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Ineos Grenadier - Nur dick aufgetragen?
Nur dick aufgetragen?

Ist der Ineos Automotive Grenadier der große Wurf?

Ein Blick an der Euphorie vorbei.

Der Ineos Automotive Grenadier füllt derzeit alle Magazine und löst durchweg Begeisterung aus. Aber ist er wirklich der große Wurf und wird er das, wofür er einmal angedacht war? Mein persönlicher Blick auf den neuen Geländewagen, den ich schon seit Juni 2016 begleite.

Es ist ganz klar, in Zeiten aussterbender Geländewagen mit robuster, einfacher Technologie, ohne Schnickschnack und Nonsens, greift jeder Fan echter Allradfahrzeuge zu jedem Strohhalm. Deshalb verfing wohl die Ansage der Ineos, „den“ Geländewagen, pur und „fit for purpose“ mit echter und ehrlicher Technik zu bauen.

In den über die Zeit folgenden Marketing-Videos der Ineos kamen Farmer zu Wort, die Schafe und Strohballen auf der Ladefläche transportieren. Entsprechend ramponiert sahen die Fahrzeuge aus. Das versprühte endlich wieder den Flair vom richtigen Auto für die Anpacker und Macher. Ein Auto das einen rücksichtslosen Umgang wegsteckt. Ein Auto wie der „Stage One“ (für Unkundige: das ist ein Land Rover Serie 3 mit V8-Motor), einstmals von Land Rover mit dem Motto beworben: Quält mich und gebt mir mehr davon. Hurra!

Es ist aber auch klar, dass es so simple Autos nicht mehr geben wird und schon lange nicht mehr gibt. Zumindest in Europa und den USA. Wer an solch eine Rückkehr geglaubt hat, wird mit Ansage enttäuscht.

Und genau in diese Kerbe schlug Ineos Automotive. Wir haben verstanden und wir geben euch so ein Fahrzeug. Ok, natürlich muss auch dieser Wagen zumindest den minimalen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Aber auf Unnötiges, was kaputt gehen könnte, wollte man verzichten.

Wo steht der Ineos Grenadier jetzt und was können wir dazu sagen? Was ist von der ursprünglichen Idee übrig geblieben? Machen wir mal einen kleinen Check. Eines aber schon von mir vorneweg, ich mag den Grenadier schon deshalb sehr, weil er einer arroganten Land Rover gezeigt hat, wie der echte Defender Nachfolger hätte aussehen können. Schon dafür geht mein Dank an die Ineos Automotive raus. Aber jetzt, rosa Brille aus und genauer hingesehen. Das was worauf ich schauen konnte ist ein Prototyp 2B, nah am Serienfahrzeug, aber eben noch nicht Serie. Es werden, unüblich zwar, aber OK, noch weitere veränderte Prototypen vor der Serienproduktion stehen.

Preis

Der Ineos Automotive Grenadier wird auf der Rechnung als erste Zahl mindestens eine 5 haben und vier Stellen folgen. Damit lässt sich festhalten, er wird nicht das „Handwerker- und Farmerauto“ sein, als das er angepriesen wird. Aus dieser Perspektive betrachtet, verhält es sich wohl eher wie beim VW Amarok. Die Studie hat alle begeistert, VW hat dann die jeweils schlechteren Optionen in die Serienfertigung übernommen und einen satten Preis davor geschrieben. Fertig war das Auto für den Chef. Aber nicht für die Baustelle. Der Mercedes X-Klasse erging es ja ähnlich. Beide sind nun weg vom Markt.

Der Preis ist für den Großteil der Nutzer auch direkt mit dem Grad an Wahnsinn gekoppelt, mit dem das Auto in den Dreck manövriert wird. Oder anders gesagt, je günstiger desto eher und tiefer geht es in den Schlamm. Daher bezweifle ich, dass der Grenadier zu Neupreisen heftiges Gelände sehen wird. Ähnliches dürfte auch anderen Fahrzeugen dieser Preisklasse gehen, wie dem Jeep Wrangler und Gladiator. Auch dem Mercedes G wird die ihm zugeschriebene Geländetauglichkeit jenseits der 100.000 Euro doch eher selten abverlangt. Solange teure Geländewagen nicht günstig (und abgerockt) auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu haben sind, geht es maximal auf Pisten und durch sauberes Flusswasser. Aber Zementsäcke, Rasenmäher, Spitzhacke und Paletten mit Dachziegeln werden anfangs wohl eher nicht im Grenadier zu finden sein.

Der letztendlich nun doch hohe Preis wurde erwartet und muss auch nicht verkehrt sein. Er ist halt nur nicht das, was ursprünglich anvisiert wurde. Da war man wohl etwas zu optimistisch und wurde von der Realität eingeholt.

Robuster und bester Geländewagen „ever“

Hier geht es um das Herz und die Seele des Grenadier. Der beste Geländewagen soll er werden. Zahlreiche Kollegen konnten ihn denn nun auch fahren. Und auch sehr viele Entwickler, die hervorragend mit Geländewagen umgehen und die Magna-Steyr-Offroad-Teststrecke Schöckl blind rauf und runter fahren können. Alle sagen: Jawoll, der Grenadier kann es! Soweit, so gut.

Schaue ich mir die Fakten an, komme ich zu folgendem Schluss: Das Achskonzept und die Auslegung überzeugen. Sie gehen in Richtung der Offroad-Referenz, dem Jeep Wrangler JKU, schon alleine wegen der Four-Link-Vorderachse. Der Grenadier hat großzügig dimensionierte Achslenker und das alles wirkt unkaputtbar. Und schwer. Die Angaben liegen derzeit zwischen 2,3 und 2,6 Tonnen Leergewicht. Gewicht steht einem Geländewagen sowieso und einem, der einen hohen Nutzwert haben soll, schon gar nicht gut. Warten wir ab, was sein Kampfgewicht am Ende des Tages sein wird.

Ineos Grenadier - Sieht sehr haltbar aus. Vorderachsgestänge.
Sieht sehr haltbar aus. Vorderachsgestänge.

In der Presse werden derzeit auch die Böschungs- und Rampenwinkel hoch gelobt. Mit knapp 45° vorne und 36° hinten, dürfte er die G-Klasse-Menschen bei Magna-Steyr zum Frohlocken gebracht haben. Die Winkel sind Land Rover Defender Niveau, wenn auch nicht ganz dran, aber soweit sehr gut. Er schlägt damit den Mercedes G und sogar den Jeep Wrangler JKL. Das entnahm ich auch den Lobeshymnen unseres Grenadier-Fahrers, den ich wegen seines Akzents und seines Detailwissens (und der Erlaubnis einen Prototypen im öffentlichen Verkehr fahren zu dürfen) Magna-Steyr zuschreiben würde.

Hinzu kommen bis zu drei Sperren. Das klingt für mich schon nach nahezu nicht aufzuhalten. Es sein denn, die auf der Webseite deklarierte „außergewöhnliche“ Bodenfreiheit ist gar nicht so außergewöhnlich. Ich habe da so meine Zweifel, sollte mit „außergewöhnlich“ eine besonders herausstechende Bodenfreiheit gemeint sein. Die Räder die ich sehen konnte waren 265/70 R17 und der Abstand zu ihrem Radhaus war gering. Geht es um Bodenfreiheit sollten sich die Räder aber in voller Verschränkung in Gänze ausstrecken dürfen. Sollte der Bauraum durch zu wenig negativen Federweg vor zu großen Reifen geschützt werden, könnte sich das im Gegenzug negativ auf heftigen Pisten und bei unbemerkten Querrinnen auswirken.

Bewährtes

Beim Motor von BMW und dem 8-Gang-Automatikgetriebe von ZF habe ich das Gefühl, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Bewährte, aktuelle Technik. Der Wagen bietet 450 Nm mit dem Benziner und 550 mit dem Diesel. Ineos ist aber sicherlich gut beraten, rechtzeitig weiterzudenken und alternativen zum BMW Aggregat zu suchen. Sollte auch in Bayern die Entscheidung fallen, den Verbrenner gänzlich einzustellen, aus München wurde er ja schon verbannt, oder wenn das Militär als Kunde gewonnen werden soll, möchte man doch nicht unvorbereitet sein. Auch bei der Skalierung für die einzelnen Einsatzbereiche und in Bezug auf CO2-Emissionen kann ein kleinerer Motor sich später als hilfreich erweisen.

Passt. Der BMW Sechszylinder.
Passt. Der BMW Sechszylinder.

Ein paar Details wären da noch

Und dennoch gibt es ein, zwei, drei suboptimale Kleinigkeiten, wenn man das so nennen darf. Sie sind sicherlich gewissen Zwängen, u.a. dem Baukastenprinzip und den Passantenschutzregularien geschuldet, aber sie sind. Schaut man genau hin, sitzt der untere Teil des Kühlers vor der Vorderachse. Für ein Geländewagen eine echt mutige Anordnung. Geschützt ist er nur von einem filigranen Metallgitter, dass sich bei der ersten Schlammdurchfahrt zusetzen wird oder beim Eintauchen in den Wüstensand schon ein Schippchen davon in den Kühlrippen hinterlassen könnte. Da die Kühlung des Sechszylinder sowieso schon ein neuralgischer Punkt ist, ist das keine gute Kombination. Ein Unterfahrschutz in Form eines Bleches scheidet wegen der Kühlleistung aus, bleibt nur eine Querstange, so wie sie früher auch bei Defendern zu finden war. Das schützt zumindest vor dem Baumstumpf, aber nicht vor dem Ast, der sich unerbittlich in den Kühler bohrt.

Ineos Grenadier - Exponierter Kühler
Exponierter und gefährdeter Kühler.

Ähnliches findet sich im Heck. Der Auspufftopf liegt quer hinter der Hecktraverse. Geschützt durch ein dünnes Blech. Rückwärts in ein Hindernis gerollt und schon ist mindestens eine hübsche Beule drin. Schlimmstenfalls ist der Schalldämpfer hin. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Aufenthalt im Bereich der Hecktür bei heiß-gefahrenen Auspuff eine Zeit lang die Beine wärmt, besonders wenn man sich in die Hecktür setzt.

Ineos Grenadier - Hinter diesem Blechlein ist der Auspufftopf.
Hinter diesem Blechlein ist der Auspufftopf.

Der dritte Punkt wäre der Tank, der von der Mitte nach hinten zunehmend zwischen dem Leiterrahmen hervorragt. Er besitzt ein Schutzblech, aber er wird zu einem Ärgernis bei Fahrten über steiniges Gelände oder Pfade mit tief ausgefahrenen Spuren werden, so wie sie beispielsweise auf Island zu finden sind. Dadurch wird die Möglichkeit durch geschicktes Lenken größere Brocken zu überfahren reduziert, da der kritische Bereich nun ein ganzes Stück vor der Hinterachse beginnt und sich bis dorthin fortsetzt.

Da lugt der Tank hervor.
Da lugt der Tank hervor.

Fraglich wird auch seine On-Road-Performance sein, schaut man sich an, wie weit innen die Stoßdämpfer liegen, insbesondere an der Hinterachse. Damit wird der Weg, den die Dämpfer arbeiten trotz großen Federwegs verkürzt und ein großer Hebel wirkt auf sie. Das führt zu starkem Wanken in Kurven. Progressivität ist so kaum möglich und man muss mit einem Stabilisator gegenarbeiten, der aber auch keine Progression aufweist.

Verzeiht er Fehler?

Was ich von einem robusten Geländewagen wirklich erwarte ist, dass er Fehler verzeiht. Der beste Fahrer braucht all das Zeug nicht womit wir unsere Autos schützen und erweitern, denn er beherrscht den Wagen im Gelände perfekt. Da passiert dann auch nichts, wenn ich das jetzt einmal sehr positiv gedacht ausdrücken darf. Und genau solche Fahrer sitzen in der Regel bei der Entwicklung und den Tests am Steuer. Auch bei den Pressevorführungen läuft alles in einem gewissen und geschützten Rahmen. Aber der Ottonormalfahrer, so wie ich einer bin, dem passieren Fehler. Und genau da muss das Auto sich beweisen und Fehler verzeihen. Und da sehe ich Schwächen beim Grenadier, die so gar nicht zur Ankündigung passen. Es bleibt abzuwarten, wie er sich letztendlich schlagen wird.

Nutzwert

Genau wie der Preis, ein heikles Thema. Das Auto ist schon einmal verdammt schwer, ohne das schon irgendwer drin sitzt. Zahlen kann ich an dieser Stelle nicht nennen, da kann sich noch etwas dran tun. Muss sich etwas tun.

Etwas verwunderlich, der Heck-Laderaum ist kleiner als bei einem Defender 90 oder 110. Einen Innenausbau wie beim Toyota HZJ oder Defender kann ich mir nur schwer vorstellen. Zu wenig Platz bleibt ohne den Ausbau der Rückbank übrig. Das hat aber auch positive Effekte. Der Mensch sitzt im Ineos Grenadier wie ein Mensch, ohne das Gefühl den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen zu müssen.

Klein und viel Plastikverkleidung.
Klein und viel Plastikverkleidung.

Schnickschnackanteil

Kein unsinniges Zeug soll er haben. Simpel, einfach, nur das nötigste. Das macht ja auch nur Gewicht. Und Kosten. Und könnte repariert werden müssen. Machen wir uns nichts vor, auch der amerikanische oder australische Farmer, trotz der alten Blech-Pick-Ups in den Filmen, hat heute einen Mindestkomfortanspruch. Und der Umweltschutz fordert auch seinen Tribut. Daher, auf Elektronik und Computer im Auto kann heute nicht mehr verzichtet werden. Ein Motor kann nur noch optimal und für niedrigste Abgaswerte gesteuert werden, wenn das System elektronisch geregelt ist und sich bis auf das Automatikgetriebe ausdehnt. Das bedingt Sensoren, mal mehr und mal weniger exponiert und so beginnt das ganze leidige Thema mit den Showstoppern. Kurz gesagt: Ohne Elektronik kommt heute kein Auto mehr legal auf die Straße und mit bleibt es dort auch schon mal stehen. Parksensoren sind jetzt gerade nicht gesetzlich gefordert, die hat der Grenadier aber schon. Der Zwang zu einer gewissen Minimalausstattung hat gesiegt. Und wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat er auch eine Zentralverriegelung, auf die ursprünglich ebenfalls verzichtet werden sollte. Nun, vielleicht wird es eine abgespeckte Commercial-Variante geben.

Das was das innere Cockpit an Technik vermittelt sagt zunächst: Hier ist wahnsinnig viel Elektronik drin. Guckt man genauer hin, ist es aber, bis auf das elektronische Display mit unnötigen Apps, alles sehr normal und weniger spektakulär. Dafür aber optisch hervorragend umgesetzt und funktional. Dort finden wir im Grunde nur ein Luxusaccessoir, die Sitzheizung. Alles andere ist pretty-normal: Scheibenheizung, Lüftung, Sperren und Geländeassistenzsysteme und bereits vorbereitet, Schalter für Zusatzbeleuchtung. Übrigens, deren Verkabelung ist bis zum Dach bereits vorbereitet. Insofern, alles im Rahmen, würde ich sagen.

Der Ineos Grenadier wird LED-Beleuchtung haben. Die LED-Beleuchtung, wo so viele die Hände über den Kopf zusammenschlagen und sich fragen, wie sie im tiefsten Afrika, in der mondlosen Nacht, weitermachen sollen, wenn ein Hauptscheinwerfer ausfällt. Gut, meine Antwort wäre: „Mach Deine (LED-) Zusatzbeleuchtung an!“, aber das wäre ja zu einfach. Man könnte auch sagen, ein LED-Licht macht mehr Helligkeit als zwei alte Halogen und mit einer Leuchte fährt es sich immer noch, mit einem kaputten Getriebe, was jetzt auch nicht jeder als Ersatz dabei hat, allerdings nicht. Aber das führt jetzt zu weit vom Thema weg. Ich möchte dazu nur sagen, ja, LED ist vollkommen in Ordnung, da sehe ich so gar keinen Nachteil und das Plus an Sicherheit und Langlebigkeit rechtfertigt es allemal.

Mechanischer Schnickschnackanteil

Abseits der Elektronik, die ich im Grenadier von unverzichtbar bis marktüblicher Anteil quantifizieren würde, hat sich da aber jemand überschwänglich selbst verwirklicht. Wozu, um alles in der Welt, sind an den Türen Zurrschienen? Was soll da wann drangehangen werden? Etwa pro Seite 2 x 20 Liter Benzinkanister? Fahrräder? Oder ein cleveres Tischsystem? Der Müllbeutel? Nicht einmal einen Bergegurt, auf den ich dann oft Zugriff haben muss, würde ich dort anbringen und das wäre jetzt wirklich das einzige, was mir da noch einfallen würde. Wenn im Gelände irgendwo etwas hängenbleiben könnte, dann an Ausrüstung, die an Türen hängt. Was macht das mit der Tür, wenn es denn dann hängenbleibt? Und im Stand? Wenn beim Campen eines ständig auf und zu geht, dann sind das die Fahrzeugtüren. Da hänge ich doch nicht noch was dran. Das wirkt auf mich dann doch etwas zu verspielt.

Wozu Türzurrschienen?
Wozu Türzurrschienen?

Wenn der geneigte Anwender Zurrschienen an den Türen für sinnvoll erachtet hätte, hätte ich auf irgendeinem Treffen, auf irgendeiner Messe oder Reise doch zumindest Mal ein Fahrzeug gesehen, wo der Besitzer solche Schienen an die Tür gedengelt hätte. Habe ich aber nicht. Was ich am Ineos Grenadier sehe ist ein zusätzlicher, mit Kosten und Gewicht beaufschlagter Arbeitsschritt und zusätzliche aber unnötige Löcher in der Außenhaut.

Anders die Halter an der Position, wo sonst die Alpine-Fenster waren. Denen kann ich einen Nutzen zuweisen. Für Haken oder Gurte um etwas auf dem Dach zu verzurren können sie sich eignen, wenn sie dann dann stabil genug sind. Sehr positiv sind die 250 kg statische Dachlast zu werten, das dürfte Spitzenklasse sein, sofern eine Zuladung von 250 kg auf dem Dach nicht die Gesamtzuladung überschreiten lässt. Das bleibt noch spannend abzuwarten, wo der Grenadier bei einem der Top-Nutzwerkriterien, der erlaubten Zuladung, landen wird.

Einteiliger Kotflügel. Teurer beim Austausch.
Einteiliger Kotflügel. Teurer beim Austausch.

Fazit zum Ineos Automotive Grenadier

Ja, ich bin begeistert, schockverliebt und ich sehe im Ineos Automotive Grenadier den optisch-legitimen Nachfolger des von mir so geliebten Defenders. Aber ich bin ein Stückweit auch ernüchtert und ich hoffe, dass das Schlammspray, welches auf der IAA 2021 in München ein wenig zu dick aufgetragen wurde, nicht für „mehr Schein als Sein“ beim finalen Ergebnis steht. Da wären zum einen ein paar handwerkliche Fehler, wie der Kühlergrill vor der Achse oder der Tank, der zwischen dem Leiterrahmen hervorguckt, die bei den derzeitigen Möglichkeiten vielleicht nicht zu vermeiden waren. Aber rein vom Gefühl eines Fahrers, der Reduktion sehr begrüßt, ist mir der Grenadier zu weit vom ursprünglich proklamierten Zweck entrückt.

Ineos Grenadier - Nur dick aufgetragen?
Nur dick aufgetragen?

Und dennoch, etwas stabileres, einfacheres, etwas „Altes“, ohne AdBlue, werden wir nicht mehr bekommen. Da ist der Ineos Grenadier schon das beste was wir erwarten können. Sollte er nicht in der Qualität floppen und die Flottenemssionsgrenzen ihm den Gar aus machen, wird er zuerst auf den Boulevards dieser Welt und mit der Zeit auch auf den Pisten, in den Wäldern und in Schlammlöchern zu finden sein. Ich freue mich bereits darauf, den ersten Grenadier im Furstenforest aus B17 winchen zu dürfen. Oder umgekehrt.

Es bleiben natürlich zum jetzigen Zeitpunkt noch Fragen offen, die uns interessieren. Wie sieht es mit der Möglichkeit von Klappdächern aus, wenn man sich die Schaltkonsole am Dach anguckt. Wie hoch wird die Zuladung sein? Welche Radgrößen werden zugelassen sein?

Wer den Ineos Automotive Grenadier für sich reservieren möchte, ab 14. Oktober 2021 öffnet das Reservierungsportal. Und wer es noch eiliger hat, der kann Vor-Reservieren.

Es ist halt noch ein Prototyp, hier und da verwundbar.
Es ist halt noch ein Prototyp, hier und da verwundbar.