Was gibt es Besseres für einen Navigationsgeräte-Test, als eine ausgewachsene Tour, die einige Aufgaben an die Geräte stellt. Nicht nur das Navigieren selbst, sondern auch andere Funktionen und Eigenschaften können so auf den Prüfstand gestellt werden. Auf der Five Mountains Tour quer durch fünf osteuropäsiche Länder konnte das GPS Globe X8 4G mit X-Ray 2 Karten zeigen, was es kann.
Die GPS Globe-Geräte sind im oberen preislichen Segment angeordnet. Das Basisgerät GlobeXplorer X8 4G schlägt mit 699 Euro zu Buche. Im Paket mit RAM-Mount-Halter und Kartensätzen, reicht die Preisspanne von 899 bis 1.199 Euro. Ein sportlicher Preis und der liegt sogar deutlich über dem Preis des Garmin Overlander.
Für diesen Preis dürfen wir auch etwas erwarten. Für die 1.600 km lange Five Mountains Tour, davon 60% Offroad, haben wir ein Gerät mit dem GPS Globe-eigenen X-Ray 2 Kartensatz Osteuropa und der GPS Globe Navigations-App von GPS Globe zur Verfügung gestellt bekommen. Wir wollten sehen, wie gut sich die Hardware schlägt, welche Funktionen die Navigations-App bietet und was die Karten hergeben.
Die Hardware
Als ich das Tablet mit dem Zubehör ausgepackt habe, machte alles sogleich einen sehr guten Eindruck. Im Paket war das GlobeXplorer X8, ein gehärtetes Android-Gerät mit IP67-Zertifizierung samt einer nützlichen Schutztasche und dem RAM-Mout X-Halter. Mittlerweile gibt es ja auch das gummibeschichtete 7″ X7, das wasserdicht ist. Zwar hat mir meine Erfahrung gezeigt, dass solange ich das Gerät im Fahrzeug mit einem guten Halter verwende, es gar nicht gehärtet sein muss, aber die Optik macht schon etwas her und außerhalb des Fahrzeugs oder bei offenen Fahrzeugen (Trophy-Umbau, Side-by-Side, etc.) ist es in jedem Fall sinnvoll.
Das GPS Globe X8 liegt gut in der Hand, es hat ein 10″ Display und die Knöpfe sind alle auf der Vorderseite und nicht wie bei Android-Geräten üblich, an den Seiten angebracht. So gibt es auch keine Konflikte mit dem Halter. Ihr drückt eher gegen den Halter, wo er den größten Widerstand bietet, als von oben oder der Seite, was am Saugnapf zerrt. Alle wichtigen Funktionen sind mit großen Schaltflächen zu erreichen. Das gefällt mir sehr gut.
Apropos guter Halter – GPS Globe vertreibt für seine Geräte Halter von RAM-Mount. Da haben sie also alles richtig gemacht und der Halter überzeugt. Er zeigt während der ganzen Five Mountains Tour keine Schwäche.
Der Ladeanschluss ist als USB-C ausgeführt. Das ist robuster als die sehr empfindlichen Micro-USB-Anschlüsse. Als Stromspeicher kommt ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 8.000 mA/h und einer Leistung von 30,4 Wh zum Einsatz. Dieser ist im Gerät sicher unter einer gesicherten und abgedichteten Klappe untergebracht.
Wie das GPS Status Tool zeigt, empfängt das GlobeXplorer X8 das amerikanische GPS und das chinesische Beidou Navigationssystem. GPS wird durch die Punkte mit den Zahlen und Beidou durch die „x“-Symbole mit den „c“-Zahlen dargestellt. Der GNSS-Chipsatz ist Teil des Qualcomm Snapdragon 435 SoC. SoC steht für System on a Chip und dort sind vom Prozessor über den LTE- und WLAN-Empfang eben auch der GNSS-Empfänger integriert.
Zusatz-Apps
Neben dem GPS Globe OziExplorer sind auf dem Gerät die MapFactor Navigator und Sygic Straßennavigations-Apps vorinstalliert. Sie ergänzen das Paket, da oftmals bei An- und Abreise mit Turn-by-Turn-Straßennavigationsprogramme gefahren wird. Die MapFactor-App bietet eine sehr ansprechenden 3D-Navigation.
Offroad-Navigation
Als ich die Navigations-App startete, war ich zunächst leicht verwundert. Hatte ich doch einen alten bekannten vor mir, den OziExplorer für Android. Während ich von der PC-Version recht begeistert bin, sagte mir die Android-Version gar nicht zu. Aber, was ich hier sah, ist eine modifizierte Version. Das bedeutet, die doch sehr eigenwillige Oberfläche des originalen OziExplorer für Android wurde so angepasst, dass sich mit ihr nun vernünftig arbeiten lässt.
Oberfläche und Bedienung
Die Startoberfläche des GPS Globe OziExplorers ist aufgeräumt, übersichtlich und lässt keine Fragen offen. Es gibt einen Bereich Navigation, Informationen zum GNSS-Empfang, Einstellungen, allgemeine Infos und den Ausstieg aus der App. Das ist intuitiv und sauber angeordnet.
Leider trifft auf den OziExplorer auch zu, was mich bei vielen Android-Navigations-Apps stört. Sobald die Einstellungen geändert, Daten geladen oder Karten verwaltet werden sollen, hört die grafische Oberfläche auf und der Benutzer landet in zumeist unübersichtlichen Textoberflächen. In denen muss dann durch das Dateisystem navigiert werden, um die Karten oder Daten zu finden.
GNSS-Anzeige
Der OziExplorer besitzt eine Satellitenanzeige. Sie gibt Informationen über Position, Geschwindigkeit usw. Leider fehlt ihr die Angabe des letzten Fix, sprich, wann da letzte gültige Positionssignal empfangen wurde.
Routeneditor und Wegpunktnavigation
Die wesentlichen Offroad-Navigationsfunktionen sind alle vorhanden. Mit dem Routeneditor könnt ihr eigene Routen vom Internet unabhängig planen und zwar auch offroad, also abseits jeglicher routingfähiger Wege und über Flächen. Dieser Route könnt ihr dann Wegpunkt für Wegpunkt folgen. Dabei springt die Zielführungslinie (Linie vom Pfeil zum blauen Wegpunkt) automatisch von Wegpunkt zu Wegpunkt, eine sehr sinnvolle Funktion, die nur wenige Apps bieten. Was fehlt sind die Funktionen, einen Wegpunkt zu überspringen und den Wegpunkt einer Route auszuwählen, der als nächstes angefahren werden soll.
Es können auch einzelne Wegpunkte angelegt und als Ziel genommen werden. Ein einfaches Auswählen eines Ziels von der Karte geht nicht, es muss vorab immer ein Wegpunkt angelegt werden. Dieser kann auch nicht direkt in der Karte erzeugt werden, sondern das Fadenkreuz ist vorher per Karte scrollen entsprechend zu platzieren. Leider verschwinden während ihr die Karte verschiebt, kurzzeitig alle Bedienelemente, Wegpunkte und Linien. Das stört beim Erstellen der Route, da beim Verschieben nicht der letzte Routenpunkt gesehen werden kann.
Schwächen in der Bedienung
So gut die Oberfläche des OziExplorer angepasst wurde, die Schwächen der in die Jahre gekommenen App bleiben. Auf der Karte kann nicht direkt gearbeitet werden. Routen und Wegpunkte können nicht auf der Karte erstellt und von der Karte ausgewählt werden. Dazu müsst ihr immer in die entsprechenden Listen gehen.
In den Einstellungs- und Datenmenüs gibt mal eine „Zurück“-Taste in der App, manchmal muss die des Android-System genutzt werden. Das ist nicht einheitlich umgesetzt worden. Manchmal werden auch Menüs nicht korrekt dargestellt.
Eine selbst geplante Route oder ein aufgezeichneter Track lassen sich nicht, im Gegensatz zu Wegpunkten, in der App löschen. Dazu müsst ihr in den Dateimanager von Android gehen, den Ordner suchen und die Daten dort herauslöschen. Einzig im Einstellungsmenü gibt es die Möglichkeit alle Wegpunkte und Tracks zu löschen.
Sehr verwirrend ist der scheinbare Zusammenhang zwischen Zentrierung auf die eigene Position, die Trackaufzeichung und das Scrollen über die Karte. Um über die Karte scrollen zu können, muss scheinbar die Trackaufzeichnung ausgeschaltet werden, so besagt es jedenfalls die Meldung der App, wenn ihr auf das kleine Pin-Symbol drückt: „GPS Positionsaufzeichnung AUS“. Dann kann über die Karte gescrollt werden. De facto zeichnet der Ozi aber weiter auf, so wie er es übrigens immer macht.
Wollt ihr wieder auf eure Position zentrieren, müsst ihr wieder auf das Pin-Symbol klicken. Dann kommt die Meldung, dass die Aufzeichnung wieder gestartet wird. Dabei wird lediglich wieder auf die Position zurück gesprungen. Gut, wenn das einmal verstanden wurde, weiß man ja Bescheid.
Schwächen beim Im- und Export
Auch der Im- und Export von Daten ist kompliziert gelöst. Die Funktionen finden sich im Einstellungsmenü. Unter den einzelnen Datentypen (Wegpunkt, Route, Track) können mal nur die Ozi-eigenen Formate und bei den Wegpunkten auch das GPX-Format geladen werden. Im eigens für GPX vorgesehenen Menü, teilt sich der Import aus einer GPX-Datei dann in alle Datentypen (Wegpunkte und Tracks) sowie nur Wegpunkte und nur Tracks auf. Beim Export der Wegpunkte geht dann nur alles oder nichts. Routen funktionieren nur im RTE- und RTE2-Format. Einfach geht anders.
Karten
Karten sind ein große Thema. Mit ihnen steht und fällt die Navigation. Deshalb gehe ich auf das Thema etwas genauer ein. Karten waren immer mein Problem mit dem OziExplorer. Woher gute Karten nehmen? Da es schwer war im Internet gute fertige Karten zu bekommen fing ich an, mir selbst Karten zu machen. Das ist aber zeitaufwändig und nicht jedermanns Sache. Und es ist zehn Jahre her. Hier zeigte sich die größte Schwäche des OziExplorers. Er kann ausschließlich Rasterkarten (Bildkarten) in den Formaten OZFx, ECW oder JP2 verarbeiten. Auch JPG-Bilddateien werden unterstützt, solange sie relativ klein sind (unter 20 MB). Diese Karten müssen dann mit der PC-Version des OziExplorers oder einem anderen Werkzeug kalibriert werden. Moderne Vektorkarten werden hingegen gar nicht unterstützt.
Bei dem Kartenmangel setzt GPS Globe an, sie produzieren Karten im Ozi-eigenen Format (ozf4), die X-Ray-Karten. Im Angebot sind auch Karten, die schon Tracks enthalten, die Vibraction-Karten.
Kartenverfügbarkeit und Installation
Bei den meisten Navigations-Apps könnt ihr Vektor- oder Rasterkarten über ein mehr oder weniger gut zu bedienendes Menü herunterladen und dann sind sie automatisch in die Navigations-App eingebunden. Anders beim GPS Globe, der ja auf dem OziExplorer basiert. Da ist das etwas komplizierter. Die Karten müssen als Dateien vorliegen und sie müssen an die richtige Stelle im Ordnersystem des OziExplorer manuell abgelegt werden. Karten können nicht über eine WLAN-Verbindung einfach von einem Server heruntergeladen werden, sondern sie müssen bei GPS Globe bestellt und von dort per SD-Karte verschickt werden. Unterwegs einfach mal ein paar Karten über einen Internetzugang hinzufügen ist also nicht so einfach.
Die Probleme mit Rasterkarten
Mit Rasterkarten sind einige Probleme verbunden. Das das GPS Globe mit der OziExplorer-Anwendung nur diesen Typ unterstützt, möchte ich kurz einige Schwächen dieses Kartentype erläutern.
Darstellung und Zoom
Der große Nachteil bei Rasterkarten ist, sie zeigen nur die Informationen, die im Bild gespeichert sind, nicht mehr und nicht weniger. Ihr könnt diese diese Informationen weder ein- noch ausblenden. Auch eine Aktualisierung der Karte ist nur möglich, wenn der Anbieter eine neue Karte erstellt. Moderne digitale Karten, sowohl Raster- als auch Vektorkarten werden regelmäßig aktualisiert. Gerade bei Vektorkarten ist dann ein Update mit einem erneuten Download getan. Bei Rasterkarten müssen zumindest die aktualisierten Kartenkacheln getauscht werden, manche Apps unterstützen das sauber, aber der Prozess kann dauern. Beim GPS Globe hängt die Aktualisierung also an den Anbietern, das wären GPS Globe selbst, IGN und Vibraction. Ob die Aktualisierung immer über GPS Globe laufen muss, ist unklar. Ob dazu auch wieder eine SD-Karte verschickt werden muss, auch.
Der zweite Nachteil ist, dass für die einzelnen Zoomstufen jeweils ein Kartensatz produziert werden muss. Zoomt ihr zu weit rein, werden die Karten grob und pixelig, die Darstellung leidet. Dann muss auf einen anderen Maßstab gewechselt werden, sofern vorhanden. Das kann bei Vektorkarten nicht passieren, sie sind unendlich zoomfähig, ohne an Qualität zu verlieren.
Suchfunktion nur rudimentär
Wo ist die nächste Tankstelle, der schöne Wasserfall oder das Krankenhaus? Diese Informationen finden sich üblicherweise in Vektorkarten und können offline über die Navi-App gesucht werden, oder die App bietet zumindest eine Online-Suchfunktion. Beim OziExporer für Android ist es wie bei der PC-Version gelöst. Es muss eine Datei mit den Städtenamen und Koordinaten manuell zur Verfügung gestellt werden. Standardmäßig ist solch eine Datei bei GPS Globe dabei, die viele Städte eingetragen hat, aber eben nicht jedes kleine Dorf.
Um diese Suchfunktion zu finden, müsst ihr etwas umständlich über das Einstellungsmenü in die Grundeinstellungen gehen. Dort findet sich dann die Suchfunktion. Aber das ist noch nicht alles. Wählt ihr dann aus, dass eine Stadt auf der Karte gezeigt werden soll, passiert scheinbar erstmal gar nichts. Ihr müsst selbst durch das Menü zurück zur Karte gehen, dann erst wird der gefundene Ort auf der Karte angezeigt. Es kann nur gefunden werden, was in dieser Datei steht.
Problem Generalisierung und Kartendrehung
Ein weiteres Problem der Rasterkarten ist die Generalisierung. Abhängig vom Maßstab einer gedruckten Karte muss eine Vereinfachung der Darstellung erfolgen. Da nützt euch auch das Hineinzoomen nichts mehr, da bei einer Rasterkarte die Ansicht so nur vergößert wird, aber keine weiteren Details eingeblendet oder Bereiche aufgefächert werden. Das ist soweit normal. Aber in Zeiten, in denen digitale Karten in einer sehr hohen Detaildichte und mit vielen in der Karte gespeicherten Zusatzinformationen zur Verfügung stehen, finde ich es nicht mehr angebracht, vereinfachte Topografie- oder Straßenkarten als einzige Lösung anzubieten. Die folgenden Bilder zeigen exakt den gleichen Bereich, das Autobahnkreuz am Köln-Bonner Flughafen, einmal in 1:1.000.000 und einmal in 1:200.000 und zuletzt als Vektorkarte.
Ein weiterer unschöner Effekt der Raster- bzw. bildbasierten Karten ist die Drehung. Der OziExplorer bietet eine Funktion, die entweder die Karte fixiert, sprich am Kartenoberrand ist Norden oder die den Kurspfeil immer nach oben zeigen lässt und dann dreht sich die Karte. Dabei verdreht sich natürlich auch der Text, da er ja Teil des gedrehten Kartenbildes ist.
Das Arbeiten mit Karten im OziExplorer
Der OziExplorer verwendet auch ein etwas anderes Bedienkonzept bei den Karten. Immer dabei ist eine grobe Weltkarte. Ihr müsst das Land eurer Wahl unter den Cursor legen und dann könnt ihr reinzoomen. Die einzelnen installierten Karten mit den verschiedenen Maßstäben, die zu diesem Gebiet passen, könnt ihr dann sequentiell durchgehen.
Leider könnt ihr nicht direkt auf eine bestimmte Karte wechseln, sondern sie müssen immer sequentiell durchgegangen werden. Das bedeutet auch, je mehr Karten vorhanden sind, desto mehr Karten müsst ihr sequentiell durchlaufen, bis ihr die gewünschte gefunden habt.
Andere Apps wechseln automatisch zwischen den installierten Karten, wenn ihr an eine Kartenrand kommt, d.h. es gibt auch keine Unterbrechung in der Darstellung. Beim OziExplorer müsst ihr durch sequentielles Durchblättern die nächste Anschlusskarte manuell auswählen.
Die GPS Globe Karten
GPS Globe bietet generell verschiedene Sätze an Karten an, darunter viele topografische IGN Karten und Satellitenkarten. Das Angebot auf der Webseite fand ich etwas verwirrend, ebenfalls die scheinbare Notwendigkeit, für die X-Ray-Karten noch zusätzlich noch die X-Ray-Schnittstelle für die Navi-App zu benötigen. Ich würde empfehlen direkt mit GPS Globe Kontakt aufzunehmen und sich das passende Kartenpaket schnüren zu lassen.
Das Dilemma mit den Karten
Wenn ich mir die Karten ansehe, dann sind das vornehmlich eingescannte bzw. digitalisierte topografische Karten. Alle Karten haben einen fest vorgegebenen Maßstab, der reicht meistens von 1:350.000 bis 1:25.000. So gibt es beispielsweise die X-Ray Karte von Bosnien-Herzegowina in 1:350.000, 1:100.000 und 1:30.000. Die 1:30.000-Karte ist die Karte, die ich als Offroader am ehesten auf der Five Mountains Tour gebrauchen konnte. Bei Rasterkarten aus dem Internet entspricht das etwas dem Zoomlevel 15.
GPS Globe gibt sich größte Mühe, gerade die Nordafrikakarten haben eine tolle Reliefdarstellung, aber am etwas überholten Konzept des OziExplorer, keine Online-Karten direkt herunterladen und keine Vektorkarten nutzen zu können, kommen sie auch nicht vorbei. Zudem werden im Internet Karten zum Download angeboten, die in der Darstellung durchaus mithalten können. Als Beispiel seht ihr hier den Bereich um Foum Zguid in Marokko.
Leider scheinen den angebotenen Karten auch schlichtweg Informationen zu fehlen, was sicherlich dem statischen Zoomlevel der zugrundeliegenden Topografiekarte geschuldet ist. Hier ein Vergleich Bosnien-Herzegowina mit den Karten 1:100.000 und 1:30.000. Die Bilder zeigen alle die Umgebung von Orašac und jeweils mit der gleichen Ausdehnung, einmal die X-Ray-Karten von GPS Globe in den zwei verschiedenen Auflösungen als Vektorkarte und daneben die OSM-basierten Vektorkarten. Bemerkenswert ist, dass der Ortsname auf keiner der GPS-Globe-Karten vorhanden ist.
Fazit
Das GlobeXplorer X8 von GPS Globe ist ein tolles Gerät, bestückt mit nicht mehr zeitgemäßer Software. So gut die Hardware wirkt, robust, durchdacht und mit IP-Schutzklasse, so antiquiert ist der OziExplorer. Er hat Schwächen in der Bedienung und ist verglichen mit aktuellen Apps weit zurück. Vor allem die fehlende Unterstützung moderner digitaler Karten trügt das Bild. Ja, eingescannte Topokarten sind eine sinnvolle Ergänzung, aber wenn sie die einzigen möglichen Karten sind, kann das einfach mit den modernen Karten nicht mehr mithalten.
Hier wird meiner Ansicht nach Potential verschwendet. Wüstenfahrer mögen an den gut gemachten Karten von GPS Globe ihre Freude haben, denn die Reliefdarstellungen geben ein sehr realistisches Bild des Geländes und der Dünenlandschaften wieder. Aber es ist nichts, was nicht auch kostenlos und detaillierter aus dem Internet heruntergeladen werden kann, wie die Vergleichsbilder zeigen. Die Rasterkarten bleiben in ihrem Maßstab gefangen. Und was ist wenn unterwegs weitere Karten benötigt werden? Bei anderen Navigations-Apps ist das Thema mit einem Internetzugang erledigt. Beim GPS Globe mit dem OziExplorer seid ihr jedoch auf GPS Globe und den Versand der SD-Karte angewiesen. Sowohl was die Existenz der Karte überhaupt, deren verfügbare Maßstäbe als auch die Beschaffung angeht. Selbst wenn ihr sie herunterladen könnt, müsst ihr sie immer noch an die richtige Stelle kopieren. Aus meinen Online-Seminaren für Offroad-Navigation weiß ich, dass dies so manchem immer noch recht schwer fällt.
Leider ist der GPS Globe Online-Shop nur in französischer Sprache gehalten, andere Sprachen laufen dort über den Google-Übersetzer. Das macht das Stöbern und suchen nach dem richtigen Produktpaket nicht gerade leichter. Ich hatte meine Mühe zu verstehen, wie die ganzen Angebote zusammenhängen. Das Angebot ist, zumindest über den Google-Translator, manchmal nur schwer zu verstehen. Es gibt das GPS Globe X8 sowie andere Geräte einzeln zu kaufen, dazu dann den modifizierten OziExplorer mit dem Extra-Interface für die X-Ray-Karten und die dieversen Karten von GPS Globe, IGN und Vibraction. Dazu muss immer die richtige Navigations-App verwendet werden. Als Straßennavigation wird sowohl die MapFactor-App als auch Sygic angeboten.
Wir empfehlen daher dringend den telefonischen Kontakt zu suchen, um die richtige Zusammenstellung zu bekommen.
© Fotos: Doreen Kühr, Unternehmensfotografie NRW