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FAQ: Was muss ich beim Nachrüsten der Anhängerkupplung am Geländewagen beachten?

Viele Geländewagenfahrer nutzen ihr Fahrzeug nicht nur im Gelände oder zum Reisen, sondern auch als Zugfahrzeug. Egal ob zum Ziehen eines Offroad-Anhängers, eines Pferdeanhängers, eines Wohnwagens oder eines Anhängers mit Gartenabfällen. Als Zugfahrzeuge sind Geländewagen bestens geeignet. Doch häufig fehlt gerade hier eines: die richtige Anhängerkupplung. Was ihr beim Kauf der Anhängerkupplung (AHK), beim Einbau und im späteren Betrieb beachten müsst, findet ihr in diesem Artikel.

Nicht jeder Geländewagen ist in der Serienausstattung mit einer Anhängerkupplung ausgestattet. Manchmal wird eine vorhandene auch abgebaut, verkauft und später fehlt sie. Aber um das Potential eines Geländewagens als Allrounder auszunutzen gehört die Anhängerkupplung dazu.

Was braucht ihr am Fahrzeug, um einen Anhänger ziehen zu können?

Das ist schnell beantwortet. Ihr braucht eine zugelassenen und fachgerecht montierten Anhängerkupplung. Dann eine Anhängersteckdose, um den Anhänger mit Strom für die Beleuchtung zu versorgen. Die Dose und die Kabel werden als Elektrosatz bezeichnet.

Es kann sein, dass die Steckdose schon vorhanden ist, auch wenn die Anhängerkupplung bei eurem Geländewagen fehlt. Beispielsweise ist bei der Mercedes G-Klasse die Steckdose Standard, die Anhängerkupplung nicht. Beim Land Rover Defender muss außer der Anhängerkupplung auch der Elektrosatz nachgerüstet werden. Bei einigen Typen, beispielsweise dem Land Rover Discovery ab 2015, muss zusätzlich der Elektrosatz im Steuergerät freigeschaltet werden.

Welche Anhänger ihr ziehen dürft

Wenn das Fahrzeug soweit gerüstet ist, müsst ihr es auch sein. Mit dem normalen PKW-Führerschein Klasse B dürft ihr Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht fahren und Anhänger bis 750 Kilogramm ziehen. Wer einen Anhänger über 750 Kilogramm ziehen möchte, benötigt abhängig vom Zugfahrzeug möglicherweise die Führerscheinklasse BE.

Liegt das zulässige Gesamtgewicht des Gespanns, also Zugfahrzeug und Anhänger, bei maximal 3,5 Tonnen, reicht die Klasse B. Wiegen Zugfahrzeug und Anhänger mehr als 3,5 Tonnen benötigt ihr die Klasse BE. Der Anhänger darf dann aber nicht mehr als 3,5 Tonnen wiegen. Wer einen schwereren Anhänger ziehen möchte, benötigt dann die Klasse C1E.

Habt ihr die Schlüsselzahl 96 neben eurer Klasse B stehen, dürft ihr Anhänger über 750 Kilogramm ziehen, solange das Gesamtgewicht des Gespanns 4,25 Tonnen nicht übersteigt.

Was ist die zulässige Anhängelast?

Die zulässige Anhängelast ist die maximale Last, die ein Geländewagen bzw. ein Fahrzeug ziehen darf. Die Masse des beladenen Anhängers darf die maximal zulässige Anhängelast des Fahrzeugs nicht überschreiten.

Was ist die Stützlast?

Die Stützlast ist die zulässige vertikale Belastung des Mittelpunktes der Anhängerkupplung. Vertikal bedeutet, dass es sich um das Gewicht handelt, das von oben auf die Anhängerkupplung drückt. Wie sicher die Fahrt mit einem Anhänger ist, hängt in großem Maße von der Stützlast ab. Die Stützlast steht nicht unbedingt im Fahrzeugschein, sollte aber in der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges zu finden sein.

Im Einzelfall kann der Wert für die Anhängerkupplung von den Werten des Fahrzeugs abweichen. Maßgeblich sind jedoch immer die für das Fahrzeug festgelegten Werte aus Fahrzeugschein oder Betriebsanleitung des Geländewagens.

Anhängergewichte in der Betriebsanleitung im Land Rover Defender

Am besten ist es, die zulässige Stützlast komplett auszureizen. Das verringert die Gefahr, dass der Anhänger in Pendelbewegungen und letztlich ins Schlingern gerät. Je höher die Stützlast, desto sicherer das Fahren.

Um die Stützlast des Anhängers herauszufinden, braucht man eine Stützlastwaage, die es in verschiedenen Ausführungen gibt. Ist die Anhängerstützlast deutlich zu niedrig, ist von der Seite zwischen Anhänger und Geländewagen ein sichtbarer Knick nach oben zu sehen. Ist sie zu hoch, weist die gedachte Linie zwischen Anhänger und Fahrzeug einen Knick nach unten auf.

Was ist der D-Wert?

Der D-Wert einer Anhängerkupplung, auch Deichsel-Wert genannt, ist die Berechnungsgrundlage für die zulässige Anhängelast. Der D-Wert wird in Kilonewton (kN) angegeben. Er wird einmalig bestimmt, geprüft und bleibt somit unveränderlich.

Der Wert ist auf dem Typenschild der Anhängerkupplung angegeben, durch ihn entfällt die früher übliche maximale Anhängelast (GA) und die der zulässigen Gesamtmasse (GF).

Was darf der Anhänger an eurem Fahrzeug wiegen?

Am besten gehen wir ein Rechenbeispiel durch. Ihr braucht dazu euren Fahrzeugschein und den des Anhängers. Dort stehen die wichtigen Daten drin: das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs (F.1), das Leergewicht des Zugfahrzeuges (G) und die zulässige Anhängelast, bei gebremsten und ungebremsten Anhängern (O.1 und O.2).

Beispiel Land Rover Defender Baujahr 2013:

  • Technisch zulässige Gesamtmasse in kg (F.1 im Fahrzeugschein): 3.050 kg – Mehr darf das Fahrzeug mit aller Ladung nicht wiegen.
  • Leergewicht (G im Fahrzeugschein): 2.105 kg – Soviel wiegt das Fahrzeug ohne Beladung.
  • Technisch zulässige Anhängelast gebremst in kg (O.1 im Fahrzeugschein): 3.500 kg – Das Gewicht darf maximal an die Anhängerkupplung gehangen werden, wenn der Anhänger eine Bremsvorrichtung hat.
  • Technisch zulässige Anhängelast ungebremst in kg (O.2 im Fahrzeugschein): 750 kg – Das Gewicht darf maximal an die Anhängerkupplung gehangen werden, wenn der Anhänger keine Bremsvorrichtung hat.

Fahrzeugscheindaten für Anhänger und Anhängerkupplung Land Rover Defender

Was sagt uns nun der oben abgebildete Fahrzeugschein? Das zulässige Gesamtgewicht des Zuges ist 6.550 Kilogramm. Die Zahl setzt sich aus der maximalen Masse des Fahrzeugs (3.050 kg) und der maximalen Anhängelast (3.500 kg) zusammen. Ist der Anhänger nicht gebremst, gilt natürlich der Wert unter O.2. Übrigens, beim Defender ist der Wert auf dem Typenschild im Motorraum aufgedruckt.

Plakette im Motorraum Land Rover Defender, mit Informationen zur Anhängerkupplung

In einigen Fällen ist auf dem Fahrzeugschein der Hinweis „ZUL.GES.-GEW.D. ZUGES MAX…..KG“ vermerkt. Dann wird im Fahrzeugschein das maximal zulässige Gesamtgewicht von Fahrzeug und Anhänger definiert.

Wie schwer darf nun der Anhänger tatsächlich beladen werden?
Dazu ziehst Du das tatsächliche Gewicht des Fahrzeuges inklusive Insassen und Beladung vom maximal zulässigen Gewicht des Gespanns ab. Bei Fahrzeugen, die als Geländewagen eingetragen sind, darf es das 1,5-fache des zulässigen Gesamtgewichts sein. So ergibt sich das maximal zulässige Gewicht des Anhängers. Aber, dieser Wert darf dennoch nicht die maximale Anhängelast überschreiten!

Das wären in unserem Fall: Ein tatsächliches Leergewicht von 2.105 kg plus Hubdach, Innenausbau, Gepäck und Insassen mit gut 300 kg. Wir kommen so auf 2.405 Kilogramm, die das Fahrzeug tatsächlich wiegt. Bleiben 645 Kilogramm bis zum zulässigen Gesamtgewicht des Zugfahrzeugs. Rechnerisch dürfte der Anhänger nun 4.145 Kilgramm inklusive Ladung wiegen. Das ergibt sich aus den 645 Kilogramm die beim Zugfahrzeug noch frei sind und den maximal 3.500 Kilogramm des Anhängers. Ein Gewicht, das sogar über dem mit dem rosafarbenen Führerschein erlaubten Gewicht liegt.

Jetzt musst Du den Wert aber noch mit der maximal zulässigen Anhängerlast abgleichen, denn diese darf nicht überschritten werden. Das wären in unserem Fall 3.500 Kilogramm. Wir können das vollständige Anhängergewicht von 4.125 Kilogramm nicht ausschöpfen. Liegt die maximale Anhängelast sogar nur bei 750 kg, darf der Anhänger mit der Ladung auch nur 750 kg wiegen. In solch einem Fall kann das zulässige Gesamtgewicht noch weniger ausgenutzt werden. Umgekehrt gilt dies auch. Liegt die Anhängelast über der verbliebenen Masse, kann sie auch nicht voll genutzt werden, da in dem Fall Gesamtgewicht des Zuges nicht überschritten werden darf.

Die Anhängelast beim PKW ist besonders wichtig, da der Anhänger nicht die zulässige Gesamtmasse des Autos übersteigen darf. Das bedeutet, dass der Anhänger – grob gesagt – nicht schwerer sein darf als das Zugfahrzeug. In dem Fall kann es zu Schwierigkeiten bei der Lenkung des Fahrzeugs kommen, was schnell zu einem Unfall führen kann.

Was bedeutet die 100 auf dem Anhänger?

Oft ist auf Anhängern ein Aufkleber mit der Zahl 100 zu sehen. Hat der Anhänger einen solchen Aufkleber, dürft ihr mit dem Wagen und Anhänger anstatt der grundsätzlich auf 80 km/h beschränkten Höchstgeschwindigkeit auch 100 km/h fahren. Dazu muss euer Gespann aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die ihr bei einer KFZ-Prüfstation nachweisen müsst.

Das Zugfahrzeug muss ein ABS-Bremssystem besitzen. Der Anhänger muss für 100 km/h geeignet und dessen Reifen für 120 km/h ausgelegt sein (mindestens Geschwindigkeitsindex L). Weiterhin dürfen die Reifen nicht älter als sechs Jahre sein.

Neben diesen grundsätzlichen Anforderungen kommt noch das Masseverhältnis zwischen Zugfahrzeug und Anhänger dazu. Das Leergewicht des PKW muss je nach Ausstattung des Anhängers (Bremse, hydraulische Stoßdämpfer) mit einem Faktor X von 0,3 bis 1,2 multipliziert werden. Das Ergebnis ist das zulässige Gesamtgewicht des Anhängers, der mit 100 km/h gezogen werden darf.

Ist der Anhänger mit einer geeigneten Kupplung mit Stabilisierungseinrichtung (gemäß ISO 11555-1 in der Fassung vom 1. Juli 2003), einem geeigneten fahrdynamischen Stabilitätssystem oder das Zugfahrzeug mit einem geeigneten fahrdynamischen Stabilitätssystem für den Anhängerbetrieb ausgestattet, vergrößert sich der Faktor leicht und das mögliche Gesamtgewicht des Anhängers steigt.

Was ist der X-Faktor?

X ist abhängig vom Anhänger und stabilisierenden Systemen des Zugfahrzeugs.

X = 0,3 für alle Anhänger mit und ohne Bremse, aber ohne hydraulische Dämpfer.
X = 0,8 für Wohnanhänger mit starrem Aufbau und hydraulischen Dämpfern. Wenn der höhere Faktor gilt: X = 1
X = 1,1 für andere Anhänger mit hydraulischen Dämpfern. Wenn der höhere Faktor gilt: X = 1,2

Wer nicht einschlafen kann, kann dies auch noch einmal genau hier nachlesen: Gesetze im Internet.

Wie finde ich die richtige Anhängerkupplung?

Welche Anhängerkupplung ist die richtige für meinen Geländewagen? Wir empfehlen, dass ihr eure Anhängerkupplung direkt beim Fahrzeughändler oder einem Fachhändler mit viel Erfahrung kauft. Ob online oder offline spielt hierbei keine Rolle. Denn die meisten Anhängerkupplungs-Spezialisten, die online verkaufen, helfen euch bereits mit der Menü-Führung.

Ihr bekommt dann eine Auswahl an zugelassenen Kupplungen. Sie besitzen eine E-Kennzeichnung und eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE). Eine Abnahme bei einer Prüfstelle entfällt. Zu der Anhängerkupplung wird euch dann auch gleich der passende Elektrosatz angeboten, sofern er für das Fahrzeug notwendig ist. Das könnt ihr beides einzeln oder als Set bestellen.

Elektrosatz der Anhängerkupplung am Land Rover Defender

Aus welchen Teilen besteht die Anhängerkupplung?

Ja nach Fahrzeugtyp besteht eure Anhängerkupplung aus dem Querträger, den Seitenteilen, und der Kugelstange, die entweder starr, abnehmbar oder schwenkbar ist. Alle Teile werden schon im Werk so verarbeitet, dass sie als Ganzes beim Kunden ankommen. Zusätzlich im Lieferumfang sind alle Teile enthalten, die ihr braucht, um die Anhängerkupplung ordnungsgemäß am Fahrzeug zu montieren. Also alle Schrauben, Unterlegscheiben und Federn, zusätzlich auch eine Schutzkappe sowie ein Ersatz. Auch der Steckdosenhalter ist im Lieferumfang enthalten.

Sollten Anbauteile am Fahrzeug getauscht oder zum Beispiel das Kühlsystem des Fahrzeugs modifiziert werden müssen, sollte hierauf im Artikeltext des Online-Shops, in der Montageanleitung der Anhängerkupplung oder in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs hingewiesen werden.

Was muss ich beim Kauf einer AHK beachten, wenn mein Geländewagen höhergelegt ist?

Grundsätzlich wird die Anhängerkupplung für Serienfahrzeuge konzipiert und entsprechend der EU-Richtlinien ausgelegt. Wenn Fahrzeuge höher gelegt werden, kann das dazu führen, dass der Kugelmittelpunkt am Fahrzeug nicht mehr mit dem Kuppelpunkt des Anhängers zusammen passt.

Das führt in der Regel dazu, dass zum einen deutlich höhere Kräfte auf die Kugel und damit auf das Fahrzeug wirken, und zum anderen auf die Deichsel des Anhängers, was wiederum zu Schäden am Anhänger führen kann.

Durch den höheren Kuppelpunkt senkt sich das Heck des Anhängers weiter ab, besonders wenn er lang über seine Achsen hinausragt. Das kann beim Überfahren von Hindernissen zum Aufsetzen und zum Abreißen von Teilen, beispielsweise des Beleuchtungsträgers führen. Bei Anhängern mit Doppelachse wird durch die Höherlegung des Zugfahrzeugs die vordere Achse des Anhängers angehoben und die Räder der hinteren Achse werden stärker belastet.

Ist euer Fahrzeug höher gelegt, solltet ihr durch entsprechende Umbauten dafür Sorge tragen, dass der Kuppelpunkt auf einem technisch vernünftigen Niveau bleibt. Nur so können Schäden durch ein abgesenktes Heck eine Überlastung an Fahrzeug und Anhänger ausgeschlossen werden.

Wie leicht lässt sich eine Anhängerkupplung an einem Geländewagen anbringen?

Das hängt vom Fahrzeugtyp und der persönlichen Begabung ab. Von den Herstellern wird empfohlen, die Anhängerkupplung durch einen Fachbetrieb montieren zu lassen. Wer sie selbst einbaut, sollte zumindest nachher noch einmal jemand fachkundiges prüfen lassen. Eine schriftliche Bestätigung oder Abnahme gibt es jedoch auch im Fachbetrieb nicht. Einige Online-Händler bieten auf ihrer Seite auch die Möglichkeit einen Betrieb in eurer Nähe zu finden.

Was muss ich bei der Anhängerkupplung beachten, wenn Geländewagen oder Anhänger LED-Leuchten haben?

Hat der Geländewagen LED-Scheinwerfer und der Anhänger nicht, kann es bei einem nicht-kompatiblen Elektrosatz zu Fehlfunktionen kommen. Das gleiche Problem tritt auf, wenn das Fahrzeug selbst keine, dafür aber der Anhänger LED-Leuchten hat. Der niedrigere Stromverbrauch wird vom Steuergerät als defekte Glühbirne erkannt und es zeigt folglich einen Fehler an.

Für diese Fälle gibt es Anhängersteuermodule, die erkennen, ob es sich bei der Beleuchtung im Anhänger oder im Geländewagen um eine LED- oder um eine herkömmliche Beleuchtung handelt.

Können abnehmbare Anhängerkupplungen auch ohne Anhänger am Fahrzeug bleiben?

Es gibt keine Vorschrift, die besagt, dass eine abnehmbare Anhängerkupplung abgenommen werden muss, wenn sie nicht in Benutzung ist. Die Kupplung sollte auf jeden Fall abmontiert werden, wenn sie beispielsweise das Nummernschild verdeckt.

Bei einem Auffahrunfall kann eine nicht abgenommene Anhängerkupplung den Schaden am Fahrzeug des Unfallgegners vergrößern. Im Zweifel kann die Versicherung die Anhängerkupplung als Erhöhung der Betriebsgefahr einstufen und durch ein Mitverschulden die Verringerung der Ansprüche verlangen.

Auch um beim unvorsichtigen Rangieren nicht selbst einen Schaden am eigenen Wagen oder einem Fremdfahrzeug zu verursachen, ist es ratsam die Anhängerkupplung bei Nicht-Benutzung abzumontieren.

Muss ich eine AHK eintragen lassen?

Bei Anhängerkupplungen, die nach der Regelung 94/20/EG beziehungsweise ECE 55 genehmigt wurden, ist eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere nicht mehr erforderlich. Aber Achtung: Die Montage- und Betriebsanleitung der Anhängerkupplung müsst ihr stets im Fahrzeug mitführen.

Eine Anhängerkupplung, die keine solche EU-Zulassung hat, muss weiterhin von einer anerkannten Prüfstelle wie dem TÜV (alte Bundesländer) oder der Dekra (neue Bundesländer) abgenommen und eingetragen werden.

Wie muss ich das Sicherungsseil befestigen?

Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 750 bis zu 3.500 Kilogramm sind in der Regel mit einer Auflaufbremse ausgestattet. Wenn das Zugfahrzeug bremst, läuft der Anhänger auf und diese Kraft wird mechanisch auf die Bremsen des Anhängers übertragen.

Sollte sich der Anhänger vom Zugfahrzeug lösen, gibt es ein Sicherungsseil, das den Anhänger so schnell wie möglich zum Stillstand bringen soll. Das ist in der Regel ein Stahlkabel mit einer Länge von 100 Zentimeter. Das Sicherungsseil ist Pflicht, aber es war bisher nicht gesetzlich geregelt, wo es am Fahrzeug angebracht werden musste.

Anhängerkupplung am Land Rover Defender

Vielfach wurde das Sicherungsseil einfach als Schlinge um die Anhängerkupplung gelegt. In den Niederlanden, in der Schweiz und in Österreich ist diese Art der Befestigung mittlerweile verboten und kann hohe Bußgelder nach sich ziehen.

Auch wenn es in Deutschland nach Aussagen des ADAC nicht verboten ist, sollte schon allein aus Sicherheitsgründen das Sicherungsseil an anderer Stelle befestigt werden. Zum Beispiel eignen sich Bergeösen an Geländewagen hervorragend, den Karabiner des Sicherungsseil dort einzuhaken.