„Und, nix passiert?“ Das ist eine Frage, die Klaus Därr so oft gehört hat, dass sie zum Anlass nahm, als Antwort ein Buch zu schreiben. Angesichts all der Reisen, die Klaus Därr in seinem Leben bisher unternommen hat, scheint die Frage auch mehr als berechtigt. Wir haben sein Buch gelesen und seine Antwort erfahren.
„Irgendwann erwischt’s dich dann!“ ist kein Reiseführer, der ausgiebig Kulturstätten oder Städte der bereisten Länder beschreibt, sondern es erzählt im Wesentlichen chronologisch von den Erlebnissen des Gründers und ehemaligen Geschäftsführers des Därr-Expeditionsservice und seiner Begleiter während seiner Reisen zwischen 1969 und 2007.
Vor allem die Sahara hatte es Därr angetan, aber auch Asien, Südamerika und Australien zählten zu seinen Reisezielen. Klaus Därr erzählt, dass er immer versuchte, unbekannte Strecken zu befahren und zu erkunden. Die Strecken selbst werden von Därr ausführlich beschrieben und interessante Stellen wurden mit GPS-Angaben versehen.
Aber nicht die Strecken machen den Großteil seines Buches aus, sondern die Begegnungen mit den Menschen. Auf seinen Reisen stieß er vielfach auf freundliche und hilfsbereite vor Ort und konnte so im Laufe der Zeit ein weltweites Netzwerk an Freunden und Helfern aufbauen.
Doch nicht immer ging es freundlich zu. Därr berichtet häufig von Begegnungen mit Beamten, Militärs oder gar Rebellen, die ihn und seine Reisegruppe sogar überfallen haben. Er erzählt, was er bei Patrouillen oder Grenzübergängen erlebte und wie er sich zum Teil trickreich aus brenzligen Situationen retten konnte. Nebenbei überstand er auch zahlreiche Pannen und Krankheiten.
Fazit: Wer bereits ein erfahrener Globetrotter ist, wird dem Buch wohl nicht viel Neues entnehmen können. Wer aber mit dem Gedanken spielt, selbst loszuziehen oder einfach wissen möchte, was bei selbst organisierten Reisen in entlegene Gebiete alles passieren kann, wird in diesem Buch sicher fündig.
Dem Titel wird das Buch auf jeden Fall gerecht, denn die beschriebenen Reisen waren in der Tat abenteuerlich. Trotz der teilweise nüchternen Erzählweise wollte ich immer wissen, wie es weiter geht und las das Buch deshalb recht zügig durch. Die Erzählungen werden durch zahlreiche schwarz-weiß und Farbbilder ergänzt.
Über den Autor: Die Reiseleidenschaft begann für den studierten Nachrichtentechniker während seiner Studienzeit im Jahre 1969, als er und Studienkollegen sich mehr oder weniger spontan, einen VW Käfer besorgten und durch die Türkei in den Iran fuhren. Die Fahrzeuge wurden mit der Zeit größer, es folgten Reisen mit Transportern bis hin zu seinem ersten Allradfahrzeug, einem Unimog. Seine Leidenschaft entwickelte sich zur Profession, so dass Klaus Därr später Mitfahr-Expeditionen anbot und einen Handel für Expeditionsausrüstung gründete, den er 1998 verkaufte. Den bisherigen Abschluss seiner Reisen bildete eine dreijährige Weltreise mit einem MAN-Unicat Mobil mit dem das Ehepaar Därr 220.000 Kilometer befuhren und dabei 5 Kontinente besuchten.
Erika und Klaus Därr betreiben eine sehr informative Homepage mit ausgiebigen Informationen zu Reisen in entfernte Länder: www.daerr.info
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