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„Ein Business zu führen, ist wie eine Reise zu machen“ – BlidimaX Erfolgsreise geht weiter

Werbung: Es ist ein heißer Tag auf der Abenteuer und Allrad 2015. Anja und Gerhard schlendern vom Messebus zu ihrem Auto. Es sind immer noch fast dreißig Grad. Jeder, der von der Messe kommt, öffnet erstmal alle Türen an seinem Offroader und stellt die Campingstühle in den Schatten. Anja und Gerhard verschwinden in ihrem Toyota Landcruiser. Die Fenster des Wagens sind mit silbernen Matten verdunkelt. Doch statt mit ihren Stühlen wieder herauszukommen, bleiben die beiden in ihrem Wagen. Die Geburtsstunde von BlidimaX.

Ihren Freunden kommt das seltsam vor. Bei der Hitze im Auto, vielleicht haben die beiden einen Hitzschlag bekommen? Eine Bekannte klopft und Gerhard öffnet die Tür. Augenblicklich ruft sie nach ihrem Mann: „Harald komm sofort her. Hier drin ist es total kühl. Ich will auch sowas haben.“ Mit wilden Gesten zeigt sie auf die Thermoschutzmatten im Fenster des Toyota. Das war der Moment, der das Leben von Anja und Gerhard komplett veränderte. Bereits im Auto war den beiden klar: Wir gründen ein Unternehmen.

Die BlidimaX-Sichtschutzmatten an Anjas und Gehards Toyota
Die BlidimaX-Sichtschutzmatten an Anjas und Gehards Toyota

Doch von diesem Moment an bis zur heute sehr erfolgreichen Blickdicht Manufaktur war es ein langer Weg. Die ursprünglich von Anja genähten Matten hielten zwar einen Großteil der Wärme ab, aber das Material war aus einem Do-it-yourself-Kit aus einem Camping-Versandhandel. Wenn sie schon selbst produzierten, dann richtig.

Also machten sich die beiden auf die Suche nach einem neuen Material für die Matten. Sie sprachen mit Folienherstellern, Vliesfabrikanten und Webereien. Immer wieder gab es Rückschläge, denn viele der Lieferanten konnten die angefragten Kleinstmengen nicht produzieren. „Standardliefermengen bei den Herstellern sind 6 Tonnen oder 24.000 Meter. Pro Lage und Farbe versteht sich“, erklärt Gerhard.

Irgendwann hatten sie verschiedene Lieferanten gefunden und ließen sich Muster zuschicken. Mit den daraus genähten Matten setzen sich die beiden auf den Balkon in die Sonne. Die entscheidende Frage war: Wurde das Bein darunter warm oder nicht? Danach ging es natürlich noch ins ausführliche „Protoyping“

Nachdem sie den perfekten Materialmix gefunden hatten, fanden sie auch eine Firma, die ihnen alle Lagen bereits zusammengesteppt anliefern konnte. Das Material für die BlidimaX-Sichtschutzmatten besteht insgesamt aus acht Schichten: drei Schichten lichtundurchlässige, aluminisierte Folie, zwei Vliesschichten, zwei Schichten dünner PE-Schaum und der Außenstoff, den es in acht verschiedenen Farben gibt.

Blidimax-Farbpalette
Die BlidimaX-Farbpalette, da fällt die Auswahl schwer

Das Material hält nicht nur Hitze und Kälte ab, sondern dämmt auch viele der störenden Außengeräusche. Den UV-Schutz und den Gesamtenergiedurchlasswert g-Wert nach Din EN 410:2011-04A haben die beiden beim Hohenstein Institut prüfen und zertifizieren lassen. Mit einem UPF von 50+, bieten die BlidimaX-Sichtschutzmatten einen sehr hohen Schutz vor UV-Strahlung.

Mittlerweile war das Material so dick geworden, dass es sich mit der herkömmlichen Nähmaschine nicht mehr verarbeiten ließ. Also machte sich Anja auf die Suche nach einer Industrienähmaschine. Nach einiger Zeit fand die gelernte Schneiderin eine, die auch das Einfassband mitzog.

Doch wie sollten die Matten im Auto befestigt werden? Saugnäpfe waren zwar eine Lösung, aber bisher waren sie von der Qualität der meisten Saugnäpfe nicht überzeugt. Wieder bestellten sie viele Muster. Überall in der Wohnung hingen Saugnäpfe, mit Bügeln dran, an denen schwere Handtücher und sogar Gewichte befestigt waren. Am Ende fanden Gerhard und Anja eine deutsche Firma, die Saugnäpfe nach ihren Vorstellungen produzierte.

Blidimax eigene Saugnäpfe, Bis zu acht Kilo Zug hält einer davon aus.
Bis zu acht Kilo Zug hält einer davon aus.

Einen Online-Shop haben die beiden nicht, das sei im Augenblick nicht praktikabel. Die Matten werden für jedes Auto einzeln angefertigt. Bei der Bestellung müssen die Kunden schon einige Fragen beantworten, damit später auch alles perfekt passt. „Allein ein T5 VW Bus hat so viele verschiedene Optionen, wenn es um die Fenster geht. Je nach Rückspiegel muss ich einen anderen Zuschnitt machen, zusätzlich die Unterschiede bei kurzem und langem Radstand. Auch die Art der Hecktüre spielt eine Rolle“, sagt Anja.

Anja, die auch viele Jahre im Einzelhandel gearbeitet hat, macht der Umgang mit ihren Kunden großen Spaß. Sie ist froh, das Nähen und den Kundenkontakt jetzt in ihrem Job verbinden zu können. Bestellt ein Kunde BlidimaX-Sichtschutzmatten, für ein Fahrzeug, das die Blickdicht Manufaktur noch nicht im Portfolio hat, so bekommt er zunächst ein Aufmaßset für die Fenster inklusive genauer Anleitung.

Mit dem Aufmaßset läuft alles glatt
Das Aufmaßset, so läuft alles glatt

Auf der, im Set beiligenden, Folie zeichnet der Kunde die Fenster ein und markiert die Stellen, an denen Aussparungen sein müssen. Ebenso kennzeichnet er die Stellen, an denen keine Saugnäpfe sein dürfen, weil dort Aufkleber oder Vignetten in der Scheibe kleben. Alternativ kommt der Kunde gleich in Neuss vorbei und lässt die Fenster von Anja ausmessen.

Das Aufmaßset im Einsatz
Das Aufmaßset wird gebraucht bei Fahrzeugen, die noch nicht im Portfolio sind.

Vor Arbeit können sich die beiden kaum retten. Ihr Arbeitsbereich ist schon komplett von BlidimaX in Beschlag genommen. Der Oberfläche des Esszimmertischs ist unter einer Sperrholzplatte mit Zentimeterskala verschwunden. Neben dem Tisch stehen auf Rollwagen gut 50 Master, die den Fenstern von Offroad-Fahrzeugen oder Campern entsprechen. Über 70 verschiedene Fahrzeuge hat die Blickdicht Manufaktur bereits mit ihren BlidimaX-Matten ausgestattet.

Fahrzeugfenster Master für die Blidimax
Wertvolle Arbeit, die Master für die Fahrzeugfenster

Zum Nähen aber geht Anja in das Dachstudio, das ständige Treppensteigen fordert. Schon länger suchen die beiden nach einer ebenerdigen Produktionsstätte oder einer Immobilie in Neuss, in der sie nicht nur produzieren, sondern auch wohnen können.

Die Produktion der BlidimaX-Matten ist sehr aufwendig. Ist das Material auf Maß geschnitten, darf es nur noch einmal zum Nähen bewegt werden, sonst springt es auf wie Popcorn und lässt sich nicht mehr verarbeiten. Fast einen Tag dauert es, ein Komplettset für den Defender 110 herzustellen, echte Handarbeit aus Deutschland, die natürlich ihren Preis hat.

BlidimaX Home - Verdunklung und Isolierung auch für Dachfenster und Wintergärten
BlidimaX Home – Verdunklung und Isolierung auch für Dachfenster und Wintergärten

Immerhin hat Anja jetzt Unterstützung beim Nähen gefunden. Denn Gerhard, der sich selbst als Visionär und Treiber bezeichnet, hat eine Menge Ideen. Neben BlidimaX Home, der neuen Kollektion für Dachfenster und Wintergärten, bietet die Blickdicht Manufaktur nun auch BlidimaX Roof an: Thermomatten für die Seitenwände von Aufstelldächern in Offroad-Fahrzeugen.

Ganz neu: BlidimaX Roof Isolierung für Aufstelldächer
Ganz neu: BlidimaX Roof für Aufstelldächer

Wie alle BlidimaX-Produkte ist BlidimaX Roof eine individuelle Maßanfertigung. Die Befestigung wird an das Hubdach des Campers angepasst. Es können Tenax, Loxx aber auch stabiler Klett verwendet werden. Beim Einklappen des Aufstelldachs, werden die Matten miteingeklappt. Lästiges Abmontieren entfällt also, lediglich die Reißverschlüsse müssen geöffnet und die Matten ans Dach geklipst werden.

Lüften geht beim BlidimaX Roof ganz einfach
Lüften geht beim BlidimaX Roof ganz einfach

Bei den BlidimaX-Sichtschutzmatten und bei BlidimaX Roof bleiben 80% der Wärme im Innenraum erhalten und 96% der Außenkälte bleibt draußen. Zusätzlich haben die beiden auf einer ihrer letzten Reisen bei Minus 20 Grad mit ihrer Wärmebildkamera die Isolationseigenschaften dokumentiert.

Anja und Gerhard Börner auf der Adventure Northside
Anja und Gerhard Börner auf der Adventure Northside

Beide verreisen immer noch sehr gerne mit ihrem Toyota Landcruiser, auch wenn dazu nicht mehr viel Zeit bleibt. „Aber gemeinsam ein Business aufzubauen, ist wie eine lange Reise zu machen“, philosophiert Gerhard. Wir wünschen den beiden weiterhin viel Erfolg auf ihrer Reise.

© Fotos: Blickdicht Manufaktur, Nicole Woithon-Dornseif