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Jeep Wrangler JL Innenausbau Reisefahrzeug

Samys und Michaels Jeep Wrangler als Reisefahrzeug ausgebaut

Samy und Michael aus Berlin haben ihren Jeep Wrangler JL Rubicon in knallgelb, also Hellayella, komplett als Reisefahrzeug umgebaut. Auf kleinen Touren schlafen die beiden im Wagen auf dem selbstgebauten Innenausbau oder bei größeren Touren mit mehr Gepäck draußen im Zelt. Wir haben die beiden auf Island getroffen und sie haben uns etwas über den Ausbau erzählt.

Ziel des Jeep-Ausbaus

Das Ziel des Jeep Reise-Ausbaus war ein voll offroad-fähiges Geländefahrzeug mit Schlafmöglichkeit (185 cm) und Lebensmittelkühlung zu haben, das zudem autark hinsichtlich der Stromversorgung ist.

Auch war die Vorgabe die Unversehrtheit des Jeeps zu gewährleisten, so dass alle Umbauten, ohne Spuren zu hinterlassen, wieder zurück gebaut werden können. Also keine Löcher, Bohrungen, Sägearbeiten an der Karosserie. Warum sollte das so sein? Aus Liebe, Wertschätzung und Respekt vor der Jeep DNA. Mit dem Wagen möchten die beiden alt werden.

Allem Anfang wohnt ein Zauber inne

Bevor Michael mit dem Ausbau begonnen hat, hat er tagelang auf Webseiten, Youtube und Instagram recherchiert. Er hat sich Unmengen an Ideen von Ein- und Ausbauten angesehen und Konzepte studiert, wie Reiseutensilien in und auf dem Fahrzeug verstaut werden können.

Dazu hat er sich immer wieder vorgestellt, wie beispielsweise Touren nördlich des Polarkreises, eines ihrer bevorstehenden Reiseziele, aussehen könnten. Was er auf diesen Touren brauchen würde und wie er diese Dinge am besten verstaut.

Nach den Träumereien ging es dann an die Umsetzung. Unzählige von Skizzen wurden gemacht, der Baumarkt wurde quasi zum zweiten Zuhause, ebenso wie die Tiefgarage und der Garten der Schwiegereltern.

Der Ausbau des Jeep Wrangler als Reisefahrzeug

Den Ausbau hat Michael komplett in Eigenregie durchgeführt. Als erstes hat er die Rücksitzbänke ausgebaut, dann das Kofferraum-Schienensystem entfernt und den Kofferraumboden rausgeschraubt.

Jeep Wrangler JL Innenausbau Reisefahrzeug

Als nächstes hat er einen Holzrahmen, quasi als „Fundament“, für den Ausbau gefertigt, den er mit den Originalschrauben an den original Befestigungspunkten verschraubt hat. Eben dort, wo das Kofferraum-Schienensystem und die Rückbänke befestigt waren. Dann hat den Innenausbau mit dem Doppelschubladen-System gebaut und die 32-Liter-Kompressorkühlbox eingesetzt.

Material des Innenausbaus für den Jeep Rubicon

Der Innenausbau besteht aus 7 mm dicken Struktur-Holzplatten. Unter der Schlaf-Fläche verfügt der Ausbau über ein Doppel-Schubladensystem. Jede ausziehbare Schublade hat Platz für zwei große sowie zwei kleine Euroboxen, natürlich in gelb!

Auf der Liegefläche sind Zurrösen verschraubt, so dass das Bett auch als Nutz- und Transportfläche sicher verwendet werden kann.

Auch mit Innenausbau ist die maximale Verstellung des Sitzes noch möglich. Die Liegefläche lässt sich nämlich mit einem Klappsystem um 20 cm verlängern, wenn die Vordersitze nach ganz vorne geschoben werden. Auch schön: Der Kühlkompressor-Deckel schließt bündig mit der Liegefläche ab, so dass der Stauraum optimal genutzt werden kann.

Zudem ist der Zugang zur Reserverad-Mulde trotz Schubladen und Ausbau weiterhin erhalten geblieben.

An der Heckklappe hat Michael einen Klapptisch aus Metall in Jeep-Optik befestigt.

Jeep Wrangler JL Innenausbau Reisefahrzeug

Auf dem Dach des Rubicon

Auf dem Dach hat Michael einen Dachträger der Firma Rugged-Ridge Jeep Wrangler 4D JLU installiert. Darauf befinden sich Alu-Kisten mit Offroad-Material, ein bis zwei Benzinkanister, Teile des Heckzeltes und weiteres Outdoor-Equipment wie z.B. eine Schaufel. Entsprechende LED-Scheinwerfer für die Fern- und Weit-Ausleuchtung sind zusätzlich am Dachträger befestigt.

Michael und Sam mit ihrem Wrangler auf Island

Zusätzliche Add-ons je nach Reiseziel und Reisezeit

  • Seiten-Lüftungsbleche für Heckfenster
  • Lüftungsblech mit Flansch, so dass ein externes Diesel-Heizungs-Aggregat das Fahrzeuginnere wärmen kann, was insbesondere für Touren nördlich des Polarkreises essentiell ist.
  • Künftig: zweiter Satz Reifen mit Stahlfelgen (haben in Island um unsere Alufelgen Sorge gehabt)

Dauer des Jeep-Ausbaus

So ein Ausbau ist eigentlich eine „never ending Story“. Aktuell hat der Ausbau allerdings den Status „uneingeschränkt verwendbar“. Das bedeutet, er ist fertig und voll funktionsfähig. Gedauert hat der ganze Ausbau des Wrangler als Reisefahrzeug 4 volle Wochenenden mit jeweils 12-Stunden-Arbeitstagen.

Jeep Wrangler JL mit Klapptisch in der Heckklappe

Was Michael für den Jeep als Reisefahrzeug weiteres plant

  • Abschlusskanten mit roten Ziernähten, um Cockpit mit Innenausbau zu synchronisieren
  • Steckdosen
  • bessere Schubladen-Scharniere
  • Aus einer Schublade soll ein ausziehbares Küchenmodul werden

Kosten des Ausbaus des Jeep Rubicons

Kosten des Ausbaus (ohne den Zukauf diverser Werkzeuge):

  • vor allem Blut, Schweiß und Tränen …
  • 500 Euro Material Innenausbau
  • 1.000 Euro Dachträger
  • Kompressor-Kühlbox
  • plus sehr viel Equipment

Sonstige Daten / Informationen:

  • Jeep Rubicon JL
  • Baujahr 2020
  • Farbe: HellaYella
  • 2.0 Benziner
  • Reifen: BF Goodrich All Terrain TA KO2
  • Kein Chiptuning
  • Der Wagen ist komplett mit einer durchsichtigen Folie foliert, um den Lack vor Sonne, Steinschlägen und Kratzern zu schützen.

Fazit für Michael:

Ein Reiseausbau Marke Eigenbau schafft Bindung, Vertrauen und Kompetenz im Umgang mit dem Auto.

Zu guter Letzt

Wir suchen immer noch nach einem Namen für das Auto…. und sind für Vorschläge aus der Community offen :)

Weitere Jeeps als Reisefahrzeug / Jeep-Innenausbauten:

>>Der Innenausbau für den Jeep Wrangler JKU von Red Rock Adventures

>>Sicher und reisetauglich – Ein Jeep Wrangler JLU Rubicon mit dem besonderen Extra

>>Den gleichen Jeep mit Innenausbau gibt es auch als Video von 4x4Passion

>>Jeep Sleeper – Jeep Reiseausbau – von TC Offroad

Über Sam und Michael: Sam (29) und Michael (35) leben in Berlin und sind Globetrotter. Sam arbeitet im Personalwesen eines großen amerikanischen Konzerns und Michael ist Manager/Prokurist einer Unternehmensberatung mit Schwerpunkt auf Vermittlung von Fach- und Führungskräften.

Privat befasst sich Sam mit kunstschaffenden Aktivitäten wie Musik, Gesang, Literatur und Handwerk. Sie ist zudem Taucherin, begnadete Hobby-Köchin und berufsbegleitende Masterstudentin im Fach Psychologie.

Michael ist ebenfalls ein vielseitiger Typ. Der anzugtragende Michael mit Krawatte, Einstecktuch und Manschettenknöpfen sitzt in vielen Strategiemeetings und bereist Deutschland im geschäftlichem Sinne. Der private Michael ist liberaler Kosmopolit, aktiver Privatpilot, Taucher und passionierter Offroader.

Das breite Spektrum ihrer Interessen und Hobbys spiegelt sich auch in der Wahl ihrer Urlaubsziele wieder. Vom Traumurlaub an weißen Sandstränden mit türkisblauem Wasser bis hin zu ambitionierten Survival-Offroad-Expeditionen nördlich des Polarkreises bei -30*C im Auto bzw. im Zelt ist alles dabei.

Den Ausbau des Wrangler als Reisefahrzeug hat Michael zu 100% selbst gemacht. Den Umgang mit Holz, Schrauben, Stahl und Aluminium hat er sich überwiegend selbst beigebracht. Der Ausbau wurde im wesentlichen durch Beobachtungen der bekannten Marktprodukte inspiriert. Wie so häufig sind es die unzähligen Kleinigkeiten und der Drang nach der eigenen perfekten Lösung, die am Ende gegen einen Fertigkauf und für das Selbermachen sprechen.

Gute Planung, unzählige Do-It-Yourself-Videos und Anleitungen sowie viel Kopfzerbrechen sind nötig gewesen, bis es an die Umsetzung ging. Wichtig dabei: wenn man kein Profi ist, braucht es eine innere Fehlerkultur. Das ein oder andere Werkstück darf kaputt gehen. Und auch ein zweites oder drittes Brett muss mal gekauft werden, bis man den Dreh raus hat und die Puzzleteile so passen wie es gehört.

Für die Mühe, die Geduld und den Einsatz haben die beiden nun einen Jeep als Reisefahrzeug ausgebaut, in dem die richtige Kompressor-Kühlbox bündig mit der Bett- bzw. Ladefläche abschließt. Und sie haben einen Ausbau, der zu 100% sicher ist, da er mit den Originalschrauben an den Original-Lastenpunkten des Autos befestigt ist. Außerdem konnten sie ihrer Prämisse treu bleiben und haben den Jeep für alle Umbauten nicht „verletzen“ müssen (sprich kein Bohren, Sägen oder Schneiden am Orignal-PKW).

Mehr über Samy, Michael und ihren Wrangler findet ihr auf ihrem Instagram-Account.

© Fotos: Sam und Michael