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Camping Gaskocher Titelbild.
Camping Gaskocher Titelbild.

Etwas Warmes braucht der Mensch – Camping Gaskocher im Vergleich

Ob auf dem Kurztrip am Wochenende oder auf ausgedehnten Offroad-Touren – ab und zu will man sich eine warme Mahlzeit zubereiten oder am Morgen wenigstens das Wasser für Tee oder Kaffee kochen können. Wir haben uns zwei für den Einsatz im Geländewagen geeignete Camping Gaskocher näher angesehen.

Den Wagen gepackt, alles sicher verstaut und mit dem Geländewagen abseits der Straßen unterwegs in der freien Natur – was will der offroad-affine Mensch mehr? Klar, essen und trinken. Natürlich kann man zu Brot, Käse und Wurst oder auch zu diversen Schoko- oder Energieriegeln greifen, um den Hunger zu stillen. Auch das Kochen oder Grillen am Lagerfeuer hat seinen Reiz. Aber mal ehrlich, jedes Mal ein Feuer entfachen, wenn einem nach einer Tasse Tee oder Kaffee ist oder man eben einfach mal kein Feuer machen kann, weil absolute Waldbrand-Gefahr besteht?

Ein Camping Gaskocher schafft hier sinnvolle Abhilfe. Mit einem tragbaren Campingkocher und einem kleinen Vorrat an Gaskartuschen kommt man auch gut ohne das gemütliche Lagerfeuer aus, wenn man sich etwas Warmes zubereiten will. Wir haben mit den Gaskocher EDH-155 und den Campfire Tupike von Primus zwei Geräte getestet, die sich problemlos im Auto verstauen lassen und die bei Campern und auch LKW-Fahrern gleichermaßen beliebt sind. Das hat vor allem den Vorteil, dass Kartuschen nicht allzu teuer und nahezu überall erhältlich sind. Gerade für den bei Truckern beliebten Gaskocher EDH-155, sind Kartuschen an jedem Autohof zu bekommen, an dem LKW-Fahrer ihre Ruhepausen verbringen. Aber auch die Kartuschen für den High-End-Kocher von Primus sind nicht nur im Camping-Fachhandel erhältlich, sondern auch in Baumärkten oder im Internet. Für welches Gerät man sich letztlich entscheidet, bleibt dem Geschmack, dem Geldbeutel und auch den Ansprüchen ans Kochen überlassen – Hauptsache man ist für die Offroad-Tour gerüstet und bekommt etwas Warmes in den Bauch.

Für unseren Wasserkoch-Test haben wir einen Liter kaltes Leitungswasser und einen Emaille-Teekessel verwendet. Den Deckel des Kessels ließen wir offen, um den genauen Kochzeitpunkt sehen zu können. Die Zeit bis ein Liter Wasser kocht, lässt sich mit geschlossenem Deckel daher verringern.
Für unseren Wasserkoch-Test haben wir einen Liter kaltes Leitungswasser und einen Emaille-Teekessel verwendet. Den Deckel des Kessels ließen wir offen, um den genauen Kochzeitpunkt sehen zu können. Die Zeit bis ein Liter Wasser kocht, lässt sich mit geschlossenem Deckel daher verringern.

Gaskocher EDH-155

Der kompakte Einflammen-Gaskocher ist von mehreren Herstellern erhältlich. Das Angebot reicht vom No-Name-Produkt bis hin zum namhaften Hersteller Campingaz. Die Preise starten im Internet bereits bei unter zehn Euro. Verschiedene Set-Angebote beinhalten zusätzlich eine Grillplatte und beliebig viele Kartuschen. Die Leistungsangaben der verschiedenen Modelle variieren von 1.800 bis 2.500 Watt. Außerdem ist eine Version mit einem anderen Brennerkopf und einem leicht geänderten Design erhältlich, die 2.900 Watt leistet. Darüber hinaus ist der Kocher auch als Zweiflammen-Kocher zu bekommen. Diese Version benötigt allerdings zwei Kartuschen, eine an jeder Seite. Man kann alternativ also auch einfach zwei Kocher verwenden.

Der klassische Trucker-Kocher wird von verschiedenen Herstellern angeboten. Die Preise starten bei unter 10 Euro. Auch die passenden MSF-1a-Kartuschen gibt es von mehreren Anbietern.
Der klassische Trucker-Kocher wird von verschiedenen Herstellern angeboten. Die Preise starten bei unter 10 Euro. Auch die passenden MSF-1a-Kartuschen gibt es von mehreren Anbietern.

Passende Pfannen und Töpfe verwenden

Beim Kochen sollte man beachten, dass die verwendeten Töpfe oder Pfannen nicht zu groß sind, da sich sonst Hitze staut, was die seitlich liegende Gaskartusche im schlimmsten Fall zur Explosion bringen kann. Die maximale Topfgröße sollte daher bei etwa 20 Zentimeter liegen.

Aufwändige Menüs mit mehreren Gängen sollte man mit dem kleinen Kocher nicht planen. Für einen Eintopf, Dosengerichte oder das Teewasser ist er eine gute Wahl. Die Töpfe sollten nicht mehr als 20 Zentimeter Durchmesser haben, da sich sonst die seitlich liegende Kartusche zu stark erwärmt.
Aufwändige Menüs mit mehreren Gängen sollte man mit dem kleinen Kocher nicht planen. Für einen Eintopf, Dosengerichte oder das Teewasser ist er eine gute Wahl. Die Töpfe sollten nicht mehr als 20 Zentimeter Durchmesser haben, da sich sonst die seitlich liegende Kartusche zu stark erwärmt.

Günstig und überall zu haben, die Kartuschen

Da dieser Kochertyp sehr beliebt und weit verbreitet ist, sind die benötigten MSF-1a-Gaskartuschen nahezu überall zu bekommen. Im Camping-Zubehörhandel, Baumärkten, bis hin zu Autobahn-Raststätten und Autohöfen, an denen häufig LKW-Fahrer verkehren, kann man sie genauso kaufen wie im Internet. Die Preise starten bei knapp zwei Euro pro Kartusche und fallen bei Set-Angeboten mit mehreren Kartuschen auf etwa einen Euro pro Stück. Auch hier gibt es mehrere Anbieter.

Bedienung

Die Kartuschen werden seitlich in den Kocher eingelegt, nachdem man die Abdeckung hochgeklappt hat. Dabei ist darauf zu achten, dass die Nut am Kartuschenkopf oben liegt und der Spannhebel sauber einrasten kann. Anschließend drückt man den Spannmechanismus vorne am Kocher nach unten. Das funktioniert nur, wenn das Blech, auf dem der Topf steht, vorher gedreht wurde und die Topfhalterung nach oben zeigt. Liegt das Blech im Transport-Modus, sorgt ein Sicherungshaken dafür, dass die Kartusche nicht einrasten kann. Um den Kocher zu starten, wird der Regler ganz aufgedreht und gegen einen leichten Widerstand weiter gedreht, was die Piezo-Zündung auslöst- Anschließend kann das Gas auf die benötigte Stärke herunter gedreht werden.

Fazit

Die unkomplizierte Beschaffung, der niedrige Preis, das geringe Gewicht, die Leistung und leichte Handhabung machen den Kocher zum Liebling bei Campern oder Truckern. Diese Eigenschaften machen ihn aber auch zum idealen Offroad-Kocher, der fast überall im Auto seinen Platz findet.

Der EDH-155 und seine Artgenossen lassen sich auch in eine Küchenbox integrieren. Man sollte beim Kochen im Wageninneren allerdings auf eine gute Belüftung achten.
Der EDH-155 und seine Artgenossen lassen sich auch in eine Küchenbox integrieren. Man sollte beim Kochen im Wageninneren allerdings auf eine gute Belüftung achten.

Testmodel: Camping Gaskocher EDH-155 von DeLuxStyle

  • Gewicht: 1.490 g (ohne Kartusche)
  • Abmessungen: 340 x 119 x 285 mm
  • Preis: ab EUR 19,90
  • Leistung: 2.500 Watt
  • Piezo-Zündung: Ja
  • Zündsicherung: Nein
  • Kochzeit 1 Liter Wasser: 6:35 min
  • Gasquelle: Kartusche MSF-1a Gas, Butan
  • Gasverbrauch: 160 g/h
  • Plus & Minus
    + niedriger Preis
    + gute Verfügbarkeit
    + gute Verfügbarkeit der benötigten Kartuschen
    + einfach zu handhaben
    – Nur kleine Töpfe (bis ø 20 cm) verwendbar
    – einfache Qualität und Verarbeitung
    – kann bei unsachgemäßem Einlegen der Kartuschen Feuer fangen

    Bezugsquelle: Milestone Camping Gaskocher bei Amazon
    Preis: 23,85 Euro inkl. MwSt.

    Der klassische Trucker-Kocher wird von verschiedenen Herstellern angeboten. Die Preise starten bei unter 10 Euro. Auch die passenden MSF-1a-Kartuschen gibt es von mehreren Anbietern.
    Der klassische Trucker-Kocher wird von verschiedenen Herstellern angeboten. Die Preise starten bei unter 10 Euro. Auch die passenden MSF-1a-Kartuschen gibt es von mehreren Anbietern.

    Campfire Tupike

    Der Campfire Tupike der Marke Primus kam Anfang 2016 auf den Markt. Der Kocher ist als mobile Kochstelle konzipiert. Daher lässt er sich zusammenklappen und verfügt über einen Tragegriff, der den Deckel beim Transport arretiert. Mit dem Kocher wird ein Adapterset für verschiedene Gasanschlüsse mitgeliefert. Neben den bei Campern üblichen Fünf- und Elf-Kilo-Gasflaschen lassen sich auch die nachfüllbaren, blauen Gasflaschen bis 3 Kilo Füllgewicht sowie kleine Schraubkartuschen verwenden. Über einen im Camping-Zubehör separat erhältlichen Adapter ist es daher auch möglich, die Campingaz-Kartuschen mit Bajonett-Verschluss zu verwenden. Dadurch ist man sehr flexibel, was die verfügbare Gasquelle angeht.


    Der Campfire Tupike von Primus lässt sich mit Schraubkartuschen sowie Drei-, Fünf- und Elf-Kilo-Gasflaschen betreiben. Dadurch hat man eine große Auswahl für die Gasquelle.
    Der Campfire Tupike von Primus lässt sich mit Schraubkartuschen sowie Drei-, Fünf- und Elf-Kilo-Gasflaschen betreiben. Dadurch hat man eine große Auswahl für die Gasquelle.

    Nicht billig, aber Qualität

    Preislich spielt der Primus-Kocher freilich in der Oberliga. Dafür erhält man jedoch auch hochwertige Qualität, auf der sich fast genauso kochen lässt, wie am heimischen Herd. Die Leistung überzeugt und man muss beim Braten von Fleisch sogar darauf achten, die Flamme nicht zu hoch zu drehen. Das Gehäuse des Kochers besteht aus Edelstahl, Eichenholzeinlagen auf dem Deckel sorgen für Schutz vor Dellen. Scharnier, Verschluss und verschiedene Schrauben bestehen aus Messing.

    Mit dem Primus-Zweiflammen-Kocher lassen sich auch aufwändigere Gerichte zubereiten. Um ihn nur auf der Offroad-Tour zu nutzen, ist er fast zu schade.
    MIt dem Primus-Zweiflammen-Kocher lassen sich auch aufwändigere Gerichte zubereiten. Um ihn nur auf der Offroad-Tour zu nutzen, ist er fast zu schade.

    Am Deckel, der im Freien als Windschutz dient, sind seitlich zusätzliche Windschutzbleche angebracht. Sie müssen zum Kochen jedoch nicht zwingend ausgeklappt werden, da sie sich komplett in den Deckel klappen lassen, wo sie nicht stören. Der Rost, auf dem die Töpfe oder Pfannen stehen, lässt sich leicht herausnehmen. Der Kocher kann dadurch gut gereinigt werden.

    Bedienung

    Unten am Kocher befinden sich zwei Bügel, die man aufklappen kann. Damit steht der Kocher beim Camping-Ausflug zwölf Zentimeter vom Boden entfernt. Mit eingeklappten Bügeln lässt er sich aber auch direkt auf eine stabile Unterlage stellen. Die Bügel werden beim zusammengeklappten Kocher mit dem Griff arretiert. Nutzt man den Griff zum Tragen, liegen die Bügel zwar frei, öffnen aber nicht selbstständig.

    Fazit

    Die Leistung des Tupike ist enorm. Einen Liter Wasser bringt der Camping Gaskocher in unter fünf Minuten zum Kochen. Bei voll aufgedrehtem Gas sprudelt das Wasser dabei heftiger, als bei vielen anderen Kochern. Auch hier reicht es daher, den Gashahn nicht bis zum Anschlag aufzudrehen und somit etwas Gas zu sparen. Die Vielseitigkeit der Gasquellen, die Qualität des Kochers und seine Leistung rechtfertigen den hohen Preis. Um ihn nur als Campingkocher zu nutzen, ist daher fast zu schade.

    Testmodell: Zweiflammen-Camping-Gaskocher Campfire Tupike von Primus

    • Abmessungen LxBxH: 475x295x82 mm
    • Gewicht: 4.500 g
    • Abmessungen: 475 x 295 x 82 mm
    • Preis: EUR 249,95
    • Leistung: 2 x 3.000 Watt
    • Piezo-Zündung: Ja
    • Zündsicherung: Nein
    • Kochzeit 1 Liter Wasser: 4:55 min
    • Gasquellen: Gasflaschen 5 kg und 11 kg
    • Schraubkartuschen
    • Gasverbraucht: 230 g/h

    Plus & Minus
    + hochwertige Qualität
    + mehrere verschiedene Gasquellen verwendbar
    + auch für größere Töpfe geeignet
    + Flamme erzeugt sehr hohe Hitze
    – hoher Preis

    Bezugsquelle: Campfire Tupike Set von Primus bei Amazon
    Preis: 341,14 inkl. MwSt.

    Beide Kocher sind für den Offroad-Trip gut geeignet. Für beide lassen sich problemlos Gaskartuschen bekommen. Der Preisunterschied könnte allerdings kaum größer sein.
    Beide Kocher sind für den Offroad-Trip gut geeignet. Für beide lassen sich problemlos Gaskartuschen bekommen. Der Preisunterschied könnte allerdings kaum größer sein.

    © Fotos: Michael Scheler