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Duschen auf Reisen

Duschen auf Reisen

Outdoor-Dusche und mehr

Offroadreisen. Das sind große und kleine Abenteuer. Wir kämpfen uns über Pisten, durch Schlamm, Hitze und Staub. Da ist es doch schön, wenn es am Ende eines abenteuerlichen Tages eine erfrischende Dusche gibt. Oft hören wir als Reisende auch genau diese Frage: „Und wie macht ihr das mit dem Duschen auf Reisen?“. Und bei allen Entbehrungen müssen wir darauf auch unterwegs natürlich nicht verzichten.

Möglichkeiten zum Duschen auf Reisen gibt es viele. Einige schauen wir uns jetzt einmal an. Darunter Varianten für denjenigen, der gerne mit leichtem Gepäck unterwegs ist, bis hin zu luxuriöseren Ausführungen. Ganz nach Geschmack, Platzangebot im Fahrzeug und Komfortbedarf.

Einfach ist die Katzenwäsche

Bevor wir mit dem ganz großen Duscherlebnis beginnen, widmen wir uns noch kurz einfachen Alternativen. Steht mal keine Duschmöglichkeit zur Verfügung, tuts auch die Katzenwäsche mit dem Waschlappen. Feuchttücher bieten eine ebenso praktische wie einfache Alternative und nehmen kaum Stauraum ein. Diese gibt es auch in größeren Varianten, sodass sie durchaus unterwegs mal eine Dusche ersetzen können, wenn es sein muss.

Auch das Haarewaschen funktioniert heute (bedingt) ohne Wasser, nämlich mit Trockenshampoo. Diese Trockenshampoos enthalten Stärke und entziehen dem Haar so das Fett. Zudem verbreiten sie einen Shampooduft. Wohl eher ein kosmetischer Effekt, denn die Haare werden ja nicht wirklich gewaschen, sondern die Folgen des längeren Nichtwaschens kaschiert.

Gluehbirne-Idee-Erklaerung
Praxistipp: Eine Faltschüssel ist ohnehin ein superpraktisches Ausrüstungsutensil und sollte in keinem Reisefahrzeug fehlen. Diese eignet sich auch für ein erfrischendes Fußbad, etwa nach einem langen Fußmarsch. Eine einfache Sache, die für angenehme Erfrischung sorgt.
So eine universell einsetzbare Faltschüssel leistet nicht nur in der Outdoor-Küche nützliche Dienste.

Weitere Möglichkeiten zum Duschen auf Reisen bietet uns die Natur

Der Wasserfall kann natürlich ein grandioses Outdoor-Duscherlebnis bieten. Doch aufgepasst, wer schon einmal unter einem Wasserfall gestanden hat, weiß wie kalt das Wasser möglicherweise sein kann. Doch keine Angst, für Warmduscher gibt’s auch Warmwasserwasserfälle. Und es besteht auch eine größere Gefahr, wenn Steine mit heruntergespült werden. Das kann zu ernsten Verletzungen führen.  Mindestens genauso beliebt wie der Wasserfall ist die Runde im See.

Der Baikal kann ein erfrischendes Vergnügen sein.

Gerade hier sollten wir natürlich Rücksicht auf Umwelt und Natur nehmen. Biologisch verträglichere Seifen und Duschgels gibt es mittlerweile einige am Markt. Beispielsweise die vollständig biologisch abbaubare Seife, die ihr im Matsch&Piste Shop findet. Mehr zum Thema Müllvermeidung auf Reisen findet ihr übrigens in unserem Artikel dazu.

Bei aller Naturverbundenheit, seid bitte vorsichtig. Besonders bei unbekannten Gewässern. Hier können Gefahren, beispielsweise in Form der Wassertemperatur oder Strömungen lauern. Je nach Reiseregion leben an und in den Gewässern auch Tiere, die wir lieber aus der Entfernung vor der Kameralinse haben und nicht als Schwimmpartner. Denkt bitte auch daran, dass sich Tiere vom Shampoo-Duft angezogen fühlen können, was für die ein oder andere angenehme oder unangenehme Überraschung sorgen kann.

Duschen in öffentlichen Duschen oder an Übernachtungsplätzen

Möglichkeiten zum Duschen auf Reisen bieten in einigen Ländern Rast- oder Autohöfe, also schon fast eine Drive-in Dusche.

Wer zumindest alle paar Tage mal einen Campingplatz aufsucht, hat dort in der Regel natürlich auch eine (teils aufpreispflichtige) Duschmöglichkeit. Gerade auf längeren Reisen, hat es sich bewährt von Zeit zu Zeit auch mal ein Hotel oder eine Pension anzufahren. Qualität und Sauberkeit der Dusche können stark variieren. Es bietet sich an, nicht immer vom heimischen Standard auszugehen und die Gegebenheiten vor Ort zu nehmen wie sie sind.

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Praxistipp: Schlappen einpacken, falls die Duschen mal nicht so sauber sind oder der Boden rutschig ist.
Duschen auf Reisen
Bei dieser Konstruktion hat der Autor jedoch dankend auf eine Dusche verzichtet. Das Foto entstand vor vielen Jahren bei einer Tour über den Balkan.

 

Das Draußen-Dusch-Erlebnis mit Outdoor- und Campingduschen

Overlander sind gerne autark, das ist einfach so. Und daher ist bei vielen von uns eine wie auch immer geartete Dusche im Gepäck. Fangen wir wieder ganz einfach an und steigern uns bis zum maximalen Draußen-Dusch-Erlebnis.

Die PET Flasche für den Minimalisten

Eine PET Flasche zur Mini-Dusche umfunktionieren. Das ist genau das richtige für DIY-Fans und Minimalisten. Dazu bohrt ihr ein paar kleine Löcher in den Deckel, füllt die Flasche und fertig ist die Minimal-Dusche. Diese Variante eignet sich auch gut dazu, mal eben etwas abzubrausen, beispielsweise die verschmutzen Wanderstiefel. Alternativ gibt es einen solchen Aufsatz zu kaufen. Relleumdesign hat einen Silikonaufsatz im Angebot.

Ähnlich sind die Duschvorsätze für die beliebten Ortlieb-Wassersäcke. Einen solchen Duschaufsatz hat beispielsweise Mehari im Programm.

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Die bewährten Wassersäcke von Ortlieb können mittels eines Aufsatzes schnell zur einfachen Outdoor-Dusche erweitert werden.

Weitere Möglichkeiten zum Duschen auf Reisen für den Bastler bietet das Umfunktionieren anderer Gegenstände, wie etwa einer Gießkanne oder eines Pump-Sprühers aus dem Gartenbedarf.

Wasser- oder Duschsack

Wassser- oder Duschsäcke gibt es in verschiedenen Ausführungen. Einfache Duschsäcke sind im Campingbedarf erhältlich. Diese sind jedoch häufig eher dünnwandig und weniger robust, insofern nicht wirklich für den Einsatz im Geländewagen geeignet. Wer möchte schon gerne einen geplatzten Duschsack im Auto haben oder deswegen auf die abendliche Dusche verzichten müssen. Legendär robust sind die Wassersäcke der Schweizer Armee. Für diese sind viele verschiedene Aufsätze und Adapter im Zubehör verfügbar.

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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Wasser darin wirklich sehr heiß werden kann. Hier ist also Vorsicht geboten bzw. solltet ihr ggf. kaltes Wasser vor der Benutzung hinzugeben.
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Der legendäre Wassersack der Schweizer Armee – so platziert auf der Motorhaube erwärmt sich das Wasser nicht nur durch Sonnenkraft.

Eine Variante des Wassersack bietet, die bei Globetrotter erhältliche, Pocket Dusche*. Sie besteht aus einem schwarzen 10-Liter-Wassersack mit Rollverschluss und dosierbarem Duschkopf. Die Pocket-Dusche ist klein zusammenlegbar und wiegt gerade mal rund 140g.

Die Pocket Dusche besteht aus einem 10-Liter-Wassersack mit Rollverschluss und dosierbarem Duschkopf. © Foto: Globetrotter Ausrüstung GmbH

Diese Outdoor-Duschen könnt ihr einfach in einen Baum hängen oder am Fahrzeug befestigen. Eine mögliche Befestigungsvariante fürs Fahrzeug bietet etwa der Frontrunner Duscharm.

Die 12 Volt-Dusche aus dem Kanister

Komfortabel und doch klein im Packmaß sind Outdoor-Duschen mit Tauchpumpe, die mittels 12 Volt-Zigarettenanzünderstecker am Bordnetz betrieben werden. Wasserkanister haben viele von uns ohnehin an Bord, sodass dann kein zusätzliches Behältnis erforderlich wird. Eine solche Pumpe, wie ihr sie etwa bei Tigerexped bekommt, findet fast überall Platz im Reisefahrzeug.

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Praxistipp: Und wenn es nun auch noch eine warme Dusche sein soll, dann könnt ihr einen Kessel Wasser auf dem Feuer oder Campingkocher erhitzen und dosiert zum Wasser im Kanister dazugeben, bis die Wohlfühltemperatur erreicht ist.
Nicht nur an kalten Wintertagen sind Wasserkessel und Kocher wichtige Ausrüstungsbestandteile.

Outdoor-Dusche mit Fußpumpe

Ganz ohne Elektrik kommt eine Outdoor-Dusche mit Fußpumpe aus. Auch eine solche Outdoor-Dusche macht sich die Kraft der Sonneneinstrahlung für die Wassererwärmung zu Nutze. Das Wasserreservoir wird dann mittels Fußpumpe unter Druck gesetzt und so ein gleichmäßiger Wasserfluss aus der Brause erzeugt.

Die beim Ausrüster Globetrotter erhältliche zylinderförmige Nemo HELIO PRESSURE SHOWER* bietet ganze 11 Liter Wasserinhalt bei vergleichsweise kleinem Packmaß von 22 x 14 cm.

11 Liter Outdoordusche mit Fußpumpe. © Foto: Globetrotter Ausrüstung GmbH

Die festmontierte Solardusche

Wir Offroadreisenden haben häufig einen Dachträger auf unseren Fahrzeugen. Da bietet es sich ja an, eine Solardusche fest auf dem Dach zu installieren. Sei es ein kleiner dunkler Tank oder Kanister oder aufwändigere Konstruktionen. Hier haben schon viele Reisende Ideen ausgetüftelt und beispielsweise aus Abwasserrohr, haushaltsüblichen Wasserhähnen und etwas Schlauch, Solarduschen gebaut. Diese funktionieren oft mittels Schwerkraft. Doch auch eine vorsichtige Druckbeaufschlagung des Wasserbehältnisses ist denkbar.

Die Entstehung einer solchen DIY Outdoor-Dusche könnt ihr euch in diesem YouTube Video ansehen. Auf dem Youtube Kanal von Steffi und Lui gibt es auch noch weitere Videos rund um die Themen Vanlife und Reisen.

Eine fertige Variante einer solchen Solardusche bietet seit Kurzem auch Nakatanenga an. Die Showertube gibt es in drei Größen, mit Füllmengen von 9,4, 17,5 und 23,7 Litern. Die drei Varianten sind unterschiedlich lang. So könnt ihr die, für euren Dachträger am besten passende, Länge auswählen. Die Showertube haben wir euch hier auf Matsch&Piste vorgestellt.

Duschen auf Reisen
Die Solardusche Showertube von Nakatanenga gibt es in drei verschiedenen Größen. © Foto: Nakatanenga 4×4-Equipment

Wer doch lieber einen (flexibel einsetzbaren) Kanister verwenden möchte, für den hat Tigerexped offroad-taugliche Kanister, sogar in der Farbe schwarz, im Programm . Für diese Kanister ist ein Duschaufsatz erhältlich.

Varianten der Camping-Duschen

Daneben gibt es noch zahlreiche Varianten der Camping-Duschen. Ähnlich wie bei der Warmwasseraufbereitung daheim, gibt es auch solche, die das Wasser mittels eines Durchlauferhitzers, z.B. mit Gas bzw. elektrisch, erwärmen.

Sichtschutz und Komfort beim Outdoor- Duschen auf Reisen

Und wer noch einen Sichtschutz und etwas mehr Privatsphäre beim Outdoor-Duschen haben möchte, der greift auf ein Duschzelt zurück. Diese praktischen Zelte gibt es in verschiedenen Varianten. Teilweise sind sie selbststehend oder werden am Fahrzeug, ähnlich wie eine Markise oder Vorzelt, befestigt.

Damit ihr nicht im Schlamm oder auf der nassen Wiese steht, könnt ihr beim Duschen noch ein nicht scharfkantiges Sandblech, eine Matte oder ähnliches unterlegen. Oder es kommt ganz einfach wieder die bewährte Faltschüssel zum Einsatz.

So langsam erreichen wir den Gipfel des mobilen Dusch-Luxus: die eingebaute Warmwasserversorgung

Größere Reisefahrzeuge oder Wohnkabinen haben meist eine Nasszelle und oft noch einen Außenanschluss für die Dusche an Bord. Das ist natürlich purer Luxus in Sachen Duschen auf Reisen. Für denjenigen, der dann auch noch eine Warmwasserinstallation im Fahrzeug haben möchte, gibt es ebenfalls Möglichkeiten am Markt.

Häufig kommen dann zur Warmwasseraufbereitung, ähnlich wie in einem Wohnmobil, Boiler zum Einsatz. Dabei stehen verschiedene Varianten zur Auswahl, wie zum Beispiel dieser Boiler im Programm von tigerexped, der das Wasser im Stand über die eingebaute Elektroheizung (12 oder 230 Volt) erhitzt und während der Fahrt mittels des Motorkühlkreislaufs über einen Wärmetauscher für wohlig warmes Wasser, etwa zum Duschen auf Reisen, sorgt.

Die Nutzung der Kühlwasserwärme zur Aufbereitung von Warmwasser ist eine smarte Idee. Bitte überlegt euch jedoch gut, etwas am Kühlkreislauf eures Fahrzeugs herumzubasteln. Denn hier trifft etwas, das unbedingt störungsfrei funktionieren muss, auf ein Ausstattungselement des Komforts. Nämlich die Kühlung des Motors auf die Warmwasserversorgung. Und wenn bei der Motorkühlung etwas schief geht, habt ihr wahrscheinlich ein echtes Problem unterwegs. Bei so etwas ist es meist empfehlenswert, einfache Dinge einer komplizierteren Lösung, die oft mit einem größeren Eingriff in die Technik einhergeht, vorzuziehen oder zumindest einen Fachmann, der weiß was er tut, mit dem Einbau zu betrauen. Natürlich gibt es solche Boiler auch ohne die Heizmöglichkeit über den Kühlkreislauf.

Nutzung einer Standheizung zur Warmwasseraufbereitung

Eine interessante Alternative wurde in diesem Bereich übrigens von AUTOTERM angekündigt. Bei dem neuen System „AUTOTERM Baltica“, werden Raumheizung und die Erwärmung von Brauchwasser kombiniert. Als Wärmequelle dient in diesem Fall eine Wasser-Standheizung. Die Wärmeverteilung erfolgt ähnlich wie bei der Motorvorwärmung über Kühlwasserschläuche und der Wärmeaustritt in den Innenraum über Gebläsekonvektoren (bestehend aus Wärmetauscher und Ventilator). Zur Brauchwassererwärmung wird ein Wärmetauscher oder ein Boiler mit in das System eingebunden.

Apropos Standheizung – ist ohnehin der Einbau einer Luft-Standheizung beabsichtigt, so kann diese relativ einfach um eine Warmwasseraufbereitung erweitert werden. Dazu haben wir euch zwei Systeme vorgestellt. Bei Interesse, schaut euch hier auf Matsch&Piste einmal „Das Tigerexped Warmduscher-Kit“ für die AUTOTERM Air 2D und 4D und den Pundmann Warmwasserboiler fürs Camping und unterwegs für die AUTOTERM Air 2D an.

Das Warmduscher-Kit von tigerexped nutzt die Wärme der Standheizung. Abbildung: Terlinden & Henning GbR – tigerexped

Mehr zum Thema Standheizungen findet ihr in unserem Artikel Standheizungen – Technik und Marktüberblick.

Fazit zum Duschen auf Reisen

Ihr seht schon, es gibt wirklich viele Möglichkeiten für eine erfrischende Dusche unterwegs. Bitte denkt daran, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen – dies spart auch Gewicht – und – der Natur zuliebe – so wenig Rückstände wie möglich zu hinterlassen. In Abhängigkeit vom Platzangebot im Fahrzeug, persönlichem Wohlbefinden, Geldbeutel und Anspruch, ist wirklich für jeden etwas dabei. Welches Dusch-Konzept habt ihr unterwegs?

 

© Fotos, sofern bei den einzelnen Bildern nicht anders angegeben: Björn Eldracher und M. Schütze

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