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Fahrzeugbeleuchtung: Die richtige Montage und Verkabelung

Es ist Herbst, die Tage sind kürzer, die Sicht schlechter. Spätestens jetzt ist es wichtig, dass wir uns an unseren Offroadern der Fahrzeugbeleuchtung widmen. Kürzlich haben wir euch in einem Artikel viele Hinweise und Tipps gegeben, wie ihr eure Fahrzeugbeleuchtung fit machen könnt. Was ihr bei der Montage und Verkabelung eurer Leuchten beachten solltet, verraten wir euch heute.

Ihr habt euch für neue Leuchten für Euren Offroader entschieden? Für ein zuverlässiges Funktionieren der Fahrzeugbeleuchtung sind eine gute Montage und eine saubere und richtige Verkabelung entscheidend. Wie baue ich die neuen Scheinwerfer am besten ein? Gibt es dabei etwas zu beachten? Welche Vorschriften betreffen mich? Wie müssen die Scheinwerfer angeschlossen werden? Welche Kabelquerschnitte sind erforderlich? All das und noch viel mehr sind sicher Fragen, die euch jetzt beschäftigen. Los geht´s!

Montage der Fahrzeugbeleuchtung

An eurem Offroader könnt ihr als technisch versierter Mensch mit entsprechendem handwerklichem Geschick, die Fahrzeugbeleuchtung oft selbst montieren. Gerade die beliebten Nachrüst-LED-Scheinwerfern oder etwa Signalleuchten sind in der Regel plug-and-play auszuwechseln. Qualitativ hochwertigen Zusatz- und Arbeitsscheinwerfern sowie Lightbars liegen entsprechende Haltebügel und Befestigungsmaterial bei, sodass auch dabei die Montage vergleichsweise einfach erfolgen kann.

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Menschen, ohne entsprechende Erfahrung empfehlen wir den Einbau durch eine qualifizierte Fachwerkstatt. Dies betrifft umso mehr die richtige Verkabelung und den korrekten elektrischen Anschluss der Beleuchtung. Dazu später mehr!

Achtet insbesondere bei der Befestigung von Zusatzscheinwerfern darauf, dass diese zum einen sicher befestigt werden und nicht zu exponiert angebracht sind. Gerade bei einem Offroader ist Feindberührung mit Ästen und ähnlichem an der Tagesordnung. Die neuen Leuchten sollen ja nicht gleich auf der ersten Tour zerstört werden.

Qualität zahlt sich auch hier bei der Fahrzeugbeleuchtung aus. Ein hochwertiger LED-Arbeitsscheinwerfer verträgt schon so einiges, wenn es durchs Gelände geht. Dieser Nolden NCC LED-Arbeitsscheinwerfer ist beispielsweise speziell für den Einsatz unter widrigsten Bedingungen entwickelt worden. Er besitzt ein hochfestes Aluminiumgehäuse und eine gehärtete, schlagfeste Polycarbonat-Scheibe. Der Scheinwerfer hat die Schutzklasse IP6K9K. Sollte im rauen Einsatz wider Erwarten doch einmal etwas kaputt, sind Ersatzteile wie die Platine, Anschlusskabel und die Frontscheibe erhältlich und austauschbar.

Ausreichend dimensioniertes Befestigungsmaterial ist wichtig

Gute Zusatzscheinwerfer erkennt ihr meist auch daran, dass Haltewinkel in ordentlicher Dimensionierung und Verarbeitung sowie Schrauben aus hochwertigem Edelstahl beiliegen oder separat vom Hersteller erhältlich sind.

Bei Edelstahl ist aber etwas Vorsicht geboten. Sind Mutter und Schraube aus der gleichen Güte, also beispielsweise A2-A2 oder A4-A4, so kann es zu einer Kaltverschweißung (Fressen) bereits bei geringster Belastung des Gewindes kommen. Ein Lösen ist dann nicht mehr möglich und ihr müsst die Verbindung dann mit Gewalt oder einer Trennscheibe zerstören.

Besser sieht das schon mit einer Kombination von zwei Güten aus, also A2 Schraube und A4 Mutter oder umgekehrt. Wenn das nicht geht, solltet ihr eine trennende Paste, wie Kupferpaste oder Pasten auf Keramik- oder Titanbasis nehmen.

Modulscheinwerfer

Oft finden sich in Fahrzeugen, trotz zum Fahrzeugdesign gehörender Hauptscheinwerfer, Standard-Modulscheinwerfer in gängigen Größen wie 70, 87 oder 90 mm Durchmesser. Sie sind meistens nach dem Hella- oder Valeo-System befestigt.

Bei Hella sind es vier X-förmig angeordnete Halteohren, bei Valeo sind diese in H-Form, wobei meistens nur drei oder zwei Punkte verschraubt sind. Gute Beispiele dafür sind die Nebel- oder Tagfahr-/Nebelleuchten im Suzuki Jimny FJ und Jimny GJ oder die Nebelleuchten im Lada 4×4.

90 mm Scheinwerfer mit Valeo-Befestigung in H-Form.
90 mm Scheinwerfer mit Valeo-Befestigung in H-Form.

Diese Scheinwerfer lassen sich oft Plug-and-Play, mit einem Adapterkabel oder einem kleinen Kabelbaum austauschen. Allerdings kann es gerade bei neueren Fahrzeugen beim Wechsel von Halogen oder LED zu Problemen kommen. Fragt besser ein fachkundigen Händler, ob das für euer Fahrzeug funktioniert.

Nicht alles was gut aussieht, macht auch technisch Sinn

Dicke Zusatzscheinwerfer auf der Stoßstange oder dem Rammbügel sehen für den ein oder anderen vielleicht toll und nach Abenteuer und Expedition aus. Diese Montageposition hat oft jedoch einen ganz entscheidenden Nachteil. Die Scheinwerfer verdecken den oder die Kühler und vermindern die Kühlleistung entsprechend. Bei der Montage auf der Stoßstange solltet ihr auch darauf achten, dass die Scheinwerfer nicht nach vorne überstehen, so vermeidet ihr Beschädigungen im Gelände.

Eine Montage weit oben am Offroader macht immer dann Sinn, wenn eine gute Ausleuchtung von Gräben und anderen Hindernissen erfolgen soll, beispielsweise mittels Arbeitsscheinwerfern. Auch Lightbars werden häufig oben am Fahrzeug montiert. Bedenkt hierbei bitte, dass es zu Blendwirkungen, etwa durch Reflexionen auf der Motorhaube kommen kann.

Übrigens, ähnlich wie bei teuren Felgen, gibt es auch für Scheinwerfer der Fahrzeugbeleuchtung sogenannte Anti-Diebstahl-Kits, wie beispielsweise dieses, für Scheinwerfer des Hersteller Lazer Lamps. Ob so etwas nötig ist, sollte jeder für sich entscheiden, reduzieren diese Verschraubungen auch nur die Gefahr von Gelegenheitsdiebstählen.

Vorschriften beim Anbringen der Fahrzeugbeleuchtung

Bevor ihr euch nun eine ganze Batterie neuer Scheinwerfer an euren Offroad schraubt, werfen wir noch einmal einen kurzen Blick auf die in Deutschland geltenden Anbauvorschriften.

Sind eine ABE oder eine Einzelabnahme etc. nötig?

Sofern ihr eine vollständig zugelassene Leuchte habt, müsst ihr dafür kein zusätzliches Gutachten, eine ABE o.ä. vorweisen oder eine Einzelabnahme durchführen lassen. Alle nötigen Zulassungskennzeichen sollten auf dem Scheinwerfer zu finden sein. Mehr dazu findet ihr hier.

Was passieren kann, ist das der Prüfer einen Nachweis über die Lumen-Stärke des Abblendlichts haben möchte. LED-Leuchten können über 2.000 Lumen liegen, Xenon (Gasentladung) liegen darüber. In dem Fall ist eine automatische Leuchtweitenregulierung und eine Scheinwerferreinigungsanlage nötig (Bei Gasentladung ab Erstzulassung 01.07.2000).

Hat die Leuchte nicht die geforderten Kennzeichnungen, ist auch keine Einzelabnahme o.ä. möglich. Das bleibt schon Aufgrund der Kosten und nötigen Prüfungen, wie beispielsweise Photometrie, Funkentstörung, elektromagnetische Eigenschaften, Materialzusammensetzung usw., den Herstellern überlassen.

Für den korrekten Anbau ist der montierende Fachbetrieb oder eben ihr selbst verantwortlich. Wie Leuchten anzubringen sind, Anzahl, Verschaltung usw. ist an zwei Stellen geregelt: Der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) oder der UN-Regelung ECE R48. Jede Fahrzeugbeleuchtung muss nach einer der beiden Regularien zugelassen und montiert sein. Wenn der Besitzer das nicht selbst entscheidet, gilt was zum Tag der Erstzulassung des Fahrzeugs angewendet werden konnte. Für ältere Fahrzeuge also die StVZO, für neue die ECE. An vielen Stellen gleichen sie sich, dennoch gibt es Unterschiede.

Details zu den verschiedenen Leuchten findet ihr in diesem Artikel: Vorschriften rund um die gesamte Fahrzeugbeleuchtung. Dort findet ihr auch Skizzen zur Anbauposition, die bei der Montage hilfreich sein können.

Ebenso könnt ihr in den FAQ von Scheinwerfer LUXX viele Hinweise nachschlagen, wie Scheinwerfer angebracht und angeschlossen werden müssen. Dort erfahrt ihr übrigens auch, ob es Lampe oder Leuchte heißt. In den nächsten Wochen werden hier noch mehr Informationen dazukommen. Schaut einfach mal rein!

Ein paar wichtige Eckpunkte bzw. häufig nachgefragte Punkte haben wir hier für euch herausgearbeitet:

Fernlicht

Fernscheinwerfer sind wie das Abblendlicht paarweise zu montieren und es dürfen maximal zwei solcher Paare Fernscheinwerfer am Fahrzeug (das gilt für PKW; beim LKW >12t sind es drei Paare, also sechs Fernscheinwerfer) angebracht sein. Sie müssen alle gleichzeitig geschaltet sein.

Dabei gibt es noch etwas Wichtiges zu beachten: Auf jedem zugelassenen Fernscheinwerfer ist eine sogenannte Referenzzahl angegeben. Diese gibt Auskunft über die Beleuchtungsstärke des Scheinwerfers. Ein H4-Fernlicht hat häufig einen Wert von 12,5. Die Obergrenze aller Fernscheinwerfer zusammen liegt bei 100. In diesem Beispiel könntet ihr also noch weitere Fernscheinwerfer mit einer Summe der Referenzahlen bis 75 anbauen.

Mehr zur Referenzzahl findet ihr hier: Was bedeutet die Referenzzahl?

Tagfahrleuchten

Immer beliebter auch bei Offroadern sind sogenannte Tagfahrleuchten. Zu verschiedenen Vorschriften in Reiseländern und möglichen Nachteile dieser Leuchten schaut am besten nochmal in unseren Artikel Fahrzeugbeleuchtung: Blindflug ade – sehen und gesehen werden.

Habt ihr euch für Tagfahrleuchten entschieden, müssen die beiden Leuchten so angeschlossen sein, dass diese beim Einschalten der Zündung leuchten. Deshalb werden sie bzw. das Steuergerät an die Klemme 15 angeschlossen. Klemme 15 steht für die Anschlüsse am Fahrzeug, die bei eingeschalteter Zündung Strom führen.

Beim Einschalten eines Scheinwerfers (Nebelscheinwerfer, Abblendlicht, Fernscheinwerfer), müssen die Tagfahrleuchten automatisch ausgeschaltet werden. Alternativ dürfen sie auch auf Positionslichtniveau (Standlicht) heruntergedimmt werden und dienen dann als Positionsleuchte. Habt ihr bereits Standlicht am Fahrzeug, darf ein zweites Paar vorhanden sein, wenn eines der Paare Teil eines Hauptscheinwerfers ist.

Besitzt das Fahrzeug kein Steuergerät, das für die Abschaltung oder das Dimmen sorgt, beispielsweise weil das Fahrzeug werksseitig keine Tagfahrleuchte besitzt, dann müsst ihr eine Tagfahrleuchte verwenden, die eine eigene Abschaltfunktion hat oder zu der es ein Steuergerät gibt. Dazu muss irgendwoher ein Signal kommen, dass ihr einen anderen Scheinwerfer eingeschaltet habt. Steuert die Leuchte das selbst, dient dazu, neben dem elektrischen Anschluss mit Plus und Minus, oft ein drittes Kabel an der Leuchte. Auf dieses wird dann Plus von der Positionsleuchte (Standlicht) gegeben. Sobald die Positionsleuchte nun eingeschaltet wird, wird das Tagfahrlicht abgeschaltet. Es sollte die Positionsleuchte als Quelle genommen werden, da diese immer mit den anderen Scheinwerfern angeht. So wird die ECE-Regelung am besten umgesetzt.

Rückfahrleuchte

Gutes Licht beim Rückwärtsfahren ist mindestens genauso wichtig, wie gutes Licht nach vorne. Dies besonders, wenn ihr in schwierigem Gelände rückwärts rangieren müsst. Trotzdem sind die Rückfahrleuchten, selbst von waschechten Geländewagen, vollkommen untauglich für diesen Zweck. Daher ist eine gute (zusätzliche) Rückfahrleuchte unabdingbar. Vorgeschrieben ist sie ohnehin für alle Kraftfahrzeuge und muss weiß strahlen. Die Rückfahrleuchte darf nur bei eingelegtem Rückwärtsgang und wenn das Fahrzeug fahrbereit ist leuchten.

Gerade im Gelände muss auch für gutes Licht nach hinten gesorgt werden.
Gerade im Gelände muss auch für gutes Licht nach hinten gesorgt werden.

Arbeitsleuchte

Eine Arbeitsleuchte ist immer dann hilfreich, wenn ihr beispielsweise im Dunkeln das Camp aufbaut oder Arbeiten, wie ein Bergemanöver, im Dunkeln erforderlich werden. Arbeitsleuchten dürfen nicht im Geltungsbereich der Straßenverkehrsordnung (StVO) betrieben werden. Sprich, im normalen Straßenverkehr ist ihre Benutzung verboten. Das macht auch eine besondere Schaltung der Arbeitsleuchten erforderlich, denn sie dürfen nicht mit der anderen Fahrzeugbeleuchtung zusammen eingeschaltet werden. Sie darf auch keine Kennzeichnung für eine lichttechnische Funktion (Abblendlicht, Fernlicht, Rückfahrlicht, usw.) haben, sondern sie muss ohne diesbezügliche Kennzeichen sein. Die ECE R10 Zulassung, der Nachweis über die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), ist bei LED-Arbeitsscheinwerfern, wie bei allen anderen auch, trotzdem notwendig.

ECE R10-Kennzeichnung bei einem LED-Scheinwerfer.
ECE R10-Kennzeichnung bei einem LED-Scheinwerfer.
Ein Beispiel für die Kennzeichnung der Fahrzeugbeleuchtung

Hier seht ihr beispielsweise einen korrekt gekennzeichneten Hauptscheinwerfer. Das „HC/R“ besagt, dass es ein Scheinwerfer der Klasse B (H) mit Abblendlicht (C) und Fernlicht (R) ist. Dann besitzt der Scheinwerfer noch eine Tagfahrlichtfunktion (RL) und eine Standlichtfunktion (A). Die Referenzzahl für das Fernlicht ist 12,5 und die Zulassung für den Raum der Europäischen Union (E) ist in Irland (24) unter der Nummer 6128 erfolgt. Das Material der Abschlussscheibe ist Kunststoff (PL).

Korrekt gekennzeichneter LED-Hauptscheinwerfer.
Korrekt gekennzeichneter LED-Hauptscheinwerfer.

Nach einer ordentlichen Montage ist die fachgerechte elektrische Installation unabdingbar

Während bei hochwertigen Scheinwerfern gutes Montagematerial im Lieferumfang enthalten ist, müsst ihr für die Verkabelung oft noch einiges zusätzlich anschaffen oder ein Fachmann damit beauftragen.

Elektrische Verkabelungen sollten grundsätzlich von Fachleuten oder in Fachwerkstätten vorgenommen werden. Bei Fehlern besteht Kurzschluss- und damit Brandgefahr!

Wenn ihr euch die elektrische Installation selbst zutraut und entsprechende Kenntnisse habt, folgen nun ein paar Informationen zum benötigten Installationsmaterial und zu wesentlichen Dingen der Verkabelung.

Verkabelung kann so aussehen. Sollte es aber nicht.
Verkabelung kann so aussehen. Sollte es aber nicht. © Foto: K. Kowitz

Grundsätzliches zum elektrischen Anschluss der Fahrzeugbeleuchtung

Während der Austausch der Hauptscheinwerfer in der Regel ganz einfach ist und die vorhandene Verkabelung genutzt werden kann, bedarf es bei der Verkabelung von Zusatzscheinwerfern schon ein bisschen mehr Wissen.

Grundsätzlich können zum Beispiel Arbeitsscheinwerfer direkt oder über eine Relaisschaltung angeschlossen werden.

Beim direkten Anschluss wird die Leuchte einfach durch einen Schalter im Stromkreis ein und aus geschaltet. Das ist simpel und funktioniert in vielen Fällen. Achten müsst ihr dabei auf eine ausreichende Dimensionierung eurer Verkabelung, auf die wir später noch genauer eingehen und darauf, dass der Schalter auch dafür ausgelegt ist, den entsprechenden Strom zu schalten. Solange ihr von Leuchten mit einer größeren Leistungsaufnahme (Watt) zu solchen mit einer geringeren Aufnahme wechselt, müsst ihr euch auch keine Gedanken um die Kabelquerschnitte und die Absicherung machen. Umgekehrt schon.

Die Relaisschaltung

Werden die zu schaltenden Ströme höher führt oft kein Weg an einer Relaisschaltung vorbei.

Ein Relais ist im Prinzip ein durch einen elektrischen Strom fernbedient betriebener Schalter. Das klingt kompliziert, ist jedoch ganz einfach, wie folgende Skizze verdeutlicht:

Beispiel Relaisschaltung für Zusatzbeleuchtung.
Beispiel Relaisschaltung für Zusatzbeleuchtung.

Schaltet ihr den Lichtschalter ein, wird der Steuerstromkreis aktiviert, das Relais schaltet den Stromkreis der Leuchte durch und diese geht an. Im Kfz-Bereich finden robust gebaute Relais Anwendung, die stoßfest und temperatur-resistent sind. In der Regel werden diese Relais in entsprechende Sockel gesteckt, die Anschlüsse für die bekannten 6,3 mm Flachstecker haben. So könnt ihr bzw. der Fachmann, der den Anschluss vornimmt, sie so leicht in die Verkabelung der Fahrzeugbeleuchtung integrieren. Diese Relais gibt es in verschiedenen Belastungsstärken, 30 oder 40, sogar 70 Ampere sind hier gängige Werte.

Relais gibt es in verschiedenen Bauformen und Belastungsstärken.
Relais gibt es in verschiedenen Bauformen und Belastungsstärken.

Relais findet ihr übrigens auch bei der Steuerung von Kraftstoffpumpen, der Vorglühanlage oder, deutlich größer dimensioniert, bei der Schaltung von Seilwinden. Mehr zum Verkabeln von Seilwinden findet ihr in diesem Video von 4×4 Passion.

Die Wahl der richtigen Kabel ist wichtig

Kabel! Doch welche Kabel sind am besten geeignet? In Fahrzeugen sind die Leitungen besonderen Einflüssen, wie beispielsweise Hitze, Kälte und Vibrationen ausgesetzt. Daher gibt es speziell für den Kfz-Bereich gefertigte Fahrzeugleitungen.

Aufgrund der mechanischen Belastung und Beanspruchung dürfen im Kfz-Bereich nur flexible, mehrdrahtige Leitungen verwendet werden. Die sogenannten Litzenleiter.

Diese sind z.B. die sogenannten FLY und FLRY Leitungen. Diese Leitungen weisen eine mehrdrahtige Kupferlitze sowie eine Isolation aus PVC auf und entsprechen den gültigen DIN/ ISO Normen, wobei die FLY Leitungen eine etwas dickere Isolierung haben.

Die Fahrzeugleitungen sind flexibel aufgebaut und die FLY sind für einen Temperaturbereich von -40° Celsius bis 85° Celsius ausgelegt. Die FLRY Leitungen sogar bis 105° Celsius. Das klingt ordentlich. Vorsicht ist jedoch bei der Anbringung eines Schrumpfschlauches geboten, hier sind die 100° Celsius schnell erreicht. Wir empfehlen die FLRY-Kabel, gerade wenn sie auch im Motorraum verlegt werden sollen.

Ebenso wichtig ist es, die Belastung zu kennen

Bevor ihr Kabel kauft, solltet ihr euch ausrechnen, wie hoch die Belastung in Ampere bei euren Zusatzscheinwerfern ist. Anhand dessen bestimmt ihr welchen Kabelquerschnitt ihr benötigt und wie hoch die Absicherung sein muss.

Um zu Erfahren, wieviel Strom Eure Leuchte benötigt, könnt ihr auf eine einfache Formel zurückgreifen. Auf den Scheinwerfern sollte eine Leistungsangabe in Watt sein. Die Leistung P in Watt ist das Produkt aus der Spannung U in Volt und dem Strom I in Ampere: P = U x I. Stellt ihr die Formel um, ergibt sich der Strom der fliessen wird, wenn die Leuchte eingeschaltet ist: I = P / U. Hat eure Leuchte also 21 Watt Leistung, zieht sie bei 12 Volt einen Strom von 1,75 Ampere: 1,75 A = 21 W / 12 V.

Sind mehrere Leuchten hintereinander geschaltet, müsst ihr die Leistung jeder Leuchte addieren.

Eine einfache Faustregel, die an dieser Stelle oft genannt wird, ist es, pro 5 Ampere Stromstärke mindestens 1 mm2 Kabelquerschnitt zu verwenden. Eine genauere Dimensionierung erzielt ihr meist mittels Berechnung. Dabei hilft ein Kabelrechner, wie ihr ihn beispielsweise im Offroad-Forum findet.

Mehr über den Kabelquerschnitt findet ihr auch bei Matsch&Piste: Der richtige Kabelquerschnitt.

Berechnungsbeispiel

Nehmen wir an, ihr habt euch für vier Arbeitsscheinwerfer mit je 21 Watt entschieden. Diese benötigen bei 12 Volt zusammen 7 Ampere (4 x 21 Watt / 12 Volt). Rechnerisch, mit Hilfe der Faustformel ermittelt, wären hier 1,5 mm2 Kabelquerschnitt ausreichend, wenn ihr sie alle in Reihe schaltet.

Achtet bei der Verlegung der Kabel darauf, dass diese gegen Durchscheuern, Abknicken und andere Beschädigungen geschützt sind. Dazu eignen sich Schutzschläuche (auf Temperaturstabilität und schwere Entflammbarkeit achten), wie die bekannten geschlitzten Kabelschutz-Wellrohre und die Fixierung mittels Schellen oder Kabelbinder.

Mit Wellrohr verlegen schützt vor Beschädigungen.
Mit Wellrohr verlegen schützt vor Beschädigungen.

Welches Installationsmaterial benötigt ihr noch?

Für eine sauberere Verkabelung der Fahrzeugbeleuchtung benötigt ihr weiteres Installationsmaterial.

Elektrische Stromkreise müssen stets ausreichend abgesichert werden. Natürlich könnt ihr dazu sogenannte fliegende Sicherungshalter verwenden. Doch damit werdet ihr, sobald weitere Verbraucher hinzukommen, wahrscheinlich den Überblick verlieren. Eine ordentliche Beschriftung und Bündelung, etwa mit Kabelbindern, kann hier für eine Weile für Abhilfe sorgen. Besser sind Sicherungsverteiler, wie beispielsweise dieser 6-fach Sicherungsverteiler. Damit baut ihr eine ordentliche Verkabelung auf und es ist noch Platz für zukünftige Projekte.

Sicherungsverteiler mit Masseanschluss von BlueSea.
Sicherungsverteiler mit Masseanschluss von BlueSea.

Zur Durchführung von Kabeln durch die Karosserie eignen sich verschiedene Steckdosen/Steckereinheiten. Beispielsweise die bei Nakatanenga erhältliche Aquasignal Kabeldurchführung für bis zu 5 Leitungen, wasserdichte Kabeldurchführungen wie die bei tigerexped in verschiedenen Größen erhältlichen Kabeldichtungen oder die im Scheinwerfer-Luxx shop erhältlichen schnell lösbaren Magnetsteckerverbindungen aus dem Yachtbereich.

Müsst ihr mit dem Kabel durch die Karosserie durch, wo kein Wasser hinkommt, könnt ihr auch gelochte Blindstopfen verwenden, die genau für dieses Zweck da sind und ein Durchscheuern des Kabels am dünnen Blech verhindert.

Schalter

Bei den Schaltern gibt es eine bunte Auswahl und im Prinzip ist für jeden Geschmack etwas dabei. Gute Erfahrungen habe ich mit den sogenannten Carling Contura-Schaltern gemacht, diese schalten auch höhere Ströme. Die Schalter sind in unterschiedlichen Varianten erhältlich. Zudem gibt es verschiedene Einbaurahmen und Beschriftungsmöglichkeiten.

Geeignete Schalter gehören ebenso zu einer einwandfreien Installation.

Alle Verbinder und Stecker sollten hochwertig sein

Auch alle Verbinder und Stecker müssen von guter Qualität sein, soll die Beleuchtung richtig und zuverlässig funktionieren. All diese Bauteile sind im Offroader Vibrationen, Staub und Feuchtigkeit ausgesetzt.

Steckverbinder von Leuchten sollten aus mehreren Gründen wasserdicht sein. Zum einen geht es darum, die Feuchtigkeit aus dem Stecker selbst herauszuhalten. Dies, um dort Korrosion zu vermeiden. Aber ein undichter und zudem schlecht gecrimpter Stecker kann noch gravierendere Folgen haben. Kommt die Litze des Leiters selbst in Kontakt mit dem Wasser, kann sich dieses über den Kapillareffekt bis in die Leuchte selbst ziehen und dort Schaden anrichten. Habt ihr die Wahl zwischen Leuchten mit einer wasserdicht vergossenen Buchse oder einem wasserdichten Stecker, sind diese vergleichbaren Leuchten mit losen Kabelenden vorzuziehen.

Besonders in Bereichen bewährt, in denen Wasserdichtigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse erforderlich sind, haben sich die sogenannten AMP Superseal-Steckverbinder oder DEUTSCH-Steckverbindungen. Wobei das DEUTSCH-System moderner, zuverlässiger und robuster ist. Das DEUTSCH-System bietet zudem die Möglichkeit Schutzschläuche und Wellrohre bis in das Stecker- respektive Buchsengehäuse zu führen.

Links DEUTSCH-Buchse, rechts AMP Superseal.
Links DEUTSCH-Buchse, rechts AMP Superseal.

Gutes Werkzeug = gutes Ergebnis

Wenn ihr euch dazu entschlossen habt den elektrischen Anschluss selbst in die Hand zu nehmen, verwendet dazu bitte gutes Werkzeug. Denn wie so oft gilt auch bei der Elektrik, gutes Werkzeug ist wichtig.

Zangen

Zur Grundausstattung gehören eine Crimpzange, eine Zange zum Zuschneiden der Kabel und eine Abisolierzange. Für letzteres eignet sich auch ein Seitenschneider. Besser sind aber automatische Abisolierer, bei denen die Länge der Abisolierung eingestellt werden kann, wie die KNIPEX 12 62 180.

Häufig müssen Kabelbinder durchtrennt werden. Zangen mit einer Facette, wie sie viele Seitenschneider besitzen, sind dazu nicht geeignet. Die Facette erhöht die Lebensdauer der Schneide bei mittelharten und weichen Materialien. Dazu zählen Kabelbinder nicht, da sie aus hochreißfesten Kunststoffen bestehen, die auf die Schneidkanten enorme Kräfte ausüben. Sie können sie verbiegen oder gar Ausbrüche verursachen. Je breiter der Kabelbinder ist, desto höher sind die Kräfte.

Seitenschneider ohne Facette - Hier die KNIPEX 79 22 125.
Seitenschneider ohne Facette – Hier die KNIPEX 79 22 125.

Wer sein Material schonen möchte, sollte sich eine Zange gönnen, die diese Belastung verträgt. Eine Zange, wie die KNIPEX 79 22 125 oder dedizierten Seitenschneider für Kunststoffe. Wir empfehlen an dieser Stelle Zangen von Knipex.

Eine große Übersicht zu nützlichem Werkzeug auf Reisen findet ihr in unserem Artikel Sinnvolles Werkzeug auf Reisen.

Unbedingt richtig crimpen

Die richtige Verbindung von Kabeln ist essentiell für das korrekte und sichere Funktionieren der Elektrik. Beim Crimpen können viele Fehler passieren. Das fängt mit einer zu kurzen oder zu langen Abisolierung an. Dann werden möglicherweise einzelne Kabellitzen zurückgeschoben oder abgequetscht. Dadurch kommt kein sauberer Kontakt zustande. Auch kann es passieren, dass der Draht zu kurz in die Kontaktfläche hineinragt. Dann ist ein Teil des Kabels unisoliert. Dieses kann zu gefährlichen Problemen führen.

Die erste Voraussetzung für gute Verbindungen ist gutes Crimpwerkzeug. Für einzelne Kontaktarten gibt es daher eigene Crimpzangen oder Einsätze für Systemzangen, die mehrere Crimparten beherrschen. Im Kfz-Bereich treffen wir zumeist auf unisolierte oder isolierte Verbinder oder eben die Steckersysteme von AMP oder DEUTSCH. Bei unisolierten Verbindern und beim DEUTSCH-System lässt sich sehr leicht durch eine Sichtkontrolle die Verbindung prüfen. Bei wasserdichten Verbindungen müsst ihr zudem auf den richtigen Sitz der Dichtungen bzw. auf den korrekten Zusammenbau des Steckers achten. Auf den Seiten der Hersteller oder bei Youtube, finden sich Videos und Beschreibungen, wo der Vorgang genau beschrieben wird.

Nehmt euch ruhig ein paar Verbinder und crimpt sie vor der eigentlichen Arbeit zur Probe. Begutachtet sie, dass keine Litzen abstehen und das Isolierung und blanke Leiter an den richtigen Stellen sind. Das DEUTSCH-System hat sogar extra eine Kontrollöffnung, um die Crimpung zu begutachten. Versucht auch den Leiter aus dem Verbinder zu ziehen. Das sollte bei einer korrekten Verbindung nicht zu leicht sein.

Wie ihr richtig crimpt, zeigen wir euch in unserem Artikel Elektrik im Auto – richtig crimpen.

Elektrische Helfer

Ebenso gehört eine Prüflampe, besser ein Multimeter dazu, um Ströme und Spannungen zu messen. So könnt ihr auch etwaigen Fehlerquellen, etwa einem Masseproblem auf die Spur kommen. Allerdings können Prüflampe und Multimeter keine Probleme finden, die erst unter Last auftreten. In unserem Artikel „Spannungszusammenbruch“ gehen wir näher darauf ein.

Die Anhängerbeleuchtung ist oftmals ein Ärgernis und bekannte Fehlerquelle

Jetzt noch ein Praxistipp. Werk kennt es nicht, den Anhänger angehängt und schon blinkt im Cockpit etwas, was nicht blinken soll. Oder die Beleuchtung des Anhängers ist teilweise ausgefallen. Schuld daran und für viele andere Elektrikprobleme verantwortlich, ist oftmals die Anhängersteckdose. Am Heck ohnehin vielen Einflüssen von Strassendreck und Streusalz im Winter ausgesetzt ist diese Steckdose an einem Offroader nochmals gefährdeter. Hier lohnt es sich, die Dose regelmäßig zu inspizieren und zu reinigen.

Kontakte vor Korrosion schützen

Schützt auch die Kontakte vor Korrosion. Für derartige Anwendungen gibt es verschiedene Elektroschutz-Sprühmittel im Handel. Empfehlenswert sind PU-Sprühbeschichtungen* zum dauerhaften Schutz von Leitern, Kontakten und Platinen. Auf saubere und trockene Kontakte aufgebracht, schützen sie lange vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und somit vor Korrosion und Gammel.

Ihr habt weitere Fragen zur Fahrzeugbeleuchtung?

Viele weitere interessante Informationen rund um LED-Scheinwerfer findet ihr auch in unserem Artikel Was ihr schon immer über LED-Scheinwerfer wissen wolltet und solltet und nützliche Informationen rund um die richtige Beleuchtung für das Gelände findet ihr hier.

Schaut euch unseren Ratgeberartikel „Fahrzeugbeleuchtung: Blindflug ade – sehen und gesehen werden“ mit vielen wertvollen Tipps rund um die Fahrzeugbeleuchtung an.

Mit dem neuen Online-Shop für Offroad-Scheinwerfer und Beleuchtung Scheinwerfer-LUXX entsteht ein neues Internetportal rund um das Thema Scheinwerfer und Fahrzeugbeleuchtung für Geländewagen.

Gestartet als Kooperation mit der Firma Nolden NCC Cars&Concepts, soll der Shop in den nächsten Wochen nicht nur eine Menge Infos und Einbauanleitungen zum Thema Scheinwerfer bieten. Es werden in Kürze alle gängigen Scheinwerfer von Nolden bis Hella und Osram angeboten. Dazu gibt es Einbaumaterial wie Kabel, Klemmen und Zangen zum Schneiden und Crimpen von Kabeln sowie Werkzeugtaschen.

Mit dem FAQ-Bereich wird darüber hinaus eine zunehmend umfassende Informationssammlung rund um die Fahrzeugbeleuchtung mit Themen zu Technik, Rechtlichem und Einbau entstehen. Denn neben guter Qualität ist eine gute Beratung das A und O auch beim Kauf eurer Fahrzeugbeleuchtung. Scheinwerfer-LUXX steht euch bei allen Fragen rund um die Fahrzeugbeleuchtung gerne zur Verfügung. Von Offroadern für Offroader!

Benötigt ihr Hilfe beim Scheinwerfereinbau?

Ein Einbau der Scheinwerfer durch Scheinwerfer-Luxx ist zwar nicht möglich. Doch am gleichen Standort in Overath ist die Offroad-Werkstatt RE-SUSPENSION Rallye- & Expeditionsservice zu finden. Diese kann Fahrzeugbeleuchtung fachgerecht für euch einbauen. Wenn ihr daran Interesse habt, meldet euch bei Scheinwerfer-LUXX.

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Text: Björn Eldracher und Andreas Woithon

© Fotos:Andreas Woithon / Björn Eldracher