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Wäschewaschen auf Reisen

Wäschewaschen auf Reisen

Reisewäsche leicht gemacht

„Wenn jemand eine Reise tut“ – so beginnt ein bekanntes Werk des Dichters Matthias Claudius. Und „wenn jemand eine Reise tut“, dann muss er auch Wäsche waschen auf Reisen. Spätestens bei längeren Reisen kommen wir ums Wäschewaschen auf Reisen nicht herum. Und habt ihr nicht auch euer Lieblings-T-Shirt, was ihr am besten jeden Tag anzieht? Klar doch, oder? Also waschen unterwegs. Wir haben hier die besten Tipps für euch zusammengestellt. 

Nun könntet ihr natürlich auch ausreichend Kleidung für die ganze Tour mitnehmen. Das klappt jedoch nur bei kürzeren Trips und außerdem ist Stauraum häufig knapp bemessen. Daher schauen wir uns das im Folgenden mal genauer an und geben euch nützliche Tipps für unterwegs.

Weniger ist mehr

Nehmt ihr möglichst wenig mit, so spart ihr nicht nur Platz, sondern auch Gewicht und das wissen wir alle: weniger Gewicht bedeutet mehr Fahrspaß und weniger Probleme unterwegs. Gerade bei längeren Touren mit wechselhaftem Wetter oder gar durch verschiedene Klimazonen ist dieser Rat nur bedingt umsetzbar. Doch auch dann habt ihr mit dem bekannten Zwiebelprinzip Einsparpotential. Damit könnt ihr eure Bekleidung auch leichter an unterschiedliches Wetter und Temperaturen anpassen. Packt eure Kleidung am besten so, dass die Teile gut miteinander kombinierbar sind. Hilfreich sind auch Textilien, die nicht so schmutzanfällig und gut per Handwäsche „durchzuwaschen“ und einfach zu trocknen sind. Und ganz ehrlich, auf einer kernigen Offroadtour könnt ihr ein T-Shirt auch mal nachts zum durchlüften raushängen und es so etwas länger tragen.

Fangen wir ganz einfach mit der Handwäsche in der Schüssel an und steigern uns langsam zum Wäschewasch-Luxus

Abends kurz durchgewaschen ist euer Lieblings-T-Shirt morgens wieder einsatzbereit. Für das kleine Wäschewaschen auf Reisen zwischendurch ist das Waschbecken auf dem Campingplatz oder einer anderen Unterkunft völlig ausreichend. Seid ihr Draußen in der Natur sollte dafür eine Faltschüssel nicht fehlen. Die seit Jahren beliebten Faltschüsseln von Ortlieb gibt es übrigens auch in einer tiefen Version*, welche immerhin 20 Liter fasst.

 

Wäschewaschen uf Reisen
Die seit Jahren beliebte und vielseitige Ortlieb Faltschüssel – immer wieder praktisch.

Als Waschmittel für die Handwäsche fällt vermutlich den meisten REI in der Tube* ein. Natürlich gibt es auch viele andere Waschmittel am Markt, darunter auch einige die biologisch abbaubar sind. Dazu später noch mehr.

Eine Alternative zur einfachen Handwäsche im Becken oder der Faltschüssel sind die Scrubba Washbags

Vom Prinzip her sind dies wasserdichte Säcke, ähnlich wie ein Packsack, welche an der Innenseite Noppen aufweisen. Ihr packt eure Wäsche einfach zusammen mit Waschmittel und Wasser in den Washbag, verschließt und entlüftet und knetet die Wäsche ordentlich durch. Durch die eingebauten Noppen wird die Wäsche ähnlich wie auf einem Waschbrett gereinigt. Einen solchen Washbag , welcher für Temperaturen bis 50 Grad Celsius geeignet sein soll, bekommt ihr bei Globetrotter Ausrüstung*.

Wäschewaschen auf Reisen
Der handliche Scrubba Waschbag ist im Prinzip ein weitergedachtes Waschbrett.

Die Idee für den Scrubba-Waschbeutel hatte der Firmengründer, als er eine längere Auszeit nahm, um den Kilimandscharo zu besteigen.

Wir wollten natürlich wissen, wie so ein modernes Waschbrett funktioniert

Globetrotter Ausrüstung hat uns netterweise ein kostenloses Testexemplar zur Verfügung gestellt.

Der Washbag überzeugt mit guter Verarbeitung. Die Benutzung ist kinderleicht. Zunächst Wasser, Waschmittel und Wäsche in den Washbag geben, dann wie einen wasserdichten Packsack zusammenrollen, die Luft über das Drehventil entweichen lassen und schon geht es los mit dem Waschvorgang. Dazu rubbelt ihr einfach auf dem Sack herum. In der Anleitung steht etwa 30 Sekunden bis drei Minuten lang. Eine halbe Minute erscheint etwas kurz, also lieber etwas länger schrubbeln. Anschließend das Wasser auskippen und die Wäsche mit klarem Wasser durchspülen. Für ein oder zwei T-Shirts und ein paar Socken reichen etwa 2,5 bis 3 Liter Wasser für den Waschvorgang aus und etwa nochmal für das Spülen. Das hat bei unserem Praxistest gut funktioniert.

Die Benutzung ist denkbar einfach – die Beschreibung ist sogar auf den Sack aufgedruckt und ein Guckfenster gibt es auch:

Die Vorteile gegenüber der Handwäsche im Becken oder der Schüssel sind, dass ihr nicht mit dem Seifenwasser in Kontakt kommt, kein Waschwasser umherspritzt und ganz klar der Reinigungseffekt durch die Noppen im Inneren des Waschsacks.

Rund fünfzig Euro für die große Version (es gibt auch noch eine kleinere Variante) sind  natürlich schon ein ordentlicher Anschaffungspreis. Dafür lassen sich schon eine Menge SB-Waschmaschinen mit Münzen füttern. Doch der Vergleich hinkt natürlich und der Washbag von Scrubba ist wirklich eine gute Möglichkeit mal eben ein T-Shirt, Hemd oder die Unterwäsche und Socken durchzuwaschen. Dies vor allem wenn ihr auf Gewicht und Packmaß bei der Ausrüstung achten müsst oder möchtet.

Übrigens, je nachdem wo ihr unterwegs seid, kann es passieren, dass ihr tatsächlich auch noch die klassischen Waschplätze mit Waschbrett und Co. findet. Hier treffen sich Menschen seit jeher zum gemeinsamen Wäschewaschen und Austauschen von Neuigkeiten.

Darf es ein bisschen mehr oder komfortabler sein, kommt eine Wäschetonne zum Einsatz

Eine was? Na, ihr kennt alle die Weithalstonnen, welche im Outdoorbereich oft als Staumöglichkeit und vieles mehr eingesetzt werden. Diese Weithalstonnen eignen sich hervorragend auch als Reisewaschmaschine. Tonne auf, Wäsche, Waschmittel und Wasser hinein, auf den Pisten dieser Welt durchschaukeln lassen und später die Wäsche entnehmen, durchspülen und zum Trocknen aufhängen – so einfach ist das.

Allerdings benötigt ihr dafür auch schon eine größere Menge Wasser. Das ist unterwegs nicht immer einfach. Die Weithalstonnen gibt es zylinder- oder quaderförmig. Die runden Tonnen, wie ihr sie etwa bei Globetrotter Ausrüstung* bekommt, gibt es in vielen verschiedenen Größen. Die eckigen Tonnen, welche beispielsweise Mehari-Offroad im Programm hat, lassen sich aufgrund ihrer Form gut verzurren. Die Tonne hat einen weiteren Vorteil: sie ist variabel für vieles nutzbar.

Eine Weithalstonne als Reisewaschmaschine genutzt.

Die Waschmaschine an Bord

Reise-, Mini, oder Campingwaschmaschinen gibt es seit vielen Jahren. Darunter zahlreiche verschiedene Ausführungen mit Handkurbel oder elektrische Varianten. Sogar Varianten mit Schleuderfunktion sind erhältlich. Allen gemeinsam ist, dass sie vergleichsweise viel Stauraum einnehmen und so in der Regel nicht für Geländewagenreisende in Frage kommen. Wenn ihr natürlich deutlich mehr Platz habt, etwa in einem Allrad-LKW oder Expeditionsmobil, könnt ihr euch auch für eine vollwertige Waschmaschine zum Einbau entscheiden.

Elektrische Waschmaschinen benötigen ebenso eine ausreichend dimensionierte Stromversorgung. Das solltet ihr bedenken. Auch die Wasserversorgung ist ein wichtiges Thema unterwegs. Doch hier kann eine kleine Waschmaschine der Handwäsche tatsächlich überlegen sein, muss zumindest bei einer größeren Handwäsche häufiger und öfter gespült werden.

Waschen lassen und die gewonnene Zeit sinnvoll nutzen

Wenn ihr ohnehin alle paar Tage einen Campingplatz aufsucht, dann bietet es sich an, das Wäschewaschen auf Reisen dorthin zu verlegen. Viele Campingplätze haben Waschmaschinen. Manchmal ist das eigene Waschmittel mitzubringen, manchmal wird es vor Ort gestellt. In einigen Ländern ist es auch eine gute Option die Wäsche in Hotels oder Hostels waschen zu lassen, etwa wenn ohnehin gerade eine Stadtbesichtigung auf dem Reiseplan steht. So könnt ihr die Zwischenzeit sinnvoll nutzen und benötigt kein zusätzliches Equipment an Bord.

Je nach Reiseregion findet ihr in Städten gelegentlich auch öffentliche Waschmaschinen. Diese stehen doch tatsächlich hin und wieder auf Supermarktparkplätzen. Oder ihr sucht euch einen SB-Waschsalon. Die Zeit, die die Wäsche in der Trommel verbringt, könnt ihr für einen Stadtbummel oder Besorgungen nutzen. Viele solcher Standorte findet ihr übrigens in nützlichen Apps für unterwegs wie beispielsweise iOverlander, die wir euch vor einiger Zeit einmal vorgestellt haben. Schaut mal rein in den Artikel.

Wohin mit der nassen Wäsche

Habt ihr selbst gewaschen, dann muss die nasse Wäsche natürlich irgendwo zum Trocknen hin. Nicht immer spielt das Wetter mit oder ihr seid den ganzen Tag an einem Ort. Dann heißt es improvisieren.

Die saubere und duftende Wäsche an euren Offroader zu hängen scheidet meist aus, da dieser von der letzten Offroadetappe mit Staub oder Schlamm überzogen ist. Packt euch einfach eine einfache Wäscheleine* und Wäscheklammern ein. Das nimmt nicht viel Platz ein und eine Gelegenheit diese – etwa zwischen Auto und einem Baum – zu spannen findet sich fast immer. Regnet es, könnt ihr die Wäsche auch unter eurer Markise aufhängen.

Als Wäscheleine könnt ihr auch gut eine Paracord Mehrzweckleine wie beispielsweise das bei Mehari-Offroad erhältliche 9 m lange GearAid ‚Paracord 550‘ verwenden. So eine Schnur ist multifunktional.

Nordlandreisende kennen das: es regnet schon seit Tagen, wohin mit der Wäsche? Nun, begrenzte Mengen könnt ihr auch im Fahrzeug aufhängen. Wichtig: sorgt dabei für eine gute Belüftung. Schnelltrocknende Textilien bieten hier natürlich einen klaren Vorteil.

Woher kommt eigentlich das warme Wasser für das Wäschewaschen auf Reisen?

Nun, wenn das warme Wasser nicht aus dem Hahn kommt, dann habt ihr unterwegs viele Möglichkeiten Wasser zum Wäschewaschen auf Reisen zu erwärmen. Sei es mittels Kessel auf dem Kocher, in dem bekannten Wassersack der Schweizer Armee oder ganz komfortabel mittels Warmwasserboiler. Dabei gibt es verschiedene Varianten. Teilweise wird das Wasser mittels Elektroheizung (12 Volt oder 230 Volt) erhitzt und während der Fahrt mittels des Motorkühlkreislaufs über einen Wärmetauscher. Habt ihr ohnehin eine Luft-Standheizung an Bord, so könnt ihr diese eventuell um eine Warmwasseraufbereitung erweitern. Dazu haben wir euch vor einiger Zeit schon zwei Systeme vorgestellt. Einmal das „Tigerexped Warmduscher-Kit“* und den Pundmann Warmwasserboiler aus dem Programm von Nakatanenga. Und noch mehr zum Thema Standheizungen findet ihr hier in unserem Artikel Standheizungen – Technik und Marktüberblick.

Übrigens, in unserem Artikel zum Duschen auf Reisen haben wir euch verschiedene Möglichkeiten zur Warmwasseraufbereitung unterwegs genauer vorgestellt. Schaut mal rein.

Duschen auf Reisen
Der legendäre Wassersack der Schweizer Armee – so platziert auf der Motorhaube erwärmt sich das Wasser nicht nur durch Sonnenkraft.

Ressourcen schonen und umweltfreundlicher Wäschewaschen auf Reisen

Klar, Wasser ist ein kostbares Gut und wir Offroader und Overlander müssen dies auch transportieren. Daher macht es Sinn möglichst wenig Wasser beim Wäschewaschen zu verbrauchen. Doch was passiert eigentlich mit dem Seifenwasser nach dem Wäschewaschen auf Reisen? Biologisch abbaubare Waschmittel wie beispielsweise Dr. Bronner‘ s 18-in-1 Naturseife* oder das Bio-Waschmittel von Mehari sind eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen chemischen Waschmitteln. Doch auch bei den biologisch abbaubaren Mitteln sollten wir beim Entsorgen genauer hinsehen. Denn auch diese können direkt in Gewässern Schäden an Pflanzen und Lebewesen verursachen. Deswegen nie direkt an einem Gewässer waschen und das Waschwasser bzw. Waschmittel nicht ins Gewässer gelangen lassen, sondern besser etwas abseits waschen. Am besten ist es natürlich, wenn ihr das Schmutzwasser auffangt und richtig entsorgt. Außerdem kann der wohlriechende Duft für Wildtiere spannend sein und so möglicherweise für den ein oder anderen unliebsamen Gast sorgen.

Bitte denkt daran, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen und so wenig Rückstände wie möglich zu hinterlassen.

So könnt ihr die Schmutzwäsche aufbewahren

Am besten ist es natürlich, wenn ihr unterwegs nur wenig Wäsche ansammelt. Diese lässt sich regelmäßig, schnell und einfach durchwaschen und ihr habt wieder frische Wäsche.

Vielfach wird die Wäsche in einem Müllsack aufbewahrt. Hier kann die Wäsche schnell zu müffeln beginnen, wegen des dichten Verschlusses des Beutels. Besser ist es einen Wäschebeutel wie z.B. die Travel Laundry Bag von Globetrotter* verwenden. Dieser fasst ganze 20 Liter und lässt sich bei Nichtbenutzung klein zusammenlegen.

Für alle, die es ganz komfortabel mögen, hat Taubenreuther mit dem Laundry Buddy einen faltbaren Wäschekorb aus der Navigator-Reihe im Programm. Der Laundry Buddy misst 30x45x70 cm, hat eine Belüftung in Form eines Gumminetzes, einen praktischen Schultergurt zum Tragen der Schmutzwäsche zur Wäscherei oder Waschmaschine und ihr könnt ihn bei Nichtgebrauch flach zusammenlegen.

Fazit zum Wäschewaschen auf Reisen

Es gibt wirklich eine Menge Möglichkeiten für das Wäschewaschen auf Reisen. Je nach verfügbarem Stauraum, Art des Reisefahrzeugs, Länge der Reise, Reiseregion und eigenem Anspruch ist für jeden etwas dabei. Wie wascht ihr eure Wäsche unterwegs? Habt ihr weitere Tipps zum Wäschewaschen auf Reisen? Schreibt es uns. Wir freuen uns darauf.

 

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