Wird der Diebstahlschutz für den Land Rover Defender immer wichtiger? Seit dem Produktionsende der Offroad-Ikone Land Rover Defender im Januar 2016 ist der Wagen begehrter denn je. Auch bei Kriminellen, die das Fahrzeug als Ganzes oder als Ersatzteillager verkaufen wollen. Gerade Großbritannien wird seit einigen Jahren von einer vergleichsweise großen Anzahl an Diebstählen geplagt. Von dort kommen daher auch eine Reihe an Gegenmaßnahmen als Diebstahlschutz, die es den Dieben schwer machen sollen. Wir stellen euch in diesem Artikel verschiedene Diebstahlschutz-Systeme vor.
Als das Produktionsende des Defender nahte, begannen bereits die Preise für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge zu steigen. Gute 20 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren können Verkäufer heute für ihren Land Rover Defender bekommen. Auch die original „Land Rover“-Ersatzteile erlebten eine wundersame Preissteigerung, teilweise mehr als 100 Prozent.
Leider ziehen solche Entwicklungen auch immer Kriminelle an. Fahrzeuge werden gestohlen und als Ganzes oder in Teilen verkauft. Dann ist nicht nur der fahrbare Untersatz weg, sondern auch viel Geld, das oft in den Wagen gesteckt wurde.
Hat es durch die Umbauten eine echte Wertsteigerung gegeben, die nicht der Versicherung gemeldet wurde, schaut der ehemalige Eigentümer bei der Entschädigung doppelt in die Röhre.
Defender-Diebstähle in Großbritannien nehmen deutlich zu
Schon seit einigen Jahren wird von einer erhöhten Anzahl an Diebstählen in Großbritannien berichtet. Gemäß einer Studie des Diebstahlschutz-Anbieters Tracker gehörte der Defender in den U.K. bereits 2015 zu den zehn am häufigsten gestohlenen Fahrzeugen.
Die Anzahl der Diebstähle von Defendern stieg von 2015 auf 2016 um weitere 57 Prozent an. Mittlerweile ist der Defender auf Platz vier der am meisten geklauten Fahrzeuge in Großbritannien. Inzwischen gibt es sogar Facebook-Gruppen wie Landywatch, die ausschließlich der Veröffentlichung von Diebstählen und dem Wiederauffinden der Fahrzeuge dienen.
Der beste Schutz ist die Garage
Daher wundert es nicht, dass gerade in Großbritannien ein erhöhter Bedarf für Diebstahlschutzmaßnahmen entstanden ist. Zwar ist die Garage immer noch der beste Ort, um seinen Wagen zu schützen. Durch Dachgepäckträger oder Höherlegung passen die Fahrzeuge nur oftmals nicht mehr dort hinein.
Andere haben keine Garage und müssen den Wagen ohnehin nachts in der Einfahrt oder auf der Straße abstellen. Wird der Wagen woanders abgestellt, fehlt auch dort die eigene Garage.
In Deutschland bisher kein Anstieg von Defender Diebstählen
Die gute Nachricht ist: Bisher blieben Besitzer in Deutschland weitestgehend verschont. Die Polizei kann bisher nicht von einer gestiegenen Anzahl an Diebstählen berichten. Dennoch macht sich der ein oder andere schon Gedanken über das Aufrüsten beim Diebstahlschutz.
Was ist bei Diebstahl versichert?
Ohne zu tief in die Versicherungsmaterie und Tarife einsteigen zu wollen, hier nur eine grobe Einteilung. Die Teilkasko ist eine reine Fahrzeug-Versicherung. Sie versichert zwar den Diebstahl des gesamten Fahrzeugs, nicht aber Gegenstände, die bei einem Einbruch aus dem Fahrzeug gestohlen wurden. Wurde das Fahrzeug nicht an einem öffentlich-zugänglichen Platz abgestellt, greift an dieser Stelle die Hausratversicherung im Rahmen der Außenversicherung.
War das Fahrzeug frei zugänglich, kommt es oft zu Einschränkungen beim Versicherungsschutz. Für Schäden am Fahrzeug, die durch den Einbruch entstanden sind, zahlt dann wieder die Teilkasko.
Wir haben uns am Markt nach Diebstahlschutz-Systemen umgesehen und ein Präventionsgespräch mit Spezialisten der Polizei geführt, um zu erfahren, worauf es beim Schutz ankommt.
Ein Diebstahlschutz soll vor allem das Wegfahren verhindern
Was soll ein Diebstahlschutz leisten? Auf diese Frage hat die Polizei eine klare Antwort: Beim Diebstahlschutz ist es das Wichtigste, das Wegfahren zu verhindern.
Alle anderen Maßnahmen sind nachgelagert können eventuell die Sicherstellung des Fahrzeug ermöglichen, aber dass muss nicht funktionieren.
Der geplante Diebstahl
Nehmen wir den Fall der „geplanten Abholung“ an. Dann haben wir es mit organisierten Banden zu tun, bei denen die Rollen auf mehrere Personen verteilt sind.
Derjenige, der die Rolle des Diebes einnimmt, geht nach einem festen Schema für das jeweilige Fahrzeug vor. Kann er alle Punkte nach diesem Schema durchführen, ist das Fahrzeug nach wenigen Minuten weg.
Kommt der Dieb an einem Punkt nicht weiter, wird der Ablauf vielleicht noch einmal durchgegangen, aber der Täter wird von weiteren Versuchen absehen. Und sich ein anderes Objekt suchen. Das ist der Punkt, an dem Schutzsysteme ansetzen sollten. Sie müssen für den Dieb möglichst unerwartet die Ablaufkette unterbrechen.
Erkennbarer Diebstahlschutz oder besser versteckt?
Das ist eine wichtige Frage. Sieht der Täter beim Ausspähen seiner Ziele einen deutlich erkennbaren Schutz, bedeutet das nicht, dass er vom Diebstahl absehen wird. Der sichtbare Diebstahlschuz kann auch dazu führen, dass der Dieb nachts besser vorbereitet kommt. Insbesondere, wenn es um einen ganz bestimmten Wagen geht.
Auffällige Systeme halten eher Gelegenheitsdiebe ab. Suchen die Täter einfach nur einen bestimmten Wagentyp, kann ein auffälliger Schutz auch hilfreich sein und die Täter auf leichtere Ziele umschwenken lassen.
Aber auch ein bis zur Tat unerkanntes mechanisches Schutzsystem kann leicht überwunden werden, wenn es einen leicht erkennbaren oder bekannten Schwachpunkt hat. Meistens ist der Schwachpunkt das Schloss. Werkzeug zum Brechen und Ziehen eines Schlosses gehört zum Standardrepertoire von Dieben. Ist das Schloss schwach, ist die Beseitigung des Diebstahlschutzes ein Kinderspiel.
Wie das Fahrzeug entwendet wird
Hier müssen wir zwischen modernen Fahrzeugen mit OBD-Schnittstelle und elektronischen Schutzsystemen wie einer Wegfahrsperre und älteren Fahrzeugen ohne OBD-Schnittstelle unterscheiden.
Das Türschloss aufbrechen
Ältere Defender und Land Rover Serien besitzen gar keinen Schutz außer den Türschlösser, die eher ein Alibi sind. Bei ehemaligen Militärfahrzeugen gibt es je nach Alter und Einsatzzweck nicht einmal diese. Und wer ein Softtop besitzt, dem kann das ohnehin egal sein.
Leider sind verschlossene Türen nicht sicher. Gerade der Defender hat dort eine Schwachstelle. Tür- und Zündschlosszylinder sind in sekundenschnelle außer Kraft gesetzt.
Das Türschloss ist der beliebteste Angriffspunkt, da es leicht zu überwinden ist. Die Beschädigung ist von außen in den meisten Fällen schwer zu erkennen. Der Dieb kann so mit dem gestohlenen Fahrzeug weite Strecken unbemerkt zurücklegen.
Eine Scheibe ist zwar schnell eingeschlagen, aber ein Auto, das mit kaputter Scheibe herumfährt, erregt schnell Aufmerksamkeit.
Das Zündschloss entfernen
Bei ältere Fahrzeugen werden Zündschloss und Lenkradschloss schlichtweg mit Gewalt überwunden. Dazu nutzen Täter Kraftschlüssel und Ziehwerkzeuge, um das Zündschloss zu brechen und herausziehen. Wenn nötig, wird das Fahrzeug kurzgeschlossen. Aber oftmals reicht ein Schraubenzieher zum Starten.
Wegfahrsperren und Alarmanlagen als Diebstahlschutz
Von Hause aus sind Land Rover Defender spätesten ab 1995 mit einer gesetzlich geforderten Wegfahrsperre ausgerüstet. Zudem können sie eine Alarmanlage besitzen, die Innenraum, Türen und Motorhaube überwacht. Aber das sind alles keine Geheimnisse. Das wissen auch diejenigen, die diese Maßnahmen aufhalten sollen. Sie überwinden solche Maßnahmen mit Hilfe von Computern.
Diebstahl mit Hilfe der ODB-Schnittstelle
Ist der Dieb im Fahrzeuginneren, kann er an die ODB-Schnittstelle ein Gerät anschließen, das einen neuen Leerschlüssel anlernt. Damit ist der Schutz der Wegfahrsperre beseitigt und der Wagen wird einfach weggefahren.
Beim Defender Td5 ist noch eine nicht genormte Schnittstelle vorhanden, hier muss der Dieb also das richtige System an Software und Hardware besitzen um einen neuen Schlüssel anzulernen oder die Wegfahrsperre ausser Kraft zu setzen.
Ab dem Defender Td4 ist eine OBD-Schnittstelle vorhanden.
Wegrollen, Wegziehen oder Wegheben
Eher selten anzutreffen ist das Wegziehen, Wegrollen oder Wegheben des Fahrzeugs. Wird diese Methode angewandt, dann meist tagsüber, da hier der Faktor Dreistigkeit eine große Rolle spielt. Welcher Nachbar oder Passant schöpft schon Verdacht, wenn am hellichten Tag ein Abschleppwagen kommt? Gerade wenn er aussieht, als wäre er bei einer der bekannten Pannenhilfe bestellt worden. Nachts ist je nach Standort weniger damit zu rechnen, da es viel Lärm verursacht.
Eigene Diebstahlschutz-Systeme
Der wirkungsvollste Schutz ist auch nach Angaben der Polizei Köln, der den nur der Besitzer kennt. Das kann zum Beispiel eine versteckte Unterbrechung des gesamten Stromkreises sein oder zu einzelnen Bauteilen, wie der Spritpumpe. Eine solche Unterbrechung kann der Besitzer selbst oder durch eine Fachwerkstatt einbauen lassen. Aber Vorsicht bei Fahrzeugen, die noch Gewährleistung haben. Die Gewährleistung kann durch solche Eingriffe erlöschen.
Wird die Elektrik modifiziert, sollte dies nur durch einen Fachmann geschehen, der Schalter und Leitungen richtig dimensionieren und verlegen kann. Ansonsten kann es zu Schäden an der Fahrzeugelektronik oder sogar zu Bränden kommen.
Bei modernen Fahrzeugen, die viele Systeme auch im abgestellten Zustand in Betrieb halten, sollte der Fachmann genau wissen, wo die Unterbrechung gesetzt wird. Andernfalls können viele der elektronischen Geräte und Sensoren durcheinander kommen oder ihre Einstellungen verlieren.
Für welche Fahrzeuge sind die Systeme geeignet?
Viele der Systeme, gerade die elektronischen Tracker, sind nicht nur für Land Rover Defender geeignet, sondern auch für alle anderen Geländewagen. Einige der Systeme können für andere Geländewagentypen erworben werden. Der Artikel kann deshalb auch als Anregung für die Fahrzeuge anderer Hersteller verstanden werden.
Mechanische Systeme für den Diebstahlschutz
Wir haben uns eine Reihe von mechanischen Sperren angesehen, die versprechen, das Wegfahren zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Bei unserer Betrachtung haben wir auch Systeme, die das Eindringen verhindern sollen mit aufgeführt.
Wichtig war uns bei der Betrachtung neben der Wirkung die Alltagstauglichkeit. Ein Gerät, das im täglichen Gebrauch des Fahrzeugs häufig eingesetzt wird, muss leicht, gut zu verstauen, schnell anzubringen und zu lösen sein. Bei Fahrzeugen, die über einen längeren Zeitraum gesichert werden sollen, darf es ruhig etwas schwerer und massiver sein.
Verstärktes Lenkradschloss
Der Angriff auf das Zündschloss des Defenders erfolgt oft durch Brechen und Ziehen des Zylinders. Danach kann der Wagen mit einem Schraubenzieher gestartet werden, der am Ende der Aufnahme in die Nut der Zündplatte gesteckt wird.
Das verstärkte Lenkradschloss soll genau dies verhindern. Hierbei wird die originale Aufnahme des Zylinders durch einen Stahlkörper ersetzt. Es passt für alle Defender. Einige Ex-Militärfahrzeuge besitzen kein Lenkradschloss, bei diesen ist dieses Gehäuse nutzlos.
Schutzwirkung
Der Schutz soll ein Wegfahren oder Wegrollen des Fahrzeugs verhindern, indem es die Lenkradstellung fixiert und im Gegensatz zu den serienmäßig verbauten Schlössern schwerer zu überwinden ist. Gut zu bewerten ist, dass es von außen nicht zu erkennen ist. Der Dieb kann damit überrascht werden und sein Ablauf wird gestört. Erzeugt der Versuch das verstärkte Schloss zu überwinden auch noch Lärm, wird der Dieb je nach Standort des Fahrzeugs davon absehen, weiter zu machen. Die Alltagstauglichkeit ist sehr hoch, da es einmal eingebaut nicht mehr bedient werden muss.
Preis: 148 Euro
Bezugsquelle: 4×4 Roversland
Lenkradersatz
Es ist bekannt, dass sich das Kurvenverhalten eines Fahrzeugs mit Lenkrad erheblich verbessert. Oder andersherum, ohne Lenkrad lässt es sich verdammt schlecht fahren. Das dachten sich auch die Entwickler des Quick Release Security Swivel Lock. Sie entwickelten für die Schnellwechsel-Lenkradnabe der beliebten Momo-Lenkräder eine verriegelte Schutzhülle. Das Lenkrad wird abgenommen und die Hülle auf die Nabe gesetzt und verriegelt.
Schutzwirkung
Die Steuerung des Fahrzeugs wird verhindert. Die Schutzhülle wird mit einem Schloss verriegelt. Das Schloss ist somit der exponierte Angriffspunkt. Aber, wird es überwunden, nützt das dem Täter nur etwas, wenn entweder das Lenkrad ebenfalls im Auto liegt oder er eines dabei hat. Das muss dann auch noch das richtige sein. Denn bei den Defendern gibt es zwei Lenkstocksysteme, die sich im Durchmesser und der Anzahl Zähne unterscheiden. Durch die schnelle Bedienung und das kleine Momo-Lenkrad ist die Alltagstauglichkeit gut. Je nachdem wo der Fahrer sich aufhält, kann er das Lenkrad sogar mitnehmen.
Preis: 138 britische Pfund inkl. VAT, exkl. Verpackung und Versand
Packetpreis mit Nabe und Schutzhülle: £275 inkl. Verpackung und Versand
Bezugsquelle: Optimill Racing Products
TMD Türschutz
Die Türsicherungsbleche von TMD werden auf der Türinnenseite an den Scharnieren der vier seitlichen Türen angebracht. Werden die außen liegenden Türschrauben entfernt, kann die Tür dennoch nicht ausgehangen werden.
Das ist insbesondere für HT-Modelle interessant, die im Heck keine Scheiben haben. Nach Aussage des Herstellers ist die Hecktür nicht so einfach zu entfernen, daher wird für diese noch kein Schutz angeboten. Für eine Rundum-Sicherheit würde ein Hecktürschutz das Angebot komplettieren, gerade wenn kein Reserverad-Träger vorhanden ist.
Schutzwirkung
Die Wirkung hinsichtlich des Fahrzeugdiebstahls ist eher fraglich. Ohne weitere Maßnahmen und mit der schwachen ersten Angriffsstelle Türschloss oder Scheibe, können diese Bleche ein Eindringen nicht sicher verhindern. Auch für den Diebstahl aus dem Fahrzeug ist das Produkt weniger geeignet, wenn nicht auch die anderen Schwachstellen gesichert werden. Die Sicherungsbleche ordnen wir eher zum Schutz der Tür im Rahmen eines Teilediebstahls ein.
Preis
- Land Rover Defender 90: £30
- Land Rover Defender 110: £45
Der Schutz ist für alle Land Rover Defender Modelle geeignet.
Bezugsquelle:TMD Tuning
Fenstergitter
Ein Schutz gegen das Eindringen durch die seitlichen Heckfenster sind Fenstergitter. Es gibt sie für außen und innen.
Die innen angebrachte Variante hat einen Vorteil, wenn gleichzeitig der Innenraum überwacht wird. Denn der Dieb löst beim Überwinden der Glasscheiben bereits den Alarm aus, muss danach noch das Gitter entfernen. So hat der Besitzer mehr Zeit, um auf den Alarm zu reagieren. Ist zudem ein Hundegitter montiert, kann das Heck gut vor Einbruch durch die Seitentüren geschützt werden.
Foto: Nakatanenga
Schutzwirkung
Die Gitter alleine haben keine hohe Schutzwirkung, weder gegen das Eindringen noch das Entwenden des ganzen Fahrzeugs. Die Gitter müssen mit anderen Maßnahmen kombiniert werden, beispielsweise einer Innenraumüberwachung. Ein Hundegitter könnte den Durchgang zwischen Heck und Frontbereich verhindern, aber die Schwachstelle Türschloss bleibt.
Das Gitter sehen wir als gute Schutzmaßnahme gegen den Einbruchdiebstahl auf einer Reise. Dort haben Täter oft nur wenig Zeit, eine Gelegenheit zu erkennen und zuzuschlagen. Daher sind sie auf Schutzmaßnahmen nicht unbedingt vorbereitet.
Tipp: Eine ähnliche Wirkung kann mit seitlichen Sandblechhaltern, Sandblechen und abschließbaren Knaufmuttern oder Vorhängeschlössern erzielt werden. Auch die abklappbare Sandblechhalter sollten gegen das Abklappen gesichert werden.
Bezugsquelle Fenstergitter: Nakatanenga
Radkralle
Falschparker haben vielleicht schon einmal Bekanntschaft mit einer Radkralle gemacht. Sie werden um den Reifen geklemmt, so dass das Fahrzeug nicht mehr weggefahren oder weggerollt werden kann.
Diese Krallen gibt es in zwei grundlegenden Ausführungen. Zum einen die Reifenkralle, die um den Reifen und durch die Felgenspeichen gelegt wird. Sie ist nur bei Rädern mit größeren Löchern zwischen den Speichen geeignet und nur gemeinsam mit Felgenschlössern sinnvoll.
Zum anderen die Radkralle, die um das ganze Rad gelegt wird und dabei die Radmuttern verdeckt, so dass das Rad nicht abmontiert und ersetzt werden kann.
Reifenkrallen wie Radkrallen haben auffällige Farben und werden sicherheitshalber auf der Fahrerseite montiert, so dass der Fahrer vor dem Losfahren nicht vergisst, sie wieder abzunehmen.
Der Nachteil ist, dass es nur wenige Radkrallen für größere Reifen gibt, wie wir sie an Geländewagen üblicherweise montiert haben. Im PKW-Bereich enden Radkrallen meistens bei 245 mm Reifenbreite.
Eine der Krallen, die bis zu einer Reifenbreite von 275 mm und einem Raddurchmesser von 70 mm funktioniert ist die BS-Universa 285-2000. Die Felgengröße darf bis zu 22 Zoll betragen.
Die Radkralle sollte massiv sein und ein gutes Schloss besitzen. Andererseits soll sie vom Anwender auch ohne vorherigen Fitnesskurs an- und abmontiert werden können. Mit 10 bis 15 kg kann man bei einer Radkralle schon rechnen.
Soll die Kralle mitgeführt werden, ist auch die Größe und sichere Lagerung im Fahrzeug wichtig. Reifenkrallen sind deutlich kleiner und leichter, sie liegen zwischen 2 und 5 kg.
Die Reifenkralle Pro Plus 341341 erlaubt eine Reifengröße von bis zu 265 mm, aber ist bei geschlossener Stahlfelge nicht brauchbar.
Schutzwirkung
Beide Systeme verhindern im Prinzip sehr gut das Wegfahren. Die Schwachstelle ist möglicherweise das Schloss. Ist dieses leicht zu überwinden, ist die Schutzwirkung dahin.
Da die Krallen auffällig gehalten und außen angebracht sind, kann der Täter den Schutz leicht erkennen und sich gegebenenfalls vorbereiten. Die Alltagstauglichkeit ist durch Größe, Gewicht und die Verwendung außen vermindert.
Es macht niemandem Spaß, bei strömendem Regen eine im Dreck liegende Radkralle in das Fahrzeug zu wuchten. Daher ist dieser Schutz eher für länger an einem Ort abgestellte Fahrzeuge geeignet. Reifenkrallen sind handlicher.
Preis: 26,99 Euro
Reifenkralle Pro Plus
Preis: 546 Euro
BS-Universa 285-2000 L
Pedal Lock
Gegen unbefugtes Wegfahren, jedoch nicht gegen Wegrollen und Aufladen schützt das Pedal Lock von LRISolutions. Das massive Blech wird über die Pedale gelegt und diese werden damit verriegelt. Eine Bedienung des Fahrzeugs ist so unmöglich. Gerade für ältere Fahrzeuge ohne Wegfahrsperre oder für Fahrzeuge mit deaktivierter Wegfahrsperre ist dies eine gute Schutzmaßnahme.
Schutzwirkung
Von der Wirkung her sehr gut. Alle Pedale sind versperrt. Der Schutz liegt im Fahrzeug, der Dieb kann ihn also nur ausspähen, wenn er in das Fahrzeuginnere blicken kann.
Allerdings gehören Werkzeuge zum Schlossknacken zur Standardausstattung eines Diebes. Die mögliche Schwachstelle liegt auch hier wieder beim Schloss. Es besitzt beim Pedal Lock einen Aufbohrschutz. Wird es dennoch geknackt, ist die Wirkung gleich Null.
Aufgrund der Größe stellt sich die Frage, wo es verstaut werden kann, wenn es mitgenommen werden soll. Daher sehen wir das Pedal Lock als eine gute Möglichkeit den Wagen in der heimischen Einfahrt und bei längerer Standzeit zu schützen.
Das Pedal Lock wird für den Defender Tdi, Td4 und Td4 angeboten.
Preis: 119 britische Pfund
Bezugsquelle: LRISolutions
Bullock Excellence X
Das Excellence X des italienischen Herstellers Bullock blockiert ebenfalls die Pedale. Es ist jedoch wesentlich handlicher und schneller anzubringen und zu entfernen. In einem Test des britischen Automagazins AutoExpress gewann diese Sperre gegen zehn Mitbewerber.
Es wurden über 17 Minuten benötigt, um den Schutz ohne Schlüssel gewaltsam zu entfernen. Der Durchschnitt der anderen Geräte im Test lag bei 2:10 Minuten. Unklar blieb jedoch, welche Angriffe gegen die Systeme probiert wurden und welche dann letztendlich zum Erfolg für den Test-Dieb führten.
Schutzwirkung
Das Prinzip ist das gleiche wie beim Pedal Lock, es gelten auch hier die gleichen Kritikpunkte, nur dass hier das Schloss einen auch noch direkt anlacht. Wie bei den anderen Systemen mit Schloss auch, hängt an diesem wieder die Effektivität der Sperre.
Das Excellence ist im Vergleich zum Pedal Lock viel handlicher, daher bewerten wir die Alltagstauglichkeit als gut. Es ist leichter mitzunehmen und schnell angebracht und entfernt. Das hebt die Bereitschaft es auch überall zu benutzen.
Preis: 110 Euro
Bullock Diebstahl Excellence X
Schalthebelsperre X-Defend Gear Stick
Die gelbe Signalfarbe der Schalthebelsperre zeigt an, dass der Wagen gegen das Wegfahren und Wegrollen gesichert ist. Die Sperre umschließt den Hebel für das Verteilergetriebe und den Schalthebel.
Bevor der Schalthebel gesperrt wird, kann jeder Gang eingelegt werden. Empfohlen werden der dritte, fünfte oder der Rückwärtsgang. Wenn möglich sollte der Wagen so geparkt werden, dass die Fahrt mit dem eingelegten und verriegelten Gang nur gegen das nächste Hindernis führt. So kann ein Wegrollen oder Wegfahren mit eingelegten Gang verhindert werden.
Es wird für das Land Rover LT77 (frühe OneTen und Ninety ohne V8, 200 Tdi) und das R380 (300 Tdi, Td5) Schaltgetriebe angeboten.
Schutzwirkung
Im Vergleich von Preis, Wirkung und Größe hat uns dieses Diebstahlschutz-System am besten gefallen. Es ist klein und leicht, kann also gut verstaut werden. Der mögliche Schwachpunkt ist das Schloss. Wer einen Blick in das Auto erhaschen kann, erkennt die Sperre, sie ist nicht getarnt.
Preis: £68,98 inkl. VAT
Bezugsquelle: Foundry4x4
Rat Trap
Spinney Engineering bieten mit dem Rat Trap einen Schutz, der die Bewegung des Fahrzeug am hinteren Getriebeausgang blockiert. Dazu wird die originale Handbremstrommel durch die des Rat Trap ersetzt. Das macht ein Wegfahren fast unmöglich. Per Schlüsseldrehung wird die Blockade eingelegt. Wir berichteten bereits Ende 2015 über dieses Produkt. Es hat mittlerweile ein verbessertes Abloy Schloss.
Um das Rat Trap Diebstahlschutz zu überwinden, muss die hintere Kardanwelle ausgebaut oder die hinteren Steckachsen gezogen werden. Beides bedeutet zusätzlichen Aufwand. Haben die Diebe keine Kenntnis über den Schutz, fehlt mit Sicherheit auch das entsprechende Werkzeug. Selbst wenn so die Sperre umgangen wird, sind keine hohen Geschwindigkeiten über längere Zeiträume möglich, da in diesem Zustand die kleinen Ausgleichszahnräder des Mitteldifferenzials sehr stark belastet werden. Ein Schaden ist sehr wahrscheinlich.
Das Rat Trap ist eines der wenigen Systeme, das für alle Land Rover Serien und Defender verfügbar ist. Es erfordert eine Montage am Fahrzeug, da es auf das Getriebe aufgeschraubt wird
Schutzwirkung
Ein sehr gutes System, welches auch seinen Preis hat. Wird das Schloss im Innenraum gut getarnt, wird das System in den meisten Fällen wohl unentdeckt bleiben. Nur in wenigen Fällen werden der oder die Diebe gleich erkennen, womit sie es zu tun haben und das richtige Werkzeug zum Ausbauen der Kardanwelle oder Steckachsen dabei haben. Bei der Kardanwelle kann ihre verriegelte Position zudem ein schnelles Lösen der Schrauben an den Kreuzgelenken erschweren. Steckachsen oder Mitnehmer sind mit mindestens zehn Schrauben zwar schnell gelöst, aber auch da muss das Werkzeug quasi griffbereit liegen. Die Alltagstauglichkeit bewerten wir gut, da einmal eingebaut lediglich ein Schlüsseldrehen bequem vom Innenraum aus erforderlich ist. Bei Linkslenkern ist das etwas schwieriger, das sich das Schloss auf der rechten Seite befindet.
Preis: £590 inkl. VAT
Bezugsquelle: Spinney Engineering
Produkt | Wirkung | Schützt gegen | Schützt nicht gegen | Für Fahrzeuge |
---|---|---|---|---|
Verstärktes Lenkradschloss | Verhindert das Überwinden und Ziehen des Lenkradschlosses | Wegfahren, bedingt gegen Wegrollen | Einruch, Wegziehen, Aufladen | Land Rover Defender |
Lenkradersatz | Verhindert das Fahren durch Fehlen des Lenkrad. | Wegfahren | Einruch, Wegziehen, Aufladen | Land Rover Defender, Serien |
TMD-Türschutz | Aushebeln, entfernen der Türen | Türdiebstahl, bedingt gegen Einbruch | Türöffnen über Türschloss oder eingeschlagener Scheibe, Wegfahren, Wegrollen, Aufladen | Land Rover Defender |
Fenstergitter | Schutz der hinteren, seitlichen Fenster und Heckfenster | Bedingt gegen Einbruch | Türöffnen über Türschloss oder eingeschlagener Scheibe, Wegfahren, Wegrollen, Aufladen | Land Rover Defender |
Reifen- und Radkralle | Verhindert die Bewegung des Fahrzeugs. | Wegfahren, Wegrollen | Einruch, Aufladen | Alle Fahrzeuge mit passenden Reifengrößen |
Pedal Lock | Blockade der Fahrzeugpedale | Wegfahren | Einbruch, Wegrollen, Aufladen | Land Rover Defender Tdi, Td5, Td4 |
Bullock Excellence X | Blockade der Fahrzeugpedale | Wegfahren | Aufladen, Einbruch, Wegrollen, Aufladen | Land Rover Defender, Toyota Hilux/Lancruiser, Jeep Wrangler u.a., Lada Niva/4×4, Suzuki Jimny/Samurai u.a., weitere… |
X-Defend Gearstick | Blockade der Schalthebel | Wegfahren, Wegrollen | Einbruch, Aufladen | Land Rover mit LT77 und R38 Getriebe |
Rat Trap | Blockade der hinteren Ausgangswelle Verteilergetriebe | Wegfahren, Wegrollen | Einbruch, Aufladen | Land Rover Serien, Defender |
Fazit mechanische Diebstahlschutz-Systeme
Um ein Eindringen in das Fahrzeug zu verhindern, ist es mit einer Schutzmaßnahme nicht getan. Es gibt zu viele Einfallstore. Effektiver sind daher Systeme, die das Fahrzeug blockieren. Aber egal wie robust die Diebstahlschutz-Systeme ausgelegt sind, die Wirkung hängt am Schloss.
Auch die Alltagstauglichkeit ist ein wichtiger Faktor. Ist der nicht gegeben, verstaubt die Sperre bald in irgendeiner Ecke. Aus dem betrachteten Angebot heraus wirken die Pedal- und Schalthebelsperren und das verstärkte Lenkradschloss noch am sinnvollsten. Diese kombiniert mit einer geheimen Unterbrechung wichtiger elektrischer Geräte erscheint uns als die vernünftigste Kombination.
Die mechanischen Sperren können zudem Fahrzeuge mit überlisteten elektronische Sperrsystemen schützen. Kommt bei diesen Fahrzeugen noch ein OBD-Schutz dazu, der nicht weiter stört, weil die Schnittstelle selten benutzt wird, wird das Paket auch beim Td4 und anderen modernen Fahrzeugen rund.
Elektronischer Diebstahlschutz
OBD-Schutzsysteme
Autos mit ODB-Schnittstelle und Wegfahrsperre werden ohne großen Aufwand mit neu angelernten Schlüsseln gestohlen. Daher sollte der OBD-Stecker geschützt werden. Der Tüftler kann den originalen Stecker verlgen und durch einem „toten“ Stecker ersetzen. Führt dieser zusätzlich an den richtigen Kontakten Strom, kann das den Dieb eine Weile beschäftigen, bis er dann erfolglos aufgeben muss.
OBD-Saver Universal
Der Schutz wird mit kodierten Schrauben auf der OBD-Schnittstelle befestigt. So kann kein Stecker mehr aufgesteckt werden. Nur mit dem passend kodierten Schlüssel lässt sich der Schutz wieder abnehmen. Das Schutzgehäuse ist ein Aluminiumblock.
Schutzwirkung
Gut versteckt unter der Abdeckplatte für den ODB-Stecker wird das Diebstahlschutz-System erst erkannt, wenn die Elektronik geknackt werden soll. Diebe, die es auf diese Schnittstelle abgesehen haben, können so die Wegfahrsperre nicht überwinden. Da es nur entfernt werden muss, wenn die OBD-Schnittstelle benutzt wird, hat es eine sehr hohe Alltagstauglichkeit.
Preis: 139 Euro
Bezugsquelle: Amazon
Das System ist für alle gängigen OBD-Stecker außer für Fahrzeuge der Daimler AG geeignet.
Ampire OBD-Adapter
Mit diesem Kabelset wird die genormte OBD-Buchse am Fahrzeug gegen eine andere ausgetauscht. Der Stecker des Diebes passt dann nicht mehr. Mit einem mitgelieferten Adapterkabel, kann die Schnittstelle für Werkstätten oder den Eigengebrauch wieder zugänglich gemacht werden.
Schutzwirkung
Die Idee dieses Diebstahlschutzes ist gut und dürfte in vielen Fällen funktionieren. Es besteht jedoch die Gefahr ist, dass sich Diebe bereits mit dem gleichen Adapterkabel ausgerüstet haben. Sollten sie bereits öfter auf dieses System gestoßen sein, hilft auch die Überraschung nichts. Die Alltagstauglichkeit ist sehr hoch.
Preis: 99 Euro
Bezugsquelle: Amazon
Elektronische Tracker-Systeme als Diebstahlschutz
Diese Systeme dienen in erster Linie dem Verfolgen und Auffinden des Fahrzeugs. Je nach Modell können sie zusätzlich als versteckter Zündunterbrecher das Wegfahren verhindern. Die Signale, die zum Auffinden des Fahrzeugs benötigt werden, können leicht entdeckt (gescannt) und durch Störsender (Jammer) gestört werden. Die nötige Ausrüstung dazu ist keine seltene Hochtechnologie mehr und ist wie mechanische Aufbruchswerkzeuge weit verbreitet.
Wird der Jammer irgendwann entfernt, ist eine Signalübermittlung nicht mehr gewährleistet. Selbst wenn die Position später noch übermittelt wurde, kann sich das Fahrzeug möglicherweise auf einem Hofgelände mit 500 Garagen befinden, die nicht alle geöffnet werden können. In solchen Fällen sind Systeme hilfreich, denen über Mobilfunk Befehle zum Hupen oder Blinken gegeben werden können.
Tracker sind mit monatlichen Kosten verbunden. Zum einen für die Mobilfunkverbindung und zum anderen für die Dienstleistungen des Anbieters. Diese bieten oft gestaffelte Tarife an.
Noch ein Tipp: Besitzer von Standheizungen mit SMS-Fernsteuerung können versuchen, die Heizung einzuschalten. Über das Mobilfunknetz kann die Position des Fahrzeugs zumindest annähernd ermittelt werden. Im Falle eines Diebstahls sollte diese Möglichkeit bei der Polizei angeben werden.
Die Sache mit der Versicherung
Noch ein Punkt sollte bei Trackern und Markierungssystemen berücksichtigt werden. Ist das Fahrzeug zumindest teilkasko-versichert, steht dem Versicherungsnehmer ein Ausgleich des Schadens durch die Versicherung zu. Die Frist beträgt in der Regel einen Monat. Taucht in dieser Zeit das Fahrzeug wieder auf, auch beschädigt, muss es der Besitzer zurück nehmen. Die Versicherung kann aber auch die Ermittlungsakte anfordern und Ergebnisse abwarten. Das kann dann sehr lange dauern. Möchte der Besitzer dann die Schadensregulierung vorantreiben, sollte ein Anwalt eingschaltet werden.
Mit dem Ausgleich des Schadens geht das Fahrzeug in den Besitz der Versicherung über. Ab diesem Moment sind die Tracker und Markierungen für den ehemaligen Besitzer nutzlos. Ob die Versicherung sich um eine Rückholung kümmert oder was sie mit dem Fahrzeug oder den Teilen macht, wenn diese sichergestellt werden konnten, liegt dann in den Händen der Versicherung. Der ehemalige Besitzer hat zu diesem Zeitpunk keinen Anspruch mehr. Wird das Fahrzeug tatsächlich sichergestellt, landet es meistens zum Verkauf in einer Restwertbörse.
Skytag
Das Skytag-Gerät kann feststellen, ob das Fahrzeug gerade entwendet wird oder wenn es entwendet wurde, kann es den Standort ermitteln. So ist eine Verfolgung und Rückholung möglich.
Das Gerät wird mit der Fahrzeugbatterie verbunden und im Fahrzeug versteckt. Es besitzt einen GPS-Empfänger um die Position festzustellen. Wird das Fahrzeug entwendet, muss die Polizei und Skytag verständigt werden.
Im günstigsten Überwachungstarif überwacht Skytag, ob das Gerät einwandfrei funktioniert, der Akku geladen ist und ob es von der Batterie getrennt wurde. Beim Rund-um-die-Uhr-Schutz wird ständig überwacht, ob das Fahrzeug aus einer definierten Zone herausbewegt wird. Das ist beispielsweise für Fahrzeuge interessant, die nur selten gefahren werden. Der Alarm wird an Skytag und an die eigene E-Mail-Adresse übermittelt.
Hersteller: Skytag
Bezugsquelle: skytag GPS-Tracker Tracking Einheit Schützen Ihr Land Rover Classic Auto Sportwagen
Defender Defender
Die „Defender Defender“-Produkte werden in drei Ausführungen angeboten. Alle Modelle unterstützen eine Alarmierung über eine Smartphone-App, SMS oder einen Anruf. Mehrere Personen können den Strandort überwachen. Die Position wird alle 20 Sekunden aktualisiert und kann rund um die Uhr abgefragt werden.
Auch bereits getätigte Fahrten protokolliert das Gerät bis zu sechs Monate mit. Wird das Fahrzeug an einen Ort gebracht, an dem keine Kommunikation mehr möglich ist, kann mit der Protokollierung die letzte Fahrtstrecke herausgefunden werden. Bei diesem Gerät kann ein Radius von 100 bis 5.000 Metern um einen Punkt definiert werden. Immer wenn das Fahrzeug in diese Zone hinein- oder herausfährt, wird der Alarm ausgelöst.
Bei dem Gerät der mittleren Preisklasse, dem „Defender Defender Compact“, erfolgt eine Alarmierung bei einer ungewollten Bewegung des Fahrzeugs, selbst wenn die Bordspannung abgeschaltet ist. Das kann eine leichte Vibration oder ein Schlag gegen das Fahrzeug sein oder wenn der Wagen aus dem definierten Radius bewegt wird.
Es ist für 2 bis 4 Tage batteriegepuffert und alarmiert, wenn es von der Stromversorgung getrennt wird. Außerdem ist kleiner als der günstigere Defender Tracker und kann so leichter versteckt werden.
Das Spitzenmodell „Defender Defender“, bietet zu den oben genannten Funktionen noch weitere Möglichkeiten an. Sensoren nehmen Bewegungen, Zündversuche ohne Schlüssel und das Trennen der Batterie wahr und alarmieren.
Als Besonderheit bietet der „Defender Defender“ eine Innenraumüberwachung per Mikrofon und der Motor kann ferngesteuert über ein Relais abgeschaltet werden, solange das Fahrzeug langsamer als 20 km/h ist. Sendet der Besitzer das Trenn-Signal bereits nach dem Abstellen des Fahrzeugs, kann der Motor erst gar nicht gestartet werden.
Preis Defender Tracker: £75
Preis Defender Defender Compact: £145
Preis Defender Defender: £195
Bezugsquelle: Defender Defender
Markierungssysteme als Diebstahlschutz
Dabei werden einzelne Teile versteckt markiert und das wird dem Dieb durch sichtbare Aufkleber angezeigt. Er weiss aber nicht welche Teile markiert sind und wo und wie sie markiert wurden. Im Grunde hat dieses System dreierlei Sinn. Zum einen soll es den Anreiz ein Fahrzeug zur Teileverwertung oder einzelen Teile zu stehlen senken. Dann soll es der Polizei helfen leichter ein Fahrzeug als gestohlen zu identifizieren und zum anderen sollen wieder aufgefundene Teile dem Besitzer zugeordnet werden können. Wie bereits erklärt, beruht der Effekt auf Abschreckung, denn nach dem Schadensausgleich durch die Versicherung, nützt ein wieder aufgefundenes Teil oder Fahrzeug dem ehemaligen Besitzer nichts mehr. Zumindest in Deutschland werden Fahrzeuge nicht pauschal bei Kontrollen auf diese Aufkleber abgesucht und mit der Datenbank des jeweiligen Anbieters verglichen. Es sollte auch klar sein, dass je nachdem wohin die gestohlenen Dinge gehen, die Markierung niemanden mehr interessiert.
Datatag
Es ermöglicht die Markierung des Fahrzeugs und einzelner Teile. Die Daten des Besitzers und Fahrzeugs werden in eine Datenbank gesammelt. Stellt die Polizei ein Fahrzeug oder Teile sicher, können diese damit dem Besitzer zugeordnet werden.
Dazu können verschiedene Produkte am und im Fahrzeug angebracht werden, die so gut wie nicht entfernt werden können. Die Daten des Fahrzeugs werden zu dem jeweiligen Datatag in einer Datenbank gespeichert und können jederzeit von der Polizei abgerufen werden.
Zur Auswahl stehen verschiedene Datatags zum Beispiel ein reiskorngroßer Transponder, der im Fahrzeug versteckt werden kann, ein unsichtbarer Aufkleber oder gut sichtbare Aufkleber für die Scheiben. Sogar chemische Markierungen, die über Einätzen untrennbar mit dem Fahrzeug verbunden werden und zudem schwer zu lokalisieren sind.
Bezugsquelle: Datatag 4×4 Security
RetainaGroup I.S.R.
Auch dieses Markierungssystem sammelt die Daten über Besitzer und Fahrzeug und ordnet sie einer eindeutigen Markierung zu.
Bezugsquelle: RetainaGroup
Schutz von Einzelteilen
Auch Einzelteile wie die Motorhaube oder anderes, außen angebrachtes Zubehör können leicht entwendet werden. Hier helfen Spezialschrauben und abschließbare Griffmuttern, wie sie häufig bei Sandblechen zu finden sind.
Motorhauben-Diebstahlschutz
Die Motorhaube des Defender ist schnell entfernt. Einmal hochgeklappt, kann sie einfach herausgehoben werden. Bei Fahrzeugen ohne mechanische Verriegelung ist es noch viel einfacher. Veränderte Haubenscharniere mit codierten Schrauben schützen davor.
Preis: 69 Euro
Bezugsquelle: Nakatanenga
Abschließbare Knaufmuttern- und Schrauben
Diese Muttern und Schrauben haben einen Knauf, um sie mit der Hand drehen zu können. Sie dienen meist zum Fixieren und Sichern von größeren Ausrüstungsgegenständen, beispeilsweise von Sandblechen. Es gibt sie für unterschiedliche metrische Gewinde.
Preis GMB Knaufmutter: ab 28 Euro das Paar
Bezugsquelle: GMB-Mount
Preis 4×4 Tools Knaufmutter und Knaufschrauben: ab 8,60 Euro
Bezugsquelle: 4×4 Tools
Fazit – Gibt es den universellen Diebstahlschutz?
Leider ist die Antwort nein. Jedes Schutzsystem kann umgangen oder ausgeschaltet werden. Auch die Fachkräfte für den spontanen Eigentumswechsel rüsten ständig auf. Mit jedem Misserfolg lernen sie, wie sie es beim nächsten Opfer besser machen können.
Dennoch ist ein Diebstahlschutz noch lange nicht sinn- oder wirkungslos. Das Prinzip der mechanischen Systeme beruht darauf die Zeit und den Aufwand für den Diebstahl möglichst hoch zu setzen. Alles, was nur mit Lärm entfernt werden kann, ist ebenfalls hilfreich.
Leider herrscht die Meinung vor, ein gut sichtbarer Diebstahlschutz beim Defender heißt Abschreckung. Das kann aber nicht in jedem Fall so stehen gelassen werden. Gut sichtbar schreckt nur den unvorbereiteten Gelegenheitsdieb ab und wenn die Diebe erkennen, dass bei dem erkannten Schutz der Aufwand und das Risiko der Entdeckung im Vergleich zum Gewinn zu hoch sind.
Manche Diebstahlschutz-Systeme, wie die das verstärkte Lenkradschloss, Pedalblocker oder die Schalthebelsperre würden gut getarnt zwar nicht den Einbruch verhindern, aber das Entfernen des Fahrzeugs umso besser. Denn stoßen die Täter bei der Tat auf ein Hindernis, auf die sie nicht vorbereitet sind, steigen die Chancen, dass sie von ihrem Vorhaben ablassen.
Die Schalthebelsperre X-Defend, das Quick Release Security Swivel Lock und die Bullock Excellence Pedalsperre haben ein gutes Preis-Leitungsverhältnis und sind auch für Vielfahrer alltagstauglich.
Das Rat Trap ist als Diebstahlschutz für den Defender auch sehr vielversprechend, wenn auch teuer. Auch wenn die Diebe die Sperre entdecken, müssen sie auch wissen wie sie umgangen werden kann und sie müssen dann noch das Werkzeug dabei haben. Sehr gut gefallen hat uns der OBD-Schutz OBD-Saver Universal.
Gar keinen Schutz zu haben, macht es den Dieben jedoch in jedem Fall einfach, zum Ziel zu kommen. Denn ihnen steht ein großes Angebot an Technik zur Verfügung, um alle möglichen Sperren zu überwinden. Deshalb sollten wir die Hürde möglichst hoch setzen.
Ist der Diebstahl aber geplant, oder wurde der Diebstahlschutz ausspioniert und schreiten die Diebe entsprechend vorbereitet zur Tat, helfen nur noch unerkannte GPS-Tracker und Glück. Werden auch die Tracker wirkungslos gemacht, bleibt nur noch Glück.
© Titelbild: Doreen Kühr, Unternehmensfotografie NRW