Wenn eine Offroaderin mit Herz, Seele und Verstand ihren Geländewagen gefunden hat, dann kann das nur eine wunderbare Kombination werden. Dee hat ihren 4×4 gefunden, einen Jeep Wrangler TJ. Und sie hat etwas besonderes daraus gemacht.
Wer kennt sie nicht? Dee, klein, zierlich, blond, zeigt so manchem Herren wie es im Gelände läuft. Und wer nicht hört, den zieht sie dann (manchmal) auch wieder heraus. Wer Dee selbst einmal treffen möchte, sollte bei der einen oder anderen Offroad-Veranstaltung oder diversen Prologen zu großen Rallyes, nach einem blonden Schopf Ausschau halten, der irgendwo aus dem Schlamm herausguckt. Meistens hat sie dabei eine Kamera in der Hand und knipst neugierig tolle Fotos oder sie klettert gerade aus einem Dakar-Boliden, mit dem sie als Beifahrerin eine Runde mitdrehen durfte.
Oder ihr nehmt an einer ihren eigenen zahlreichen Aktivitäten teil, die Dee selbst unermüdlich auf die Beine stellt. Dabei geht es entweder durch die Eifel, oder auch mal den Westerwald, aber bevorzugt ist sie in niederländischen Offroad-Geländen und insgesamt in tulpanischen Gefilden unterwegs. Dort fährt sie dann mit ihrem Jeep Wrangler JK oder sitzt im Mercedes G ihres Freundes Alex.
Doch ihr erster Jeep ist der Wrangler TJ. Ihn hat sie besonders ins Herz geschlossen und deshalb hat sie ihn nach einiger Zeit im Dornröschenschlaf, wieder erweckt, aufgefrischt und einen echten Hingucker daraus gemacht.
Der Weg zum Geländewagen
Irgendwie fand jeder von uns seinen Weg zum Geländewagen, irgendwie schlugen jeden von uns diese Fahrzeuge in ihren Bann. Nicht selten hört man dabei immer die gleichen Ursprünge. Eine der großartigsten Veranstaltungen, die solch eine Faszination auslösen, war die Offroad-Olympiade Camel-Trophy. Sie begeisterte auch Dee für Geländewagen und so schlug sie zu, als ihr der erste Wagen unter die Augen kam, der ihr gefiel und ihren Wünschen entsprach: Ein Jeep Wrangler TJ. Ursprünglich hatte sie es eher auf eine CJ abgesehen, aber irgendwie war der TJ dann doch Liebe auf den ersten Blick.
Warum es ein Jeep wurde
Der Jeep TJ erfüllte die gesetzten Kriterien. Er ist im Alltag fahrbar, was nicht gleichbedeutend mit fahrbereit oder Komfort ist. Er war auch nicht verbastelt oder übertrieben aufgemotzt, sondern alltagstauglich. Das bedeutet in diesem Fall überschaubare Technik und Platz für zwei Hunde, die auch mal nass, dreckig und ohne fein-säuberlich geschnittene Pfotennägel ins Auto springen. Letzteres schloss einen fahrenden Luxusliner mit Sofa aus. Nebenbei fahren Dee und die Hunde, gerne im Sommer mit Haube, aber ohne Seitenwände. Mit anderen Worten, der TJ war genau das Richtige. Genau das Richtige für ihre große Leidenschaften, die Falknerei und ausgedehnte Offroad-Touren.
Immer aktiv
Wo wir gerade beim Thema Touren sind … Dee organisiert gerne Ausflüge, Offroad-Touren und Treffen für Gleichgesinnte im Rahmen ihrer Interessen Gemeinschaft „Offroader Stammtisch“. Ihr findet ihn auf Facebook „Offroader-Stammtisch“ und Instagram .
Finden sich nach dem Motto „Marke zieht Marke“ oft Jeep-Fahrer bei Ihren Veranstaltungen, so sind doch alle Offroad-Begeisterten herzlich eingeladen. Dabei ist Dee beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze unterwegs und öffnete so manchem den Blick zu unserem Nachbarn und der dort sehr aktiven Offroad-Szene mit tollen Events, wie Offroad Budel. Mittlerweile treffen sich am Offroader-Stammtisch Leute aus Deutschland, Luxemburg, Niederlande, Belgien und Frankreich.
Das Erkennungszeichen des Offroader-Stammtischs ist die grüßende Hand, zumeist am Außenspiegel der Fahrerseite zu finden. Schaut doch mal dort rein, egal welchen Geländewagen ihr fahrt.
Sie ist auch seit 15 Jahren Mitglied im niederländischen Jeep-Club und bei Organisatoren von Offroad-Veranstaltung eine gern gesehene Mitstreiterin.
Gekauft wie gesehen
Zurück zum Fahrzeug. So wie der TJ da stand und Dee ihn übernommen hat, war er schon nicht schlecht ausgestattet. Ein schnurrender Sechszylinder Benziner mit manuellem Schaltgetriebe, fünf Gänge und eine Winde. Autofarbe: schwarz. Passt. Nur wenige technische Veränderungen kamen später noch hinzu.
Alex, ihr Freund mit Metallbau, verpasste dem Wagen noch eine neue Heckstoßstange und der Wagen bekam adäquates Schuhwerk, InsaTurbos in 31 Zoll, nebst einem TrailMaster-Fahrwerk mit 2,5″ Höherlegung. Und so taufte sie den schwarz-erhabenen Offroader „Kleine Baronin“. Bei dem Namen sollte es aber nicht bleiben.
Dee hatte ursprünglich auch den Plan den TJ ein wenig auszubauen, als sich jedoch der Wrangler JKU hinzu gesellte, verwarf sie diesen Plan.
In jeder Beziehung passieren Fehler
Der schwarzen Farbe etwas überdrüssig, lies sich die geschickte Offroaderin zu einem Experiment hinreißen. Ein etwas mehr an die Camel-Trophy angelehnter Look sollte es sein, also griff sie zur PlastiDip-Sprühfolie in „Sand-Beige“. Aber nach einiger Zeit fing sie an den Schritt zu bereuen. Überall wo die Sonne drauf schien und das ist üblicherweise fast auf den ganzen Wagen, wurde die Folie rau und spröde, platze ab und bleichte stark aus. Etwas hilflos wusste sie nicht genau, was sie jetzt tun sollte und so stand der TJ erst einmal traurig ausschauend herum.
Rettung in Sicht
2018, kurz vor der Abenteuer & Allrad haben wir von Matsch&Piste unsere Land Rover Serie frisch mit Naviton beschichtet. Wir hatten vorher noch jemanden gesucht, der sie mit der Hand im klassischen britischen Stil beschriftet. Der richtige Job für die künstlerisch begabte Dee. Sie erklärt sich bereit die Arbeit zu machen. Also steht ein paar Tage vor der Messe die Serie bei ihr zu Hause in der Werkstatthalle. Ihr gefällt die Beschichtung und sie beginnt sich dafür zu interessieren. Ich verspreche ihr, sie auf der Abenteuer & Allrad mit den Fachleuten von Naviton bekannt zu machen.
Gegenseitiges Interesse
Auf der Allradmesse angekommen, sehen dann zum ersten Mal die Leute von Naviton unseren Wagen mit der Beschriftung und interessieren sich gleich für die Person, die das bewerkstelligt hat. Besser kann es nicht laufen und ich musste nur noch ein Treffen arrangieren. Der Rest wurde dann ein Selbstläufer.
Man war sich gleich sympathisch, beide Seiten waren von der Arbeit des jeweils anderen überzeugt und so begann die Zusammenarbeit. Gibt es bei Naviton etwas künstlerisches auf einem Fahrzeug zu gestalten und aufzumalen, erledigt das nun Dee. Und natürlich sah sie sofort die Chance ihrem TJ neuen Glanz einzuhauchen. Kurzum wurde der Jeep zu einem Naviton-Projekt. Einem sehr speziellem.
Ein wenig Special-Effects
Für den Wrangler TJ hat sich Dee etwas spezielles überlegt. Eine Mischung aus ihrer alten Wunschfarbe und einem alternden Rost-Look. Bei normalen Lackierungen werden für gewöhnlich für solche Effekte einfach rostfarbene Farbpartikel hinzugegeben. Nicht so bei Naviton. Dort gab man Bronze und Kupfer hinzu und ließ die Metalle in der Farbe und während der Verarbeitung oxidieren. Das daraus entstehende Muster ist somit einzigartig und hat sich sogar nach dem Lackieren weiter verändert. Dazu kamen einige Farbverläufe, die eine Art Verschleiß an „viel beanspruchten“ Kanten darstellen sollen.
Der Jeep Wrangler TJ ist wieder im Einsatz
Heute ist Dee mit ihrem Jeep Wrangler TJ wieder gerne auf Achse. Ihr Hobby ist die Falknerei. Deshalb hat sie den Wagen zusätzlich mit LED-Lightbars und den 7″-Hauptscheinwerfern von Nolden NCC ausgestattet, um sicher in der Frühe oder den Abendstunden auf den Waldwegen unterwegs zu sein. Die tarnartige Farbgebung der Beschichtung und die tarnlichtähnlichen „Lichtschlitze“ des Tagfahrlichts ergeben zusammen eine stimmige Kombination, die sehr zu den Farben des Waldes passt, wo Dee ja jetzt oft unterwegs ist.
Jetzt passt alles zusammen. Dees Hobbies, die Liebe zur Natur, das richtige Auto, die Farbe und das Licht.
© Fotos Doreen Kühr und Dee.