Die meisten Defender haben Riffelbleche, auch Tränenbleche genannt, auf den Kotflügeln. Sie schützen die große Fläche und ermöglichen es, auf dem Kotflügel zu stehen. Das Angebot an Riffleblechen für den Defender ist groß, die Vielfalt aber klein, sind es letztendlich doch immer Riffelbleche. Auf einem unserer Fahrzeuge haben wir jetzt eine andere Art von Kotflügelblechen getestet.
Bei trockenen Verhältnissen ist ein Riffelblech in Ordnung. Wer aber einmal auf einem nassen Riffelblech gestanden hat, weiß dass dies eine rutschige Angelegenheit ist. Noch rutschiger wird das Blech, wenn die Schuhe matschig sind.
Im professionellen Umfeld bestehen Treppen, Trittstufen und Laufflächen nur selten aus Riffelblech, sondern aus Blechen mit Lochdurchzügen. Die Sicherheit hat dort eine hohe Priorität und ein griffiger Untergrund ist dabei essentiell. Dennoch scheint sich bei den angebotenen Kotflügelblechen niemand um den Aspekt der Sicherheit zu bemühen.
Ungewöhnlich und trittsicher
Anders die schweizer Firma Rough Parts. Inhaber und Konstrukteur Markus Rauh, der viel Erfahrung aus dem Fahrzeugbau mitbringt, schenkte neben der edlen Optik auch der Sicherheit Beachtung. Endlich etwas Anderes als die ewig gleiche Riffeloptik und ein Sicherheitplus noch dazu.
Bereits beim Anbau fällt positiv auf: Sämtliches Montagematerial, qualitativ hochwertige Nietmuttern, Schrauben und Anti-Seize-Paste wurden in ausreichend großer Menge mitgeliefert. Die Montage ist simpel und in der beiliegenden Anleitung gut erklärt.
Der Praxistest
Ostern 2017, Offroad-Park FurstenForest. Nach etlichen Monaten Offroad-Entzug endlich mal wieder nach Herzenslust im Gelände fahren. Das Wetter ist durchwachsen. Und selbstverständlich kommt es zu einigen Bergeaktionen. Jetzt können sich die neuen Bleche für den Defender beweisen.
Alles ist nass und matschig. Vom Rand des Schlammlochs steige ich auf den linken Kotflügel. Mein Stand ist absolut sicher, obwohl der Matsch schon auf den Kotflügelblechen liegt und das Schuhprofil verstopft ist. Aus früheren Gegebenheiten weiß ich, dass die Riffelbleche immer rutschig sind. Lediglich das Hinknien mit dünner Hose ist auf den Lochblechen nicht so angenehm.
Später muss ich von vorne über die Kotflügel auf das Dach aufsteigen. Dort habe ich den Bergegurt liegen. Ich muss also einen großen Schritt machen und mich mit einem Fuß vom Kotflügelblech abstemmen. Da ist ein sicherer Grip gefragt. Auch dieses Mal habe ich einen sicheren Stand.
Kritikpunkte
Die erste Version der Kotflügelbleche von Rough Parts war zurecht nicht ganz kritikfrei. Der kleine, durch die Nietmuttern erzeugte Abstand zum Kotflügel und die Löcher erlaubten zwar ein sauberes Ausspülen des Drecks. Aber kleinere Steinchen konnten sich durch die Durchzüge zwischen Blech und Kotflügel verkanten.
Steigt jemand anschließend auf den Kotflügel drücken sich die Steinchen in den Lack. Markus Rauh nahm die Kritik an und fand eine simple Lösung. Für den Offroadeinsatz können optional Gummimatten bestellt werden, die unter die Kotflügelbleche kommen. Sie verhindern, dass überhaupt erst Steinchen zwischen die Bleche und Kotflügel geraten.
Alles in allem halten wir die Riffelbleche für den Defender von Rough Parts für eine sehr gute Lösung.
Bezugsquelle in Deutschland ist die Werkstatt Marcus Ringe. In der Schweiz gibt es die Bleche direkt bei Rough Parts.
© Fotos: Doreen Kühr und Rough Parts