Wer gern mit dem Geländewagen im Gelände oder auf Reisen unterwegs ist, trifft oft Gleichgesinnte. So ergeben sich tolle Gespräche am Lagerfeuer und oftmals auch neue Freundschaften. In der Offroad- und Reiseszene haben sich auch viele kleine und größere Gemeinschaften, Clubs und Vereine gebildet, die sehr aktiv sind. Das finden wir klasse. Daher stellen wir in der Reihe Szene & Clubs immer mal wieder interessante Clubs und Gemeinschaften aus der Offroad- und Reiseszene vor. Auch im neuen Jahr setzen wir diese Reihe gerne fort und berichten heute über den Sahara Club e.V.
Die Sahara, lebensfeindlich und faszinierend zugleich, ist die größte Trockenwüste der Erde. Auf rund neun Millionen Quadratkilometern (Deutschland zum Vergleich hat eine Fläche von etwa 360.000 Quadratkilometer!) bietet die Sahara eine unglaubliche Vielfalt. Endlose Meere aus Sanddünen, Kies- und Geröllwüsten, Tafel- und Gebirgslandschaften, von Meteoriten geformte Krater, Seen, Oasen und vieles mehr erwarten den Reisenden hier. Magisch und anziehend ist diese Wüste. Wer die Sahara einmal erlebt hat, möchte immer wieder dorthin reisen.
Aus dieser Faszination Sahara ist der gleichnamige Club entstanden. Der Sahara Club ist ein echter Dino in der Offroad- und Reiseszene. Doch das bedeutet keineswegs, dass der Club müde und träge ist. Im Gegenteil! Ich habe mich dazu mit Rudi, dem ersten Vorsitzenden des Clubs ausgetauscht und stelle euch nun diese tolle Gemeinschaft vor.
Die Anfänge des Sahara Clubs liegen in den 80er Jahren
Angefangen hat alles 1984. Zahlreiche Sahara-Begeisterte und Weltenbummler trafen sich. Es sollte ein Verein gegründet werden. Natürlich mit Sahara-Bezug! Der erste Vorsitzende des ersten Vorstands war der in der Szene bekannte „Sahara“-Willy Janssen.
War der Verein anfangs ganz auf die Sahara ausgerichtet, so sind die Wüstenfreunde und Weltenbummler des Sahara Clubs heute auf allen Kontinenten zu Hause. Davon zeugt auch die Fülle von Reiseberichten auf der Webseite des Clubs. Vom eisigen Spitzbergen bis zum sonnigen Ostafrika ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mittlerweile zählt der Club 324 aktive Mitglieder und sogar 584 mit Angehörigen.
Neben den Reiseberichten findet der interessierte Leser auf der Internetpräsenz des Sahara Clubs auch aktuelle Reiseinformationen, Berichte von vergangenen Treffen, Informationen zum Vereinsgeschehen wie etwa den Sahara Club Stammtischen und vieles mehr.
Die Mitglieder helfen sich selbstverständlich gegenseitig und Einsteiger können von erfahrenen Weltenbummlern im persönlichen Austausch von Erfahrungen lernen. So sind auch schon viele neue Freundschaften entstanden.
Der Sahara Club hat sogar eine Mitgliederzeitung, das SAHARA-Info Heft, welches 4mal im Jahr erscheint. Dies ist auch das offizielle Mitteilungsblatt des Clubs. Die Mitglieder des Clubs lieben dieses Heft. Hier können sie ihre spannenden Reisegeschichten und erlebte Abenteuer zum Besten geben – ein Heft von Mitgliedern für Mitglieder, klasse!
Ergänzt werden diese tollen Geschichten durch technische Tipps, wichtige Reisehinweise, Clubnachrichten und Organisatorisches. Übrigens, den jeweils letzten großen Reisebericht eines Heftes findet ihr immer auf der Website des Clubs.
Der Sahara-Club e.V. unterstützt Hilfs-Projekte in Afrika
Oft fragen wir Weltenbummler uns, was wir den Menschen, die uns so gastfreundlich auf der ganzen Welt empfangen, zurückgeben und Gutes tun können.
Der Sahara-Club e.V. unterstützt Projekte in Afrika, wie zum Beispiel regelmäßig eine Schule in Mali sowie verschiedene andere Projekte, die spontane Hilfe benötigen.
Dazu gehört beispielsweise das Projekt Kaokoland e.V. Seit vielen Jahren setzt sich dieser Verein für die Verbesserung der Lebenssituation, speziell der Kinder, in der Kunene-Region im Norden Namibias ein. Dabei geht es in erster Linie um die Grundversorgung und Bildung der Himba-Kinder. Der Verein hat dank Spendengeldern schon mitgeholfen, zahlreiche Ziele zu verwirklichen, wie den Bau von mehreren Schulen mit angeschlossenem Internat, Küche, Lehrerunterkunft und Sanitärtrakt, sowie die Einführung spezieller Förderprogramme für die Kinder.
Ein anderes, einmaliges Projekt anlässlich der Vorführung des Films „Woodstock in Timbuktu – die Kunst des Widerstands“ von Desirée von Trotha, war die Finanzierung von SIM-Karten für kriegsbedingt getrennte Tuareg Familien und noch vieles mehr.
Weitere Infos zu diesen Aktionen gibt es bei Interesse direkt unter info@sahara-club.de.
Der Jahreshöhepunkt ist das Westhofen-Treffen – und das seit mehr als 35 Jahren
Nach dem Gründungsjahr des Sahara Clubs gab es bereits 1985 ein Treffen mit Gleichgesinnten in Rheinhessen. Hier waren die damals üblichen Fahrzeuge von Afrikareisenden anzutreffen: VW-Bullis, Unimogs, Hanomag AL28 und Landys. Dieses Treffen war der Grundstein für das Jahrestreffen des Sahara Clubs in Westhofen, zu dem heute jedes Jahr mehr als 150 Reise- und Sahara-Begeisterte anreisen.
In diesem Jahr (2021) wird das 36.“Westhofen-Treffen“ im schönen Rheinhessen vom 3. bis 6. Juni stattfinden – inschallah.
Neben spannenden Bildervorträgen und praxisorientieren Workshops wird hier gefachsimpelt, neue Bekanntschaften geschlossen und aktuelle Entwicklungen auf der Reise-Info-Börse ausgetauscht. Am allabendlichen Lagerfeuer sorgen Reisegeschichten der Teilnehmer für spannende Unterhaltung und schüren das Fernweh. Für die musikalische Unterhaltung ist El Maachi – musique du grand maghreb dabei.
Gäste sind herzlich willkommen. Weitere Details findet ihr auf der Programm-Seite des Westhofen-Treffens.
Neben dem Westhofen-Treffen gibt es noch die Winter- und regionalen Herbstreffen. Genauere Infos dazu findet ihr bei Interesse hier.
Die Auslandstreffen finden etwa alle zwei Jahre statt
Etwas ganz Besonderes, nämlich die Sahara Club Auslandstreffen finden alle zwei bis drei Jahre statt. Dabei planen die Teilnehmer rund um den Treffen-Termin ihre eigenen Reisen und versammeln sich dann schließlich am vereinbarten Treffpunkt zu einem großen Hallo und Beisammensein. So trafen sich die Mitglieder zu den Sahara Club Auslandstreffen in den vergangenen Jahren natürlich schon in der Sahara, in Syrien, in Namibia oder auf Sardinien. Damit erhält jede dieser Veranstaltungen ihren ganz persönlichen Charakter.
Auch bei solchen gemeinsamen Reisen des Clubs zeigt sich, dass die Mitglieder zusammenhalten und für einander da sind. So sorgte beim Auslandstreffen in Namibia ein Clubmitglied für einen spontanen Bergeworkshop. Mit vereinten Kräften wurden zwei Fahrzeuge in zwei Stunden hartem Teamwork wieder aus ihrer misslichen Lage in extremer Schräglage befreit. Das ist eine schöne gelebte Kameradschaft unter Offroadreisenden!
Wie beim Westhofen-Treffen werden Gäste auch bei den Auslandstreffen mit offenen Armen empfangen und sind herzlich eingeladen.
Das ursprünglich für 2020 geplante Auslandstreffen in Südfrankreich soll in diesem Jahr nachgeholt werden. Ja, und viele der Sahara Club Mitglieder träumen natürlich davon, sich mal wieder in der Sahara treffen zu können…
Viele weiterführende Informationen für Interessierte
Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, schaut euch mal um auf der Website des Sahara Clubs. Dort findet ihr auch viele interessante Links mit wertvollen Informationen für Reisende und den Kalender für Weltenbummler. Der Club betreibt als Ergänzung noch eine Facebook-Seite.
Neue Mitglieder aus der Offroad- und Reiseszene sind beim Sahara Club herzlich willkommen. Wenn ihr euch angesprochen fühlt und mitmachen möchtet, findet ihr hier den Mitgliedsantrag zum Herunterladen.
© Fotos: Walter Zielonkowski, Burckhard Grewe und Uwe Schmitz
Seid ihr auch ein Offroadclub, Verein oder eine Gemeinschaft, die sich der Leidenschaft Offroad oder Offroadreisen verschrieben hat und möchtet in unserer Rubrik Szene & Clubs erscheinen? Dann kontaktiert uns gerne! Wir freuen uns darüber!