Vom 25.08. bis zum 27.08. findet am Erzberg in Österreich das diesjährige OTA Globetrotter-Rodeo 2017 statt. Es ist eines der größten Fernreisetreffen in Europa und dort darf sogar offroad gefahren werden. Dazu gibt Live-Reportagen, Workshops und eine große Offroad-Messe. Wir sind dieses Jahr wieder dabei.
Das mittlerweile traditionelle OTA Globetrotter-Rodeo versteht sich als Festival, Messe, Treffpunkt und Informationsplattform für Reise-, Abenteuer-, Offroad- und Fotografiebegeisterte aus der ganzen Welt
Zum 13. Mal findet das seit 2004 jährlich stattfindende und stetig wachsende Treffen statt. Somit gehört das Globetrotter-Rodeo am Erzberg mittlerweile zu den bedeutendsten Veranstaltungen der Individualreiseszene in ganz Europa und ist mit Abstand das größte Event in Österreich.
Das Event findet in der fantastischen Kulisse des Erzbergs statt. Auf dem Gelände steht für die Offroader ein 600.000 qm großes Gelände zum freien Fahren zur Verfügung.
Auf dem Ausstellungsbereich werden dieses Jahr mehr als 75 Aussteller der Reise-, Offroad- und Abenteuer-Szene vertreten sein. Darunter unter anderem Offroad Hesch, Taubenreuther, Mehari, Tigerexped, Rough Parts, die Blickdicht-Manufaktur und Abenteuer4x4 und natürlich Matsch&Piste.
Auch an Vorträgen und Workshops hat das OTA Globetrotter-Rodeo 2017 wieder einiges zu bieten. Es gibt Praxiskurse zur Geländefahrtechnik, zu Bergemitteln, Backen und Outdoor-Kochen, Fotografie und vieles mehr. Wir halten übrigens einen Kurs zur Offroad-Navigation mit Tablets.
Die Live-Reportagen sind dieses Jahr wieder hochkarätig. So erzählt beispielsweise Otto Huber von seinen Abenteuern aus mehr als 60 Jahren des Extremreisens. Sabine und Peter, die wir letztes Jahr bereits interviewt haben, erzählen von ihrer Tour mit August dem Reisewagen durch Indien und Nepal, Friedl Swoboda berichtet von seiner 3-Amerika-Tour und Bernhard Ornig zeigt uns seine Erlebnisse aus der Mongolei.
Mit dabei sind dieses Jahr Sabine Hoppe und Thomas Rahn von abseitsreisen.de Wir haben für euch mit ihnen kurz über ihre Reise und den Vortrag auf dem OTA Globetrotter-Rodeo gesprochen.
Ihr wart 6 Jahre mit Paula, eurem Mercedes Kurzhauber, auf Weltreise. Vermutlich eine einschneidende Erfahrung, was habt ihr auf der Reise über euch und das Leben gelernt?
SABINE HOPPE: Wir sind losgezogen, weil wir Lust hatten ein wenig mehr über unsere Welt zu lernen und unsere bisherigen Vorstellungen mit dem zu vergleichen, was uns auf der Reise tatsächlich begegnen wird. Vieles hat uns überrascht. Vieles war sehr gegensätzlich zu dem, was wir erwartet hatten, denn der Blick aus der Nähe ist ein vollkommen anderer, als aus der Ferne.
Länder wie Iran oder Russland, Kolumbien und Venezuela hautnah zu erleben, mit den Menschen vor Ort zu sprechen und von ihren alltäglichen Sorgen, aber auch von ihren Freuden und Träumen zu hören, hat unser Bild auf die Welt ganz sicher verändert.
Wir waren zu Gast bei Nomaden in der Gobiwüste, verbrachten Tage mit Fischern am Malawisee, saßen in Hütten der größten Wellblechsiedlung Afrikas und hatten sehr viel Kontakt mit Menschen, die es uns ermöglichten, einen Blick in ihren Alltag zu werfen. Auf der Reise haben wir 54 Länder durchquert.
Selbstverständlich kann man sich dabei von jeder Region nur einen kleinen Eindruck holen. Dennoch haben wir das Gefühl von einigen Teilen der Welt nun eine etwas genauere Vorstellung zu haben.
Was würdet ihr jemandem raten, der auch mit dem Gedanken spielt, eine Weltreise zu machen?
THOMAS RAHN: Viele schwanken beim Gedanken an eine Langzeitreise vermutlich zwischen Wünschen und Zweifeln. Als wir den ersten Tag der Reise im Auto saßen, war dieser Aufbruch auch von sehr gemischten Gefühlen geprägt. Welche Herausforderungen warten auf uns? Wird es gefährlich? Unser Fahrzeug ist über 30 Jahre alt und wir haben keine Ahnung von Autos. Was ist, wenn die alte Kiste kaputt geht?
Ja, wir hatten viele Sorgen und auch Ängste, doch die Lust loszuziehen und die Neugier waren größer als unsere Zweifel. Wir haben es einfach versucht, ohne zu wissen wie weit wir kommen werden. Dass wir sechs Jahre unterwegs sein werden und es tatsächlich schaffen, die Erde zu umrunden, hätten wir damals nicht gedacht.
Natürlich gab es auf der Reise Momente des Verzweifelns, an denen wir keine Ahnung hatten, wie es weitergehen kann. Als Paula mit ihren acht Tonnen so tief im Schlamm steckte, dass wir dachten, wir können sie nie wieder bergen. Als wir mit der Hinterachse durch eine Brücke gebrochen sind oder wenn sich mal wieder eine Botschaft querstellte. Das ist alles nicht schön, aber gehört auch dazu. Trotzdem kenne ich niemanden, der von einer längeren Reise zurückgekehrt ist und sagte, dass es eine schlechte Idee gewesen sei. Ganz im Gegenteil.
Tja, welchen Rat könnte man geben? Sorgen lassen sich oft ausräumen, indem man sich mit anderen Reisenden unterhält. Nicht alles muss perfekt geplant und vorbereitet sein. Vieles ergibt sich unterwegs.
Das Wichtigste ist vielleicht, folgende drei Dinge mit dabeizuhaben: Viel Neugier und die Bereitschaft sich voll und ganz auf Land und Leute einzulassen. Respekt vor Menschen, ihrer Lebensweise, Kultur und Religion.
Nicht zuletzt hilft sicherlich ein guter Schuss humorvolle Selbstreflexion, um die eigenen Überzeugungen, Werte und Lebensweise nicht als absolut, allgemeingültig oder gar als anderen überlegen zu verstehen. Wer das im Gepäck hat, braucht sich wahrscheinlich nicht allzu viele Sorgen machen.
Dieses Jahr werdet ihr auch auf dem OTA Globetrotter-Rodeo sein. Was reizt euch an der Veranstaltung?
SABINE HOPPE: Das OTA wird ein riesiges Event, auf dem viele Menschen zusammenkommen, die ihre Leidenschaft für Fernreisen, Reisemobile und Offroad-Abenteuer teilen. Wir sind gespannt auf den Austausch mit anderen Globetrottern und auch darauf, Freunde wiederzusehen, die wir beim Reisen kennengelernt haben.
Thomas und ich werden uns ganz gewiss auch viele der Reiseberichte und Workshops im Vortragszelt anhören. Das OTA hat in diesem Jahr eine ganze Menge Referenten eingeladen, deren Erzählungen schon lange auf unserer persönlichen Wunschliste stehen.
Eines kann ich euch aber auch versprechen: Wir werden Paula mit absoluter Sicherheit NICHT über das Offroad-Fahrgelände oder ins Schlammloch jagen. Wir haben in den letzten Jahren so viel geschaufelt, Sandbleche geschleppt und unser Fahrzeug ausgegraben. Ich wäre wirklich froh, auch mal eine Fahrt ohne größere Bergeaktion zu erleben. Denn eines muss ich zugeben: Wir sind die absoluten Profis im Festfahren.
Auf dem OTA Globetrotter-Rodeo 2017 werdet ihr einen Vortrag halten. Was erwartet die Zuschauer dort?
THOMAS RAHN: Wir freuen uns sehr darauf, von der gerade erst zurückliegenden Afrikadurchquerung und finalen Etappe der Weltumrundung zu erzählen. Es waren 15 herausfordernde und erlebnisreiche Monate auf und abseits bekannter Pfade vom südlichsten Punkt des Kontinents bis nach Hause.
Wie in allen unseren Vorträgen berichten wir auch bei „Abenteuer Transafrika“ nicht in Form einer klassischen Länderreportage, sondern von unseren ganz persönlichen Erlebnissen und Begegnungen.
Auf Reisetreffen zu erzählen macht Spaß, weil ich weiß, dass die Zuhörer sehr gut nachfühlen können, wie es ist, mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs zu sein und dass beim Reisen nicht alles immer ganz so klappt, wie man sich das vorstellt.
Wer also wissen möchte, wie man einen Elefantenrüssel aus seinem Auto vertreibt, warum es lebensgefährlich sein kann, in der Serengeti auf sein Smartphone zu blicken und was noch so alles passiert, wenn man im eigenen Fahrzeug durch Äthiopien, Sudan oder die Namibwüste unterwegs ist, kann das auf dem OTA erfahren. In diesem Sinne freue ich mich auf alle, die Lust haben, am Samstagnachmittag um 16 Uhr im Taubenreuther Vortragszelt mit dabei zu sein.
Mehr zu Sabines und Thomas‘ Vorträgen und ihrer Reise findet ihr auf abseitsreisen.de
Hat euch das Lust auf mehr gemacht? Da kommt zum OTA Globetrotter-Rodeo 2017 und besucht uns auf Stand A1. Wir freuen uns auf euch. Tickets gibt hier.