Landys sind in der Szene beliebt wie eh und je. Sie dienen als Reisefahrzeuge, Arbeitstiere, Alltagsautos. Die Fahrzeuge sind häufig so individuell wie ihre Besitzer. Darum lohnt es sich immer wieder mal eine dieser Offroad-Ikonen genauer anzuschauen. Heute im Portrait ein Reiselandy.
Heute stellen wir euch einen 110er Defender vor, der schon einiges von der Welt gesehen hat. Den Reiselandy von Björn. Es handelt sich um einen 110er Station Wagon mit der 2,4 Liter Maschine, also einen Defender TD4. Björn war mit diesem Fahrzeug, in den letzten Jahren in Europa, Afrika, Nord- und Zentralasien sowie Nordamerika unterwegs und hat viele schöne Plätze besucht.
Björn ist schon seit seiner Geburt ein Weltenbummler und Abenteurer
Er ist früh mit Camping und Reisen in Berührung gekommen und durfte schon als kleine Bub mit an viele tolle Orte dieser Welt. Mit dem Führerschein erweiterte sich der eigene Aktionsradius dramatisch, was er auch sofort reichlich nutze. Die Reisen wurden immer länger, weiter und herausfordernden, zu entfernteren Orten des wunderschönen Planeten Erde. Zunächst ist Björn mit Reiseenduros in Europa, Asien und Afrika unterwegs, ab 2010 dann mit diesem Landy.
Die Fahrzeugbasis für den Reiselandy
Die Basis dieses Fahrzeuges ist wie schon angesprochen ein Landrover Defender 110 2.4 TD4 aus dem Baujahr 2010. Also ein sogenannter „Puma“ mit dem 2.401 ccm und 122 PS/ 90 KW Ford Motor. Es handelt sich um einen 5-Türer Station Wagon und eines der seltenen Sondermodelle „Experience“ von denen nur 150 Stück ausgeliefert wurden. Dazu gehören als Sonderausstattung sehr bequeme und gute Recaro Sportsitze, ein kleineres Lederlenkrad, welches für großgewachsene Landypiloten schon fast zur Pflichtausstattung gehört, eine Klimaanlage, das sehr praktische Winterpaket mit beheizter Windschutzscheibe und ein paar Kleinigkeiten mehr.
Die modernen Alufelgen dieses Sondermodelles mussten noch vor Verlassen des Showrooms einem Satz Landrover HD „Wolf“ Felgen mit angemessenen Mud Terrains in der Größe 255 85 R16 in Kombination und 33mm Spurverbreiterungen je Seite weichen. Auch der Kunststoff Rammbügel blieb beim Händler.
Der originale Tankinhalt beträgt etwa 75 Liter. Das war für verschiedene Reisen etwas zu wenig. Björn hat daher einen Durchlauftank von gmb-mount mit 47 Litern nachgerüstet. Selten und im Bedarfsfall kommt noch ein 20 Liter Reservekanister, befestigt mittels Halter und Airlineschienen, dazu. Damit ist eine Reichweite von guten 1.000 Kilometern und mehr nie ein Problem.
Eine gute Antriebstechnik und ein robustes Fahrwerk sind für ein Fernreisefahrzeug essentiell
Der Defender hat serienmäßig einen permanenten Allradantrieb, zuschaltbare Untersetzung sowie ein manuelles 100% sperrbares Mitteldifferential. Damit ist er schon ab Werk sehr gut aufgestellt. Björn hat seinem Defender zusätzlich 100% pneumatische Sperren an Vorder- und Hinterachse nachgerüstet. Die Wahl viel auf ein bewährtes und international weit verbreitetes Produkt aus dem Hause ARB. So ist auch unterwegs die Ersatzteilversorgung dafür gut sichergestellt. Zugegeben ist die Vorderachssperre für ein Reisefahrzeug sicherlich schon etwas, was eher weniger zum Einsatz kommt. Doch damit ist der Reiselandy auch Offroad kaum zu bremsen.

Da durch die Sperren ein Kompressor ohnehin an Bord war, hat Björn diesen gleich zu einer vollständigen Druckluftanlage erweitert. Auf der Fahrer- und Beifahrerseite befindet sich je eine Zapfstelle für Druckluft an der Sitzkonsole. Ein handelsüblicher 7,5 Liter Drucktank sitzt geschützt hinter dem rechten vorderen Rahmenausleger. Die passende Druckluft-Anzeige im Cockpit fehlt natürlich ebenso wenig. Zum Luft ablassen oder aufpumpen hat sich bei Björn der Indeflate bewährt.
Das Verteilergetriebe bekam auch ein Upgrade
Das Verteilergetriebe ist mit einer größeren Ölwanne versehen, die für ein höheres Ölvolumen, damit geringere Öltemperaturen und für mehr Ausfallsicherheit sorgt. Zuletzt wurde noch ein schon länger gehegter Wunsch umgesetzt. Nämlich eine zusätzliche Torsensperre im Mitteldifferential. Zwar hat der Defender eine 100%ige manuelle Sperre im Mitteldifferential, doch so eine Torsensperre hat eine Menge Vorteile.
So können wir uns auch bei einem Reisefahrzeug Situationen vorstellen, wo wir die Sperre im Sinne des Vortriebes und der Materialschonung benötigen, es jedoch nicht optimal ist die Sperre permanent aktiviert zu haben. Eine kurvige Schotterpiste zum Beispiel, wo es zu Drehzahlunterschieden von Vorder- und Hinterachse kommt, jedoch das Auto teilweise ohne aktivierte Sperre besser zu beherrschen ist oder bei Winterreisen und damit einhergehend schnellem Wechsel zwischen Abschnitten mit Schnee, Eis, oder gutem Grip. Eine solche automatische Sperre hat zudem den Vorteil, dass sie sehr viel präziser und schneller reagiert als eine vom Fahrer geschaltete Sperre und dabei sich auf der Straße völlig unauffällig verhält.
Da es Björn ohnehin sinnig erschein, angesichts der Laufleistung das Verteilergetriebe mal genauer anzuschauen, war schnell eine Ausrede gefunden, Nägel mit Köpfen zu machen. Es folgte eine professionelle Überholung des Verteilergetriebes, bei der allerdings kaum Verschleiß festgestellt wurde, und damit gleich der Einbau der zusätzlichen Sperre. Der Clou an diesem Umbau: die 100%ige manuelle Sperrbarkeit bleibt erhalten.
Das Fahrwerk wurde ebenfalls den Anforderungen angepasst
Beim Fahrwerk ist Björn den Weg einer guten Balance aus bewährten originalen Teilen, die auf Reisen leicht im Ersatz zu beschaffen sind, sowie „High Performance Zubehör“ gegangen. So griff er bei den Federn ins originale Teileregal und rüstete seinen 110ern mit HD-Federn des Herstellers aus dem größeren 130er bzw. anderen 110er Modellen aus. Dazu kamen die, ebenfalls für den 130er Defender typischen, Innenfedern an der Hinterachse.
Gedämpft wird der Landy mit Radlfo Stoßdämpfern mit Ausgleichsbehälter vorne und hinten. Diese sind individuell abgestimmt auf das Fahrzeug und das Anforderungsprofil. Ergänzt werden diese Fahrwerkskomponenten durch blaue Polybuchsen ringsum, eine verstärkte und so gekröpfte Spurstange, dass hinter der Achse geschützt liegt, offenporige Achsanschläge und gekröpfte Längslenker hinten. Eine verstärkte Lenkschubstange hat Björn wieder herausgeworfen und durch ein Originalteil ersetzt, da die Erfahrung zeigt, dass ein verstärktes Bauteil die Krafteinwirkung auf das Lenkgetriebe nur unnötig erhöht. Eine weniger stabile originale Lenkschubstange ist mit Bordmittel dagegen einfach wieder gerade zu dengeln.

Mit diesem Fahrwerkssetup bietet dieser 110er mehr als ausreichend Reserven auch bei hoher Beladung, etwa auf mehrmonatigen Fernreisen.
Das Camping Setup des 110er Landy von Björn
Unsere Reisefahrzeuge machen häufig verschiedene Evolutionsstufen durch. Björn ist, wie schon erwähnt, vom Motorrad auf den Landy gekommen. Das Platzangebot beim Auto ist daher riesig im Vergleich. Wenige Wochen nach Anschaffung des Fahrzeuges kam ein rudimentärer Ausbau in den hinteren Bereich und die erste Testfahrt erfolgte nach Island. Für gut befunden, hat Björn die nächste Evolutionsstufe gezündet und den Innenausbau erweitert. Immer mit dem Augenmerk es möglichst einfach zu halten. Es folgten zahlreiche Reisen mit diesem Setup, in Europa und einige Monate durch Nordamerika. Vor einer Zentralasienreise in 2018 kam dann das Klappdach auf den Landy.

Die Kombination aus Klappdach und einfachem DIY-Innenausbau hat sich bewährt
Der Kern des Camping Setups bilden heute das Ex-Tec Klappdach und ein DIY-Innenausbau aus Birke Multiplexplatte. Geschlafen wird in der Regel oben im Klappdach, unten befinden sich Sitzmöglichkeiten und vor allem eine Menge Stauraum. Doch auch der untere Bereich kann, etwa bei Unwetter, zur Liegefläche umgebaut werden. Der Wohnraum kann bei Bedarf durch eine Howling Moon Heckmarkise mit Seitenteilen oder ein seitliches Tarp, schnell in Kederleisten eingezogen, erweitert werden.

Ergänzt ist der Stauraum in den Kisten durch mehrere Taschen vom Fernweh-Mobil, welche ebenfalls an Kederleisten montiert sind. Die Entscheidung fiel bewusst gegen hohe Schränke, die den Schwerpunkt nur unnötig erhöhen und das Raumgefühl verkleinern.
Die Wasserversorgung ist mit Kanistern sichergestellt. Björn verzichtet bewusst auf einen festen Wassertank um flexibel zu sein. Zudem sind die Kanister einfach zu reinigen und ein vergleichsweise kleiner Kanister lässt sich fast überall befüllen. Ist mal eine Dusche notwendig steht ein Wassersack der Schweizer Armee zur Verfügung. In diesem schwarzen Sack erwärmt sich das Wasser schnell. Er hat seinen Platz auf der Motorhaube, befestigt an Airlineschienen.

Ergänzt wird das einfache Campingsetup mit einer 27 Liter Engel Kompressorkühlbox. Für Strom sorgt eine Zusatzbatterie 95 Ah AGM-Batterie, gespeist über 100 Watt Solarpanel und MPPT-Regler. Gekocht wird draußen auf dem Gaskocher oder Lagerfeuer. Die meiste Zeit findet das Leben unterwegs eben draußen statt.
Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg und zu wissen wo es langgeht ist ebenso wichtig auf Reisen
Darum kommt in diesem Reiselandy ein umfangreiches Kommunikations- und Navigations-Setup zum Einsatz. Folgendes hat sich bei Björn bewährt.
Navigiert wird mit einem Garmin 278 GPSMap mit externer Antenne. Das ist zwar schon mehr als 15 Jahre alt und hat weit über eine halbe Million Kilometer auf den Straßen und Pisten dieser Welt gesehen und doch ist es nach wie vor sehr robust und absolut zuverlässig. Und das ist es schließlich worauf es unterwegs ankommt: Zuverlässigkeit. Hinzu kommt ein 10 Zoll Tablet, auf dem zur Navigation die App Oruxmaps mit OSM basierten Kartenmaterial sowie die Overland Bound App läuft. Das Tablet bietet eine gute Übersicht, ist einfach zu bedienen und es gibt eine Menge Optionen für die Navigation und mehr. Eine klare Schwäche – und hier liegt das alte Garmin mit den Tasten weit vorne – ist der Touchscreen. Touchscreen und Offroad verträgt sich wirklich nicht gut und wenn es richtig staubig und ruppig ist, dann ist die Bedienung manchmal schwierig.

Für das Tracking, Nachrichtenversand bei fehlender Mobilfunkabdeckung und als SOS-Gerät kommt ein Garmin inReach Mini 2 mit einem flexiblen Vertrag von Protegear zum Einsatz. Das hat sich auf mehreren Reisen bewährt, der Nachrichtenversand und das Tracking sind sehr zuverlässig. Wird nach Roadbook gefahren, nutzt Björn noch einen ebenfalls schon älteren Terratrip 202, welcher sein Signal von der Kardanwelle bekommt. Doch auch die klassischen Papierkarten sind nach wie vor an Bord, nicht nur als Backup, sondern rege genutzt. Darum ist auch eine Kartenleseleuchte im Cockpit installiert.
Die Funkausstattung besteht aus einem bewährten, President CB-Funkgerät. Zudem ist Björn lizenzierter Funkamateur und nutzt im Fahrzeug ein 2m/70cm Band Yeasu Amateurfunkgerät. Sein Rufzeichen ist übrigens DO3BE. Zusätzlich sind noch je ein CB- und ein UKW-Handfunkgerät vorhanden.
Fahrzeug und Insassen sollen gut geschützt sein
Neben der Standardausrüstung für ein Offroadfahrzeug wie etwa Differentialschutze, Rockslider und Unterfahrschutz sind an diesem Defender ein paar spezielle Dinge umgesetzt.
Als erstes fällt dabei der außenliegende Schutzbügel im vorderen Bereich auf. Die A- und B Säulen sind ein kritischer Punkt beim Defender im Falle eines Überschlages. Auch ein Legen auf die Seite kann hier schon ausreichen für einen vergleichsweise großen Schaden. Im Rahmen des Klappdach Umbaus sollte eine gute Lösung her. Björn hat sich am Markt umgesehen. Eine Adaption eines fertigen Bügels schied schnell aus, da das was erhältlich war nicht seinen Ansprüchen genügte. Fündig wurde Björn bei re-suspension. Der Bügel stützt sich auf die vordere Spritzwand ab und ist im oberen Bereich an das Klappdach adaptiert. Die B Säulen sind massiv im Inneren verstärkt und mit dem Klappdach verbunden. So entsteht eine gute Sicherheit bei gleichzeitig nicht zu starker Einschränkung im Innenraum.

Schauen wir unter das Fahrzeug, fällt die massiv verstärkte Vorderachse auf. Dies war ein Umbau, der mehr aus der Not geboren war. Auf einer Tour in Nordrussland hatte Björn bei zügigem Tempo auf einem kniffligen Track eine tiefe Querrinne gegen die tief stehende Sonne zu spät gesehen. Der Einschlag war heftig, die Achse krumm. Letztlich darauf zurückzuführen, dass zu dem Zeitpunkt noch originale Dämpfer und Achsanschläge im Fahrzeug ihre Arbeit taten. Aber jetzt den Fahrfehler auf die Ausrüstung zu schieben ist auch nicht fair. Also lieber aus der Not eine Tugend machen und den Achskörper nicht nur richten, sondern auch gleich verstärken.
Die Luftansaugung erfolgt durch eine erhöhte Luftansaugung von Ex-Tec mit Mann Hummel Zyklon Vorfilter. So wird der Luftfilter bei Wüstentouren weniger belastet.
Der Antriebsstrang kann übrigens aus dem Cockpit mittels diverser Zusatzinstrumente wie beispielsweise Anzeigen für Motoröl-Temperatur, Öltemperatur im Verteilergetriebe, Öldruck, Spannung, Temperatur überwacht werden.

So ein Fahrzeug ist ja bekanntlich nie ganz fertig
Das Sondermodell Experience kam mit einem geschlossenen Unterfahrschutz in Plattenform. Dieser hat in all den Jahren gute Dienste geleistet. Doch Björn war es schon länger ein Dorn im Auge, dass bei dieser Variante der Kühlluftstrom kaum bis zur Ölwanne und zum Getriebe vordringt. Unterfahrschutze in Rohrkonstruktion können da eine Lösung sein. Und so musste der alte Schutz kürzlich einem robusten Unterfahrschutz von Offroad-Partner in Rohrform weichen. Mit diesem Schutz liegen tatsächlich die gemessenen Öltemperaturen um bis zu 20 Grad Celsius niedriger. Davon wird nicht nur das Verteilergetriebe profitieren. Auf losem Terrain wie etwa Sand oder Schnee bietet dieser Schutz noch einen Vorteil, denn er hebt das Fahrzeug nicht zu sehr an. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil der Rohrkonstruktion, vor allem bei Kontrollen und Reparaturen am Wegesrand, ist die leichte Zugänglichkeit des Lenkgestänges und des Lenkungsdämpfers.

Geht es mal nicht mehr aus eigener Kraft weiter hilft das Bergeequipment
Dafür ist eine 4,5 Tonnen Warn-Seilwinde mit Synthetikseil und Factor 55 Flatlink in einer Ex-tec-Windenstoßstange montiert. Oberhalb der Winde hat Björn noch eine kleine LED-Leuchte angebracht, sodass auch im Dunkeln das spulende Seil gut sichtbar ist. Als Anschlagpunkte dienen massive Bergeösen vorne und eine robuste Bergeöse vom ehemaligen australischen Kleinserienhersteller Nuggetstuff hinten.

Hinzukommt eine umfangreiche Bergeausrüstung mit Schaufel, Spaten, Umlenkrolle, verschiedenen starren und kinetischen Gurten sowie Stahl- und Softschäkeln und ein Satz Schneeketten. So ist die Crew für jede Situation bestens gerüstet. Große Teile dieses Materiales sind in einer Seitenstaubox untergebracht.
In Sachen Traktionshilfen setzt Björn auf klassische Sandbleche. Diese sind in einfachen Haltern außen am Fahrzeug befestigt und so schnell erreichbar. Zudem passen sie auch noch in den Halter, wenn sie leicht krumm vom Bergemanöver sind. Solch einfache Konstruktionen sind auf Reisen erfahrungsgemäß Vorzug zu geben, da langlebig und einfach reparierbar.

Eine umfangreiche Erste-Hilfe-Ausrüstung, Feuerlöscher sowie Löschdecke sind selbstverständlich auch an Bord.
Wer viel unterwegs ist, braucht gutes Licht
Auch wenn Overlander es vermeiden sollten, in unbekanntem Terrain im Dunkeln zu fahren, so kann dies trotzdem immer mal wieder erforderlich sein. Dann ist eine gute Fahrzeugbeleuchtung extrem wichtig. Björn ist seit Jahren ein absoluter Licht und LED-Fan!
Und so wurden schon früh die schwachen originalen Scheinwerfer gegen 7 Zoll Nolden LED Hauptscheinwerfer getauscht. Anstatt der originalen Standlichter je ein kleiner Fernscheinwerfer montiert. Letztere sind noch als Halogenscheinwerfer ausgelegt, da hier noch nichts Passendes gefunden wurde. Doch als wenn das nicht schon Licht genug wäre, hat Björn auf dem Überrollkäfig noch zwei VisionX Lightbars mit insgesamt 150 Watt in der 10 Grad Spot Variante montiert – das macht ordentlich Licht!

Für die bessere Sicht nach hinten und beim Rangieren, im Gelände und im Camp, kommt ein LED-Zusatzscheinwerfer sowie ein 35 Watt VisionX Arbeitsscheinwerfer zum Einsatz. Alle Signalleuchten sind ebenfalls auf LED-Technik umgerüstet.
Werkzeug und Ersatzteile müssen auch noch mit
Auf Reisen befindet sich ein gutes Sortiment Werkzeug im Auto. Dies umfasst diverses Standardwerkzeug, LR-Spezialwerkzeuge wie z.B. berühmte 52mm Radlagernuss, ein Nanocom und OBD-Leser, Reifenreparaturset und Montierhebel, Multimeter, Starthilfe Powerbank und Starthilfekabel, Hydraulikwagenheber und für die Bergung noch je nach Fahrtgebiet einen Highlift. Verbrauchsmaterialien kommen ebenso mit auf Tour, denn eien gute Wartung ist wichtig, auch unterwegs. Dazu gehören Dieselfilter, Ölfilter, Luftfilter, Nachfüllgebinde für alle Betriebsflüssigkeiten.
Ergänzt kommen Ersatzteile je nach Tourprofil Einsatz und Reiseregion dazu. Mit dabei ist immer diverses Material zum Improvisieren (Kabelbinder, Draht, Klebstoffe, Panzerband, Schrauben, Gewindestangen, Metallreststücke, Stopfen, Elektroinstallationsmaterial, Kabelstücke, Schlauchstücke, Verbinder, usw.).
Noch ein paar Besonderheiten an diesem Reiselandy
Ein vormals installierter klassischer Plattform-Dachträger musste wieder weichen, da Björn überhaupt kein Freund von großen Dachlasten und überhöhtem Schwerpunkt ist. Das beeinflusst nur die Fahrdynamik, Offroadeigenschaften und letztlich Sicherheit negativ. Stauraum für zwei Personen – auch für mehrmonatige Reisen – bietet der 110er Defender ohnehin genug.
Statt des Dachträgers wurde das originale Dach großflächig mit einer Alu Riffelblech Platte und Airlineschienen von der Odenwälder Landyteile-Schmiede WM Parts versehen. Dies erhöht das Fahrzeug nur minimal, macht das Dach begehbar und zur Not kann trotzdem etwas darauf transportiert werden. Auch sonst sehen wir einiges an Landy-typischem Riffelblech auf Haube und Kotflügeln an diesem Fahrzeug. Und da es keine Heckleiter auf dem Markt gab, die Björns Ansprüchen genügte, hat ihm ein Freund einfach eine passende selbstgebaut.
Für ausgedehnte Wintertouren in Skandinavien sind beheizte Spiegel, eine Webasto Wasserstandheizung, ein 220 Volt OWL Vorwärmer für den Motorkühlkreislauf sowie ein Defa Innenraumwärmer installiert. In Skandinavien rollt der Reiselandy im Winter auf bespikten Winterreifen der Größe 235/85 R16. Für das Klappdach hat Björn in einem kleinen DIY-Projekt Isolationsmatten selbst genäht. Diese haben sich auf der letzten Wintertour bereits gut bewährt.

Ein besonderes Augenmerk lag beim Umbau auch auf der Elektrik
Ausfallsicherheit und wenn es dann doch passiert einfache Fehlersuche unterwegs sind wichtige Merkmale für ein Reisefahrzeug. Oft und so auch hier ist umfangreiches Zubehör nachgerüstet welches eine Elektroverkabelung erfordert. Diese sollte professionell und sicher ausgeführt sein. Hierfür hat Björn eine kleine Box von Offroad-Tec in die Sitzkiste eingebaut. Darin befinde sich gut erreichbar die Zusatz-Elektroverkabelung. Da Elektrik keines von Björns Fachgebieten ist, hat er sich hier Hilfe vom Profi geholt und die Verkabelung professionell von der Firma Offroad-Partner einbauen lassen. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Viele weitere Details ergänzen das Reisesetup sinnvoll. Seien es eine Wartungsklappe für die Tankentnahme, eine selbstgebaute Sammelschiene für die Entlüftungen im Motorraum, Magnete um die Mikrofone der Funkgeräte im Cockpit einfach zu befestigen oder Staunetze für Landkarten und andere Kleinteile im Innenraum und vieles andere mehr.

Mit diesem Setup hat sich der Reiselandy von Björn bestens bewährt
Sei es auf einer Nordamerikatour quer durch die USA, Kanada bis nach Alaska oder auf dem einsamen Trans-Labrador-Highway, entlang der afghanischen Grenze durch den Pamir bis auf fast 5.000m Höhe, entlang der Seidenstraße und auf den Pisten in der Mongolei, unterwegs nach Wladiwostok, in der eisigen Winterkälte von bis zu minus 30 Grad auf dem Weg zum Nordkap oder in der brutalen Hitze in der Wüste Mauretaniens. Gerade erst war Björn drei Monate lang zwischen Okzident und Orient unterwegs und hat von seinen Erlebnissen berichtet. Und es werden noch viele weitere tolle Reisen folgen, denn Ideen dafür hat Björn genug.
Mehr über Björn und seine Reisen gibt es in zahlreichen Berichten hier auf Matsch&Piste, auf seiner Webseite, oder auf Instagram.
© Fotos: Björn Eldracher und Moritz Jung