Markus hat seinen Jeep Wrangler JKU in einen waschechten Camper umgebaut. Besonders gut gefällt uns, dass die fertige Lösung alltagstauglich und zudem noch Low-Budget ist. Wir haben mit Markus (Pfalzjeep) gesprochen und er hat uns erzählt, wie er bei der Planung und dem Umbau seines Jeeps zum Camper vorgegangen ist.
Warum habt ihr euch für genau dieses Fahrzeug entschieden?
Ich durfte ein paarmal den Jeep eines Freundes fahren und war direkt infiziert. Das Fahrzeug und der damit verbundene Lifestyle haben mich fasziniert, und für mich war klar: „Ich will in dieser Szene Fuß fassen“.
Habt dir den Wagen selbst ausgebaut?
Der komplette Umbau wurde in Eigenregie mit zwei Freunden durchgeführt. Wobei ich mehr der Ideengeber und Hilfsarbeiter war, da ich weder die notwendigen Werkzeuge wie eine Kappsäge für z.B. Aluprofile besitze, noch das Wissen über KFZ-Elektrik habe, um die ganzen Zusatzscheinwerfer ordentlich und sicher zu verdrahten. Spurverbreiterung und Aufziehen von AT-Reifen auf die Originalfelgen erfolgten durch die Werkstatt.
Was war das Ziel des Ausbaus?
Ich wollte ursprünglich eine einfache mobile Schlafmöglichkeit haben, um flexibel zu sein, wenn z.B. die Firmenfeier oder der Fotoausflug mal etwas länger dauert. Aber wenn man dann mit seinen campingbegeisterten Freunden anfängt zu fachsimpeln, wird daraus ein etwas größeres „Projekt“. Wichtig war jedoch immer, dass der Jeep voll alltagstauglich mit fünf Sitzplätzen bleiben muss.
Wie seid ihr beim Ausbau bzw. der Planung vorgegangen?
Zuerst haben wir überlegt, was man alles so gerne hätte, nur um festzustellen, dass man für die Umsetzung platztechnisch eigentlich einen LKW bräuchte. So wurde vieles von der Wunschliste wieder gestrichen. Danach ging es mit Latten, Metermaß und diversen anderen Hilfsmitteln ans genaue Ausmessen des Koffer- und Innenraums. Die Planung wurde tatsächlich oldschool ohne CAD-Programme auf Papier gemacht. Der Moment der Wahrheit kam dann, als das fertig verschraubte Gestell aus Aluminiumprofilen das erste Mal im Jeep Platz nahm … puh, richtig gemessen.
Welche Arten von Schränken habt ihr gebaut? Welche Materialien habt ihr verwendet?
Richtige Schränke wurden keine verbaut. Für mich sind Euroboxen Schrank genug und von daher wurde der Ausbau um zwei 60×40 Euroboxen herum geplant und gebaut. Diese sitzen auf Auszügen und bieten mir die gewünschte Flexibilität zwischen Camping und Alltag. Im Alltag werden die Camp-Boxen dann einfach gegen die Einkaufs- oder Pfandboxen getauscht. Das Ganze ist in einem Gestell aus Aluminiumprofilen verschraubt, und eine Siebdruckplatte dient als Auflage für die Matratze. Für Kleidung verwende ich Taschen und der ganze Kleinkram, wie z.B. Bordwerkzeug, wird mit Molle-Pouches am Überrollbügel und den Sitzen verstaut.
Was ist das Besondere an eurem Ausbau?
Die Zweiteilung in den dauerhaft im Kofferraum verbleibenden Teil mit Auszügen und dem mobilen restlichen Teil des Bettes, ohne die Rückbank ausbauen zu müssen und somit der Erhalt der vollen Alltagstauglichkeit des Fahrzeugs.
Wie lange hat der Ausbau gedauert?
Da sowohl mein „Konstrukteur“ als auch ich beruflich sehr eingespannt waren, hat es von der Planung bis zum Probeliegen sicher vier Monate gedauert. Hier muss aber gesagt werden, dass die meiste Zeit für Planung und Ausmessen draufging. Die tatsächliche Arbeit (Aluprofile sägen, alles verbinden und die Siebdruckplatte montieren) war dann an ein paar Tagen erledigt.
Wie teuer war der Ausbau ungefähr?
Inkl. Matratze ca. 580 EUR Materialkosten.
Was steht noch auf der Todo-Liste?
Direkt am Fahrzeug noch die Montage von Airlineschienen an den hinteren Fenstern, um eine Transportmöglichkeit für Außenboxen zu haben.
Daten zum Fahrzeug:
- Jeep Wrangler, JKU (Sahara Golden Eagle)
- Baujahr: 2018
- Farbe: schwarz
- Motor: 3.6l Benziner V6
- Standard 18 Zoll Felgen
- AT-Bereifung von BFG
Besonderheiten:
- Spurverbreiterung von 30mm je Seite
- Rocksliders
- LED-Scheinwerfer
- Arbeitsleuchten:
- große Lightbar
- kleine Lightbar auf der Motorhaube
- Cubes an der A-Säule
- neuer Frontgrill
Über Markus Busch / Pfalzjeep
Mein Jeep und ich sind quasi unzertrennlich. Im Alltag bringt er mich regelmäßig zu meinem Job als Teamleader Finance in einem mittelständischen Unternehmen und in der Freizeit begleitet er mich in die Natur, um mit Spiegelreflex und Drohnen Aufnahmen für mein Instagram-Profil zu machen. Ein besonderes, gemeinsames Hobby ist, dass wir regelmäßig als Teil einer Resident-Evil-Cosplay-Gruppe auf Conventions und Messen auftreten (Instagram: uc_hive_palatinate).