Wir freuen uns immer wieder euch schöne und gelungene Ausbauten zeigen zu können. Auch wir ziehen unsere Inspiration aus solchen Artikeln für unsere eigenen Ausbauten. Diesmal zeigen wir euch den Land Rover Defender 110 Td5 von Pia&Tobi von Defender Explore the North.
Wir sind Pia und Tobi, Mitte 20 und leben in der Nähe von Hamburg auf einem kleinen Hof. Seit über sechs Jahren reisen wir gemeinsam und haben dabei unsere Leidenschaft für Reisen mit eigenem Camper entdeckt. Der Defender hatte uns schon immer fasziniert und nachdem wir einige Jahre nur mit Kombi und Dachzelt unterwegs waren, trafen wir vor anderthalb Jahren die Entscheidung und kauften uns einen Land Rover Defender 110.
Den gesamten Innausbau haben wir selbst gebaut. Unser erstes Ziel war nämlich die Umrundung der Ostsee in 2019 und dafür wollten wir gut ausgerüstet sein. Wir waren knapp drei Monate unterwegs und wollten für jede Wetterlage gewappnet sein. Unser Plan ist aber noch viele Jahre mit unseren Defender zu reisen und viele weitere Länder zu entdecken. Dabei wird es natürlich nicht ausbleiben, dass der Ausbau immer mal wieder verändert werden muss.
Der Anfang
Aber zurück zum Anfang. Bevor wir mit dem Ausbau starten konnten, mussten wir erstmal einiges am Fahrwerk erneuern. Sämtliche Gummi- und Verschleißteile mussten getauscht werden. Danach ist quasi alles aus dem Auto rausgeflogen. Bis auf die vorderen Sitze. Die hintere Sitzbank wurde demontiert und sämtliche Verkleidung haben wir aus dem Auto entfernt.
Anschließend haben wir das Auto mit Alubutyl vollflächig gedämmt. Für den Innenausbau haben wir uns nur einen groben Plan gemacht und uns dabei an bekannten System orientiert. Diese Systeme haben wir dann nur noch an unsere Bedürfnisse angepasst. Unser gesamter Holzausbau wurde aus Birke-Multiplex gefertigt. Nachdem wir ein Grundgerüst aus 8 mm starken Platten erbaut hatten folgten die Einzelheiten. Wir haben unsere Standheizung (Planar 2D) verbaut zusammen mit einen Warmwasserboiler, sodass wir auch bei kalten Wetter warm duschen können. Es folgte ein Doppelbatteriesystem von T-Max, ein Spannungswandler und unsere Kompressorkühlbox.
Im Bereich der ehemaligen Rücksitze entstanden mehrere Fächer, die man von oben aus öffnen kann. Diese nutzen wir für Lebensmittel und als zusätzlichen Stauraum. Unsere Kühlbox hat auf der rechten Seite ihren Platz gefunden und hinter der linken Seitentür entstand ein deckenhoher Kleiderschrank.
Besonders stolz sind wir auf unsere Arbeitsplatte aus Eiche. Dafür haben wir eine alte Eichenbohle komplett überarbeiten, geölt und angepasst. Unter unserer Arbeitsplatte befindet sich unser 40 l Wassertank. Außerdem haben wir ein Gullwing-Fenster verbaut, sodass wir unserer Wasserhahn herausziehen können und im freien Duschen können.
Ein weiteres Highlight bzw. ein Teil welches wir nicht mehr missen wollen, ist unser selbstgebauter Klapptisch an der Hecktür. Auf diesem können wir kochen und bequem alle Zutaten aus dem Defender holen. Mit einem Magnetverschluss lässt sich der Tisch an der Hecktür fixieren.
In oder auf dem Defender schlafen
Nachdem sämtliche Arbeiten erledigt waren, hatten wir einen vollwertigen Ausbau mit viel Stauraum. Unsere Sitzbank lässt sich zu einem Bett umfunktionieren. Nun können wir bei stürmischen Wetter unser Dachzelt zusammengeklappt lassen und einfach im Defender schlafen. Am liebsten schlafen wir aber in unserem 240 cm x 140 cm großem Dachzelt. Wir haben eine Konstruktion erstellt mit der wir unsere Standheizung auch nach oben verlegen können und somit ein mollig warmes Dachzelt haben. Bei heißen Wetter können wir unsere Markise ausklappen und haben so schon vielen schöne Nachmittag direkt an einem See verbracht.
Zeit und Kosten waren überschaubar
Für den gesamten Ausbau haben wir ca. drei Monate gebraucht. Von denen wir aber meist nur an den Wochenenden gearbeitet haben. Die Kosten sind schwer zu kalkulieren, da wir ständig Dinge nachrüsten. Das Holz hat ungefähr 150 Euro gekostet. Durch viel Eigenleistung haben sich die Kosten aber in Grenzen gehalten. Wir haben den Vorteil eine eigene kleine Tischlerwerkstatt zu haben und konnten so alles selbst gestalten. Dazu kommen noch ca. 300-500 Euro für Polster, Schläuche, Kleinteile etc. Und zusätzliche noch die Kosten für alle elektronischen Komponenten.
Fahrzeugdaten Land Rover Defender 110
- Variante: Station-Wagon
- Motor: Td5
- Baujahr: 2003
- Farbe: Grau
- Reifen: BF Goodrich All Terrain
Besonderheiten
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- Schnorchel: Erhöhte Luftansaugung, mit Zyklonfilter mit Vorabscheider
- Rockslider – Edelstahl von Abenteuer4x4
- Seitenstaubox: Edelstahl, hinten links
- Seitenfenster: Explore Glazing Gullwing
- Dachzelt: Dare to be Different, 140 CL, Farbe: Coffee
- Markise: Dare to be Different, Quad Markise 250 × 200 cm
- Dachgepäckträger: Hannibal – Safari Equipment
- Hauptscheinwerfer: Umgerüstet auf LED NOLDEN 7-Zoll Generation 2 Bi-LED Reflektor
- LED Signalleuchten: Defender Original, mit Nebelschluss- und Rückfahrleuchte
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Zubehör
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- Wagenheber: High Jack, All Jack 60 Zoll
- Kompressor: T-Max 160
- Ersatzrad BBQ Grill / Braai – von Front Runner
- Zusatz-Scheinwerfer: LED
- LED-Lightbar
- Ersatzrad-Halter: 90 & 110 (1983-2016) Station Wagon – von Front Runner
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Campingausbau
- Doppelbatteriesystem: T-Max DBS02
- Standheizung: Autoterm Planar 2D
- Warmwassersystem: Elgena Nautic Compact Boiler, Typ LE, 6L, 230V/500W
- Kühlbox: Engel MT-27-F Kompressor Kühlbox, 12/24/230V, 21L
- Kompletter Holzausbau aus Birke-Multiplex und Arbeitsplatte aus Eiche
- Vollflächige Isolierung Alubtyl
- Spannungswandler: ECTIVE CSI152 Sinus Charger-Inverter 1500W/12V
- LED-Beleuchtung / Ambiente-Beleuchtung Innen
Und es soll noch vieles mehr folgen!
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© Fotos: Pia&Tobi, Defender Explore the North