Ursprünglich für den Umweltschutz gedacht, entwickelte sich die OBD-Schnittstelle zum einem zentralen Zugangspunkt zu der Fahrzeugsteuerung. Und somit auch zum Zugang für Manipulationen und Diebstahl. Der OBD-Saver, ein Schutzsystem für die OBD-Schnittstelle, soll den einfachen Zugang zu den wichtigen Systemen verhindern.
OBD steht für On-Board-Diagnose und war ursprünglich zur Überwachung der Umweltschutzsysteme eines Fahrzeugs gedacht. 1988 durch die kalifornische Umweltschutzbehörde CARB in den USA eingeführt, ab 2001 in Europa für neu zugelassene Benziner und ab 2004 für Dieselfahrzeuge Pflicht. Am Anfang reichte eine Kontrolllampe die eine Fehlfunktion anzeigte und durch Blinkcodes den Fehlercode ausgab. Dann kamen immer mehr Anforderungen und Funktionen hinzu.
Heute ist die OBD-Schnittstelle einer von mehreren oder der einzige Zugang zu den Steuersystemen des Fahrzeugs. Zig Fahrzeugdaten können so im Stand und während der Fahrt ausgelesen und sogar manipuliert werden. Auch der Motorschutz durch Notlaufprogramme ist mittlerweile Teil des OBD-Systems. Die Hersteller benutzen dazu, neben dem über alle Fahrzeugtypen gleichen OBD-Diagnoseprotokoll, eigene Protokolle, über die mit einem PC und dem entsprechenden Programm in das System eingegriffen werden kann. Auch in die Sicherheitssysteme.
Das macht die OBD-Schnittstelle neben dem CAN-Bus zu einem Angriffspunkt beim Fahrzeugdiebstahl. Über sie können die zentrale Steuereinheit des Fahrzeugs (ECU) und die fahrzeugeigenen Diebstahlschutzsysteme erreicht werden.
Wer in seinem Fahrzeug bereits über eine OBD-Schnittstelle verfügt und noch keinen CAN-Bus hat, kann bereits für wenig Geld den Schutz gegen einen Fahrzeugdiebstahl erhöhen. Wie in unserem Artikel über Diebstahlschutzmaßnahmen für den Land Rover Defender und seine Vorgänger beschrieben, arbeiten Diebe zumeist nach einem festen Ablaufschema für den anvisierten Fahrzeugtyp. Kann dieses Schema nicht Schritt für Schritt abgearbeitet werden, lässt der Dieb in der Regel von seinem Vorhaben ab und sucht ein „leichteres Ziel“.
Ziel des OBD-Schutzes ist es genau das zu erreichen. Der Dieb soll unvorbereitet vor ein Problem gestellt werden: Ein versperrter Zugang zur OBD-Schnittstelle. Steht das Fahrzeug nicht gerade alleine auf einem weit abgelegen Waldparkplatz, wo sich der Dieb alle Zeit nehmen kann, steigen die Chancen, dass er aufgibt.
Wir haben uns die OBD-Schutzsysteme von OK-Computers einmal genauer angesehen. Dieses OBD-Schutzsystem hat bereits einige Autohersteller-Tests bestanden und wurde in die offiziellen Zubehörkataloge aufgenommen.
Das Prinzip
Die Schutzfunktion beruht auf dem Blockieren des Zugangs zu der OBD-Schnittstelle. Dazu wird ein massiver Alublock auf die OBD-Steckerbuchse gesteckt und festgeschraubt. Dabei schneiden sich die Schrauben ein Gewinde in den Stecker. Die äußeren Schrauben greifen jeweils zur Hälfte in den Kunststoff und zur anderen sitzen sie im Aluminiumblock.
Die mittleren Schrauben sitzen nicht ganz so fest, aber unterstützen natürlich den festen Sitz. Bei der Montage müssen die inneren Schrauben zuerst eingeschraubt werden. Sie fixieren den Block, so dass die äußeren Schrauben sich ihr Gewinde schneiden können.
Durch diese feste Verbindung kann der OBD-Saver nur unter Zerstörung der Schnittstelle entfernt werden. Damit wird sie aber auch nutzlos.
OBD-Saver Universal Basic
Der OBD-Saver besteht aus nur einem Aluminiumblock. Die Schrauben sind codiert und erlauben ca. 300 Variationen. Die Stifte der Schrauben sind als Schutz vor dem Aufbohren gehärtet. Die Schrauben sind frei zugänglich, jedoch nur mit einem Spezialschlüssel zu öffnen.
Der Universal Basic hat die geringste Höhe. Zumindest beim Land Rover Defender Td4 ist es dennoch etwas zu viel. In die Kunststoff-Abdeckplatte für den Sicherungskasten muss ein kleines Loch geschnitten werden. Das ist aber kein Problem. Der OBD-Schutz ragt in den Fußraum des Fahrers, aber nicht soweit, dass es zu einem Problem werden könnte.
OBD-Saver Universal Plus
Das Plus-System besteht aus zwei Aluminiumblöcken. Der erste Block wird auf die Schnittstelle geschraubt. Die normalen Innensechskantschrauben werden durch den zweiten Block geschützt. Der zweite Block wird mit einem Schlüssel arretiert. Für den Schlüssel gibt es über 600 Variationen. Die bekannten Pickerwerkzeuge, um Schlösser zu überwinden, sind bei diesem Schloss wirkungslos.
Der Aufbau des Universal-Plus und die Schutzwirkung entsprechen den weiter unten aufgeführten, fahrzeugspezifischen OBD-Savern. Das Schlosssystem entspricht keiner Norm.
Diese Variante baut im Vergleich zum Universal Basic höher auf, ist also nicht für beengte Platzverhältnisse zu empfehlen.
Fahrzeugspezifische OBD-Saver
Neben den universellen OBD-Savern bietet OK-Computers auch modellspezifische Aufsätze an. Diese sind noch einmal massiver, da sie den tatsächlich zur Verfügung stehenden Platz ausnutzen. Sie besitzen ein Schlosssystem wie der Universal Plus.
Bezugsquelle: Ok-Computers
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© Fotos: Doreen Kühr