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Raszr AT-S der Offroad-Winterreifen

Reifenkaufratgeber – Alles, was du über Offroad-Reifen wissen musst

Werbung: Neue Offroad-Reifen stehen an und ihr fragt euch, welche Reifen ihr denn nun kaufen sollt. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über die Unterschiede zwischen Straßen-, AT- und MT-Reifen, wann welcher Reifen sinnvoll ist, was es mit der Schneeflocke auf sich hat und welche Offroad-Reifen ihr im Winter fahren dürft.

Wo ist der Unterschied zwischen Straßen-Reifen, AT-Reifen und MT-Reifen?

Straßenreifen sind speziell für den alltäglichen Einsatz auf asphaltierten Straßen entwickelt. Ihr Profil und die Gummimischung sind darauf ausgelegt, optimalen Grip und hohe Fahrstabilität bei verschiedenen Wetterbedingungen zu bieten – sei es bei Regen, Trockenheit oder sogar leichtem Schneefall. Sie zeichnen sich durch eine leise und komfortable Fahrt sowie einen geringen Rollwiderstand aus, wodurch ihr weniger Kraftstoff verbraucht. Straßenreifen bieten zudem eine längere Lebensdauer, da sie weniger Abrieb haben, solange sie auf ebenen, befestigten Oberflächen genutzt werden.

All-Terrain (AT)-Reifen vereinen die Eigenschaften von Straßen- und Geländereifen und sind daher ideal, wenn ihr häufig auf der Straße aber auch auf Schotterpisten oder Waldwegen unterwegs seid. Das Profil ist gröber als bei reinen Straßenreifen, was ihnen im Gelände eine bessere Traktion verleiht, aber ohne auf asphaltierten Straßen zu viel Komfort und Fahrverhalten einzubüßen.

Mud-Terrain (MT)-Reifen sind speziell für anspruchsvolles Gelände konzipiert, insbesondere für schlammige, steinige oder sandige Untergründe. Ihr aggressives und tiefes Profil sorgt dafür, dass sie auch in extremen Bedingungen ausreichend Grip und Traktion bieten. Auch wenn MT-Reifen in Schlamm und Matsch einen großen Vorteil haben, so sind sie auf nasser oder glatter Fahrbahn nicht die beste Wahl.

Welche Eigenschaften bzw. Vorteile haben AT-Reifen an Offroad-Fahrzeugen?

AT-Reifen bieten eine ideale Mischung aus Geländetauglichkeit und Fahrkomfort auf der Straße. Sie zeichnen sich durch eine verbesserte Traktion auf unbefestigten Wegen aus, was sie zur perfekten Wahl für Fahrer macht, die häufig zwischen Asphalt und Schotter oder Feldwegen wechseln. Im Vergleich zu Straßenreifen bieten AT-Reifen auf losem Untergrund, wie Kies oder Sand, sowie auf matschigen oder unebenen Flächen deutlich mehr Halt und Stabilität. AT-Reifen eignen sich demnach am besten für leichten bis mittleren Geländeeinsatz, wie Schotter, Sand, Gras und leichtem Schlamm.

Ein weiterer Vorteil der AT-Reifen ist der höhere Fahrkomfort auf befestigten Straßen im Vergleich zu den gröberen Mud-Terrain-Reifen. Obwohl sie auf unbefestigten Wegen eine gute Performance zeigen, bieten sie auf Asphalt immer noch ein ruhiges und angenehmes Fahrerlebnis. Besonders im Hinblick auf die Geräuschentwicklung punkten AT-Reifen: Sie sind deutlich leiser als MT-Reifen, da ihr Profil weniger aggressiv und tief ist. Das bedeutet, dass ihr während langer Fahrten auf der Straße weniger Lärm im Innenraum habt und so entspannter ans Ziel kommt.

Darüber hinaus haben AT-Reifen eine längere Lebensdauer als MT-Reifen. Da sie für den kombinierten Einsatz auf Straße und Gelände entwickelt wurden, sind sie so konzipiert, dass sie sowohl den Belastungen des Offroad-Einsatzes als auch den Abnutzungen auf Asphalt standhalten können. Dadurch verschleißen sie langsamer als MT-Reifen.

Welche Eigenschaften bzw. Vorteile haben MT-Reifen?

Mud-Terrain-Reifen, kurz MT-Reifen, zeichnen sich vor allem durch ihr besonders grobes Profilmuster aus. Dieses tiefe und grobstollige Profil sorgt für eine herausragende Traktion im Schlamm und auf weichen, unebenen Untergründen wie Sand, Matsch oder Geröll. Durch den großen Negativanteil des weit auseinander liegenden Profils werden Schlamm und Dreck effizient abgestoßen, sodass die Reifen sich nicht zusetzen und die Traktion auch unter schwierigen Bedingungen erhalten bleibt. MT-Reifen eignen sich am besten für schwieriges Gelände wie tiefen Schlamm, Felsen, Wüste und extreme Offroad-Bedingungen. Das macht MT-Reifen zur ersten Wahl, wenn ihr häufig auf anspruchsvollem Offroad-Gelände unterwegs seid und den Wagen nur selten auf der Autobahn fahrt. Also eher nichts für Daily-Driver.

Ein weiterer Vorteil von MT-Reifen sind die verstärkten Seitenwände, die nicht nur für zusätzliche Stabilität sorgen, sondern auch die Pannensicherheit erhöhen. Die dickere Gummischicht an den Seitenwänden schützt die Reifen vor scharfen Steinen im Gelände. Zudem erlauben die stabilen Seitenwände auch die Reduzierung des Luftdrucks auf 1 bar oder sogar weniger. Eine der wichtigsten Maßnahmen um im Gelände weiterzukommen. Diese zusätzliche Robustheit verleiht den MT-Reifen eine höhere Belastbarkeit, sodass sie den harten Bedingungen im Offroad-Bereich besser standhalten können.

Auf der Straße müsst ihr nämlich einige Kompromisse in Kauf nehmen. Das grobe Profil und die steife Bauweise der MT-Reifen führen zu lauten Abrollgeräuschen, die ihr während der Fahrt deutlich hören könnt. Die Geräusche werden lauter, je stärker die Reifen abgefahren sind. Denn die Profilblöcke werden mit der Zeit immer härter und sorgen so für Geräusche und manchmal sogar für spürbare Vibartionen, insbesondere bei langsamer Fahrt. Auch der Fahrkomfort leidet bei MT-Reifen, da sie weniger federnd und komfortabel sind als ihre All-Terrain- oder Straßenreifen-Pendants. Die raueren Eigenschaften, die ihnen im Gelände zugutekommen, führen auf Asphalt zu einer härteren, holprigeren Fahrt.

Ein weiterer Nachteil von MT-Reifen ist die kürzere Lebensdauer im Vergleich zu AT- und Straßenreifen. Da die weiche Gummimischung und das grobe Profil hauptsächlich für den Einsatz im Gelände ausgelegt sind, verschleißen sie auf asphaltierten Straßen deutlich schneller. Für Fahrer, die oft auf der Straße unterwegs sind, könnte dies zu einem häufigeren Reifenaustausch führen, was langfristig höhere Kosten verursacht.

Wie erkenne ich einen Offroad-Winterreifen?

AT-Reifen sind grundsätzlich für den ganzjährigen Einsatz ausgelegt. Hatten sie bisher eine M+S Kennzeichnung („Mud and Snow“), so konntet ihr sie auch im Winter fahren. Doch aktuell müsst ihr eine wichtige Neuerung achten: Seit dem 1. Oktober 2024 dürfen in Deutschland bei winterlichen Bedingungen nur noch Reifen mit dem Alpine-Symbol (3PMSF) gefahren werden. Das Alpine-Symbol zeigt eine Schneeflocke in einem Bergpiktogramm und ist der neue Standard für Wintertauglichkeit​.

Der RAZR AT-S hat das 3PMSF-Symbol
Der RAZR AT-S hat das 3PMSF-Symbol

Die ältere M+S-Kennzeichnung reicht ab sofort nicht mehr aus. Wer dennoch mit ausschließlich M+S-gekennzeichneten Reifen bei winterlichen Straßenverhältnissen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von mindestens 60 Euro sowie einen Punkt in Flensburg. Ihr müsst sogar mit höheren Strafen rechnen, wenn andere Verkehrsteilnehmer behindert oder gefährdet werden.

Also achtet beim Kauf darauf, dass eure AT-Reifen das Alpine-Symbol besitzen, um auch bei Schnee und Eis sicher und gesetzeskonform unterwegs zu sein. So seid ihr auf der sicheren Seite – egal, ob ihr auf der Autobahn oder im Gelände unterwegs seid.

Zum Thema Winterreifen gibt es bei uns im Magazin noch einen separaten Artikel: Winterreifen für Offroader

Der Maxxis RAZR AT-S – Ein AT-Reifen, der auch als Winterreifen zugelassen ist

Ein neuer AT-Reifen, den ihr das ganze Jahr über fahren könnt, ist der Maxxis RAZR AT-S, denn er besitzt das Berg- und Schneeflockensymbol (3PMSF) und erfüllt damit die seit dem 1.10.2024 geltenden Regeln für den Winterbetrieb. Der RAZR AT-S ist die ideale Wahl für euch, wenn ihr exzellente Performance sowohl auf der Straße als auch im Gelände braucht. Egal, ob ihr bei Schnee, Nässe oder Trockenheit unterwegs seid, dieser Reifen bietet zuverlässige Traktion bei jedem Wetter, eine widerstandsfähige Gummimischung und ein angenehm ruhiges Fahrverhalten – selbst bei längeren Fahrten auf asphaltierten Straßen. Der AT-Reifen wurde von Maxxis für leichte Nutzfahrzeuge entwickelt und besitzt ein neu optimiertes Profil.

Maxxis-RAZR-AT-S

Die S-förmigen Mittelblöcke des Profils bieten eine erhöhte Stabilität und verbessern die Traktion auf verschiedensten Geländearten – ob auf Schotter, Sand, Schnee oder nassen Oberflächen. Diese speziellen Blöcke sorgen dafür, dass der Reifen auch in schwierigen Geländesituationen sicher greift. Die optimierte Profilanordnung trägt außerdem dazu bei, die Geräuschemissionen zu reduzieren, was für ein deutlich ruhigeres Fahrverhalten auf der Straße sorgt.

Ein weiteres Highlight des Maxxis RAZR AT-S ist das robuste Seitenwanddesign, das zusätzlichen Schutz in anspruchsvollen Offroad-Situationen bietet. Gerade wenn ihr euch oft in felsigem oder steinigem Gelände bewegt, profitiert ihr von dieser verstärkten Konstruktion, die den Reifen vor Beschädigungen schützt und die Lebensdauer verlängert.

Hier findet ihr eine Übersicht der verfügbaren Größen des RAZR AT-S:

  • 235/75 R 15
  • 205/70 R 15
  • 255/70 R 15
  • 245/70 R 16
  • 255/70 R 16
  • 265/70 R 16
  • LT265/70 R 17
  • 225/65 R 17
  • 245/65 R 17
  • 265/65 R 17
  • 265/60 R 18
  • 275/55 R 20

Weitere Größen wird es 2025 im Sortiment von Maxxis geben.

Welcher Reifendruck ist für welches Gelände ideal?

Der richtige Reifendruck spielt eine entscheidende Rolle für eure Fahrsicherheit und Performance, besonders wenn ihr zwischen verschiedenen Untergründen wechselt. Je nach Gelände variiert der optimale Druck, um die bestmögliche Traktion und Stabilität zu gewährleisten. Hier eine Übersicht, wie ihr den Reifendruck an die jeweiligen Bedingungen anpasst:

Straße: Auf befestigten Straßen solltet ihr immer die vom Fahrzeughersteller empfohlenen Reifendruckwerte einhalten. Diese Werte sind speziell darauf ausgelegt, euch eine optimale Fahrstabilität, geringen Reifenverschleiß und bestmöglichen Komfort zu bieten. Zudem verbessert der korrekte Reifendruck auf der Straße den Kraftstoffverbrauch und sorgt für eine gleichmäßige Abnutzung der Reifen.

Leichtes Gelände: Wenn ihr euch auf Schotter- oder Feldwegen bewegt, kann es sinnvoll sein, den Reifendruck geringfügig zu senken. Ein um etwa 10 bis 20 % reduzierter Reifendruck sorgt dafür, dass die Reifen sich besser an den unebenen Untergrund anpassen und eine verbesserte Traktion bieten. Durch die leicht entlasteten Reifen habt ihr mehr Auflagefläche, was euch mehr Stabilität und Kontrolle im leichten Gelände verschafft, ohne dabei auf zu viel Fahrkomfort verzichten zu müssen.

Schweres Gelände: Im anspruchsvollen Offroad-Gelände, wie in Sand, Schlamm oder felsigem Terrain, könnt ihr den Reifendruck noch weiter senken, um maximale Traktion und Bodenhaftung zu erzielen. Hier empfiehlt es sich, den Druck um bis zu 50 % zu reduzieren. Durch den niedrigeren Druck vergrößert sich die Kontaktfläche des Reifens mit dem Boden, was in extremen Situationen wie tiefem Sand oder Schlamm die nötige Traktion liefert. Achtet jedoch darauf, dass ihr den Druck nicht zu stark reduziert, um eine Beschädigung der Felge oder des Reifens zu vermeiden. Und macht euch vorher schlau, ob euer Reifen das verträgt. MT-Reifen wie der Maxxis Creepy Crawler kommen recht gut mit niedrigen Drücken zurecht, AT-Reifen weniger gut. Sobald ihr wieder auf die Straße wechselt, solltet ihr den Reifendruck wieder auf den Normalwert anpassen, um eine sichere Fahrt zu gewährleisten.

Was kann ich tun, um lange Freude an meinen Reifen zu haben?

Damit eure Reifen lange halten und euch zuverlässig durchs Gelände und auf der Straße begleiten, gibt es einige wichtige Punkte, die ihr beachten solltet. Diese Maßnahmen helfen dabei, die Lebensdauer eurer Reifen zu verlängern und ihre Performance auf einem hohen Niveau zu halten:

Reifendruck regelmäßig überprüfen: Der richtige Reifendruck ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um die Langlebigkeit und Leistung eurer Reifen geht. Ein zu niedriger oder zu hoher Druck kann nicht nur den Fahrkomfort beeinträchtigen, sondern auch zu ungleichmäßiger Abnutzung und vorzeitigem Verschleiß führen. Dieser Verschleiß betrifft sogar euer Achsdifferenzial, denn unterschiedlicher Luftdruck sorgt auch für unterschiedliche Drehzahlen an den Rädern, die das Differenzial ausgleichen muss. Überprüft daher regelmäßig den Reifendruck – idealerweise einmal im Monat und vor jeder längeren Fahrt. Achtet darauf, dass der Druck innerhalb der vom Fahrzeughersteller empfohlenen Grenzen liegt, um eine optimale Balance zwischen Fahrkomfort, Traktion und Reifenverschleiß zu gewährleisten.

Der Maxxis AT-Reifen RAZR-AT-S auf einem Mercedes Sprinter
Der Maxxis AT-Reifen RAZR-AT-S auf einem Mercedes Sprinter

Gleichmäßige Abnutzung sicherstellen: Damit eure Reifen sich gleichmäßig abnutzen, ist es ratsam, sie regelmäßig rotieren zu lassen. Eine Ringtausch der Reifen, etwa alle 5.000 bis 10.000 Kilometer, hilft dabei, dass alle Reifen gleichmäßig beansprucht werden und sich keine einseitige Abnutzung bildet. Dies ist besonders bei Offroad-Reifen wichtig, die oft unterschiedlich stark belastet werden, je nachdem, auf welchem Untergrund ihr unterwegs seid. Vergesst dabei nicht, auch das Reserverad in den Rotationszyklus einzubeziehen, falls ihr eines habt! So verlängert ihr die Gesamtlebensdauer eures Reifensatzes und sorgt für gleichmäßige Fahreigenschaften.

Reifeninspektion: Eine regelmäßige visuelle Inspektion eurer Reifen ist unerlässlich, um potenzielle Schäden frühzeitig zu erkennen. Untersucht eure Reifen auf Risse, Schnitte, Beulen oder Fremdkörper, die sich im Profil festgesetzt haben könnten. Denkt dabei auch an die zur Fahrzeuginnenseite zeigenden Flächen, nicht nur die äußeren. Risse können nicht nur die Lebensdauer eurer Reifen verkürzen, sondern im schlimmsten Fall auch zu einer Panne führen. Sollte ein Reifen beschädigt sein, lasst ihn entweder reparieren oder ersetzt ihn sofort, um weitere Schäden am Fahrzeug zu vermeiden und eure Sicherheit zu gewährleisten.

Müssen Reifen vom TÜV eingetragen werden?

In Deutschland ist es erforderlich, dass Reifen, die von der serienmäßigen Bereifung eures Fahrzeugs abweichen, vom TÜV abgenommen und in den Fahrzeugschein eingetragen werden. Die Abnahme erfolgt in Form einer Einzelabnahme nach §21 StVZO. Der TÜV-Prüfer verlangt dafür zumeist ein Gutachten. Dies betrifft vor allem Reifen, die größer, breiter oder mit einer anderen Felgengröße ausgestattet sind als die ab Werk vorgesehenen Modelle. Die Eintragung ist notwendig, um sicherzustellen, dass die gewählten Reifen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und keine Sicherheitsrisiken für euch oder andere Verkehrsteilnehmer darstellen.

Bei der TÜV-Abnahme prüft der Prüfer, ob die neuen Reifen in Kombination mit eurem Fahrzeug den Vorschriften entsprechen, darunter Aspekte wie ausreichender Platz im Radkasten, ausreichender Abstand zu den Bremsen und anderen Fahrwerkskomponenten sowie die allgemeine Fahrsicherheit. Die Räder dürfen nämlich nicht über den Radkasten rausstehen und in keiner Lage irgendwo schleifen. Zudem muss sichergestellt sein, dass auch das Lenkrad mit den eventuell veränderten Lenkkräften zurecht kommt und bei Reifen mit größeren Durchmesser die Bremsanlage noch ausreicht. Dann muss der neue Reifen sowohl das Fahrzeuggewicht tragen können als auch zur maximalen Fahrzeuggeschwindigkeit passen. Und je nachdem, müsst ihr sogar eine Tachoanpassung vornehmen lassen.

Wann sollten Offroad-Reifen gewechselt werden?

Aus Sicherheitsgründen ist es wichtig, eure Offroad-Reifen regelmäßig zu überprüfen und sie rechtzeitig zu wechseln, um gute Fahreigenschaften und Traktion zu gewährleisten. Es gibt einige klare Anzeichen dafür, wann es Zeit für einen Reifentausch ist:

Profiltiefe unter 1,6 mm: In Deutschland liegt die gesetzliche Mindestprofiltiefe bei 1,6 mm. Wenn eure Reifen diese Grenze erreicht haben, solltet ihr sie schleunigst ersetzen. Dies gilt nicht nur für den Straßenverkehr, sondern besonders im Gelände, wo eine ausreichende Profiltiefe entscheidend für die Traktion ist. Offroad-Reifen mit zu wenig Profil können im Schlamm, Sand oder auf losen Untergründen schnell an Haftung verlieren und somit das Unfallrisiko erhöhen. Daher empfiehlt es sich, bei Offroad-Einsätzen bereits bei einer Profiltiefe von etwa 3 mm über einen Wechsel nachzudenken.

Überalterung der Reifen: Auch wenn die Profiltiefe noch ausreichend ist, sollten Reifen aufgrund ihres Alters gewechselt werden. Gummi altert im Laufe der Zeit, auch wenn der Reifen nicht stark genutzt wurde. Durch die natürliche Materialermüdung verlieren die Reifen an Elastizität und Griffigkeit, was zu schlechterer Leistung und erhöhtem Verschleiß führen kann. Es ist sinnvoll, die Reifen spätestens nach 10 Jahren auszutauschen, unabhängig davon, wie viel Profil noch vorhanden ist oder wie oft sie genutzt wurden. Achtet daher auch darauf, wie lange ein Reifen bereits im Laden gelegen hat, bevor ihr ihn kauft.

 

Wie finde ich raus, wie alt mein Reifen ist?

Das Alter eurer Reifen könnt ihr ganz einfach anhand der sogenannten DOT-Nummer (Department of Transportation) bestimmen, die auf der Reifenflanke aufgedruckt ist. Diese Nummer enthält wichtige Informationen zum Herstellungsdatum des Reifens. Die entscheidende Angabe ist eine vierstellige Zahl am Ende der DOT-Nummer. Die ersten beiden Ziffern dieser Zahl geben die Produktionswoche an, die letzten beiden Ziffern stehen für das Produktionsjahr. So könnt ihr auf einen Blick erkennen, wie alt eure Reifen sind.

Zum Beispiel bedeutet die DOT-Nummer 2422, dass der Reifen in der 24. Woche (also etwa im Juni) des Jahres 2022 hergestellt wurde. Diese einfache Methode ermöglicht es euch, schnell festzustellen, ob eure Reifen bereits in einem Alter sind, in dem ein Wechsel in Betracht gezogen werden sollte.

Hier könnt ihr das Alter der Reifen sehen. Bei diesem ist es KW 38 in 2023.

Falls ihr auf euren Reifen keine vierstellige Zahl am Ende der DOT-Nummer findet, sondern stattdessen eine dreistellige, handelt es sich um Reifen, die vor dem Jahr 2000 hergestellt wurden. In diesem Fall solltet ihr die Reifen unbedingt austauschen, da sie bereits weit über ihr Haltbarkeitsdatum hinaus sind (siehe oben).

Was ist der Traglastindex bei Reifen?

Der Traglastindex, auch bekannt als Lastindex oder Tragfähigkeitskennzahl, gibt die maximale Tragfähigkeit eines Reifens an. Diese Kennzahl ist entscheidend, um sicherzustellen, dass eure Reifen das Gewicht des Fahrzeugs sicher tragen können. Ein Traglastindex wie 103/100 bedeutet, dass der Reifen zwei unterschiedliche Tragfähigkeiten hat, abhängig von der Art der Nutzung:

103: Bei einem Traglastindex von 103 kann der Reifen eine maximale Last von 875 kg (1930 lbs) pro Reifen tragen. Dieser Wert gilt in der Regel für die Einzelbereifung, wenn an jeder Achsseite nur ein Reifen montiert ist.
100: Ein Traglastindex von 100 steht für eine maximale Tragfähigkeit von 800 kg (1764 lbs) pro Reifen. Dies bezieht sich auf die Doppelbereifung, bei der zwei Reifen pro Achsseite montiert sind, um eine höhere Gesamttragfähigkeit zu gewährleisten.

Beim Reifenkauf solltet ihr unbedingt darauf achten, dass die Tragfähigkeit der Reifen zum Gesamtgewicht eures Fahrzeugs passt. Überlastete Reifen verschleißen schneller, haben schlechtere Fahreigenschaften und erhöhen das Risiko eines Reifenplatzers. Um die exakte Tragfähigkeit eurer Reifen zu ermitteln, könnt ihr den Traglastindex in einer speziellen Traglastindextabelle nachschlagen. Den Traglastindex selbst findet ihr auf der Reifenflanke hinter der Angabe zur Felgengröße. Natürlich findet ihr den Taglastindex auch vor dem Kauf in der Beschreibung des Online-Shops oder ihr fragt den Reifenhändler eures Vertrauens.

Was bedeutet der Geschwindigkeitsindex bei Reifen?

Der Geschwindigkeitsindex, auch als Geschwindigkeitsklasse oder Geschwindigkeitskennzahl bekannt, ist ein Buchstabe, der auf dem Reifen angegeben ist und die maximale zulässige Geschwindigkeit angibt, mit der ihr sicher fahren könnt. Dieser Wert ist entscheidend, da der Reifen bei Überschreiten dieser Höchstgeschwindigkeit die angegebene Last nicht mehr sicher tragen kann. Wenn ihr schneller fahrt als es der Geschwindigkeitsindex erlaubt, kann der Reifen überhitzen. In extremen Fällen könnte dies dazu führen, dass sich die Lauffläche von der Karkasse löst, was zu schweren Unfällen führen kann.

Jeder Buchstabe des Geschwindigkeitsindex entspricht einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit in Kilometern pro Stunde (km/h). So lässt sich auf einen Blick erkennen, für welche Geschwindigkeiten der jeweilige Reifen ausgelegt ist. Den passenden Geschwindigkeitsindex für euer Fahrzeug könnt ihr im Fahrzeugschein nachsehen oder direkt auf dem Reifen hinter dem Traglastindex ablesen.

Ein Beispiel: Ein Reifen mit dem Geschwindigkeitsindex „S“ ist für eine maximale Geschwindigkeit von 180 km/h ausgelegt. Reifen mit diesem Index werden oft bei Offroad-Fahrzeugen, Transportern oder leichten Nutzfahrzeugen eingesetzt, die für den Geländeeinsatz oder für Fahrten mit moderater Geschwindigkeit konzipiert sind.

Was solltet ihr beim Kauf von Offroad-Reifen beachten?

Jetzt habt ihr alles Wissenwerte zu Reifen gelsen und fragt euch vielleicht, wie ihr den richtigen Reifen für euer Fahrzeug und eure Anforderungen auswählt. Hier sind einige Tipps, die euch bei der Auswahl der richtigen Offroad-Reifen helfen können:

Größe und Typ: Achtet darauf, Reifen zu kaufen, die für euer Fahrzeug zugelassen sind und den Anforderungen des Geländes entsprechen, auf dem ihr hauptsächlich fahren wollt. Offroad-Reifen sind wie oben beschrieben in verschiedenen Größen und Typen erhältlich, wie z.B. All-Terrain (AT), Mud-Terrain (MT) oder spezielle Offroad-Reifen für bestimmte Bedingungen.

Qualität und Marke: Setzt auf hochwertige Reifen von renommierten Herstellern wie z.B. Maxxis, die gute Leistung und Haltbarkeit bieten. Reifen von bekannten Marken haben in der Regel eine bessere Qualitätssicherung und bieten oft eine längere Garantie.

Profil: Das Profildesign ist entscheidend für die Traktion und Geländegängigkeit eures Offroad-Reifens. Achtet auf ein robustes, gröberes Profil, das tief genug ist, um in Schlamm, Sand oder Fels gut greifen zu können, wenn ihr hauptsächlich im Gelände fahren wollt. Nervig sind die gröberen Profile allerdings, wenn ihr auch auf viel auf normalen Straßen unterwegs seid. Da können sie schnell zu laut oder unbequem werden.

Tragfähigkeit und Geschwindigkeitsindex: Achtet darauf, dass die Tragfähigkeit und der Geschwindigkeitsindex der Reifen den Anforderungen eures Fahrzeugs entsprechen. Die Tragfähigkeit gibt an, wie viel Gewicht der Reifen tragen kann, während der Geschwindigkeitsindex die maximal zulässige Geschwindigkeit des Reifens angibt.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Es ist nicht immer ratsam, die billigsten Reifen zu kaufen. Vergleichen Sie Preise und Qualität, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen. Berücksichtigen Sie auch die Lebensdauer der Reifen und die Garantie, die vom Hersteller angeboten wird.

Rezensionen und Empfehlungen: Lest euch Rezensionen von anderen Offroad-Enthusiasten oder fragt in Foren und bei Freunden nach deren Erfahrungen mit bestimmten Reifenmodellen. Dies kann euch helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen und die besten Offroad-Reifen für eure Bedürfnisse auszuwählen.