Die Tage werden länger und es zieht uns nach draußen. So langsam wird es Sommer. Was gibt es Schöneres als den Tag nach einer tollen Offroad-Tour bei einem gut gekühlten Getränk ausklingen und die Erlebnisse noch einmal Revue passieren zu lassen. Da kommt eine Kühlbox an Bord gerade recht. Wie funktionieren Kühlboxen eigentlich, welche eignen sich für den Offroader oder das Reisefahrzeug und was solltet ihr beim Kauf beachten? Hier stellen wir euch die verschiedenen Systeme vor und geben euch einen Überblick zu verschiedenen Kühlboxen für Offroader.
Zumindest jeder, der schon mal Namibia bereist hat, kennt sie: Linde´s Eismaschine! Carl Paul Gottfried Linde tüftelte bereits Ende des 19. Jahrhunderts an der Kältetechnik und entwarf eine Kälteerzeugungsmaschine. Der Vorläufer unserer heutigen Kühlschränke und Kühlboxen war geboren. Dies Maschine erweckte sofort das Interesse der Bierbrauer und das Geschäft boomte schnell. Heute gibt es eine schier unübersichtliche Zahl an unterschiedlichen Kühlboxen und entsprechendes Zubehör auf dem Markt. Interessant für Offroadreisende und Allrad-Camper sind vor allem die Kompressorkühlboxen. Warum das so ist und was der Markt alles so hergibt, das schauen wir uns jetzt mal in diesem Artikel zu Kühlboxen für Offroader an.
Die unterschiedlichen technischen Varianten
Heute werden Kühlboxen auf unterschiedliche Weise betrieben. Mit 12V/ 24V/ 110V/ 230V oder auch Gas. Dabei kommen verschiedene Techniken wie Absorber-Technik, Kompressor-Technik und thermoelektrische Kühlboxen mit Peltier Element zum Einsatz. Zu den genauen Funktionsweisen später mehr.
Ein 12 Volt Betrieb bietet sich im Geländewagen an, da diese Art der Energieversorgung ohnehin an Bord ist. Ein Gas-Betrieb ist vor allem für Camper interessant, doch nicht jeder möchte Gas an Bord haben. Sei es aus Sicherheitsgründen oder Überlegungen zur Versorgung unterwegs.
Ganz einfach sind reine Isolationsboxen, da sie keine Energiezufuhr von außen benötigen. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie natürlich nur eine gewisse Zeit kühl halten. Ideal sind sie jedoch für Situationen, in denen ihr weder einen Stromanschluss, noch Gas zur Verfügung habt oder darauf verzichten möchtet. Denn solche Boxen können teilweise durch eine extrem gute Isolation und eine spezielle Labyrinth-Dichtung am Deckel schon für mehrere Tage ausreichend kalt halten. Eine interessante Variante, die bei vielen Hobbies zum Einsatz kommen kann.
Eine Passivkühlbox hat unter anderem auch Nakatanenga im Programm. Diese nimmt ganze 60 Liter in sich auf. Interessant für alle, die die Box im Freien bewegen möchten, ist auch die bei Globetrotter erhältliche, Isolationsbox Yeti Tundra*. Die Box fasst 50 Liter und es gibt passende Kühlakkus dafür.
Techniken und Grundlagen einfach erklärt
Bei den gängigen, aktiven Kühlboxen können wir also drei Funktionsprinzipien unterscheiden. Thermoelektrik, die Absorber-Technik und die Kompressor-Technik wie wir sie bei vielen Kühlboxen im Geländewagenbereich finden. Warum eigentlich?
Die Thermoelektrik
Beginnen wir mit den einfachen, thermoelektrischen Kühlboxen, die mit Hilfe eines sogenannten Peltier Elements arbeiten. Bei diesen thermoelektrischen Kühlboxen wird mit Hilfe von Strom die Wärme vom Inneren der Kühlbox durch das Peltier Element auf die andere Seite nach draußen „gepumpt“. So wird eine Temperaturdifferenz zwischen Innen und Außen erzeugt. Klingt genial, der Wirkungsgrad solcher Kühlboxen ist jedoch vergleichsweise gering, der Energiebedarf entsprechend hoch. Die Technik nimmt zwar relativ wenig Platz ein und ist meist in den Deckel integriert. Doch die Box kühlt so nur auf eine Temperatur, die wenig unter der Umgebungstemperatur liegt. Also eher nichts für sommerlich warme Temperaturen im Inneren eines Geländewagens.
Die Absorber-Technik
Vereinfacht gesagt, wird bei einer Absorberkühlbox oder einem Absorberkühlschrank mittels Wärme, Kälte erzeugt. Das klingt schon sehr verrückt, es ist aber so.
Bei diesem System, wandert ein Kühlmittel, häufig bestehend aus Ammoniak und Wasser, durch den Kühlkreislauf des Geräts und verändert dabei immer wieder seinen Aggregatzustand. Bei diesem ständigen Wechsel, Trennen und Zusammenführen der Bestandteile und der Bewegung, wird dem Inneren der Kühlbox oder des Kühlschranks die Wärme entzogen.
Dies geschieht dadurch, dass im sogenannten Kocher z.B. mittels einer Gasflamme oder elektrischen Heizung, das Gemisch aus Ammoniak und Wasser getrennt wird. Das gasförmige Ammoniak gelangt in den Kondensator und kondensiert dort, es verflüssigt sich wieder. Dadurch gibt das System Wärme nach außen ab. Weiter gelangt das nun wieder flüssige Ammoniak in den Verdampfer innerhalb der Kühlbox. Dort vermischt es sich mit Wasserstoff, das Ammoniak verdampft. Es wird dem Kühlraum die Wärme entzogen. Das Wasser hingegen fließt vom Kocher zurück in den Absorber. Im Absorber, daher der Name, wird beides wieder zusammengeführt, das Wasser absorbiert das Ammoniak, beides wird vermischt. Ein Kreislauf, bei dem laufend Wärme im Verdampfer entzogen und über den Kondensator abgegeben wird.
Ein großer Vorteil dieser Technik ist, dass es keine mechanischen Teile gibt und der Kühlprozess recht leise vonstatten geht. Der Absorber arbeitet jedoch mit der Schwerkraft. Schon dadurch ist eine solche Kühlbox lageempfindlich. Somit ist sie eher ungeeignet für einen Geländewagen, mit dem ihr auch mal steil bergauf oder in Schräglage unterwegs seid. Im optional möglichen Gasbetrieb könnte die Flamme zudem den Kocher verfehlen.
Auch die Kühlleistung lässt zu wünschen übrig. So kühlt eine Absorberkühlbox nur bis zu einer gewissen Spanne unterhalb der Außentemperatur. Und dies bei einer in Relation dazu hohen Stromaufnahme. Dafür sind diese Boxen oft vergleichsweise günstig erhältlich.
Die Kompressor-Technik
Schauen wir uns daher nun die Kompressor-Technik an. Auch hier bewegt sich das Kältemittel durch den Kühlkreislauf und verändert dabei seinen Aggregatzustand. Dies mit dem Unterschied, dass es dabei – daher der Name – durch einen Kompressor unter Druck gesetzt wird. Das funktioniert ähnlich, wie bei der Klimaanlage in eurem Fahrzeug. Das Kältemittel im gasförmigen Zustand wird verdichtet und kondensiert danach im Verflüssiger. Es wechselt also wieder seinen Aggregatzustand und gibt dabei Wärme ab.
Das wird dadurch erreicht, dass der Kompressor auf der einen Seite einen ausreichend hohen Druck erzeugt und auf der anderen Seite des Kondensators eine Drossel eingebaut ist, die das Kühlmittel daran hindert zu schnell zu entweichen. Dadurch steigt die Kondensationstemperatur des Kühlmittels deutlich an und es kann auch bei hohen Temperaturen in den Aggregatzustand flüssig wechseln. Es gelangt flüssig weiter zum Verdampfer innerhalb der Kühlbox und nimmt bei der erneuten Veränderung des Aggregatzustands Wärme auf. Nun geht es wieder von vorne los, das Kältemittel wird durch den Kompressor angesaugt, unter Druck gesetzt und gelangt in den Kondensator.
Ihr seht schon, Kompressorkühlboxen und Absorberkühlboxen ähneln sich vom Funktionsprinzip. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass ihr bei der Kompressorkühlbox ein geschlossenes, unter Druck stehendes Kühlsystem habt, welches lageunabhängig und relativ unabhängig von der Umgebungstemperatur ist. Allerdings benötigt eine solches System deutlich mehr Technik.
Durch den erforderlichen Kompressor sind solche Kühlboxen natürlich etwas lauter als thermoelektrische oder Absorberkühlboxen. Dafür kühlt dieses Prinzip auch bei hohen Außentemperaturen zuverlässig, schnell und intensiv. Die Technik hat ihren Preis, doch die Betriebskosten sind aufgrund niedriger Stromaufnahmen bei Dauerkühlung, relativ gering. Daher sind dies besonders interessante Kühlboxen für Offroader.
Kombinationen verschiedener Techniken
Es gibt auch noch Hybridlösungen. Eine solche Kühlbox ist etwa die DOMETIC CK 40D HYBRID* . Bei 12 Volt wird sie thermoelektrisch und an einem 230 Volt Anschluss als Kompressorkühlbox betrieben. Während diese Kühlbox nach Herstellerangaben im 12 Volt Betrieb zwar nur bis 20 °C unter Umgebungstemperatur kühlt, so erreicht sie demnach bei Kompressor-Betrieb bis zu minus 15 Grad Celsius.
Welche Kühlboxen sind für Offroad-Einsätze gut geeignet
Wir Offroader und Offroadreisende mögen Staub, Sand, Schlamm, heiße Wüsten, Schräglage und steile Strecken. Das alles mag, wie wir schon gesehen haben, nicht jede Kühlbox.
Daher kommt hier in der Regel eine robuste Kompressorkühlbox zum Einsatz. Kompressorkühlboxen können aufgrund ihrer Technik zuverlässig auch in Schräglage arbeiten. Daher sind sie auch bei Seglern so beliebt. Zudem kühlt die Kompressor-Technik den Inhalt der Box auch bei hohen Außentemperaturen zuverlässig auf angenehme Temperaturen. Sie hat also viele Vorteile für uns Geländewagenreisende.
Kompressorkühlboxen gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen, sodass ihr für fast alle Ausbausituationen und Anwendungsfälle etwas passendes findet. Sei es die klassische Kühlbox, ein Kühlschrank oder sogar eine Kühlschublade, wie etwa diese bei Mehari erhältliche ENGEL-Kühlschublade.
Je nach Ausbausituation und Bedarf kann eine sehr kleine schmale Kühlbox eine tolle Ergänzung sein. Beispielsweise kann diese, bei Tigerexped erhältliche, schmale 12L Kühlbox von SnoMaster*, als Ersatz für eine Mittelkonsole zwischen den Sitzen dienen. So habt ihr auch während der Fahrt vorne kühle Getränke.
Die Kompressorkühlbox in Alltag und Freizeit
Viele von euch bewegen ihren Offroader nicht nur auf Reisen, sondern nutzen ihn auch im Alltag oder für einen kleinen Familienausflug am Wochenende. Auch da kann eine Kompressorkühlbox sehr nützlich sein. Für diesen Einsatzzweck reicht meist eine kleine Kühlbox, die gut in einer Nische im Kofferraum verstaut werden kann. Solche kleinen und vergleichsweise leichten Kompressorkühlboxen bietet beispielsweise Dometic in der Cool Freeze Serie mit der CDF-11. Diese könnt ihr, dank des niedrigen Gewichts auch einfach mitnehmen. Der praktische Schultergurt erleichtert das Tragen. Betrieben wird diese kompakte Box mit 12 oder 24V und ist bei z.B. Nakatanenga erhältlich.
Diese kompakte Kompressorkühlbox kommt, so wie die schon erwähnte SnoMaster LS12 auch als Mittelboxersatz zwischen den Sitzen bzw. als Zweit-Box, in Frage. Praktisches Detail dabei: die zwei integrierten Getränkehalter. Auch die Little ENGEL MD14F macht als kompakte Kompressorkühlbox für Freizeitausflüge eine gute Figur. Diese hat ebenfalls ein praktisches Detail, denn durch eine zusätzliche Deckelklappe, lassen sich kleinere Dinge herausnehmen ohne dass dafür der Deckel geöffnet werden muss. Denkbar für so kleine Boxen sind auch spezielle Anwendungen, wie etwa der Medikamententransport.
Die Qual der Wahl bei der Größe
Am Lagerfeuer oder in Foren wird immer wieder gern darüber gesprochen, welches denn nun die richtige Größe für eine Kühlbox ist. Nun, letztlich muss diese Frage jeder für sich entscheiden. Der eine kommt mit einer 20-Liter-Box mit zwei Personen gut zurecht, eine Familie möchte lieber eine 80-Liter-Box haben. Vielleicht soll auch eine ganze Reisegruppe versorgt werden. Dafür gibt es besonders große Boxen, wie etwa diese National Luna Kompressorkühlbox mit weit über 100 Liter Inhalt und verschiedenen Fächern.
Noch ein paar Gedankenanstöße als Hilfestellung für die richtige Auswahl:
Die Antwort ist unter anderem abhängig von persönlichen Vorlieben, dem Reisefahrzeug und dem Reiseziel. Wieviel Platz habt ihr für die Kühlbox zur Verfügung? Wie sieht eure Stromversorgung aus? Habt ihr gerne eine große Menge an gekühlten Getränken dabei? Müsst ihr aufgrund eures Reiseziels und der Streckenführung Lebensmittel für mehrere Tage mitführen, die gekühlt werden müssen? Oder kauft ihr lieber öfter frisch in kleine Läden am Wegesrand oder auf dem Markt ein? Müsst ihr auch Medikamente in der Kühlbox mitführen? Dem Autor reicht beispielsweise eine 27-Liter-Kompressorbox von ENGEL, egal wie lang die Reise ist. Ein wichtiges Kaufargument war damals, dass große Wasserflaschen aufrecht hineinpassen. Die Box sollte nicht zu viel Platz im Innenraum einnehmen und sich gut in den Ausbau einfügen.
Praxistipp: Ihr könnt euch auch für eine kleine Kühlbox entscheiden und auf gelegentlichen, längeren Etappen auf Trockennahrung ohne Kühlbedarf umstellen. So spart ihr Platz im Innenraum, der sonst durch eine große Kühlbox, deren Rauminhalt vielleicht nur ab und zu zum Einsatz kommt, unnötig eingenommen wird.
Die Anforderungen jedes einzelnen sind so vielfältig wie unsere Fahrzeuge und Reiseziele selbst. Diese Vielfalt macht die Offroad- und Offroadreise-Szene so interessant. Vielleicht helfen euch diese Gedankenanstöße, eure Anforderungen an die Größe der Kühlbox aufzuschreiben, zu vergleichen und so die richtige Boxengröße für euch zu wählen.
Viele Kühlboxen für Offroader bieten interessante Zusatzfunktionen und praktische Details
Seid ihr längere Zeit unterwegs und möchtet neben gekühlten Getränken und Lebensmitteln auch eingefrorene Lebensmittel mitnehmen, sind Zwei-Zonen Kühlboxen für euch interessant. Solche Kompressorkühlboxen bietet beispielsweise der bekannte australische Ausrüster ARB mit seinen „ZERO Dual Zone“ Kühlboxen an. Diese sind in Deutschland z.B. bei Taubenreuther erhältlich.
Die „ARB ZERO“ Kühlboxen bieten noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Details. Da wäre zum einen ein USB-Anschluss, an dem ihr beispielsweise euer Smartphone oder andere Endgeräte aufladen könnt. Die Boxen sind Bluetooth-fähig und können so mittels App gesteuert werden. Eine LED-Innenbeleuchtung sorgt dafür, dass ihr auch bei einer späten Ankunft im Camp nicht im Dunkeln tappt. Und das ganz ohne gleich die ganz große Beleuchtung anzuknipsen und damit blutsaugende Moskitos anzulocken. Die Zwei-Zonen Box ist als 69 und 96 Liter Version, die Ein-Zonen Box als 44 oder 60 Liter Version erhältlich.
Wenn ihr eure Kühlbox häufiger außerhalb des Fahrzeugs transportieren möchtet oder müsst, kann eine fahrbare Box eine tolle Sache sein. Eine solche Box hat beispielsweise Horntools mit der 42 Liter fassenden „FreezBox Cooly“ im Programm. Diese Kompressorkühlbox hat einen praktischen Griff mit Teleskopauszug und Rollen an der Unterseite. Somit kann sie leicht bewegt werden. Die Kühlbox wird mittels 230 oder 12 Volt betrieben und hat auch einen USB-Anschluss zum Laden von Endgeräten.
Einbaugeräte als Alternative zu mobilen Kühlboxen für Offroader
Gerade, wenn die Kühlbox in den Neubau eines Innenausbaus gleich mit eingeplant wird, können Einbaukühlboxen, eine interessante Alternative darstellen. Dabei besteht häufig auch die Möglichkeit die Technik separat zum eigentlichen Kühlraum zu verbauen und so eine sehr individuelle Lösung zu schaffen, die genau auf die eigenen Bedürfnisse zuschnitten werden kann. Das geht übrigens auch, bei der weiter vorne schon genannten, Kühlschublade. Hier kann die Technik bis zu 1,5 Meter entfernt von der Kühlschublade montiert werden.
Kompressorkühlboxen im Outdoor- und Offroadeinsatz
In Offroad-Videos aus Australien seht ihr immer wieder Kühlboxen draußen auf der Ladefläche verzurrt. Die Geräte sind teils wirklich sehr robust, das Bedienelement jedoch nicht immer wasserdicht. Vor Verschmutzung schützt eine entsprechende Schutz- und Thermohülle. ARB hat mit der ARB Elements eine Kompressorkühlbox im Programm, die speziell für den Draußen-Einsatz konzipiert wurde. Diese Kühlboxen für Offroader haben noch zahlreiche weitere durchdachte Eigenschaften: Das Gehäuse besteht aus rostfreiem Edelstahl und robustem, UV-beständigem Kunststoff und die Box ist spritzwassergeschützt und wetterfest. Zudem hat sie einen sehr praktischen Gasdruckdämpfer, der den Deckel offen hält, und viele weitere tolle Ausstattungsdetails.
Weiteres praktisches Zubehör für Kühlboxen für Offroader
Die Vorteile von Kompressorkühlboxen erkauft ihr euch mit einer etwas erhöhten Betriebslautstärke durch den Kompressor. Wer im Fahrzeug schläft und sich davon gestört fühlt, kann die Kühlbox auch über Nacht abschalten. Qualitativ hochwertige Kompressorkühlboxen halten ausreichend lange kühl. Helfen kann hier auch ein sogenannter Kältespeicher, den es bei einigen Herstellern oder auch als Universalzubehör gibt. Im Prinzip ist dies ein Kühlakku, der Kälte schon bereits bei einstelligen Plustemperaturen speichert.
Praxistipp: Übrigens, auch der Inhalt der Kühlbox wirkt ähnlich wie ein Kältespeicher. Habt ihr freien Raum in der Kühlbox, packt am besten z.B. ein paar mehr Getränkeflaschen oder -Dosen in den Freiraum. So muss die Kühlbox nicht die Luft herunterkühlen.
Eine weitere unterstützende Hilfe beim Kühlen, insbesondere bei hohen Umgebungstemperaturen, sind Thermohüllen. Diese sind passend für viele Kühlboxen erhältlich. Eine solche Schutzhülle kann auch den Energiebedarf senken. Eine solche Schutzhülle, wie z.B. diese bei Mehari für die National Luna Boxen erhältliche, bietet zudem noch, wie schon angesprochen, Schutz vor Verschmutzung und Kratzern. Die Hüllen haben meist Aussparungen für die Griffe, Füße, den Deckel und natürlich für die Kühlgitter, damit weiterhin für Zu- und Abluft gesorgt ist.
Ordnung unterwegs muss sein
Viele Kühlboxen haben praktische Innenkörbe, die auch einzeln erhältlich sind. So können die Boxen einfach befüllt werden (z.B. Transport aus dem Haus ins Auto und umgekehrt) und der Inhalt komplett – etwa zum Reinigen – der Box entnommen werden. Zudem schützen die Körbe die Innenwände der Kühlbox vor Kratzern. Alternativ sorgen Trenngitter für Ordnung in der Kühlbox.
Praxistipp: Im Offroad-Einsatz kann der Inhalt einer Kühlbox durcheinanderpurzeln. Zum einfachen verpacken, wiederauffinden und entnehmen, eignen sich kleine, dichte und stapelbare Kunststoffboxen*, in denen kleine Dinge gut untergebracht oder der Inhalt thematisch sortiert werden kann.
Die Temperatur stets im Blick
Einige Kühlboxen, z.B. die ENGEL MT 35 D, haben ein eingebautes Thermometer. Auch Nachrüstthermometer wie bei dem ARB Funkdisplay für Kühlboxen sind möglich. Auf den ersten Blick eher ein „nice to have“ Detail. Wer jedoch Medikamente in der Kühlbox transportiert, wird dies zu schätzen wissen. Apropos Medikamente:
Praxistipp: Eine mehrfach verwendbare Gel-Kühlkompresse kann immer einsatzbereit in der Kühlbox liegen. Mehr zu Gesundheit auf Reisen erfahrt ihr übrigens hier auf Matsch und Piste.
Die Unterbringung im Fahrzeug
Wichtig ist, dass die Kühlbox sicher im Fahrzeug befestigt und doch gut erreichbar ist. Eine Kühlbox ist einer der Ausrüstungsgegenstände, die schon richtig ins Gewicht fallen. Daher ist es ratsam, gut zu überlegen, wo diese im Fahrzeug montiert wird. Zudem birgt eine nicht ordentlich gesicherte Kühlbox, wie andere Ausrüstungsgegenstände auch, eine enorme Gefahr, etwa im Falle eines Um- oder Unfalls. In unserer Artikelreihe zur Ladungssicherung, findet ihr viele Tipps rund um dieses wichtige Thema.
Überlegt euch zunächst, wie ihr die Kühlbox am besten in euer Ausrüstungs- und Ausbaukonzept integriert. Dazu gehört auch der elektrische Anschluss an euer Bordnetz.
Reist ihr mit einem Geländewagen, werdet ihr viel draußen rund um das Fahrzeug herum sein, draußen sitzen und kochen. Daher sollte die Kühlbox auch von außen gut erreichbar sein, denn immer ins Fahrzeug krabbeln zu müssen, um etwas herauszuholen, nervt auf Dauer. Trotzdem kann die Box in den Ausbau integriert werden. Eine Möglichkeit dafür sind die beliebten Kühlboxenauszüge. Diese sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich. Oder ihr platziert die Kühlbox einfach so hinter einer der Fahrzeugtüren, dass ihr alles gut in Griffweite habt.
Für den sicheren Stand der Kühlbox sorgt eine Verschraubung oder Verzurrung
Dazu eignen sich beispielsweise speziell für einige Kühlboxen erhältliche Montageplatten. Damit werden die Kühlboxen fest montiert und sind trotzdem mittels Schnellverschluss einfach entnehmbar. Eine andere, flexible Möglichkeit sind Systeme zum Niederzurren der Kühlbox.
Am besten plant ihr die Kühlbox gleich von vornherein in euren mit Innenausbau ein. Übrigens zahlt es sich dabei aus, eine Kühlbox zu erwerben, die langlebig ist und für die es auch Reparaturmöglichkeiten, Ersatzteile und eine lange Garantiezeit gibt. Viele namhafte Hersteller geben 3 bzw. 5 Jahre oder teils sogar länger Garantie auf ihre Produkte. Hat die Box im Fahrzeug einen festen Platz und ist sie irgendwann irreparabel defekt, muss eventuell aufgrund anderer Abmessungen einer neuen Box der Ausbau geändert werden.
Wichtig: die Kühlbox benötigt eine gute Versorgung bei der Zu- und Abluft, damit sie ordentlich und zuverlässig ihre Dienste leistet. Bedenkt dies bei der Platzwahl!
Weitere Hilfsmittel bei der Befestigung von Kühlboxen für Offroader
Viele Offroadfahrzeuge sind besonders hoch. Was euch im Gelände hilft, verhindert den einfachen Blick in die Kühlbox. Für Abhilfe sorgen spezielle Halterungen, wie sie im Offroad-Paradies Australien seit langem zum Einsatz kommen. Damit wird die Kühlbox ausgezogen und ein Stück heruntergeklappt. Eine solche Einrichtung haben wir euch in unserem Bericht über Torstens Hilux-Ausbau als 4×4-Familien-Reisefahrzeug gezeigt.
Eine Variante mit ähnlichem Zweck, ist dieser kippbare Auszug von Horntools. Damit kommt ihr ebenfalls bei einer hohen Einbauposition leicht an den Inhalt der Kühlbox. Eine tolle Befestigungsmöglichkeit ist auch dieser Kühlboxauszug von Horntools mit einer zusätzlichen Tischfunktion. Der Auszug nimmt, laut Herstellerangaben, Kühlboxen mit einer Grundfläche von bis zu 74 x 41cm und 45 Kilogramm auf.
Je nach Ausbausituation ist die Anordnung des Deckels der Kühlbox sehr entscheidend. Ein aufklappbarer Deckel benötigt immer einen gewissen Raum nach oben. Der ist nicht immer gegeben. Achtet daher beim Kauf darauf und in welche Richtung der Deckel klappt. Bei einigen Kompressorkühlboxen ist der Deckel aushängbar. Das ist praktisch, kann die Box so auch bei beengtem Raum geöffnet werden. Ein unbeabsichtigtes Aushängen kann natürlich wiederum auch hinderlich sei und so bietet der bekannte Hersteller ENGEL eine Scharniersicherung an.
Der korrekte elektrische Anschluss
Zur Verkabelung im Fahrzeug haben wir euch schon öfter Tipps gegeben. Schaut euch dazu nochmal unseren Artikel zur Elektrik im Auto an. Dieser enthält viele Hinweise zur elektrischen Installation, welche auch für die Verkabelung einer Kühlbox interessant sind. Elektrische Verkabelungen sollten grundsätzlich von Fachleuten oder in Fachwerkstätten vorgenommen werden. Bei Fehlern besteht Kurzschluss- und damit Brandgefahr! Sofern ihr euch die elektrische Installation selbst zutraut und entsprechende Kenntnisse habt, folgen nun ein paar Informationen zur Verkabelung.
Viele der erhältliche Kompressorkühlboxen können mit dem Bordnetz oder an 230 Volt betrieben werden. Teilweise haben die Boxen auch eine praktische Vorrangschaltung. Damit könnt ihr einfach, wenn ihr beispielswiese auf dem Campingplatz seid, 230 Volt anschließen und die Box läuft dann über Landstrom und belastet die Bordbatterien nicht.
Wichtig beim Anschluss einer Kühlbox ist – wie immer bei elektrischen Anschlüssen – die ausreichende Absicherung und eine ausreichende Kabeldimensionierung.
Anhand der Belastung in Ampere bestimmt ihr den benötigten Kabelquerschnitt und die notwendige Absicherung. Die Daten dazu findet ihr in den Unterlagen eurer Kühlbox. Wichtig ist es hier zu berücksichtigen, dass gerade Kompressorkühlboxen eine vergleichsweise niedrige Stromaufnahme im Betrieb haben, jedoch einen höheren Anlaufstrom benötigen. Wir erinnern uns nun an die Verkabelung der Zusatzscheinwerfer. Die schon bekannte Faustregel besagt nun, dass pro 5 Ampere Stromstärke mindestens 1 mm2 Kabelquerschnitt zu verwenden ist. Eine genauere Dimensionierung erzielt ihr meist mittels Berechnung. Dabei hilft ein Kabelrechner. Mehr über den Kabelquerschnitt findet ihr hier bei Matsch und Piste: Der richtige Kabelquerschnitt. Beachtet auch bitte unbedingt die Herstellervorgaben dazu in den Unterlagen eurer Kühlbox.
Der Fachhandel bietet auch beim elektrischen Anschluss pfiffige Lösungen
Als Steckverbindung kommt beispielsweise die spezielle ARB-Steckdose in Frage. Bei dieser, wird der Stecker fest verriegelt, sodass eine unbemerkte Trennung durch Losrütteln bei Pistenfahrt wirksam verhindert werden kann. Der fahrzeugseitige elektrische Anschluss erfolgt mittels handelsüblicher 6,3 mm Flachstecker. Achtung: wird diese Steckdose in Verbindung mit beispielsweise einer ENGEL- oder ARB-Kühlbox verwendet, entfällt die in dem originalen Stecker vorhandene Schmelzsicherung! Bitte auf richtige Absicherung achten! Von ENGEL gibt es auch noch einen Steckdosensatz.
Zusatzbatterie
Steht eine zweite Batterie als Verbraucherbatterie zur Verfügung, sollte die Kühlbox natürlich dort angeschlossen werden. Wichtig ist, dass dies eine Batterie ist, die auch als Verbraucherbatterie ausgelegt ist. Wer noch keine zweite Batterie hat oder darauf verzichten möchte, kann eine Kompressorkühlbox mit vergleichsweise geringer Stromaufnahme auch eine ganze Weile an der Starterbatterie betreiben. Der Anlaufstrom der meisten Kompressorkühlboxen ist zwar hoch, der Energiebedarf danach jedoch relativ niedrig. Um die Bordbatterien zu schonen, empfiehlt sich die Nutzung eines Batteriewächters. Teilweise haben die Kühlboxen auch einen solchen Unterspannungsschutz fest eingebaut.
Empfehlenswert ist der Betrieb über eine Starterbatterie jedoch nicht. Starterbatterien sind dafür ausgelegt, hohe Ströme für eine kurze Zeit zu liefern und nicht für eine langsame Entladung durch geringe Ströme. Mehr dazu findet ihr in diesem Artikel auf Matsch und Piste.
Mehr zum Thema Doppelbatteriesystem findet ihr hier auf Matsch und Piste: Doppelt hält besser – Doppelbatteriesystem – Die Technik im Überblick.
Warum eigentlich eine Box
Natürlich gibt es auch Kühlschränke mit Kompressor-Technik. Also warum eigentlich eine Kühlbox oder Schublade und kein Kühlschrank? Ein Grund kann natürlich die besondere Einbausituation im Geländewagen sein. Doch ein anderer liegt ebenso auf der Hand. Nun Kälte „fällt nach unten“. Immer wenn ihr also einen Kühlschrank öffnet, entweicht diese nach unten. Es wird zusätzliche Energie benötigt, um die Temperatur wieder herzustellen. Dieser Effekt dürfte bei einer Kühlbox, die sich nach oben hin öffnen lässt, geringer ausfallen.
Übrigens eignet sich eine Kühlbox zwischen den Reisen und Ausflügen prima als Zweitgerät für daheim, etwa für das Kühlen von kalten Getränken für die nächste Party.
Reinigung und Pflege
Jedes technische Gerät benötigt eine gute Pflege, damit ihr lange Freude daran habt. Das kennt ihr von eurem Fahrzeug. Ein regelmäßiges feuchtes Durchwischen der Kühlbox ist sicher selbstverständlich. Bitte denkt daran aus Sicherheitsgründen, vor dem Reinigen die Kühlbox von der Stromversorgung zu trennen! Entfernt nach der Benutzung auch Einzelteile wie Abtrennungen und Körbe und reinigt diese separat.
Hat sich Eis an den Wänden gebildet, taut die Kühlbox ab und wischt das Tauwasser auf. Verwendet bitte keine spitzen oder scharfkantigen Gegenstände, um das Eis abzuschaben, das kann die Kühlbox irreparabel beschädigen. Manche Kühlboxen haben für diesen Zweck auch ein Ablaufventil am tiefsten Punkt. Natürlich auch keine scharfen Reinigungsmittel, sondern besser sanfte, haushaltsübliche Reiniger verwenden.
Auch die Reinigung und Pflege der Gummidichtungen des Deckels ist wichtig. Nicht, dass diese aushärten und nicht mehr richtig abdichten. Dann kann Kälte entweichen bzw. Wärme eindringen und die Kühlleistung so herabgesetzt werden.
Achtet darauf, dass die Kühlschlitze immer gut sauber sind und die Frisch- und warme Abluft so gut durchströmen kann. Lasst den Deckel bei Nichtbenutzung offen, so ist für eine gute Belüftung gesorgt und es wird die Bildung von unangenehmen Gerüchen vermieden.
Überblick Kompressorkühlboxen
Am Markt haben sich über die Jahre viele Hersteller von Kompressorkühlboxen etabliert. Die Bandbreite ist enorm groß und mittlerweile gibt es eine schier unübersichtliche Anzahl von Kompressorkühlboxen. Eine Übersicht zu einer Auswahl, der bei Offroadreisenden beliebten Kompressorkühlboxen, gibt unser Überblick zu Kühlboxen für Offroader:
© Fotos: Terlinden & Henning GbR – tigerexped, Globetrotter Ausrüstung GmbH, Petromax GmbH, Doreen Kühr, horntools GmbH, Björn Eldracher
*Affiliate-Links: Wenn dir die Produkte gefallen und du sie über den Affiliate-Link bestellst, bekommen wir eine kleine Provision. Dich kostet das keinen Cent mehr, aber wir freuen uns sehr über deinen Beitrag zu unserem kostenlosen Magazin.