Offroad-Camper sind oft aufwendig aufgebaut und entsprechend wertvoll. Häufig fahren wir auch eine ganze Menge hochwertiger Ausrüstung mit uns herum, das kann natürlich Kriminelle anziehen. Doch einen Einbruch, Diebstahl von Ausrüstung oder gar dem ganzen Fahrzeug ist so ziemlich das Letzte, was wir auf einer Tour gebrauchen können. Vielleicht fehlt nur ein Teil der Ausrüstung, was schon ärgerlich genug ist. Doch unter Umständen ist auch der fahrbare Untersatz weg und damit die Reise zu Ende. Darum haben wir uns für euch Möglichkeiten zum Einbruchschutz für Offroad-Wohnmobile angeschaut.
Es geht nicht darum, Angst vor Einbrüchen und Diebstahl zu haben oder zu schüren. Jeder hat hier seine eigenen Erfahrungen und Philosophie. Der eine setzt auf möglichst wenig Auffälligkeit oder Basis-Sicherungsmaßnahmen, andere wiederum auf moderne Alarm- und Sicherheitstechniken in Sachen Diebstahl- und Einbruchschutz für Offroad-Camper. Jeder so, wie er sich am wohlsten fühlt und entspannt reisen kann. Und darum geht es ja: sorgenfrei eine schöne Zeit zu haben. Sei es auf dem Wochenendtrip, einer Urlaubsreise oder der ganz großen Tour.
Im Bereich Diebstahl- und Einbruchschutz für Offroad-Camper gibt es eine ganze Reihe interessanter technischer Möglichkeiten. Wir haben mit der Firma Thitronik aus Eckernförde gesprochen und zeigen euch in diesem Artikel exemplarisch anhand deren Produkte einmal, was technisch möglich ist.
Thitronik bietet umfangreiche Systeme für Einbruchschutz und Diebstahlsicherung
Thitronik bietet seit über zehn Jahren Diebstahl- und Einbruchschutz „Made in Germany“ für das mobile Zuhause. Das Unternehmen aus Schleswig-Holstein hat sich dabei ganz auf einen Rundumschutz für Campingfahrzeuge aller Art spezialisiert. Dabei sind auch einige Produkte, die für Offroad-Camper, Wohnkabinen und Expeditionsmobile interessant sein können.
Die Systeme sind modular aufgebaut und erstrecken sich von einem universellen Basis-Alarmsystem über die Fahrzeugortung, Gaswarner und CO-Sensoren, Einbruchschutz von Zubehör und Ausrüstung mittels Funk-Kabelschleifen, Einbruchsicherung der Dachluken, Fenster, Stauboxen und Stauklappen bis hin zu komfortabler Bedienung mittels Smartphone App oder gar Smartwatch.
Das System ist modular aufgebaut
Die einzelnen Komponenten sind miteinander kombinierbar. Ein Aufrüsten ist also jederzeit möglich. Weitere Bestandteile könnt ihr später hinzufügen. Dafür kommen die Sicherung von euren Fahrrädern auf einem Heckträger oder vielleicht eines hochwertigen Kanus auf dem Dachgepäckträger in Betracht. Dafür eignen sich sogenannte Funk-Kabelschleifen. Dazu später noch mehr. Dachluken und Fenster sind vielfach unzureichend geschützt. Auch dafür hat Thitronik eine Lösung, die einfach in das bestehende System eingebunden wird. Das Anlernen von solchen zusätzlichen Komponenten ist jederzeit mit der „easy-add Funktion“ möglich.
Der Einbau kann grundsätzlich selbst erfolgen, sofern ihr über die fachlichen Fähig- und Fertigkeiten verfügt. Für den Anschluss an den CAN-Bus eines Fahrzeugs ist entsprechendes Fachwissen erforderlich. Thitronik empfiehlt daher den Einbau durch Partnerwerkstätten.
WiPro III Funk-Alarmsystem für Reisemobile
Die Basiskomponente wird vermutlich das Funk-Alarmsystem sein. Die WiPro III Alarmanlage ist das universelle Herzstück eines Thitronik-Sicherheitssystems und eignet sich für viele Basisfahrzeuge.
Türen, Schiebetüren, Hecktüren und ggf. auch die Motorhaube, die durch den CAN-Bus eures Fahrzeugs erfasst werden, sind über den CAN-Bus Anschluss der Alarmanlage gesichert. Bei Fahrzeugen ohne CAN-Bus erfolgt die Überwachung der Kabinentüren über die Schaltung der Innenbeleuchtung.
Die weitere Absicherung des Innenraumes könnt ihr über Funk-Magnetkontakte an Türen, Dachluken, Fenstern und Stauklappen realisieren. Funk-Magnetkontakte haben entscheidende Vorteile gegenüber Bewegungsmeldern für die Innenraumüberwachung. Bewegungsmelder sind anfällig für Fehlalarme, sei es eine Fliege im Innenraum oder das Haustier. Ebenso ist keine Nutzung beim Aufenthalt im Fahrzeug möglich.
Die Bedienung des Alarmsystems zum Einbruchschutz für Offroad-Wohnmobile erfolgt je nach Fahrzeug über die originale Funkfernbedienung eures Fahrzeugs oder mittels eines Funk-Handsenders. Stellt die aktivierte Alarmanlage eine Öffnung von gesicherten Türen, Klappen oder Luken fest, löst sie – je nach Installation – Alarm in Form einer integrierten Sirene, Fahrzeughupe und Einschalten der Warnblinker aus.
Erwähnenswert ist hier auch noch die Variante WiPro III safe.lock. Diese schützt vor sogenannten Replay-Attacken bei denen die Täter das Funksignal der ZV-Funkfernbedienung aufzeichnen und für den späteren Zugriff verwenden. Diese ist für eine eingeschränkte Auswahl an Fahrzeugen erhältlich, darunter laut Herstellerangaben auch Modelle des Iveco Daily 4×4.
Pro-finder Ortung inklusive optionaler Motorabschaltung
Ihr habt eure Reise unterbrochen und das Fahrzeug im Reiseland zwischengeparkt? Dann kommt als Nächstes vielleicht eine GPS-Ortung des geliebten Reisevehikels infrage.
Die Fahrzeugortung ermöglicht beispielsweise der Pro-finder. Das Modul nutzt für die Ortung das, euch von der Navigation bekannte, Global Positioning System oder auch kurz GPS. Dieses bietet flächendeckend und weltweit eine verlässliche Standortbestimmung per Satellit. Dies bietet erhebliche Vorteile gegenüber einer Standortbestimmung mittels Mobilfunknetz.
Entfernt sich nun euer so gesichertes, Fahrzeug mehr als 900 Meter vom gespeicherten Standort, schickt der Pro-finder eine Kurzmitteilung auf euer Mobiltelefon.) Diese Funktion nennt sich Geofencing. Ist dieser stille Alarm einmal ausgelöst, kann das Fahrzeug verfolgt werden. In ähnlicher Form sind auch regelmäßige Statusmeldungen möglich. Steht einmal kein Satellitensignal zur Verfügung, so wird die letzte bekannte Position gesendet. Externe Antennen zur Verbesserung des Empfangs sind optional möglich.
Jedes Ortungsgerät könnte durch Scanner gefunden werden, solange es nicht längere Zeit völlig abschaltet. Doch damit wäre es auch für den Benutzer nicht mehr erreichbar.
Ebenfalls kann jedes Ortungsgerät mit einem Störsender außer Funktion gebracht werden. Der Vorteil des Pro-finders ergeht hier aus der Kombination mit der WiPro III. Diese verfügt über eine Störsenderauswertung. So reagiert die Alarmanlage schnell mit einem entsprechenden Alarm. Hiermit wird dem Täter gezeigt, dass ein fähiges Alarmsystem verbaut ist. Es wird unmittelbar Aufmerksamkeit auf das Fahrzeug gelenkt.
Und weil der Störsender schnell auslöst und selbst eine Alarmmeldung erzeugt, kann dieser vom Pro-finder sehr wahrscheinlich noch abgeschickt werden.
Ein besonderer Clou
Das Modul verfügt auch noch über einen schaltbaren Ausgang. Dieser kann mit einem Relais verbunden werden, welches in den Zündungsschaltkreis des Fahrzeugs integriert wird. Sendet der Benutzer dann einen „Kill“-Befehl an das Modul, so wird der Motor abgestellt, sobald das Fahrzeug mehr als fünf Sekunden stillsteht. Bei welchen Fahrzeugen diese Abschaltung derzeit möglich ist, erfahrt ihr hier auf der Seite von Thitronik unter Technische Daten – Kompatible Fahrzeuge.
Funk-Magnetkontakt mit Sabotageschutz zur Absicherung von Fenstern, Dachboxen, Dachluken und Stauklappen
Thitronik setzt auf Funk-Magnetkontakte zur Sicherung von Aufbau-Türen und Fenster sowie Stauklappen und Dachluken. Während solche Magnetkontakte viele Vorteile haben und an sich nichts Neues sind, haben viele dieser Sicherungsmaßnahmen einen ganz entscheidenden Nachteil. Kriminelle sind heute häufig gut ausgerüstet und überwinden die Magnetkontakte ganz einfach mittels eines Störsenders. Manchmal reicht sogar schon ein weiterer Magnet, um sie auszutricksen.
Die Magnetkontakte Zentrale von Thitronik haben einen Schutz dagegen: das sogenannte „Anti-Jamming“. Das Alarmsystem erkennt dabei einen Manipulationsversuch und löst trotzdem Alarm aus – wie praktisch. Die Funk-Magnetkontakte besitzen dazu einen zweiten Reed-Sensor gegen Fremdmagnetfelder für den Fall, dass jemand versucht, den Vorgang des Öffnens dem Gerät „zu verheimlichen“.
Ein weiterer Unterschied ist die genutzte Frequenz. Viele Funk-Anwendungen funken im Frequenzbereich von 433,05–434,79 MHz. Dies ist eines der sogenannten ISM-Bänder. ISM steht für Industrial, Scientific and Medical Band und das beschreibt es ganz gut. Denn hier tummeln sich unter anderem zahlreiche Garagentoröffner, Autofunkfernbedienungen und vieles andere mehr. Die freigegebenen Hochfrequenzbereiche können von diesen Anwendungen lizenzfrei genutzt werden und entsprechend hoch ist die Belastung der Frequenzbereiche. Dies betrifft insbesondere den genannten Bereich. Thitronik setzt hier auf das SRD Band Europa im Frequenzbereich 863–870 MHz, bei dem Maßnahmen (z.B. Nutzungszuweisung zu Subbändern und definierte Frequenzbelegungsdauer) ergriffen wurden, um gegenseitige Störungen, wie sie im „433-MHz-Band“ häufig auftreten, zu verringern.
Die Funk-Magnetkontakte sind einfach in ein bestehendes System zu integrieren und in weiß oder schwarz erhältlich. Die Thitronik Funk-Magnetkontakte funken übrigens nicht dauerhaft, sondern nur wenn sie ausgelöst werden. Dies mindert die Gefahr von Elektro-Smog und schont die, zum Betrieb notwendige, handelsübliche CR2032-Knopfzelle. Hier ist ein weiteres Feature erwähnenswert. Rechtzeitig, bevor die Knopfzelle leer ist, informiert die Alarmzentrale euch darüber.
Funk-Kabelschleife für Zubehör und Ausrüstung
Ihr habt eure hochwertigen Mountainbikes auf Tour mit dabei oder das Wildwasserkajak kommt mit? Hier geht es vor allem um die Absicherung von Gelegenheitsdiebstahl. Vielleicht möchtet ihr auch euer Dachzelt sichern. Natürlich könnt ihr dafür herkömmliche Drahtstropps, Vorhängeschlösser, Fahrradschlösser und Ähnliches verwenden. Schlösser haben an Geländefahrzeugen häufig einen entscheidenden Nachteil: Kommt Staub oder Schlamm in das Schloss, lässt es sich oft nur noch mühevoll öffnen. Ihr kennt das sicherlich. Zudem habt ihr damit weitere Schlüssel am ohnehin oft schon schweren Schlüsselbund. Es geht einfacher und moderner.
Thitronik hat dazu ein weiteres Bauteil im Programm. Eine Funk-Kabelschleife, die ihr ähnlich wie ein Kabelschloss verwendet und einfach in das Alarmsystem einbindet. Die Funk-Kabelschleife ist wahlweise mit zweieinhalb Metern oder fünf Metern Kabellänge erhältlich. Damit könnt ihr wertvolles und wichtiges Zubehör sowie Ausrüstungsgegenstände sichern.
Gaswarner als Komponente eines Einbruchschutzes für Offroad-Camper
Gründe für die Nutzung eines Gaswarners gibt es viele. Viele Campingfahrzeuge haben Propan oder Butangas für das Kochen oder die Heizung an Bord. Auch der Einbau eines Kohlenmonoxidmelders im Fahrzeug kann sinnvoll sein, insbesondere wenn ihr beabsichtigt, eure Standheizung während des Schlafens laufen zu lassen.
Thitronik bietet verschiedene Systeme in diesem Bereich an. Die G.A.S.-pro III etwa ist ein Festeinbaugerät und in zwei verschiedenen Basisvarianten erhältlich. Einmal mit integriertem Flüssiggas oder Betäubungsgassensor und einmal mit integriertem CO-Sensor. Weitere Sensoren können dazu erworben und in das System zur Gasdetektion integriert werden. Gut zu wissen ist auch, dass die G.A.S.-pro III sowohl in das Alarmsystem integriert werden kann, als auch als Stand-alone-Produkt nutzbar ist.
Eine Alternative hierzu stellt der Funk-Gaswarner bzw. die Stand-alone-Version GBA-I dar.
Interessant, da mobil nutzbar, ist auch der kompakte G.A.S.-plug „all in one“. Dieser kann in der 12-Volt-Zigarettenanzünder-Steckdose betrieben werden und ist für kleinere Fahrzeuge interessant. Sinn macht der Betrieb in der Zigarettenanzünder-Steckdose natürlich nur, wenn diese über Dauerplus verfügt. Beide erkennen jedoch nur Butan, Propan und Betäubungsgase.
Zeitgemäße Konfiguration und Bedienung via Smartphone
Zur Nutzung der Thitronik-App benötigt ihr den Pro-finder, mit welchem auch die GPS-Ortung erfolgt. Dieses Gerät baut die Verbindung zum Mobilfunknetz auf, was für das Versenden und Empfangen, der zur Steuerung notwendigen SMS-Befehle, erforderlich ist.
Der Funktionsumfang der App umfasst im Wesentlichen das Scharfschalten und Unscharfschalten der Alarmanlage, die Fahrzeug Ent- und Verriegelung, die Fahrzeugortung inklusive Google-Maps-Link, die Geofencing-Steuerung, die Fahrzeug-Stilllegung, das Anlernen von zusätzlichen Komponenten sowie weitere individuell programmierbare Funktionen (beispielsweise Standheizung ein- und ausschalten).
Gut zu wissen: Ihr habt einen tollen Stellplatz am Meer gefunden und das kühle Nass lockt? Anstelle des Smartphones kann jetzt sogar eure Smartwatch für die Bedienung zum Einsatz kommen. Dies funktioniert mit einer Apple- oder Android-Smartwatch. Erforderlich ist das Basis-Set-up aus WiPro III und einem Vernetzungsmodul und schon könnt ihr im Nahbereich über die Thitronik Smartwatch-App die Alarmanlage scharf schalten.
Der Vent-Check als Komfort- und Sicherheitsfunktion
Eine Klappe ist noch offen oder du hast vergessen, eine Dachluke zuzuklappen? Viele von euch haben das sicherlich schon ,mal vergessen und ihr seid losgefahren. Gut, wenn es dann keinen größeren Schaden gibt. Über die eingangs erwähnten Funk-Magnetkontakte signalisiert der sogenannte Vent-Check mittels eines Warntones bei Abfahrt, das damit gesicherte Luken, Stauklappen und Fenster noch offen sind.
Unser Fazit zum Einbruchschutz für Offroad-Wohnmobile
Wie eingangs schon erwähnt, hat jeder von euch ein anderes Sicherheitsbedürfnis. Wem es hilft, sich auf Reisen sicherer zu fühlen und wer auf einen technischen Rundum-Schutz Wert legt, hat mit solchen Produkten zum Einbruchschutz für Offroad-Wohnmobile umfassende Möglichkeiten, sein Hab und Gut wirkungsvoll zu sichern. Durch den modularen Aufbau kann die Anlage mit wachsenden Ansprüchen und euren Anforderungen mitwachsen. Die einfache und zeitgemäße Bedienung per Smartphone und App sowie zahlreiche Zusatzfunktionen machen die Nutzung des Alarmsystems komfortabel.
Mehr über die Thitronik Produkte und weitere Funktionen sowie Anwendungsbeispiele findet ihr auf der Firmenwebseite. Dort gibt es auch einen Konfigurator zur Zusammenstellung eines Sicherheitssystems für das eigene Fahrzeug.
Noch mehr Tipps zu Maßnahmen rund um den Einbruchschutz für den Land Rover Defender und andere Fahrzeuge, findet ihr hier auf Matsch&Piste in unserem Ratgeber Diebstahlschutz beim Land Rover Defender dazu.
© Fotos: Thitronik GmbH/ Titelbild: Björn Eldracher