Christina und Tobi sind seit einigen Jahren mit dem Roof Lodge Extended von Nakatanenga unterwegs. Letztes Jahr sind sie auf Roof Lodge Evolution II umgestiegen. Auf ihrer Schottland-Reise haben sie das neue Dachzelt auf Herz und Nieren getestet. Jetzt könnt ihr den Dachzelt-Test bei uns lesen.
Wir waren seit 2012 mit dem Dachzelt „Roof Lodge Extended“ von Nakatangenga unterwegs und fühlten uns immer wohl in unserem mobilen Zuhause. Als wir das Dachzelt kauften, war der Dachzeltmarkt noch recht überschaubar. Nachdem wir uns das Dachzelt angesehen hatten, fiel uns die Entscheidung für das Roof Lodge Extended leicht. Und so wurde das Dachzelt für unseren Defender gekauft.
Eigentlich brauchten wir kein neues Dachzelt, aber das Angebot von Nakatanenga auf der Abenteuer & Allrad im letzten Jahr war so verlockend, dass wir nicht nein sagen konnte. Auf das neue Roof Logde Evolution II waren wir echt neugierig und konnten es kaum erwarten, es auf unserer nächsten Schottland-Reise auszuprobieren.
Zusammenbau des Roof Lodge Evolution II bei Nakatanenga
Nach den Landyfriends Adventure Days in Stadtoldendorf fuhren wir gen Süden nach Neumarkt in der Oberpfalz zu Nakatanenga. Denn auch dieses Mal durften wir live beim Zusammenbau unseres Zeltes dabei sein. In der Werkstatt haben die Jungs den Zeltboden zusammengebaut und die Kederschienen fest genietet, das Zelt eingefädelt und auch die Leiter montiert.
Jeder, der einen Defender fährt, weiß, dass er höher ist als herkömmliche Autos und daher brauchen wir nicht nur eine Leiter, sondern auch eine Leiterverlängerung. Während die Jungs fleißig an unserem Zelt arbeiteten und es später auch noch auf dem Dach befestigten, beantworteten die Jungs jede noch so blöde Frage von uns. Vielen Dank dafür.
Warum ein neues Dachzelt kaufen?
Freunde fragten uns: „Warum macht ihr das? Euer Dachzelt ist doch gut!“ – Das stimmt schon, aber kennt ihr das, wenn man einfach neugierig ist auf etwas Neues? Bei den Dachzeltmodellen hatte sich in der Zwischenzeit so Einiges getan, und jetzt hatten wir die Möglichkeit, diese Unterschiede selbst herauszufinden. Zunächst einmal fiel uns direkt die andere Farbe und die andere Form des Sonnensegels auf. Die neue Form ist einmalig von Nakatanenga auf dem Dachzeltmarkt.
Dazu kommt, dass sich auch bei dem Material so Einiges getan hat. Da sich in den letzten Jahren bei mir immer mehr Allergien entwickelt haben bin ich froh, dass Nakatanenga besonders auf die Materialauswahl achtet und dadurch höchsten gesundheitlichen und ökologischen Ansprüchen genügt. Und auch die Aussage „Made in Germany“ gibt mir persönlich ein gutes Gefühl.
Neue Materialien
Durch das stärkere Material (280 g/qm) wurden die Windgeräusche im Gegensatz zu unserem alten Dachzelt deutlich reduziert. Und jeder, der schon einmal in Schottland war, weiß, was Wind heißt. Besonders in Portree beim Beobachten von Delphinen auf der Insel Skye waren wir sehr froh, die Nacht in Ruhe verbringen zu dürfen. Zumal wir am nächsten Tag eine standesgemäße Besichtigung bei Talisker (einer unserer Lieblingsdestillerien) vorhatten und dafür ausgeschlafen sein wollten.
Durch die neue Form des Sonnensegels können die Fenster auch bei starkem Regen offenbleiben, wie wir später noch feststellen sollten. Denn natürlich hat es bei unserer ersten Reise geregnet – wer kann damit schon in Schottland rechnen? Abenteuerlustig fuhren wir auf den Spuren von James Bond zum Drehort von „Skyfall“ im Tal Glen Coe, eine einmalig schöne Kulisse – bei Sonnenschein, na gut bei Nebel auch. Zumindest sahen wir kaum die Hand vor Augen, als wir ankamen.
Bei der Strecke handelt es sich zwar um eine Single Track Road als Sackgasse, aber genau das lockte uns sehr, denn wir hofften auf einen netten, einsamen Schlafplatz. Leider hatte es den oben erwähnten Starkregen genau zu diesem Zeitpunkt gegeben, und wir waren uns unsicher, ob wir wirklich die Straße verlassen wollten und ein wenig abseits hinter einem Hügel direkt am Fluss stehen könnten. Der Boden war schon stark aufgeweicht – aber wer will schon einfach am Straßenrand stehen. Und frei nach dem Spruch: „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt,“ ging es mit Schwung zu einem ruhigen Plätzchen.
Am nächsten Morgen sah es schon ganz anders aus und das Dachzelt hatte seine Versprechungen gehalten und trotz Starkregen draußen, war es im Innenbereich immer trocken. Auch der übliche Wassersack am Dachzelteingang ist durch die neue Wölbung nicht entstanden. Durch die Dachfenster am Himmel blieb es innen gut durchlüftet, sodass sich im Innenraum kein Schwitzwasser sammeln konnte. Auch wenn das Vorzelt mal nicht dran war und alle anderen Fenster geschlossen blieben. Schließlich weiß jeder Zeltbenutzer, was ein Körper in der Nacht so an Wasser ausschwitzt.
Schottland – geheimnisvoll und manchmal nervig
Tagsüber haben wir nicht viel geschwitzt, wie auch? Bei dem Wetter! Allerdings kamen wir beim Abstieg zu Devil’s Pulpit doch etwas ins Schwitzen. Der Abstieg in das verwunschene Tal ist vor allem bei Regen nicht ohne. Da muss man sich schon konzentrieren. Aber ist man erst unten angekommen, fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Fast schon geheimnisvoll. Auf diesen verwunschenen Ort sind wir übrigens durch einen Tipp von Nik und AWo in ihrem Schottland-Artikel gekommen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach einem gemütlichen Frühstück einmal die „Kinloch Hourn Single Track Road“, die an Loch Garry vorbeiführte. Eine wunderschöne Kulisse! Die Straße schien endlos und nur ab und zu tauchte ein Haus auf, wenn man es kaum noch für möglich hielt, dass hier jemand wohnte. Am Camp-Spot angekommen, lernten wir eine weitere Besonderheit von Schottland kennen – fiese, kleine, nervige Mücken, die sog. Midges, die ständig auf der Suche nach neuen Opfern sind. So wurde es einer dieser Abende, an denen wir schon früh die Zeit im Dachzelt kartenspielend oder lesend verbringen durften. Glück gehabt, denn durch die stabileren und feineren Moskitonetze waren wir im Inneren sicher. Auf jeden Fall ein Pluspunkt in unserem Dachzelt-Test.
Am nördlichsten Punkt Schottlands
Am nördlichsten Punkt Schottlands hatten wir die Möglichkeit, hinter einem romantischen kleinen B&B im Garten zu stehen. Die Zeit verging wie im Flug, denn wir bekamen stundenlang Geschichten rund um die Insel und deren Bewohner erzählt. Mit ihm verbrachten wir einige lustige Abende. Und so passierte es einmal mehr, dass unser Essen erst spät am Abend stattfand und wir entsprechend spät ins Bett kamen.
Auch da war das neue Zelt von Vorteil, denn durch die neue Farbe (dunkelblau) war es im Inneren sehr dunkel, und wir konnten auch bei der spät untergehenden Sonne gut schlafen, wenn wir früh ins Bett kamen. Und vor allem wurden wir nicht von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Was mich zum nächsten positiven Punkt führt, denn in unserem sandfarbenen „Extended“ wurde es morgens nicht nur ziemlich schnell hell, sondern auch relativ schnell warm. Dies ist bei unserem neuen Modell durch das aluminiumbeschichtete Sonnensegel nicht mehr der Fall. Was nach einem langen Abend nach Whisky, Wein und Bier echt guttat.
Mehr Platz und Sitzhöhe auch für Große
Generell kann man sagen, dass der Schlafraum durch die neuen stabileren (jetzt 25 mm, früher 19 mm) und stärker gebogenen Stangen viel größer ist und auch Tobi (192 cm) ohne Probleme aufrecht sitzen kann.
Nakatanenga bietet zwei unterschiedliche Matratzen an. Diese werden durch die Sonderlänge von 240 cm extra an einem Stück in Deutschland angefertigt. Wir haben uns für die härtere Matratze entschieden und können wunderbar schlafen.
Durch die Mesh-Matratze wird Staunässe und Schimmelbildung verhindert, Leider gab es diese Extramatratze bei unserem alten Dachzelt noch nicht. Deshalb mussten wir uns nach etwa 3 Jahren eine neue Matratze kaufen. Auch später konnten wir nicht auf die Mesh-Matratze umsteigen, denn damit hätten wir in dem alten Zelt unsere Schlafutensilien nicht im Dachzelt lassen können, da sich die Schutzhaube dann nicht mehr hätte schließen lassen.
Jetzt sieht das anders aus. Die Haube ist ein wenig größer geworden und dadurch haben die Matratze, die Mesh-Matratze und die Schlafsäcke im Dachzelt Platz. Auch wenn es nicht empfohlen wird, findet unser Vorzelt ebenfalls unter der Schutzhaube seinen Platz. Alles in allem hat das Roof Lodge Evolution II nur eine Höhe von 40 cm.
Alles neu im Vorzelt
Und weiter ging’s. In Inverness nieselte es leicht, was mich wirklich nervte, denn auch an diesem Tag wollte die Sonne leider nicht zwischen den Wolken hervorkommen. Und so kochten wir uns einen heißen Tee, nahmen ein gutes Buch und machten es uns im Vorzelt gemütlich. Wir hörten den Regen gegen die Zeltwände prasseln und saßen im Trockenen.
Dabei bemerkten wir, dass sich auch das Vorzelt deutlich verändert hatte: Die Öffnung zum Auto ist kleiner geworden, damit vermutlich weniger Regen ins Vorzelt gelangt. Nachdem das Zelt mit Heringen im Boden befestigt wird, kann es nun bequem mithilfe der innenliegenden Schlaufen (jetzt oben) gespannt werden.
Neu ist auch die Beschichtung des Vorzeltes im Inneren. Die Aluminium-Beschichtung sorgt nicht nur dafür, dass die Sonnenstrahlen noch mehr gefiltert werden und sich das Zelt nicht so aufheizt. Durch die versilberte Beschichtung kann wegen der Reflektionen auch das gesamte Zelt nun mit einer deutlich kleineren Lampe erhellt werden. Letztes neues Feature ist eine zusätzliche Kederschiene, die das Einfädeln in das Dachzelt vereinfacht und die Aufbauzeit damit wesentlich verkürzt.
Fazit des Dachzelt-Tests
Als abschließendes Fazit unseres Dachzelt-Tests können wir sagen, dass sich Nakatanenga beim Thema Dachzelt innerhalb der letzten sieben Jahre viele Gedanken gemacht hat und viele positive Änderungen eingebaut hat. Also wir freuen uns sehr auf die nächsten Ausflüge mit unserem Dachzelt.
Informationen zum Roof Lodge Evolution II aus dem Dachzelt-Test
Unser Zelt ist das Roof Lodge Evolution 2 – 140 / 165 Basic
Die Ausstattung im Überblick:
- Zelthaut: 320g/qm Polycotton, PU-beschichtet; der dunklere Stoff der Zelthaut ermöglicht auch noch in den Morgenstunden einen erholsamen Schlaf
- Sonnensegel: 280g/qm Polycotton, metallbeschichtet; wegen der vergleichsweise schweren Qualität bedeutend weniger Flattergeräusche
Nach außen gewölbtes Gestänge zum besseren Ablauf des Wassers - Thermoplast-Wabenboden; deutsches Markenprodukt
- einteilige Matratze (60mm dick); in zwei Härten lieferbar; Material: 100% Baumwolle (Matratzenbezug), Hersteller: Saar-Schaum, Deutschland , Standard-Matratze: empfohlen für Personen bis 100kg oder solche, die gerne weicher liegen - harte Matratze: empfohlen für Personen ab 100kg oder solche, die gerne härter liegen
- 2 Dachfenster mit Regen- und Mückenschutz
- 3D-Matratzenunterlage (10mm dick) verhindert Kondensatbildung
- Feinmaschiger Moskitoschutz an allen Fenstern und dem Eingang
Zusätzlich im Lieferumfang des Zeltes enthalten:
- Aluminiumleiter für eine Montagehöhe des Zeltes bis 2 Meter inkl. Nakatanenga Ausgleichsfüße; anpassbar an die Fahrzeughöhe
- Stabile Schutzhülle aus PVC-Gewebe (ähnlich LKW-Plane)
- 2x LED-Zeltbeleuchtung
- 2 Nakatanenga Reisekissen
- 8 Federstahlstangen
- Montagematerial und benötigtes Werkzeug
- vorgebohrte Montageschienen, die entsprechend der Montagesituation gekürzt werden können
- Dachzeltnetz für Schuhe und Kleinkram (an der vorderen Unterseite des Wabenbodens montiert)
© Fotos: Tobi Schwarz