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Das Naviton-System - Vorbereitung ist alles.
Das Naviton-System - Vorbereitung ist alles.

Das Naviton-System- Teil 2 – Vorbereitung der Naviton-Beschichtung

Vorbereitung ist alles!

Werbung – Im ersten Teil haben wir euch den Aufbau des Naviton-Systems erläutert. Wir sind auf jede Schicht eingegangen. In diesem zweiten Teil geht es an die ersten praktischen Schritte, die Vorbereitung zur Naviton-Beschichtung. Die Schritte sind größtenteils die gleichen wie bei anderen Beschichtungen und Lackierungen auch. Und auch hier gilt, je besser vorgearbeitet wird, desto besser wird das Ergebnis.

Egal ob Naviton oder eine andere Beschichtung, die Qualität und das Ergebnis hängt in großem Maße vom Untergrund ab. Dabei spielen das Untergrundmaterial und dessen Verunreinigungen eine wesentliche Rolle. Das schauen wir uns mal genauer an.

Der Naviton-Haftvermittler Bridge

Von Hause aus ist der Naviton-Haftvermittler nicht besonders wählerisch. Einer für alles, kann man fast schon sagen. Naviton hat ihn schon auf vielen verschiedenen Untergründen erfolgreich angewendet. Dazu zählen 1K- und 2K-Altlacke, Autospachtel, normales und verzinktes Blech, Edelstahl oder Kunststoffe. Auch wenn er auf allem möglichen Untergründen hält, braucht er dennoch eine absolut gereinigte Oberfläche und bei bestimmten Untergründen eine entsprechende Vorwäsche. Das ist das Thema dieser kleinen Anleitung.

Sicherheit! Sicherheit! Sicherheit!

Es kann nicht oft und groß genug geschrieben werden: Sicherheit steht an erster Stelle. Daher zuerst einige Hinweise dazu, die ihr auf jeden Fall beachten solltet.
Tragt einen adäquaten Atemschutz, am besten mit B1/P1-Filter. Schleifstäube sind sehr ungesund und ihr seid beim Schleifen im Vorfeld nah an der Schleiffläche. Später, wenn ihr mit der Beschichtung arbeitet, habt ihr es mit lösungsmittelhaltigen Dämpfen zu tun, vor denen ihr euch schützen müsst. Euer Arbeitsplatz sollte daher gut belüftet sein. Es sollten sich auch keine anderen Personen ohne Atemschutz in unmittelbarer Nähe oder in schlecht belüfteten Ecken des Raums aufhalten.

Sicherheit geht vor!
Sicherheit geht vor!

Arbeitet ihr mit elektrischen Schleifgeräten oder Drahtbürsten in irgendeiner Form, tragt in jedem Fall auch eine schlagfeste Schutzbrille. Gerade wenn Drahtbürsten in elektrische Geräte eingespannt sind, kann sich schnell ein einzelner Draht lösen oder abbrechen und ins Auge geschleudert werden.

Bei der Beschichtung solltet ihr ebenfalls Maske, Brille und zudem chemisch-feste Handschuhe tragen. Über die Maske haben wir schon gesprochen, die Brille schützt eure  Augen vor Spritzern oder davor, aus Gewohnheit oder unbewusst, mit den Fingern in oder in die Nähe der Augen zu kommen. Die Handschuhe schützen euch vor dem Flüssigkeiten, die in die Haut eindringen kann und sowohl auf der Haut als auch in eurem Organismus Schäden hervorrufen kann.

Bitte beherzigt diese Schutzmaßnahmen!

Unsere Kandidaten

Wir haben uns zwei Objekte für dieses Tutorial herausgesucht. Eine ARB-Windenstoßstange von einem Jeep Wrangler JKU und die Rock- und Treeslider von WM-Parts unseres Matsch&Piste-Defenders.

Beide sind ursprünglich pulverbeschichtet. Bei der ARB-Stoßstange gab es zudem Roststellen und bei den Rockslidern schien an den Trittstellen die Beschichtung das blanke Metall durch. Geplant ist beides mit Naviton Flex und Finish zu beschichten.

Für das Finish mit Naviton Cryo greifen wir später auf Beispiele an unseren Iveco 90-16 zurück, dessen Beschichtung mit Cryo abgeschlossen wurde.

Vorbereitung zur Naviton-Beschichtung – Die Fläche

Grundsätzlich gilt, alles was trägt und gut haftet, kann bleiben. Mit anderen Worten, es ist nicht zwingend nötig, beispielsweise Altlacke restlos zu entfernen. Solange der Untergrund tragfähig ist und selbst noch gut anhaftet, kann er als Basis dienen. In dem allermeisten Fällen sind nur folgende Schritte nötig:

  1. Demontage
  2. Tragfähigkeit feststellen, loses Material entfernen
  3. Anschleifen, aufrauen
  4. Reinigen, akribisch entfetten und Silikone entfernen
  5. Abkleben
  6. Bei bestimmten Untergründen Primer anwenden (z.B. Aluminium, Edelstahl und Kunststoff)

1. Demontage

Das kann schnell gehen oder sehr lange dauern, je nach Projekt. Und ihr habt immer zweimal damit zu tun. Unsere Empfehlung ist, was abgeschraubt werden kann, sollte abgeschraubt werden. Spiegel, Türen, Griffe, Leuchten, Kunststoffteile wie Kotflügelverbreiterungen, Blenden usw. Sei es, weil das Teil selbst zu beschichten ist oder die Fläche darunter.

Das Endergebnis wird einfach besser, von der Optik und von der Qualität. Über den Spalt zwei verschraubter Teile zu beschichten oder jedes Teil einzeln, macht einen Unterschied. Über den Spalt zu beschichten stellt eine höhere Belastung für die Beschichtung dar. Dort fehlt möglicherweise der Halt zum Untergrund und eventuell treten genau dort Bewegungen auf. Spätestens, wenn die Teile aus einem anderen Grund getrennt werden müssen, ist der optische Riss da.

Aber passt auf, wo enge Toleranzen bei der Passung gegeben sind. Eine Beschichtung, insbesondere an beiden Flächen, trägt auf. Das kann dazu führen, dass beim Zusammenbau Teile nur schwer oder gar nicht mehr passen.

Vorbereitung Naviton Beschichtung - Den Anfang macht die Demontage.
Den Anfang macht die Demontage.

Legt euch die Sachen geordnet ab, damit am Ende alles wieder an seinen richtigen Platz kommt. Sortiert es nach der Farbe in der es beschichtet werden soll und separiert die Teile, die nicht beschichtet werden sollen. Schrauben, deren Köpfe ihr beschichten wollt, solltet ihr am besten in eine Pappe oder Styroporplatte stecken. Muttern und Unterlegscheiben legt ihr dazu. Dann könnt ihr sie später einfach beschichten. Kleinteile und Schrauben, die nicht beschichtet werden sollen, könnt ihr in Bechern oder Gläsern sammeln und beschriften, damit sie später wieder richtig zugeordnet werden können und nichts verloren geht.

2. Tragfähigkeit testen

Was selbst nicht hält, kann auch nichts tragen. Alles was lose ist oder schon abplatzt, muss entfernt werden. Das kann durch Anschleifen geschehen oder auch großflächiger und schneller mit der Luftdruckpistole. Damit könnt ihr auch dünne Lackschichten wegblasen, die sich beim Anschleifen nicht lösen, weil sie durch das Schleifen eher angedrückt werden.

Lose Farbe kann weggepustet werden.
Lose Farbe kann weggepustet werden.

Ihr könnt danach auch mit dem Naviton Silikonreiniger Silclean über ältere Lackschichten gehen, am besten mit einem weißen, saugfähigen und fusselfreien Lappen. Erkennt ihr einen leichten Schimmer der Farbe des Altlacks im Lappen (das passiert bei älteren Lacken öfters) – keine Panik. Das ist ein gutes Zeichen, das bedeutet, dass sich der Altlack später sehr gut mit dem Haftvermittler verbinden lässt. Holt ihr den alten Lack schon schon mit dem Lappen runter, ist es jedoch kein guter und tragfähiger Untergrund.

3. Anschleifen

Das Anschleifen ist ein weiterer wichtiger Schritt. Es dient dazu, lose Untergründe zu entfernen und bei alten, gut haftenden Schichten die Moleküle zu öffnen und Andockflächen für den Haftvermittler zu schaffen. Durch das Anschleifen vergrößert ihr zudem die Oberfläche, so dass der Haftvermittler mehr Fläche zum besseren Vernetzen findet. Zum Schleifen funktioniert in den meisten Fällen Schleifpapier mit der Körnung 80 sehr gut.

Vorbereitung Naviton Beschichtung - Anschleifen, per Hand oder maschinell.
Anschleifen, per Hand oder maschinell.
Vorbereitung Naviton Beschichtung - Vorbereitung für die Naviton-Beschichtung - An- und Abschleifen.
Vorbereitung für die Naviton-Beschichtung – An- und Abschleifen.

4. Reinigen und entfetten

Es gibt ein paar Dinge, die den Tod einer jeden guten Lackierung, respektive Beschichtung bedeuten. Fett und Silikon sind solche Dinge. Gerade letzteres wird durch Hautkontakt nahezu überall verbreitet. Es reicht, wenn ihr euch die Haut eingecremt habt, selbst, wenn das bereits einen Tag zurückliegt! Eine mit Siloxanen versehene Hautcreme verteilt sich unbemerkt auf alle möglichen Kontaktflächen und überträgt sich auch über die Flächen auf mehrere Personen. Sprich, fasst ihr etwas an, an dem Siloxan-Reste anhaften, reicht dies um Probleme zu verursachen.

Gute Beschichtungen, wie Naviton, haben natürlich Reserven, um die eine oder andere nicht ausreichend gereinigte Stelle zu überbrücken, aber je besser ihr vorarbeitet, desto geringer ist das Risiko, die Reserven zu überreizen.

Vorbereitung Naviton Beschichtung - Entfetten ist absolut kritisch.
Entfetten ist absolut kritisch.

Deshalb merkt ihr euch am besten: akribisch reinigen und entfetten. Das kann mit dem selben Mittel geschehen, aber selten in einem Durchgang. Das Mittel der Wahl ist Silikonentferner. Die Empfehlung ist hier Naviton Silclean. Denn bei Naviton weiß man, wie wichtig das akribische Reinigen ist und deshalb hat Naviton gleich einen sehr gründlichen, ergiebigen und vor allem schnellen Reiniger entwickelt. Damit könnt ihr sicher sein, wirklich alle öligen und fettigen Spuren zu beseitigen. Dieses Mittel bereitet die Oberfläche so vor, dass Naviton Bridge eine Chance hat, sich zu vernetzen.

Vorbereitung Naviton Beschichtung - Unsere Empfehlung: Naviton Siliclean
Unsere Empfehlung: Naviton Siliclean

Benetzt einen weißen, saugfähigen und fusselfeien Lappen oder auch Haushaltspapier von der Rolle mit dem Silikon-Reiniger und wischt über alle in Frage kommenden Flächen. Vergesst nicht die die Ecken und Kanten! Solange sich im Lappen eine gelblich-bräunliche Farbe zeigt (vor allem auf nicht braunen Untergründen), ist noch Fett auf der Fläche. Also weiter reinigen!

So ist es gut, etwas Untergrundfarbe im Lappen bedeutet saubere und gute Haftvermittlung.
So ist es gut, etwas Untergrundfarbe im Lappen bedeutet saubere und gute Haftvermittlung.

Ihr müsst natürlich unterscheiden, ob das loser Dreck, Untergrundfarbe oder wirklich Fett ist. Aber ihr kennt eure Oberflächen ja am besten. Und wenn ihr mit dem Lappen eine Ecke mit Falz reinigt, dann kann da durchaus Schmutz festsitzen, den ihr gerade herauswischt.

Die Naviton-Beschichtung kann bis zu einem gewissen Grad Reste tolerieren, dazu sind genug Reserven im Material vorhanden. Aber je bessere ihr reinigt, desto verlässlicher ist das Ergebnis. Auch hier tragt ihr bitte Eure Atemschutzmaske und die Schutzbrille.

5. Abkleben

Jetzt kommt der spannendste, lustigste und schönste Teil der Arbeiten: Das Abkleben. Alles was nicht beschichtet werden soll, muss abgeklebt werden. Wenn es ein Werkzeug gibt, dass sich dabei als hilfreich erwiesen hat, eure Kinder wird es freuen, dann ist das der klassische Eisstiel aus Holz. Oder viele. Also werft sie nicht weg, legt sie euch beiseite.

Als Material zum Abkleben hat sich am besten Pappe, Zeitungs- oder Malerabdeckpapier und das blaue Tesa-Malerband bewährt. Es bietet das beste Verhältnis von Anhaftung und sauberem Lösen.

Bei unseren Werkstücken mussten wir in diesem Fall nichts abkleben, da sie abmontiert und komplett beschichtet wurden. Aber bei vielen Projekten werdet ihr nicht ohne Abkleben auskommen. Den Eisstil könnt ihr gut benutzen, um das Klebeband in kleine Fugen zu drücken, um diese so zu schützen und präzise Kanten hinzubekommen.

Sauber, sicher und präzise abgeklebt.
Sauber, sicher und präzise abgeklebt.

Größere Flächen, Scheiben oder offene Bereiche, wie Türöffnungen könnt ihr gut mit Pappe oder Papier bekleben.

So abgeklebt kann beschichtet werden.
So abgeklebt kann beschichtet werden.

6. Wenn nötig, Primer auftragen

Habt ihr spezielle Untergründe, wie Edelmetalle, Alu oder Kunststoff, müsst ihr vor der ersten Schicht mit dem Haftvermittler die Fläche mit dem entsprechenden Primer benetzen. Der Primer öffnet das Material und bereitet es für die folgende Haftvermittler-Schicht vor. Beim Kunststoffprimer nehmt ihr einen einfachen Küchenschwamm, benetzt ihn mit dem Primer und wischt über alle Flächen drüber.

Von dem Primer gibt es zwei Varianten, eine für Kunststoffe und eine für Edelmetalle, verzinkte Flächen und schwierige Untergründe. Bei der Bestellung solltet ihr die Quadratmeter für die jeweiligen Flächen parat haben, um die richtige Menge zu ordern.

Verzinkte Oberflächen werden mit einer sogenannten Netzmittelwäsche gewaschen. Dazu verwendet ihr einen fertigen Zinkreiniger oder mischt ihn selbst an. Dazu mischt ihr Wasser mit Salmiakgeist (verdünnte Ammoniaklösung, die man z. B. im Baumarkt erhält) im Verhältnis 10:1 und gebt einen Spritzer herkömmliches Spülmittel dazu. Damit müsst ihr ordentlich mit einem Schleifvlies die Oberfläche schrubben und 10 Minuten einwirken lassen. Dann mit genug klarem Wasser spülen, bis alle Salze entfernt sind.

Legt die fertigen Teile sortiert für 15 bis ca. 30 Minuten beiseite. Solange, bis alles wieder trocken ist. So, das war der nächste Schritt. Lasst die Sachen jetzt trocken, ihr habt unterschiedlich Zeit dafür.

Das war es, was die Vorbereitung zur Naviton-Beschichtung angeht. Im nächsten Teil kommen wir zum Haftvermittler.

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