Ich packe meine Koffer und nehme mit…? Die Frage dieses bekannten Kinderspiels stellt sich nicht nur für die Kleidung und die Ausrüstung, sondern auch für das Werkzeug. Es ist schwer, es nimmt Platz weg und vielleicht braucht ihr es gar nicht. Dennoch ist es auf vielen Reisen unverzichtbar. Wir haben für euch, zusammen mit der Offroad Manufaktur Hamburg, eine Werkzeugkiste für die große Reise zusammengestellt.
Was gehört alles ins Bordwerkzeug auf einer Reise mit dem Geländewagen? Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt und viele von euch haben sich das bestimmt auch schon gefragt. Meiner Erfahrung nach geht die Tendenz dann eher zum mehr als zum weniger. Lieber auf Nummer sicher gehen. Aber wie viel Werkzeug und vor allem welches ist wirklich sinnvoll?
Wir haben uns daher einmal an die Offroad Manufaktur in Hamburg gewandt. Michael Schäfers und Florian Raasch betreiben seit vielen Jahren ihren Umrüst- und Werkstattbetrieb für Geländewagen und bieten selbst Offroad-Reisen in Europa und Afrika an. Sie sind mit verschiedensten Fahrzeugen in Gegenden unterwegs, wo die eigene Hilfe oft die einzige ist. Sie kennen zudem die Schwachstellen der einzelnen Modelle und wissen welches Werkzeug benötigt wird.
Zusammen mit Michael Schäfers von der Offroad Manufaktur haben wir für euch einen universellen Werkzeugsatz zusammengestellt und jeweils einen mit zusätzlichem Werkzeug für die gängigsten Geländewagen, die in weiteren Artikeln folgen.
Die Abwägung
Bei der Entscheidung welches Werkzeug mit soll, gerade wenn es sich um größere Dinge handelt, musst du einiges abwägen. Hier stehen der Verlust an Zuladung und der mitunter nicht unwesentliche Platzbedarf gegen die Möglichkeit durch Selbsthilfe mobil zu bleiben:
- Reisedauer – Je länger eine Reise dauert, desto wahrscheinlicher werden auch Wartungsarbeiten und Reparaturen.
- Reiseort(e) – Je abgelegener die aufgesuchten Orte sind und je weniger Infrastruktur vorhanden ist, je wichtiger wird die Selbsthilfe.
- Eigene Fähigkeiten – Für Dinge, die ihr nicht reparieren könnt, benötigt ihr kein Werkzeug.
- Austauschbar – Für Teile, die feldmäßig nicht repariert werden können, benötigt ihr kein Werkzeug.
- Ersatzteile – Sind Ersatzteilen nicht zu beschaffen, benötigt ihr kein Werkzeug dafür.
- Belastung – Welche Belastungen sind zu erwarten? 50 km Wellblechpiste können einen Wagen schneller an seine Grenzen bringen als 1.500 km Asphalt.
Eine weitere Abwägung muss zwischen viel und wenig getroffen werden. Was ich damit meine ist, dass manche gerne weniger Werkzeug mitnehmen wollen (oder können), dafür aber gerne sehr universelles Werkzeug nutzen möchten. Sprich ein Werkzeug für viele Zwecke. Verständlich, denkt man an Platz und Gewicht. Andere nehmen lieber mehr Werkzeug mit, für jeden Zweck quasi eines. Beides ist legitim, ich tendiere aber zu letzterem, denn wenn mir ein universales Werkzeug abhanden kommt oder kaputt geht, verliere ich mit einem Mal alle Funktionen, die ihm zugedacht waren. Es klingt jetzt auch so, als müsste man sich hart für das eine oder andere entscheiden. Meine Erfahrung hat mir aber gezeigt, dass es immer irgendwie passt und sich ein sinnvolles Level einstellt.
Unsere Werkzeugliste – Allgemein
Die folgende Liste ist so ziemlich für alle Geländewagen der PKW- und kleineren Nutzfahrzeugklasse geeignet. Sie ist der Basissatz an Werkzeug, den ihr mitnehmen solltet, wenn ihr auch aufwändigere Wartungs- und Reparaturaufgaben selbst erledigen wollt und euch das Schrauben nicht fremd ist. Sie ist für längere Reisen und Reisen in abgelegene Gebiete ausgelegt. Manche von euch, besonders wenn sie schon Erfahrung haben, würden durchaus mit weniger auskommen, aber reduzieren könnt ihr später ja selbst.
Die Liste ist eingeteilt in das eigentliche Werkzeug wie Schlüssel, Schraubenzieher usw., zusätzliches und hilfreiches Material zum Austauschen und Improvisieren und weiteres technisches Zubehör, welches nicht fehlen sollte.
Zum Bordwerkzeug gehört natürlich auch der Wagenheber. Dazu solltet ihr ein stabiles, nicht aus Einzelstücken geleimtes, Brett oder etwas vergleichbares dabei haben, um auf nicht-tragenden Untergründen eine Standfläche für den Wagenheber zu haben.
Der Werkzeugkasten
Die Schlüsselgrößen sollten mindestens von 8 bis 27 reichen. Oft muss bei Schrauben/Muttern gekontert werden, daher sollten zumindest die kleineren bis mittleren Größen (bis 19) mindestens zwei mal vorhanden sein. Gabelschlüssel sind notwendig, wo Überwurfmuttern verwendet werden oder ihr mit Steckschlüsseln nicht herankommt. Gekröpfte Ringschlüssel helfen bei tiefliegenden Schrauben. Gibt es bei eurem Wagen Schrauben, die eine größere Schlüsselweite benötigen, so gehören diese natürlich auch mitgenommen. Häufig ist das bei Radnaben oder dem Lüfter der Fall. Solche Größen solltest du dann als einzelnen Schlüssel oder als Nuss mitnehmen. Dazu findet ihr in den später folgenden Artikeln zu einzelnen Fahrzeugtypen mehr.
Tipp: Wir setzen bei den Schraubenschlüsseln auf die Joker-Serie von Wera. Die haben ein paar clevere Funktionen, gerade wenn es einmal fummelig wird. So können Muttern mit dem Schlüssel festgehalten und geführt werden, so dass sie nicht irgendwohin herabfallen und der Schlüssel kann so aufgesetzt werden, dass er nicht vom Kopf abrutscht. Bei beengten Verhältnissen hilft der sehr kleine Nachfasswinkel von nur 30° (üblich sind 60°) oder die Ratschenfunktion.
Joker-Schraubenschlüssel von Wera bei Amazon: 11-teiliges Schlüsselset.
Sehr sinnvoll kann auch ein Zangenschlüssel sein. Diese Zange lässt sich auf einen großen Bereich von metrischen und Zollgrößen einstellen und ersetzt so eine vielzahl an einzelnen Schlüsseln. Sie packt sehr sicher und die ganze Seitenfläche einer Schraube oder Mutter und übt nicht nur Druck auf die Ecken aus. Mit ihm kann auch sicher Kraft ausgeübt werden, wenn nötig. In der Praxis haben wir sogar erlebt, dass diese Zange der einzige Weg war, Schrauben zu lösen, die an unzugänglichen Stellen sitzen und wo mit anderen Schlüsseln kein Platz zum drehen war.
Wir empfehlen den Zangenschlüssel von Knipex.
Die Werkzeugliste
- Gut sortierter Steckschlüsselkasten (meist reicht 1/2″, für Feinarbeiten auch 1/4″) – Für sämtliche Schraubverbindungen des Fahrzeugs und der Ausrüstung. Wenn die Mutter auf einer langen Schraube sitzt, können auch lange Stecknüsse sehr hilfreich sein.
- Satz Ring-Gabelschlüssel – Zum Kontern und für enge Platzverhältnisse
- Satz gekröpfter Ringschlüssel – Zum Kontern und für tieferliegende Schrauben
- Innensechskant- (Inbus), Torx und XZN (Innenvielzahn)- Schlüssel – Diese Schraubenprofile werden immer häufiger eingesetzt. Bei Bedarf die nötigen Größen mitnehmen. XZN-Profile sind häufig bei Zylinderkopfschrauben zu finden.
- Bremsleitungsschlüssel – Warum ein extra Schlüssel für die Bremsleitungen? Üblicherweise passen ja hier auch die normalen Gabelschlüssel, meistens in Schlüsselweite 11. Trotzdem empfehlen wir euch einen eigenen Schlüssel dafür. Gerade die Bremsmuttern sind oft sehr festgegammelt. Mit einem Gabelschlüssel und seinen nur zwei Angriffspunkten, über die das Drehmoment übertragen wird, ist so eine Mutter sehr schnell rund gedreht. Der Bremsleitungsschlüssel hat mehr Übertragungspunkte, da er wie ein Ringschlüssel ist, nur mit einer Öffnung um über die Leitung zu kommen.
- Satz Gewindeschneider mit Windeisen – Für den Gewindeschneider gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Mit ihm könnt ihr leicht beschädigte Gewinde wieder richten und dreckige Gewinde reinigen. Im Notfall kann ein Gewinde aufgebohrt und neu geschnitten werden.
- Metallbohrer – Zum Anfertigen oder vergrößern von Löchern.
- Schraubendreher in Schlitz- und Kreuzausführung
- Akku-Schlagschrauber (einstellbar) – Von der Radmutter bis hin zu Flanschmuttern, zum Lösen festsitzender Schrauben und Muttern.
- Kleine Metallsäge – Zum Schraubenkürzen oder zum Herstellen von Schrauben aus Gewindestangen. Zum Anfertigen provisorischer Teile oder dem entfernen defekter Teile.
- Kleiner und schwerer Hammer – Verbogenes zurechtdengeln und feste Verbindungen vom Lösen überzeugen.
- Meißel – Lösen von Deckeln, Ölwanne usw., Teilebearbeitung, Kerben, Kragenmuttern sichern.
- Splintreiber, Dorn – Verhindert Fummelei und macht das Austreiben von Splinten, Bolzen usw. wesentlich leichter.
- Seitenschneider – Kappt Kabelbinder, kleine Drähte und zur Kabelabisolation.
- Spitzzange – zum Greifen, Drehen usw. von schlecht erreichbaren Teilen.
- Wasserpumpenzange – Universeller Helfer.
- Sprengringzange/Sicherungsringzange – Für Innen- und Außensicherungsringe.
- Kombizange – ein weiterer universeller Helfer, biegt, schneidet und hält fest
- Flexibler Magnetstab – Geht euch mal ein Teil in unzugängliche Regionen des Fahrzeugs verloren, könnt ihr es damit wieder rausfischen.
- Messschieber und Fühlerlehre – wenn es auf das richtige Maß ankommt. Die Fühlerlehre beispielsweise beim Ventilspiel oder bei Zündkerzen.
- Zoll-Gewindelehre – bei Zollgewinden-/Schrauben, da die Größen meisten unbekannt sind.
- Drahtbürste – zum Entfernen von grobem Dreck von Gehäusen und Teilen.
- Lampe/LED-Stablampe – Licht ist immer gut, gerade im Dunkeln. Am besten mit Magnetfuß und Ring zum Aufhängen.
Für die LED-Lampen findet ihr beim Scheinwerfer LUXX eine gute Auswahl: Werkstatt- und Arbeitslampen.
- Rohr zur Verlängerung – als Hebel universell einsetzbar.
- Feststell-/Gripzange/Engländer – Die „dritte Hand“, hilft auch beim Lösen sehr fester Verbindungen. In größeren Versionen auch sehr gut zum Richten von Blechen, Spurstangen usw., gerade wenn Kraft eingesetzt werden muss.
- Schraubzwinge – Fixieren und zusammenhalten.
- Gasbrenner – Zum Lösen, versiegeln, Kaffee kochen.
- Klebeband (Gaffatape / Panzertape) – Dieses stabile Band ist ein universelles Hilfsmittel. Vom Erstatz einer kaputten Scheibe bis zur Befestigung von Teilen ist vieles damit möglich.
Das Elektroset
Auch für die Fahrzeugelektrik benötigt ihr Werkzeug. Das Wesentlichste ist sicherlich das Multimeter, ohne das eine Fehlersuche in der Elektrik nur sehr schwer zu bewerkstelligen ist. Beim Messen an Steuergeräten solltet ihr auf das Messen mit einer Prüflampe verzichten. Siehe auch Masseproblem. Ein bisschen Draht, lieber zu dick als zu dünn mit ein paar Flachsteckern können auch Wunder bewirken. Je moderner das Fahrzeug ist, je spezialisierter und einzigartiger sind Stecker und Buchsen. Es ist nicht realistisch jeden dieser Stecker als Ersatz dabei zu haben. Oftmals wird zur Montage auch spezielles Werkzeug dieses Steckersystems benötigt. Bei älteren Fahrzeugen trefft ihr dagegen schon eher auf universelle Stecksysteme, gerade die 4,8 mm breiten Flachstecker und Flachsteckhülsen.
Habt ihr Kabel und einen Satz dieser Kabelverbinder dabei, könnt ihr im Notfall auch einen modernen Stecker überbrücken. Wir empfehlen sich auf ein System von Crimpzange und Steckverbindern festzulegen, z.B. das von Knipex. Unisolierte Crimpstecker haben Vorteile gegenüber isolierten. Sie sind in der Regel sauberer und zu crimpen und die Verbindung Kabel-Stecker ist sicherer. Der Nachteil ist, dass der Stecker dann blank ist. Je nach Einsatzort muss er dann mit Isolierband isoliert werden, was ihr unter regulären Umständen mit Heißluftpistole und Schrumpfschläuchen machen würdet.
Bei den Sicherungen empfehlen wir die Umrüstung auf die wiederverwendbaren Automatik-Sicherungen, wie sie Tigerexped anbietet, sofern euer Fahrzeug diesen Typ verwendet. Sollte ein Fehler in der Elektrik immer wieder eine Sicherung durchbrennen lassen, spart ihr die so die Ersatzsicherungen, die irgendwann doch aufgebraucht sind.
Um schnell Lötverbindungen, z.B. am Handgerät des Funkgeräts, reparieren zu können, ist ein Lötkolben sinnvoll. Mangels Strom unterwegs eignet sich sehr gut ein kabelloser Gaslötkolben, übrigens auch für die Werkstatt und das Arbeiten Zuhause. Wir empfehlen den Gaslötkolben von Rothenberger.
- Prüflampe, besser Multimeter – Masseprobleme und fehlende Stromversorgung finden
- Mindestens 5 Meter Kabel, 1,5 mm2 – Zum Überbrücken oder Instandsetzen defekter Leitungen.
- Satz Kabelverbinder – Flachstecker und Flachsteckhülsen für den 1,5 mm2-Draht inkl. Crimpwerkzeug.
- Kabelbinder in verschiedenen Stärken – Zum Fixieren nicht nur von Kabeln.
- Isolierband – blanke Stecker und Kabel behelfsmäßig vor dem Kurzschluss schützen.
- Sicherungen – zum Fahrzeug passende Sicherungen in jeder Stärke oder die Tigerexped Automatik-Sicherung.
- Gaslötkolben – zum Reparieren von Lötverbindungen ohne Strom und Kabel.
Das Zusatzmaterial
Zu der eigentlichen „Hardware“ gehört auch noch zusätzliches Material zum Schutz, als Ersatz und als Montagehilfen.
- Nitril-Arbeitshandschuhe – Schützen nicht nur, sondern sparen auch Trink- und Waschwasser.
- Handwaschpaste – Zum Beispiel in einer kleinen Plastikdose abgefüllt.
- Rostlöser – WD40, Fluid-Film, Ambassador o.ä. zum Vorbehandeln festsitzender Teile und Verbindungen.
- Bremsenreiniger – zum Entfetten und Reinigen.
- Verschiedene Schrauben, Muttern, Scheiben & Sprengringe – als Ersatz oder für kreative Eigenkonstruktionen.
- Silikon-Dichtmasse/KFZ-Dichtmasse, hitzebeständig, öl- und benzinfest – Universelles Abdichten, beispielsweise für Rad-Mitnehmer, Wasserpumpe, Ölwanne, usw.
- Tube Hylomar-Dichtmasse – Sicheres Abdichten nass-in-nass aller Ölschrauben, gerade wenn ein Dichtring ausfällt oder verloren geht.
- Schlauchschellen in verschiedenen Größen – Zum Ersetzen, Verbinden und Flicken von Schläuchen, fixieren von Schraubenfedern oder anderem Material.
- Schleifvlies und Schleifpapier verschiedene Körnungen – Reinigt vom Bremskolben bis zum korrodierten Kontakt alle Flächen.
- Knetmetall
- Lappen – zum Abwischen, Reinigen und Ablegen von Teilen.
- Diverse Plastiktütchen – zum Aufbewahren und sauberem Ablegen von kleineren oder gefetteten, öligen Teilen, gerade wenn es mal länger dauert.
- Diverse Spanngurte – zum Halten, Ablassen und Bewegen von Getriebe und anderem. Hält auch mal zur Not eine Achse während der Fahrt.
- Bei Blattfedern: vorbereitete Metallplatten mit Schrauben – Zum Zusammenpressen der Federblätter bei Bruch.
- Universelles Dichtpapier – Zum Anfertigen eigener Flächendichtungen.
- Kühlerdicht – Ins Kühlerwasser geben, dichtet kleinere Leckagen im Kühlkreislauf ab.
- Kleine Lötlampe & Zinn – hilft beim Lösen festsitzender Teile und zum Reparieren von größeren Leckagen am Kühler.
- Schweisselektroden – für das Batterieschweißen und auch als Tüddeldraht zum Festbinden und Fixieren.
Zusätzlich ist ein Kompressor eine sehr gute Investition. Mit ihm könnt ihr nicht nur den Reifendruck immer wieder anpassen sondern bei einem Reifenschaden den Reifen wieder komplett befüllen. Er ist auch bei Wartungsarbeiten und Reparaturen sehr nützlich, gerade wenn es auf Sauberkeit ankommt. Ihr könnt bei Wüstentouren abends den Luftfilter damit ausblasen oder die Teile an der Reparaturstelle sauberblasen. Deshalb gehört zum Kompressor ein Reifenfüller- und ein Ausblasaufsatz.
Das Schlauchset
Um nicht im Zweifelsfall auf dem Schlauch zu stehen, sind universelle Kühler- und Turboschläuche sehr hilfreich. Alternativ kann ein komplettes Schlauchset für den eigenen Wagen mitgenommen werden. Für universelle Schläuche, die zumeist aus Silikon bestehen, solltet ihr dringend beachten, die richtigen Schlauchschellen für Silikonschläuche zu nehmen. Gerade wenn Öl mit im Spiel ist, neigen Silikonschläuche dazu, unter den üblichen Schlauchschellen wegzurutschen.
- Universal-Kühlerschlauch – Ersetzt das kaputte Original.
- Ein Stück Kraftstoffschlauch – Zum Flicken und Überbrücken, bei neueren Fahrzeugen teileise nutzlos.
- Stück öl- und benzinfester Schlauch – Für alles mögliche.
- Selbstverschweißendes Isolierband – Für das Abdichten von Kühl- und Turboschläuchen.
Das Reifenset
Ob Geröllwüste, Piste oder in den Bergen, die Reifen müssen Schwerstarbeit leisten und viel wegstecken. Reifenpannen sind daher ständige Begleiter auf Reisen. Aber auch hier könnt ihr euch sehr gut vorbereiten und im Zweifelsfall deine Fahrt nach der Reparatur fortsetzen.
Besonders bewährt haben sich einfache Scherenwagenheber. Sie sind den hydraulischen Stempelwagenhebern in einem Punkt überlegen: Liegt aus irgendeinem Grund die Achse bereits ganz oder teilweise auf dem Boden, ist ein Scherenwagenheber sehr viel leichter unter der Achse oder dem Längslenker platziert, als ein Scherenwagenheber. Wenn nötig, nehmt beide mit, denn ein Stempelwagenheber kann meistens den Wagen höher anheben. Manche haben ja auch einen High-Jack dabei, dann solltet ihr aber vor der Reise(!) genau prüfen, wo und wie ihr den vernünftig am Fahrzeug ansetzen könnt, ohne noch mehr Schaden zu verursachen. Ein Scherenwagenheber wird u.U. einfach nur von der Achse „erschlagen“ wenn etwas passiert, der High-Jack kann durchaus fiese Spuren in der Karosserie hinterlassen, wenn der Wagen wegkippt.
- Reifenflickset
- Reifenflicken & Vulkanisierkleber – Beispielsweise das Set von Haskyy bei Amazon.
- Bei Schlauchreifen Ersatzschlauch
- Mindestestens 2 Montierhebel – 650 mm von BGS bei Amazon.
- Ventilset oder Notventilset wie die Colby Valves von Nakatanenga.
- Scherenwagenheber
Mit den Montierhebeln zu arbeiten ist eine ganz schöne Plackerei. Mit einem Hammer könnt ihr dabei unterstützen, sowohl um ein Montiereisen seitwärts zu führen, um den Reifen über die Felge zu bekommen, als auch um den Reifen von der Felge zu schlagen. Gut wäre ein schwererer Gummihammer, aber zwingend nötig ist er nicht.
Die Verbrauchsstoffe
Ob nun durch eine Reparatur oder einfach einer langen Reise geschuldet, die Verbrauchsstoffe sollten in jedem Fall mit dabei sein. Gerade wenn der eine oder andere Stoff nicht üblich oder im Reiseland schwer zu bekommen ist. So ist beispielsweise A1/B1 Motoröl an fast keiner Tankstelle vorrätig. Dort finden sich eher die üblichen A3/B3 oder A5/B5 und C-Öle. Oldtimer-Fahrer sind gut beraten, Bremsflüssigkeit in der nötigen Spezifikation dabei zu haben. Modernere Flüssigkeiten, gerade die mit Silikon versetzten, können ansonsten zum Ausfall der Hydraulik führen, da sie sich mit den Kunststoffen nicht vertragen.
Was die Mengen angeht sollte bei kürzeren Reisen genug zum Auffüllen dabei sein. Bei den PKW-üblichen Mengen 1-3 Liter für den Motor und 0,5-1 Liter für die Getriebe. Bei längeren Reisen, sollte mindestens ein Ölwechsel mit dem üblichen Überhang dabei sein. Bei einem 7 Liter Volumen beispielsweise zwei 5-Liter Kanister, dann habt ihr die Restmenge zum Auffüllen auch gleich dabei.
- Motoröl
- Getriebeöl
- Verteilergetriebeöl
- Achsöle (für jeder Achse sofern sie sich unterscheiden, z.B. wegen eines Torsens)
- Servoöl
- Bremsflüssigkeit (die Kupplung nutzt oft die gleiche Flüssigkeit)
- Einhandfettpresse mit passendem Mundstück und flexiblem Schlauch und mit vorgeschriebenem Wälzlagerfett (meistens lithiumverseiftes Fett) – Eine Einhadfettpresse wie die von Pressol für 500 ml Kartuschen ist leichter zu bedienen, gerade wenn mit der anderen Hand das Mundstück fixiert werden muss.
Bei diesem Beitrag hat uns die Offroad-Manufaktur Hamburg, unterstützt.
Die Aufnahmen entstanden bei re-Suspension, Overath.
© Fotos: Doreen Kühr, Unternehmensfotografie NRW
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