Bald geht die große Reise los. Habt ihr an alles gedacht? Pässe, Visas, Tickets, Ausrüstung … ? Und auch das Fahrzeug sollte überprüft werden, denn keiner möchte schon mit einem unguten Gefühl starten. Was vor einer längeren Reise am Auto nachgesehen werden sollte, haben wir für euch in diesem Ratgeber zum Fahrzeugcheck vor der Offroad-Reise zusammengefasst.
Ein kaputtes Fahrzeug während der Reise trübt die Reisefreude. Im schlimmsten Fall ruiniert es die ganze Reise. Natürlich können nicht alle Probleme vor der Tour am Fahrzeug entdeckt werden, niemand würde den ganzen Wagen inklusive Motor und Getriebe vorher zerlegen, aber ein Fahrzeugcheck, rechtzeitig vor dem Beginn der Reise, ist trotzdem unbedingt empfehlenswert.
Wir haben für euch einen Fahrzeugcheck zusammengestellt, der insbesondere für längere Unternehmungen gedacht ist. Stehen kürzere Reisen an, könnt ihr nach Bedarf die Punkte reduzieren.
Noch ein Tipp: Macht den Fahrzeugcheck zu zweit. Das geht schneller, beide lernen den Wagen besser kennen und mehr Spaß macht es auch noch. Rechnet mit gut 2 bis 3 Stunden, wenn ihr es gemütlich angehen lasst.
Fahrzeugcheck im Motorraum
Als erstes steht selbstverständlich die Durchsicht aller Flüssigkeitsstände an. Zunächst von oben, das betrifft die Kontrolle des Motoröls, Kupplungs- und Bremsflüssigkeit und die Servolenkung. Steht gemäß Wartungshandbuch jetzt oder in Kürze ein Austausch von Betriebsstoffen an, solltet ihr diesen auch vor der Reise erledigen. Denkt daran, auch die betroffenen Filter zu tauschen. Allerdings sollte das nicht erst am Tag vor der Abfahrt geschehen. Denn sollte dabei irgendwas kaputtgehen oder ein Defekt entdeckt werden, müsste so kurz vor der Abfahrt der Reiseantritt verschoben werden. Also besser Zeit zum Nachbessern einplanen.
Zuerst solltet ihr aber im Motorraum nach feuchten, öligen Stellen suchen, die auf einen Flüssigkeitsverlust hindeuten. Nehmt eine gute Lampe und leuchtet den Motor einmal rundherum ab. Guckt dabei auch in die verwinkelten Ecken. Besonders solltet ihr die Bereiche um die Ventildeckeldichtung, der Zylinderkopfdichtung, aller Schlauchverbindungen, Turbolader und der Filter gucken.
Neben der reinen Füllstandskontrolle solltet ihr bei der Bremsflüssigkeit auch den Wassergehalt testen. Dazu gibt es einfache Testgeräte, die den elektrischen Widerstand der Flüssigkeit messen, der einen Rückschluss auf den Wasseranteil gibt. Zu viel Wasser in der Bremsflüssigkeit kann zu Dampfblasen bei starkem und langem Bremsen führen und in Folge geht der Bremsdruck verloren.
Riemen
Der Motor hat mindestens einen Keilriemen. Üblicherweise werden über ihn die Kühlwasserpumpe, Lichtmaschine und Servopumpe betrieben. Das bedeutet auch, dass bei einem Problem mit dem Riemenantrieb die Kühlwasserpumpe und die Lichtmaschine ausfallen. Hat der Wagen Zusatzaggregate wie Klimaanlage oder Kompressoren, finden sich oft weitere Riemen. Jeder sollte auf seinen Zustand kontrolliert werden. Er muss äußerlich unbeschädigt sein und darf keine Querrisse oder gar herausgebrochene Teile haben.
Wenn der oder die Riemen schon einmal runter sind, könnt ihr auch gleich die Lauf- und Spannrollen prüfen. Insbesondere, wer seinen Wagen nicht immer nur schont, sondern auch Schlamm und Dreck nicht scheut, sollte diesen Check machen. In die Lager der Rollen kann Dreck eindringen und über die Zeit zerstört der das Lager bis es frisst und sich gänzlich zerlegt. Dann eiert die Rolle lose herum oder blockiert. Die Folgen können vielfältig sein. Vom plötzlichen Motorstopp bei niedrigen Drehzahlen bis zum Keilriemenriss ist vieles möglich.
Die Laufrollen müssen sich ohne jegliches Geräusch sehr leicht drehen lassen. Versucht einmal die Rolle zu bewegen, hin und her zu ruckeln. Es darf keinerlei Spiel zu spüren sein. Der Hebelarm der Spannrolle muss sich frei gegen und mit dem Federdruck bewegen lassen.
Steuerriemen
Wer einen Motor mit Steuerriemen besitzt, sollte in Erfahrung bringen, in welchen Intervallen dieser getauscht wird. Ist es bald soweit, lasst ihn vor der Reise tauschen. Ein Riss des Steuerriemens geht nicht selten mit größeren Schäden im Motor einher.
Kühler
Sind die Keilriemen runter, habt ihr meistens auch den Ventilator abgenommen. Nun habt ihr freie Sicht auf den Kühler. Per Sichtkontrolle solltet ihr schauen, ob er defekte oder verdreckte Stellen aufweist. Steckt trockener Schlamm zwischen den Lamellen, verringert sich die Kühlleistung. Den Schlamm könnt ihr mit einem sanften Wasserstrahl ausspülen.
Die Lamellenstruktur sollte unbeschädigt sein. Kleine Stellen, an denen die Lamellen etwas verbogen sind, sind nicht dramatisch, aber größere Bereiche oder arg verbogene Stellen solltet ihr nicht ignorieren. Hier in unseren Gefilden mag die Kühlleistung noch reichen, aber je nachdem wohin die Reise geht reicht es nicht mehr.
Frostschutzgehalt prüfen
Mit einem Frostschutz-Tester, am besten einem Refraktometer, könnt ihr dann noch den Frostschutzmittelgehalt im Kühlwasser testen. Selbst wenn es gar nicht in kalte Gegenden geht, ist der richtige Anteil an Kühlerfrostschutz für das Kühlsystem wichtig. Dort sind Schmier- und Rostschutzzusätze enthalten, es verhindert Ablagerungen und ein frühzeitiges Sieden des Wassers.
Schläuche in Augenschein nehmen
Genau wie später unter dem Wagen, solltet ihr den Schläuchen auch von oben einen Moment eurer Aufmerksamkeit schenken. Dazu gehören die die Schläuche des Kühlsystems, des Turboladers, Entlüftungen, Klima und Servo. Gibt es weitere Aggregate, wie beispielsweise eine Wankautomatik, kommen weitere Schläuche beim Fahrzeugcheck vor der Reise hinzu. Schon eine visuelle Prüfung kann Schwachstellen zu Tage fördern. Sind Schläuche schon porös, verhärtet oder weisen sie Ausbeulungen und Risse auf, besteht die Gefahr, dass sie demnächst ganz kaputt gehen.
Turboladerschläuche können äußerlich unbeschädigt sein, aber die innere Schlauchschicht kann zusammengefallen sein oder schon Ablösungserscheinungen aufweisen. Es lohnt sich also sie auch von innen zu betrachten. Findet sich zwischen Turbolader und Ansaugbrücke des Motors zudem viel Öl im Schlauch, gibt es ein Problem mit dem Turbo. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen: Der Turbo – Schäden vermeiden.
Turbolader
Ältere Turbolader haben einen pneumatisch-mechanisch gesteuerten Bypass. Der besteht aus einer Druckdose mit einem Gestänge. Dieses muss freigängig sein. Ihr benötigt schon etwas Kraft, um das Gestänge zu bewegen, da ein ein Federdruck darauf lastet, aber es muss sich bewegen lassen. Klemmt der Mechanismus, habt ihr entweder einen Leistungsverlust oder schlimmer, einen schleichenden Schaden durch Overspeeding. Lest auch unseren großen Artikel über Probleme mit dem Turbolader: Der Turbolader – Die Diva des Motors.
Moderne Fahrzeuge haben Turbolader mit variabler Geometrie. Die Verstellung kann ebenfalls pneumatisch, also durch Unter- und Federdruck, oder durch einem elektrischen Stellmotor erfolgen. Wenn ihr einen Stellmotor am Turbo habt, müsst ihr das Gestänge vor dem Test vom Stellmotor lösen und dann muss es ganz leicht zu bewegen sein. Dort gibt es keinen Federdruck, den ihr überwinden müsst.
Fahrzeugcheck unter dem Fahrzeug
Da ihr gerade vom Motor kommt, könnt ihr gleich dort unter dem Fahrzeug weitermachen. Sucht nach Öltropfen und nassen Stellen. Einige Schläuche, wie die des Kühlwassers oder Druckschläuche der Servolenkung sind erst von hier richtig zu sehen. Prüft deren Zustand. Sie sollten trocken sein und keine porösen Stellen oder gar Risse aufweisen.
Nach dem Motor folgt in Richtung Fahrzeugheck die Kupplungsglocke. Oft ist dort an der Unterseite ein kleines Loch, damit auslaufendes Öl sich nicht in der Glocke sammelt. Kommt dort Öl raus, handelt es sich entweder um Motoröl, das aus dem Wellendichtring (Simmering) der Kurbelwelle stammt oder es ist Getriebeöl, das seinen Weg an der undichten Wellendichtung des Getriebeeingangs vorbei nahm. Aber, Flüssigkeiten finden seltsame Wege, daher kann dort beispielsweise auch Kraftstoff auftreten. So oder so solltet ihr das Leck suchen und beheben.
Motor- und Getriebelager
Der Motor und das Getriebe sind mit Gummipolstern am Rahmen aufgehangen. Diese Polster spielen eine nicht unerhebliche Rolle beim Komfort und dem Tilgen schädlicher Vibrationen. Letztendlich halten sie auch das ganze System am Platz. Und sie werden oft vernachlässigt.
Vor einer langen Unternehmung muss auch ihr Zustand überprüft werden. Dazu werden Motor und Getriebe einmal ein wenig aus ihren Lagerung gehoben, beispielsweise mit einem Getriebeheber oder einen ähnlichen Hebemittel. Dann könnt ihr euch die Gummis in zusammengepresstem und ausgezogenem Zustand ansehen.
Eine weitere Aufhängung ist die des Auspuffs. Er hängt zur Geräusch- und Vibrationsminderung ebenfalls in Gummis. Diese altern und reißen gerne erst ein und dann durch.
Kraftstoffleitungen
Auf der Unterseite des Fahrzeugs werden auch die Kraftstoffleitungen geführt. Ein eventuell eingebauter Zusatzfilter ist daher meistens auch dort zu finden. Diese Leitungen müssen frei von Scheuerstellen sein. Sucht nach Stellen, bei denen sich Leitungen kreuzen und berühren. Wenn möglich ändert das ab. Vielleicht ist eine Leitung auch nur aus dem Halteclip gesprungen.
Bremsen
Parallel zu den Kraftstoffleitungen solltet ihr auch gleich die Bremsleitungen in Augenschein nehmen. Sind alle Leitungen in guten Zustand und rostfrei? Wie ist die Bremsbelag- und Bremsscheibenstärke? Schließlich möchtet ihr ja nicht nach ein paar Kilometern unterwegs schon etwas erneuern müssen.
Fahrwerk- und Fahrwerksgummis
Das Fahrwerk gehört nicht automatisch zu den Dingen, die jeder Fahrer üblicherweise überprüft. Vor oder nach einer langen Reise, muss es aber begutachtet werden.
Je nach Fahrwerksart sind unterschiedlich viele verschieden Gummibuchsen und Dämpfer vorhanden. Alle Führungselemente der Achsen (siehe auch Achskonzepte bei Geländewagen) besitzen an ihren Befestigungspunkten Gummis. Zusätzlich sind Stoßdämpfer ebenfalls in Gummipuffern geführt. Zuletzt gibt es dann noch die Achsanschläge. Idealerweise sollten diese als offenporige, lange PU-Puffer ausgeführt sein.
Die Fahrwerksgummis dürfen bei der Sichtprüfung keine Risse oder poröse Stellen aufweisen. Es dürfen auch keine Gummibrocken abgebrochen oder abgerissen sein. Oft sind diese Gummis auch durch PU-Buchsen ersetzt worden. Gute Produkte verhalten sich so wie die Buchsen aus Gummi. Sie können verschleißen, das ist nicht schön, aber ihr könnt zunächst weiterfahren. PU-Buchsen in schlechter Qualität können hingegen platzen, was üblicherweise das Fahrtende bedeutet.
Die Achslenker, die in den Buchsen gehalten werden, dürfen darin kein oder nur minimales Spiel haben. Fachbetriebe kennen die einzelnen Stellen und wissen, wie sie mit einem Hebeleisen überprüft werden können. Ihr müsst sowohl die Gummis selbst als auch die Verschraubungen prüfen.
Zu den typischen Stellen gehören:
- die Gummipuffer der Längslenker. Also solltet ihr euch per Sichtprüfung den Zustand der Puffer ansehen.
- Ebenso wie die Gummibuchsen der Längslenkeraufnahme an den Achsen. Sie müssen spielfrei sein, was ihr mit einem Hebeleisen feststellen könnt. Je nach Achsführung habt ihr zwei oder vier solcher Längslenker.
- Die Lagerköpfe und Gummibuchsen des A-Lenkers, wenn ihr solch einen habt.
- Die Buchsen der Stabilisatoren. Auch diese Gummis müssen intakt sein und stramm sitzen. Auch das kann mit einem Hebel überprüft werden.
- Die Buchsen des Panhardstabs und die Spur- und Lenkstangenköpfe an der Vorderachse. Seht euch den Artikel über den Death Wobble an. Dort werden die nötigen Tests genau besprochen: Der Death-Wobble.
Achsgelenke
Wo ihr nun schon mit dem Fahrzeugcheck an der Vorderachse seid, könnt ihr auch gleich nachsehen, ob die Achsgelenke dicht und mit Öl befüllt sind. Fahrzeuge mit permanentem Allradantrieb besitzen an den gelenkten Rädern Homokineten, die in den Achsschenkelgehäusen sitzen. Dort ist eine Schmierfüllung drin. Kontrolliert gemäß Herstellerangabe den nötigen Füllstand und seht nach, ob die Chromflächen des Achsschenkelgehäuses Beschädigungen, Roststellen oder starke Riefen aufweist. Das alles führt zur Undichtigkeit und macht den Dichtring kaputt. Die Chromfläche der Kugel muss leicht fettig sein. Ansonsten muss die Dichtung und ggf. auch das Achsschenkelgehäuse getauscht werden. Verliert ihr dort Öl und merkt es nicht, kann euch das den Homokineten kosten.
Doppelt hält besser
Noch ein Tipp für Land Rover Defender Fahrer: Land Rover verwendete lange doppellippige Dichtungen für das Achsschenkelgehäuse. Die erste Lippe schiebt den Dreck weg, die zweite dichtet ab. Das hält lange und gut. Bei den letzten Modelljahren des Defenders und wenn ihr das mit dem Original-Ersatzteil von Land Rover reparieren lasst, bekommt ihr eine einlippige Dichtung. Die hält nicht so lange. Unsere Empfehlung ist daher sich im Ersatzteilmarkt eine doppellippige Dichtung zu besorgen und diese einbauen zu lassen.
Bei Fahrzeugen mit zuschaltbarem Allradantrieb ist dort anstatt eines Homokineten mit Achsschenkelgehäuse ein Kardangelenk unter einer Schutzkappe eingebaut. Dass müsst ihr ebenfalls auf Spiel prüfen und wenn möglich fetten.
Dämpfer und Federn
Die Dämpfer dürfen kein Öl verlieren, sie müssen also trocken sein. Habt ihr an der Hinterachse Dämpfer, bei denen die Kolbenstange nach unten ausfährt, gehören Schutzüberzüge darüber. Ansonsten können wegfliegende Steinchen die Chromschicht beschädigen. Diese kleinen Schäden machen die Dichtung des Dämpfers kaputt.
Die Muttern des Dämpfers müssen fest sitzen, die Gummilager dürfen weder porös noch rissig sein. Der Dämpfer ist oben in einem Kugelgelenk gelagert, das sollte spielfrei sein.
Beim Fahrzeugcheck vor der Reise solltet ihr prüfen, ob eure Fahrwerksfedern rostfrei sind, keine Beschädigungen aufweisen und in ihren Tellern sitzen. Oft haben sie an ihren Enden Schutzüberzüge um sie vor Beschädigungen und anschließender Korrosion zu schützen. Besitzt euer Fahrwerk Spacer zur Erhöhung, müssen auch diese unbeschädigt und in gutem Zustand sein.
Antriebsstrang
Größtenteils unter dem Fahrzeug und an den Rädern kontrolliert ihr den Antriebsstrang. Dazu zählen Kupplung, die Getriebe, Kardanwellen, Differenziale und die Mitnehmer an den Rädern. Wer nicht gerade die entsprechende Erfahrung hat, sollte hier einen Fachmann zu rate ziehen. Es geht darum Verschleiß und zu großes Spiel im Antriebsstrang zu entdecken. Die Prozedur kann leicht variieren. Der Spezialist für euer Fahrzeug berücksichtigt aber die Eigenheiten.
Was ihr auch mit weniger Erfahrung selber testen könnt, sind die Kreuzgelenke der Kardanwellen und die Verbindung Steckwelle/Mitnehmer an den Rädern.
Kardanwellengelenke
Die Kreuzgelenke der Kardanwellen gehören auch zum Fahrzeugcheck. Sie werden stark beansprucht. Nach einer Geländefahrt sollten sie immer abgespült und abgefettet werden. Das gilt natürlich auch vor Reiseantritt. Zuerst prüft das Spiel, es darf keinerlei vorhanden sein. Dazu müsst ihr den Kardanwellenflansch und die Welle zueinander verdrehen und in alle Richtungen zueinander bewegen. In allen vier Gelenklagern darf sich das Kreuzgelenk nicht bewegen.
Wie Kardanwellenspiel aussieht, könnt ihr hier sehen:
Ist alles in Ordnung, fettet die Gelenke ab, sofern sie nicht wartungsfrei sind und einen Schmiernippel haben. Korrekterweise sollte dazu die Kardanwelle ausgebaut werden, damit sich das Fett in wirklich alle vier Gelenklager drückt.
Mitnehmer
Damit sind wir unter dem Fahrzeug fertig. An den Rädern stellt ihr das Spiel zwischen der Achswelle und dem Mitnehmer fest, sofern euer Fahrzeug diese Kombination besitzt. Das Rad muss dazu angehoben sein und Welle und Mitnehmer müssen sichtbar sein. Nun dreht ihr das Rad leicht hin und her. Rad und Welle müssen sich ohne Versatz miteinander bewegen. Außerdem sollte alles gut mit Fett eingeschmiert sein.
Es ist übrigens auch keine schlechte Idee, die Radlager zu überprüfen und wenn nötig sie zu erneuern. Sind sie noch gut gefettet und sind sie spielfrei? Es gibt zahlreiche Systeme mit einem und zwei Lagern, mit Spannbuchsen und ohne. Vielleicht kennt ihr euer System und habt die Radlager schon einmal repariert oder ihr lasst die Fachwerkstatt ran.
Beim Fahrzeugcheck nicht vergessen: Die Reifen
Alle Reifen, auch das Reserverad, sollten von euch auf den äußerlichen Zustand geprüft werden. Schnitte auf Flanken, innen wie außen, können später zu einem Problem werden. Es dürfen keine Ausbeulungen vorhanden sein. Auch die Lauffläche solltet ihr begutachten. Schaut nach, ob die Reifen ungleichmäßig abgefahren sind. Das deutet auf Probleme mit der Fahrwerksgeometrie oder den Achsen hin.
Bei Fahrzeugen mit Starrachsen sind die Verstellmöglichkeiten der Fahrwerksgeometrie sehr überschaubar. Es kann nur die Spur an der Vorderachse eingestellt werden. Stimmt die nicht, kommt es zu einem ungleichen Abfahren der Innen- und Außenseite der Lauffläche. Es bilden sich meistens sägezahnartige Profile heraus.
Die meisten Fahrzeuge mit Starrachse haben eine Nachspur, d.h. die Vorderräder stehen leicht nach außen gedreht. Ist die Nachspur zu groß eingestellt, laufen die Vorderräder zuerst auf der Innenseite ab. Hat der Wagen Vorspur und laufen sie auf der Außenseite zuerst ab, ist die Vorspur zu groß und die Räder stehen zu weit nach innen geneigt.
Ist ein Reifen außen und innen zu stark abgefahren, hat er zu wenig Luftdruck. Umgekehrt, ist nur die Mitte abgefahren, hat er zuviel Luftdruck. Ist die Lauffläche komplett ungleichmäßig abgefahren, ist die wahrscheinliche Ursache ein defekter Stoßdämpfer.
Bei Fahrzeugen mit Einzelradaufhängung kommen weitere Einstellungen, wie Sturz, Vor- und Nachlauf dazu. Dort ist dann die Diagnose auch etwas aufwendiger. Ein guter Servicebetrieb kann die Achsen vermessen und wieder korrekt einstellen.
An einer starren Hinterachse kann nichts ein- oder verstellt werden. Sind trotzdem ungleiche Ablaufbilder an den Reifen zu sehen, solltet ihr prüfen, ob eventuell eine Achse verbogen ist oder schief unter dem Wagen steht.
Die Werte für die Einstellung der Fahrwerksgeometrie finden sich im Handbuch oder im Werkstatthandbuch.
Nicht schon mit alten Reifen losfahren
Gerade auf längeren Unternehmungen, möchte man nur ungern einen Satz neuer Reifen kaufen müssen. Die Regel besagt, dass neue Reifen zum Zeitpunkt des Kaufs nicht älter als zwei Jahre sein sollten. Habt ihr eure Reifen schon vor langer Zeit aufgezogen und stand der Wagen lange, empfiehlt es sich gleich neue Pneus aufziehen zu lassen.
Auskunft über das Alter der Reifen gibt Euch die DOT-Nummer auf der Reifenflanke. Sie gibt die Kalenderwoche und die letzten beiden Stellen der Jahreszahl der Produktion an. Eine DOT-Nummer 2316 bedeutet, dass der Reifen 2016 in der 23. Kalenderwoche produziert worden ist.
So, wie ihr seht, könnt ihr vor einer Reise ziemlich viel an eurem Fahrzeug überprüfen. Wer sich den Fahrzeugcheck selbst nicht zutraut, sollte sich von einer Fachwerkstatt unterstützen lassen. Wer es gerne alleine machen möchte, hier findet ihr eine CHECKLISTE FÜR DEN FAHRZEUGCHECK ALS PDF ZUM RUNTERLADEN!
WERBUNG: Sichert euch 10% Rabatt bei Weitblick
Wir finden die Klamotten von Weitblick so klasse, dass wir die Sachen ab jetzt immer anhaben, wenn wir in der Werkstatt arbeiten oder offroad unterwegs sind. Die Sachen sind robust, angenehm zu tragen und ihr bekommt sie auch nach dem härtesten Offroad-Einsatz wieder sauber. Wenn ihr die Klamotten selbst einmal ausprobieren wollt, könnt ihr mit dem Gutschein-Code „mup“ (ohne Anführungszeichen eingeben!) bei Weitblick 10% Rabatt bekommen.
Weitere Informationen zu einer guten Reisevorbereitung
In unserer Artikelreihe über das richtige Werkzeug auf Reisen könnt ihr nachlesen, was ihr auf langen Fahrten mitnehmen solltet.
In unserem kleinen Fahrzeugcheck vor und nach der Geländefahrt bekommt ihr Tipps zum Fahrzeugcheck vor und nach einem Geländeeinsatz.
Wer mit einem Dieselfahrzeug um die Welt möchte, kann in unserem Artikel über den Dieselmotor auf Reisen noch Hinweise und Tipps finden.
>> HIER DIE CHECKLISTE DES FAHRZEUGCHECK FÜR DIE OFFROAD-REISE ALS PDF RUNTERLADEN!
© Fotos: Doreen Kühr