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Overlanding-Umbau eines Mitsubishi L200

Abenteuerlust trifft auf Eigenbau

Andreas und Melanie aus Tirol haben ihren Mitsubishi L200, Baujahr 2017, zu einem wahren Overlander umgebaut. In Eigenregie entstand ein robustes Offroad-Fahrzeug mit maßgeschneidertem Dachträger, voll ausgestatteter Ladefläche und allen wichtigen Features, die das Herz von Outdoor-Enthusiasten höher schlagen lassen. Lies hier, wie das Paar ihr Fahrzeug über Jahre hinweg modifiziert hat und was sie am Offroad-Reisen am meisten lieben.

Wer seid ihr?

Wir sind Andreas 31 Jahre und Melanie 26 Jahre und wohnen im Wipptal in Tirol Österreich. Ich arbeite als Elektriker und meine Frau ist Ordinationsassistentin bei einem Hausarzt. Wir wohnen mit unseren Katzen im Eigenheim auf knapp 1200 Höhe an einem Waldrand.

Umbau Mitsubishi L200 Pick-up

Was liebst du am Overlanding?

Die Frage ist doch: Was gibt es am Overlanding nicht zu lieben? Unterwegs sein, jeden Tag Neues entdecken – gibt es etwas Besseres? Länder abseits der typischen Touristenpfade erleben, das lokale Essen genießen, spannende Menschen kennenlernen und in die Natur eintauchen. Vor allem die Stille, die man nur beim Camping fernab der Straßen findet. Kochen über offenem Feuer, bis spät in die Nacht zusammensitzen und den Tag bei einem Bier oder Wein ausklingen lassen. Für mich persönlich ist das Fahren durch anspruchsvolles Gelände ein besonderer Reiz – das Fahrzeug und sich selbst an die Grenzen zu bringen. Zum 4×4 kam ich während meiner Zeit als Berufssoldat, aber richtig angefangen mit Overlanding und dem Umbau meines Fahrzeugs habe ich erst mit dem L200.

Über den Umbau unseres Mitsubishi L200

Wir fahren einen Mitsubishi L200, Baujahr 2017, in der Yukon Sonderedition in Blau. Der Wagen hat 154 PS, einen 2,4-Liter-Motor und Differenzialsperren. Schon zuvor hatte ich sehr gute Erfahrungen mit Mitsubishi gemacht, und zufällig ergab sich die Gelegenheit, dieses Modell zu einem guten Preis zu kaufen. Die Sonderedition hat mir damals gut gefallen – inzwischen spielt das jedoch keine Rolle mehr, da vom ursprünglichen Fahrzeug nach all den Modifikationen kaum noch ein originales Teil übrig geblieben ist.

Die Umbauten des Mitsubishi L200 im Einzelnen:

Erstmal die technischen Veränderungen, um das Fahrzeug geländetauglicher zu machen:

  • Frontstoßstange von Rival4x4
  • Heckstoßstange von Rival4x4
  • 5-teiliger Unterfahrschutz 6mm von Rival4x4
  • Schnorchel von Safari
  • Komplettfahrwerk Xtreme von EFS
  • Querlenker von EFS
  • 9000lb Winde von TJM
  • Felgen von Tuff
  • Reifen 31 Zoll BF Goodrich KO2
  • Spurplatten 60mm pro Achse
  • Beleuchtung von Osram und Hella für den Fern- und Nahbereich

Mit Hardtop und Dachzelt unterwegs mit dem L200

Auf dem Kabinendach befindet sich ein Dachträger von Horntools, auf dem zwei große Alukisten für unser Schlafzeug und weiteres Equipment verstaut sind. Auf dem Hardtop haben wir eine maßgefertigte Aluminiumkonstruktion für unser Dachzelt. Seit 2024 schlafen wir in einem Vickywood Mighty Oak 160, zuvor im Darche Hi View 140. Für Schatten sorgt eine freistehende 270-Grad-Markise von ARQ 4WD.

Die Rückbank wurde ausgebaut, um Platz für den Einbau eines Doppelbatteriesystems zu schaffen. Wir verwenden eine 150Ah AGM-Batterie sowie Ladebooster, Batteriewächter und Solarregler von Victron. In die Abdeckung habe ich mehrere Steckdosen, einen 2000-Watt-Konverter und diverse Schalter integriert. Ein faltbares Solarpanel kann ebenfalls an der Abdeckung angeschlossen werden.

Umbau Mitsubishi L200 Expeditionsmobil

Im vorderen Bereich haben wir einen CB-Funk von President installiert, der mithilfe einer Albert-Antenne für die Kommunikation im Konvoi sorgt. Die Ladefläche ist komplett ausgestattet mit allem, was man auf Reisen braucht. Eine maßgefertigte Aluminiumkonstruktion trägt das Dachzelt und entlastet das Hardtop, das lediglich eine Dachlast von 17 kg trägt. Zwei Aluminiumauszüge ermöglichen den einfachen Zugriff auf die gesamte Ladefläche.

Wir lieben es draußen über dem Feuer zu kochen

Zudem haben wir eine Küche mit einem Zweiflammen-Gasgrill und einen Auszug für Euroboxen, in dem auch unsere Trenntoilette von Komaland verstaut ist. Zum Kochen nutzen wir gerne eine Feuerschale und Feuertöpfe, wenn wir genug Zeit haben über dem offenen Feuer zu kochen. Auf einer Seite des Einbaus hat die Engel MT45F-V Kühlbox ihren Platz, auf der anderen Seite lagern Kleidung und Hygieneartikel, die wir auf Reisen mitführen.

Die Umbauten sind weitgehend in Eigenregie entstanden

Bis auf die Frontstoßstange wurde alles an Umbauten von mir und meinen Freunden in Eigenregie gemacht. Die gesamte Konstruktion, einschließlich der Aluminiumsonderanfertigungen, ist ein Eigenbau. Der Umbau hat bisher etwa drei Jahre gedauert, und das Besondere daran ist, dass fast alles, was nicht von einer Firma stammt, wie Stoßstangen oder Fahrwerk, eine individuelle Anfertigung ist, die so an keinem anderen Fahrzeug zu finden ist.

In einem der Auszüge haben wir unser Bergematerial sowie Werkzeug und Ersatzteile untergebracht. Wir führen immer eine Grundausstattung an Akkuwerkzeugen, einer Säge, Schaufel und Axt mit. Ebenso haben wir Öl, Luftfilter, Riemen und Sicherungen dabei – kleinere Schäden halten uns also nicht auf.

Unser Bergematerial

Der Umbau unseres Mitsubishi L200 ist, wie jedes Projekt, nie wirklich fertig. Das Nächste, was wir in Angriff nehmen wollen, sind größere Reifen. Im Großen und Ganzen habe ich jedoch mein Traumauto gebaut, das bereits jetzt alles mitmacht, was ich gerne mache. Es ermöglicht uns jedes Jahr mehrere Wochen wunderbare Urlaube und tolle Wochenendtrips.

Die Umbau-Kosten des L200

Am Ende noch die Kosten. Um ehrlich zu sein hab ich da den Überblick verloren. Das Fahrzeug hat etwa 25.000 € gekostet. Alle Anbauten sowie der gesamte Ausbau und das Bergematerial, Dachzelt und weiteres Zubehör schätze ich auf ungefähr 30.000 €, vielleicht auch etwas mehr.

Der Mitsubishi – L 200 offroad bei Instagram.