorgegangen?
Schritt für Schritt. Wir haben einfach eingefangen und geschaut, was das Auto so bereithält. Natürlich haben wir viele Inspirationen auf Messen, Instagram und auf Plattformen wie z.B. Pinterest gesammelt. Die meisten Lösungen, die wir gefunden haben, haben aber nicht zu unseren Anforderungen gepasst. Dementsprechend mussten wir eine eigene Lösung entwickeln.
Welche Arten von Schränken habt ihr gebaut?
Am aufwändigsten war unser Gullwingschrank, der von außen zugänglich ist. Der davor montierte Klapptisch/ Sandblechhalter ist unsere geliebte Kaffeeklappe für den schnellen Kaffee oder die Brotzeit unterwegs. Von innen wird der untere Teil des Schrankes für Stauraum zweier Eurokisten und dem Elektrofach (Verschaltung) genutzt, so kann auch der Raum im/unter dem Kotflügel genutzt werden. In den Eurokisten lagern wir unsere Lebensmittel. Der obere, innere Teil des Gullwingschrankes hat einzelne Fächer für Kleidung und Krams, wie Spiele, Kerzen, o.ä.
Auf der anderen Fahrzeugseite haben wir ebenfalls einen Schrank mit Ablageflächen und einzelner Staufächer, die mit Magnetklappen verschlossen sind, eingepasst.
Unsere Schwerlastschublade im Kofferraum kann auch gleichzeitig – dank Einlegearbeitsplatte – als Küchenarbeitsfläche genutzt werden. Zwischen Schublade und Radkasten haben wir ein Fach für unseren Campingtisch angefertigt.
Darüber hinaus haben wir bei unserem Defender-Ausbau ein Schrankmodul gebaut, das quer unter und neben den zwei verbliebenen Sitzen der Rücksitzbank verläuft. Auf der Position des ausgebauten Einzel-Sitzes haben wir eine Konstruktion für die Kühlbox geschaffen, unter der sich auch Fächer für beispielsweise eine Eurobox, ein Ladegerät und einen Mini-Auszieh-Tisch befinden. Das große Fach, das quer unter den Sitzen verläuft, dient der Lastenverteilung und Lagerung längerer Gegenstände, wie unserem High-Lift-Jack, Markisenstangen und Seitenwänden.
Unsere Cubbybox zwischen den Frontsitzen haben wir ebenfalls liebevoll aufgearbeitet und mit einem Elektrofach (Steuerung), sowie einem kleinen Zwischenfach für Portemonnaie und co, ausgestattet.
Welche Materialien habt ihr verwendet?
Hauptsächlich 9mm Multiplex + Bus4Fun Filz in hellgrau und dunklem anthrazit mit sehr viel(!) Würth-Sprühkleber, sowie ein Gumminoppenboden für einige Flächen und gestepptes Kunstleder (z.B. CubbyBox-Polster oder Hecktür-Verkleidung). Und logischerweise auch diverse Schrauben, Haken etc.
Was ist das Besondere an eurem Defender-Ausbau?
Alles ist selbst entworfen/gebaut, wir haben nur Einzelteile zugekauft. Aktuell fährt eine Mini-Wohnzimmer-Couch im hinteren Fahrzeug dauerhaft mit uns mit, diese ist besonders nett zum Einmuckeln, Lesen und dabei die Hundeohren kraulen.
Wie lange hat der Ausbau gedauert?
Im Ganzen wohl 1,5 bi 2 Jahre, wobei der Ausbau immer nur abends und am Wochenende stattgefunden hat.
Wie teuer war der Defener-Ausbau?
Wissen wir selbst nicht, und wollen es auch nicht wissen. 😉
Fahrzeug-Daten:
- Modell: Defender 110
- Baujahr: 1999
- Farbe: schwarz
- Motor: 2,5TDI
- Reifen/Felgen: Maxxis Creepy Crawler + schwarze Boostfelgen von Landrover
- Besonderheiten wie Unterfahrschutz, Überrollbügel, Fahrwerk usw.
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