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re Rallye- und Expeditionsservice - Dakar Defender
Cockpitbau.

Zusatzinstrumente im Offroader

Was ist sinnvoll und was gibt es zu beachten?

Ein Cockpit voller Zusatzinstrumente, Anzeigen und Schalter sieht ja schon irgendwie nach Rallye und Expedition aus, oder? Eurer Phantasie sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Doch welche Werte und Instrumente sind aus der Erfahrung sinnvoll und wenn ja warum? Dies ist auch in vielen Foren oder am Lagerfeuer eine oft und gerne diskutierte Frage und genau darum soll es in diesem Artikel gehen. Schauen wir uns daher nun einmal ein paar Zusatzinstrumente genauer an.

Im Folgenden stellen wir euch nicht nur verschiedene Zusatzinstrumente vor und zeigen euch, welche Information ihr aus den angezeigten Daten gewinnen könnt. Wir gehen auch darauf ein, was dabei zu beachten ist. Der sinnvolle Einsatz ist natürlich immer davon abhängig, ob die Information richtig vom Anwender interpretiert werden kann und wird. Bei der Auswahl der Instrumente empfehlen wir euch, sich die Frage zu stellen: Was kann ich mit dieser Information anfangen und was kann ich tun, wenn es Abweichungen zum Normalzustand gibt?

Die Öldruck-Anzeige

Zusatzinstrumente
Öldruckanzeige analog 0 bis 5 bar.

Üblicherweise hat euer Fahrzeug (Viertakter) bereits eine Öldrucküberwachung mittels Druckschalter und eine Kontrollleuchte. Diese warnt euch, wenn der Öldruck zu niedrig ist. Warum ist dies so wichtig? Nun, die Ölpumpe versorgt viele wichtige Bauteile des Motors mit der nötigen Schmierung. Damit alle Teile ausreichend versorgt werden, ist ein gewisser Druck im Ölkreislauf erforderlich. Sinkt dieser zu stark ab, ist eine ausreichende Schmierung nicht mehr sichergestellt und dies kann zu (teuren) Motorschäden führen. Insofern ist eine präzise Überwachung des Öldrucks per se schon mal sehr wichtig.

Die standardmäßige Anzeige mittels Kontrollleuchte, die im Prinzip erst dann aufleuchtet, wenn der Druck schon massiv abgefallen ist, ist an sich guter Sicherheitsmechanismus. Sofortiges Motorabstellen kann möglicherweise wirksam einen größeren Schaden vorbeugen. Eventuell ist es jedoch auch schon zu spät. Und die Folgen eines Druckverlustes können massiv sein. Insofern macht es Sinn hier über zusätzliche Informationsgewinnung nachzudenken. Eine Öldruckanzeige als Zusatzinstrument gibt Auskunft über den jeweils aktuellen Öldruck. So lässt sich gegebenfalls auch ein leichter oder sich schleichend einstellender Defekt frühzeitig feststellen und beheben. Beispielweise wenn die Förderleistung der Ölpumpe durch Einlaufen und Verschleiß nachlässt.

Des Weiteren sinkt der Öldruck in eurem Motor natürlich auch ab, wenn das Öl heißer oder gar zu heiß wird. Dies etwa bei Belastung an steilen Anstiegen oder wenn ihr mit einem schweren Anhänger unterwegs seid. Die Schmierfähigkeit des Motoröls lässt dann nach. Allein oder auch im Zusammenhang mit einer Öltemperaturanzeige erweist sich die Öldruckanzeige auch hier als sehr nützliches Zusatzinstrument. Ähnliches gilt bei Einsatz des Fahrzeuges in unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen.

Zudem geht es beim Öl nicht nur um die Schmierung, sondern auch die Kühlung. Wird das Öl heiß, so läßt zunächst weniger die Schmierung nach, sondern die Fähigkeit Druck aufzunehmen. Das widerum kann zum Schmierfilmabriss und Verschleiß führen.

Am Rande: interessant ist es auch zu beobachten, wie der Öldruck sich beispielsweise mit Alterung des Öls verändert. So lässt sich mit ein bisschen Erfahrung u.a. auch feststellen, ob ein frühzeitiger Ölwechsel sinnvoll ist. Weitere wichtige Tipps rund um die Probleme die speziell ein Dieselmotor auf Reisen machen kann, findet ihr hier.

Fazit: Eine zusätzliche Öldruckanzeige ist ein sinnvolles Zusatzinstrument, wenn ihr wisst, wie sie interpretiert werden muß. Um Schäden zu verhindern reicht jedoch in der Regel die serienmäßige Kontrolleuchte. Geht diese im Leerlauf an, heißt es handeln. Und Basics wie die regelmäßige Kontrolle des Ölstands sollten natürlich selbstverständlich sein.

Die Motoröltemperatur-Anzeige

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Analoge Anzeige der Öltemperatur.

Nicht minder wichtig ist es die Motoröltemperatur im Auge zu behalten. Ist das Motoröl zu kalt, schmiert es nicht ausreichend. Ist es zu heiß, ebenso. Im Normalbetrieb sollte es hier – sofern kein Defekt vorliegt – zu keinerlei Schwierigkeiten kommen. Die heutigen synthetischen Öle decken zuverlässig große Temperaturbandbreiten ab.

Belastet ihr euer Fahrzeug jedoch stark – etwa bei großer Hitze oder seid damit im Winter im hohen Norden unterwegs – sollte die Motoröltemperatur im Blick gehalten werden. Zudem ist die Motoröltemperatur bei einem Kaltstart eine gute Indikation, ab wann der Motor richtig warm ist und ordentlich Leistung abgerufen werden kann. Denn oftmals erwärmt sich das Kühlwasser deutlich schneller, was jedoch nicht bedeuten muss, dass alle Komponenten des Motors bereits eine gute Betriebstemperatur erreicht haben. Übrigens, die meisten Zusätze (Additive) die ein Motoröl ausmachen, wirken erst ab Temperaturen von etwa 70 Grad Celsius an.

Insofern macht es hier Sinn nicht nur einen Schwellenwert im Blick zu haben. Denn gerade bei Temperaturen und Drücken gibt es oftmals nicht nur einen Warnpunkt, ab dem eine Warnung aktiviert werden soll, sondern es ist eben sinnvoll, einen Betriebsbereich mit einer unteren und einer oberen Schwelle zu definieren. Hier können statt einfachen Schaltern zur Aktivierung einer Warnlampe auch intelligente Anzeigen verwendet werden.

Der Positionierung des Temperatur-Sensors kommt eine besondere Bedeutung zu. Beachtet dabei, dass beispielsweise eine Positionierung an der Ölablaßschraube dazu führen kann, dass die abgelesenen Temperaturen anders sind als die, die tatsächlich im Motor vorherrschen. Eventuell gibt auch der Hersteller hierzu eine Stelle vor.

Fazit: Ebenso und in Kombination mit der Öldruckanzeige, ist eine zusätzliche Motoröltemperaturanzeige ein sinnvolles Zusatzinstrument. Ebenso wichtig oder noch wichtiger ist jedoch die Überwachung der Kühlmitteltemperatur zu der wir noch kommen.

Die Anzeige der Getriebeöltemperatur

Neben der Motoröltemperatur ist auch die Temperatur der Getriebeöle interessant und aufschlussreich. Allerdings sollte der Anwender auch hier wissen, was denn eine für das Fahrzeug normale Betriebstemperatur unter unterschiedlichen Fahrbedingungen (Anhänger, hohe Last bei langsamer Fahrt im Gelände, Dahinrollen, usw.) ist um überhaupt eine Einschätzung treffen zu können, dass ein Problem vorliegen kann.

Für das Messen der Öltemperatur im Verteilergetriebe kommt beispielsweise beim Defender ein Sensor in der größeren Ölwanne, welche für das LT230 Verteilergetriebe erhältlich ist, in Frage. Für viele Fahrzeuge können ähnliche individuelle Lösungen nachgerüstet werden.

Die Anzeige der Motor- und Getriebeöltemperaturen kann auch in einem Instrument erfolgen. Hier hilft ein einfacher Umschalter. Voraussetzung ist es gleichartige Sensoren (Temperaturbereich, Signal) zu verwenden. Sensoren und Anzeigeinstrumente gibt es am Markt mit aufeinander abgestimmten Kennlinien, so dass die Geräte „plug-and-play“ verbaut werden können.

Fazit: Dieses Zusatzinstrument liefert zwar eine interessante technische Information, ist jedoch eher etwas für den Motorsportbereich oder einfach interessierte Offroader.

Die Wassertemperatur-Anzeige

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Die serienmäßige Anzeige gibt nicht viel her, zusätzlich kann teilweise die Kühlmitteltemperatur via OBD ausgelesen werden.

Hat der See die passende Wohlfühltemperatur für ein erfrischendes Bad? Nein, um das Kühlmittel geht es hier natürlich. Euer Fahrzeug hat vermutlich eine Wassertemperaturanzeige. Bei vielen modernen Fahrzeuge gibt es auch eine kleine Leuchte, die anzeigt, ab wann eine ausreichende Betriebstemperatur erreicht ist. Oftmals – gerade bei moderneren Fahrzeugen – gibt die Anzeige jedoch keine Auskunft darüber, welche Temperatur das Kühlwasser wirklich hat. Verharrt die Anzeigenadel etwa in der Mitte, so signalisiert sie: Alles OK. Sollte Das Kühlmittel zu heiß werden, schnellt sie in die Höhe und signalisiert damit ein Problem. Häufig einhergehend mit einer Rücknahme der Leistung durch das Motorsteuergerät. Übrigens, gerade diese Leistungsdrosselung des Motors ist eine sehr sinnvolle Funktion der viel gescholtenen elektronischen Steuergeräte. Sie schützt euch vor größeren Schäden, wie einer defekten Zylinderkopfdichtung.

Manchmal hängen von der Information dieses Temperaturgebers noch andere Funktionen, wie die Dauer des Vorglühens oder Nachglühens beim Diesel ab. Der Geber muss auch nicht zwingend im Kühlkreislauf positioniert sein. Es gibt Motoren, wo die Temperatur im trockenen Bereich des Zylinderkopfes gemessen wird.

Bei einem wassergekühlten Motor wird die Kühlmitteltemperatur mit Hilfe eines Thermostats geregelt. Einmal auf Betriebstemperatur, so bewegt sich die Kühlmitteltemperatur bei einem intakten Kühlsystem in einem engen Rahmen je nach Belastung auf und ab. Insofern werdet ihr auf dieser Anzeige zunächst einmal nichts Spektakuläres entdecken. Das ist auch gut so. Die Kühlmitteltemperatur kann jedoch auf einen Defekt im Kühlsystem hindeuten und die Beobachtung frühzeitig einen Defekt erkennen lassen.

Hat euer Fahrzeuge eine OBD-Schnittstelle, kann über einen kleinen OBD-Leser häufig auch die exakte Temperatur ausgelesen werden. Eine andere Möglichkeit ist es einen Sensor in einen der Kühlwasserschläuche einzusetzen und ein Zusatzinstrument im Cockpit mit der Information zu speisen.

(Übrigens hatten wir zu dem Thema OBD-Schnittstelle schon zwei Artikel, schaut mal hier rein:  Der Vgate iCar 3 – Diagnose über die OBD-Schnittstelle bzw. Der Vgate iCar OBD-2-Diagnosestecker im Test)

Fazit: Je nach Werksausstattung des Fahrzeugs kann eine Anzeige der Kühlmitteltemperatur Sinn machen und zwar eine Anzeige der tatsächlichen Temperatur.

Überwachung des Kühlmittelstandes

Ein Kühlmittelverlust kann gravierende Schäden zur Folge haben und muss unbedingt lokalisiert und beseitigt werden. Als Frühwarnindikator eignet sich hier ein Sensor, der Alarm schlägt, wenn der Kühlmittelstand absinkt. Solche Sensoren sind auch zum Nachrüsten erhältlich. Denkt bitte an die regelmäßige Überprüfung des Frostschutzes eures Kühlmittels. Dieser kann mit einem Refraktometer* überprüft werden. Mehr Tipps und Tricks rund um die Fahrzeugwartung und Vorbereitung findet ihr in unseren Artikeln zum großen Fahrzeugcheck und zur Fahrzeugvorbereitung vor dem Winter.

Der Drehzahlmesser

Der Drehzahlmesser gehört einfach dazu.

In vergangenen Zeiten häufig nur auf der Zubehörliste zu finden, haben viele Fahrzeuge einen Drehzahlmesser. Diese Anzeige gehört irgendwie dazu. Wer sein Fahrzeug kennt, achtet meist gar nicht mehr drauf, sondern weiß wie es in den verschiedenen Drehzahlbereichen läuft.

Fazit: Nicht zwingend notwendig, doch er „gehört halt ins Auto“.

Die Reifendruckkontrolle

Immer mehr moderne Fahrzeuge haben eine Reifendruckkontrolle, die im Falle eines Druckverlustes Alarm schlägt und so gefährliche Situationen verhindern soll. Teilweise ist diese Einrichtung vorgeschrieben. Am Markt sind auch verschiedene Nachrüstsysteme erhältlich.

Gerade im Offroadbereich ist eine Reifendruckkontrolle zusammen mit einer Reifendruckregelanlage ein hilfreiches Zubehör. Diese lohnt sich jedoch nur dann, wenn wirklich oft der Druck geändert wird. Alternativ nutzt ihr einfach ein kleines Manometer, mit dem ihr den Druck regelmäßig überprüft. Das Ablassen bzw. Auffüllen erfolgt dann mit dem Kompressor an Bord oder auch mal an der Tankstelle. Besonders wichtig wird der richtige Luftdruck beim Fahren im Sand.

Alternativ nutzt ihr einfach ein kleines Manometer, mit dem ihr den Druck regelmäßig überprüft.

Fazit: Sinnvolles Detail. Insbesondere wenn häufig unterschiedliche Drücke gefahren werden. Auch auf der Straße sinnvoll aus Sicherheitsgründen.

Die Druckanzeige für die Druckluft

Bleiben wir bei Luft und kommen wir damit gleich zur Druckluftanzeige. Nicht wirklich essentiell, doch ist ein On-Bord Druckluftsystem eingebaut, gehört eine Anzeige des Luftdrucks im System natürlich dazu.

Fazit: Nettes Feature.

Die Tankanzeige oder Tankuhr

Natürlich hat euer Fahrzeug eine Tankanzeige und die macht auch sehr viel Sinn. Das wisst ihr spätestens dann, wenn ihr wegen einer defekten Tankfüllstandsanzeige mit einem Kanister zur Tankstelle lauft.

Ein must-have: die Tankuhr!

Besonders wichtig wird dieses im Zusammenhang mit Zusatztanks. Oft wird die serienmäßige Tankanzeige weiterverwendet, was beispielsweise dazu führen kann, dass zunächst – nämlich, bis beispielsweise ein Durchlauftank wie er gerne beim Defender eingebaut wird leergefahren ist – die Anzeige auf „Voll“ stehen bleibt. Hier solltet ihr sehr genau einschätzen können, wie weit ihr fahren könnt. Alternativ können auch zusätzliche Tankanzeigen eingebaut werden.

Fazit: Die Tankfüllstandsanzeige ist ein must have!

Die Ladedruckanzeige

Eine solche Ladedruckanzeige kommt bei einem Turbomotor in Frage. Und um es gleich vorweg zu nehmen, kann ein Zusatzinstrument für eine Ladedruckanzeige, da je nach Betriebszustand laufend der Zeiger hin- und herpendelt, auch unangenehm für den Betrachter sein.

Doch bei einem Defekt kann eine Ladedruckanzeige sehr hilfreich sein. Beispielsweise ein Klassiker: der sich lösende Ladeluftschlauch. Ihr fragt euch, warum keine ausreichende Leistung mehr da ist. Der schnelle Check einiger Parameter zeigt nun sofort, dass kein ausreichender Ladedruck mehr da ist. Damit ist das Problem schonmal stark eingegrenzt. In diesem Fall bedeutet das rechts ranfahren, Haube auf und eine kurze Sichtkotrolle durchführen und schon ist der Übeltäter identifiziert. Klar, das geht natürlich auch ohne Zusatzinstrument.

Ein weiterer nennenswerter Defekt, der zu einem kaputten Turbolader führen kann ist eine klemmende Verstellung beim VTG-Lader. Bleibt die Verstellung im geschlossenen Zustand klemmen, dann läuft der Turbolader bei höheren Drehzahlen ins Overspeeding. In der Folge dehnt sich das Kompressorrad, schleift sich ab, macht sich gegebenenfalls zunächst mit Geräuschen bemerkbar und seine Struktur wird geschädigt. Auch da hilft die Anzeige, wenn der Druck bei steigender Drehzahl zu hoch wird. Ein nicht ausreichender Ladedruck kann auch am Leistungsverlust erkannt werden, z.B. wenn die Verstellung des VTG-Laders im offenen Zustand klemmt. In dem Fall geht zumindest nichts weiteres kaputt.

Auch den Ladedruck könnt ihr bei einem OBD Fahrzeug in der Regel direkt auslesen.

Fazit: Praktisch, jedoch für ein Reisefahrzeug nicht zwingend notwendig. Für die Abstimmung eines Motors in einem getunten oder gar Rennfahrzeug essentiell.

Die Anzeige der Abgastemperatur mittels Pyrometer

Abgastemperaturen können schnell ansteigen und auch in Bereiche, die dem Motor schaden. Dies kann insbesondere beim Offroadfahren unter hoher Last in der Untersetzung oder beim Ziehen von schweren Anhängern passieren. Tipps rund um das sichere Fahren mit Anhänger findet ihr in unserem Artikel dazu.

Die Abgastemperatur reagiert vergleichsweise schnell. So kann die Abgastemperaturanzeige als Vorschau für die Entwicklung der Wassertemperatur dienen und ggf. eher die Last zurückgenommen werden. Wichtig ist natürlich auch hier zu wissen, welche Temperaturen in verschiedenen Situationen den Normalzustand darstellen bzw. ab wann es kritisch wird.

Habt ihr einen Turbomotor, so solltet ihr insbesondere, wenn ihr den Motor hoch belastet und entsprechend hohe Temperaturen erzeugt habt, den Motor nicht gleich nach dem Anhalten abschalten. Hier könnt ihr mit einem Pyrometer das Absinken der Abgastemperatur überwachen und sehen ab wann ihr den Motor abstellen könnt. Mehr Informationen rund um den Turbolader, seine Eigenarten und wie ihr einen Defekt vermeiden könnt, erfahrt ihr in unserem Artikel „Der Turbolader, die Diva des Motors“.

Auch bei einem Abgaspyrometer ist natürlich immer vorausgesetzt, dass der Anwender weiß, was er da misst. Allein die Position der Sonde ist schon eine Angelegenheit für sich und sollte gut überdacht werden. Liegt sie beispielsweise hinter einem Turbolader, nützt die Information wenig für den Schutz dieses wichtigen Bauteiles bzw. bedarf viel Erfahrung und Interpretation. Denn nach dem Turbolader sind die Temperaturen des Abgasstroms natürlich (sehr viel) niedriger als davor. Insofern ist es empfehlenswert die Sonde davor zu platzieren, beispielsweise im Abgaskrümmer. Der Einbau sollte fachmännisch erledigt werden, denn löst sich hier etwas, landet es im Turbolader und kann für Schäden sorgen. Auch bei nicht standfest getunten Motoren sollte ein Pyrometer eingebaut werden. Gepaart mit Erfahrung ist das eine Möglichkeit den Motor vor Überlast zu schützen.

Übrigens, hat euer Fahrzeug einen Dieselpartikelfilter, dann hat es vermutlich auch mehrere EGT-Sensoren zur Bestimmung der Abgastemperaturen, welche ihr über ein OBD-Lesegerät auslesen könnt.

Fazit: Ein Pyrometer liefert wichtige Informationen, die jedoch einiges an Hintergrundwissen erfordern. Must-have für stark getunte Motoren und bei der Abstimmung und Überwachung von Wettbewerbsfahrzeugen.

Das Voltmeter und das Amperemeter

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Analoges Voltmeter – die Anzeige muß interpretiert werden.

Ein Voltmeter kann euch Auskunft darüber geben, ob die Spannung absinkt, ansteigt und wie hoch die Spannung der Batterie überhaupt ist. Gerade für eine Versorgungsbatterie ist dies eine interessante Information, die dazu verwendet werden kann, Verbraucher abzustellen und so die Batterie vor einer tiefen Entladung zu schützen. Sicherer ist hier dafür jedoch ein Lastabwurf, denn dann wird die Versorgung bei Unterschreiten einer eingestellten Spannung einfach abgeschaltet. Liegt die Spannung dauerhaft unter 11 Volt ist dies ein sicherer Indikator für ein vorliegendes Problem mit der Spannungsversorgung.

Bei der Starterbatterie könnt ihr mittels eines Voltmeters auch während der Fahrt sehen, ob die Spannung absinkt oder massiv ansteigt und so ein eventuelles Problem mit der Lichtmaschine möglicherweise frühzeitiger identifizieren. Das ist eine gute und wichtige Anwendung. Die reine Spannung im Ruhezustand sagt jedoch nicht allzu viel über den Zustand der Batterie und darüber aus, ob das Fahrzeug noch zu starten ist. Schaut euch dazu auch mal unseren Artikel zur Funktionsweise einer Fahrzeugbatterie an.

Genauere Informationen kann ein Amperemeter liefern. Damit lässt sich erkennen, wieviel Strom entnommen wird und wieviel geladen wird.

Fazit: Praktisch, wenn ihr die Schwächen kennt. Besser ist jedoch eine umfassende Überwachung der Batterien.

Das Batteriemonitoring

Batterieüberwachung - State of Health, der Alterungsgrad der Batterie.
Batterieüberwachung – State of Health, der Alterungsgrad der Batterie.

Heute gibt zahlreiche Batterietypen mit unterschiedlichen Charakteristiken und Anforderungen. Das führt auch zu einer komplexeren Batterietechnik. Moderne hochwertige und leistungsfähige Batterien sind um ein Vielfaches teurer als die klassische Starterbatterie. Diese Investition sollte so gut es geht geschützt werden.

Zudem wird die Bordelektrik in Reisefahrzeugen immer komplexer und die Anzahl der elektrischen Verbraucher im Fahrzeug ist gestiegen. Ihr kennt das. Neben der Beleuchtung habt ihr sicher Kühlbox, Standheizung, Smartphone und Tablet, WLAN-Router, Kamera Akku und vieles mehr an Bord, was stromhungrig ist. Deshalb ist es gut zu wissen, wie lange ihr noch ein einem schönen Ort stehen könnt, bis die Batterien wieder aufgeladen werden müssen oder ob eure Solarinstallation die nötige Energie bereitstellt, um auch die nächste Nacht noch heizen zu können.

Bei all diesen Themen hilft euch eine gute Batterieüberwachung. Diese sollte euch daher mindestens den ein- und ausgehenden Strom, die Restkapazität und am besten auch noch die Batteriealterung bzw. den Gesundheitszustand eurer Batterien anzeigen. Dazu eignen sich umfassende Batteriemonitoring Systeme wie beispielsweise das Balmar SG200, was wir euch kürzlich in unserem Artikel zum Batteriemonitoring im Detail vorgestellt haben.

Die Außentemperaturanzeige

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Die Außentemperaturanzeige ist nice to have.

Interessant ist die Außentemperatur schon. Wichtig ist, dass ihr einen guten Platz für den Sensor findet. Also einen Platz, wo er nicht im Fahrtwind hängt und nicht zu sehr verschmutzt oder durch Beschädigungen gefährdet ist. Wichtig ist auch ein sinnvoller Anzeigebereich des Anzeigeinstruments. Manche Anzeigen decken nur einen kleinen Temperaturbereich ab und Temperaturen von unter minus 20 Grad Celsius oder über 40 Grad Celsius sind je nach Reiseziel und Reisezeit schnell erreicht.

An dieser Stelle könnt ihr bei einem Fahrzeug mit OBD-Schnittstelle auch auf eine häufig auslesbare Temperaturanzeige zugreifen, nämlich ganz einfach die der Ansaugtemperatur. Einige Fahrzeuge haben serienmäßig noch eine Glatteiswarnung an Bord, sobald eine bestimmte Außentemperatur unterschritten wird.

Fazit: Nice to have! Vielleicht sinnvoll für eine interessante Angabe im Reisetagebuch, doch wirklich essentiell ist das Wissen um die exakte Außentemperatur jedoch nicht.

Die Anzeige der Innentemperatur

Wofür müsst ihr wissen, wie warm oder kalt es im Fahrzeug ist? Eine Anzeige für die Innentemperatur ist eher unnötig. Ist es euch zu kalt, dreht ihr die Heizung passend auf, ist es euch zu warm, macht ihr das Fenster auf oder stellt die Klimaanlage an.

Fazit: Eher unnötig und mehr eine Komfortanzeige.

Die On-Board-Diagnose und der OBD-Leser

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Der OBD-Leser bietet vielfältige Möglichkeiten.

Jetzt ist schon öfter mal das Stichwort OBD-Leser gefallen. Verfügt euer Fahrzeug über eine solche Schnittstelle, ist das wirklich eine praktische Sache.

OBD steht für On-Board-Diagnose und es handelt sich um ein fahrzeugeigenes Diagnosesystem. Damit werden während der Fahrt verschiedenste (abgasrelevante) Parameter überwacht und etwaige Fehler angezeigt. Dies beispielsweise über die euch sicher bekannte Motorkontrollleuchte.

Die Daten wurden im Laufe der Zeit normiert und die entsprechenden Fehlercodes standardisiert (OBD 2). Doch mit einigen der am Markt erhältlichen kleinen Geräte, könnt ihr im Falle eines Falles nicht nur Fehlercodes anzeigen und löschen, sondern auch eine ganze Reihe Motorparameter anzeigen. Dabei sind einige dieser Geräte so kompakt, dass sie gut im Sichtbereich im Cockpit untergebracht werden können. Bitte beachtet beim Einsatz solcher Geräte die Herstellervorgaben und Hinweise.

Fazit: Praktisch, kompakt und vielseitig.

Der Tripmaster oder Wegstreckenzähler

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Typischer Tripmaster für das Fahren nach Roadbook.

Einen Tripmaster oder Wegstreckenzähler findet ihr vor allem im Bereich des Rallye Sports oder bei Oldtimer Rallyes. Die Angaben im sogenannten Roadbook sehen oft Teilstrecken vor, die mit dem serienmäßigen Tageskilometerzähler nicht zu zählen sind, da dieser dazu zum einen oft relativ ungenau ist und zum anderen nur in 100 Meter Schritten zählen kann. Daher eignet sich ein solcher Tripmaster auch ganz prima für Roadbooktouren.

Das Signal wird oftmals mittels eines Induktivgebers an der Kardanwelle abgegriffen oder an der Tachowelle (sofern vorhanden). Ein elektrisches Signal von einem Geschwindigkeitsgeber am Getriebe oder das GPS-Signal sind weitere Möglichkeiten.

Häufig haben Navigations-Apps -und Geräte auch verschiedene Wegstreckenzähler oder ein „Tripmaster-Display“ integriert. Eine solche App oder eine Tripmaster-App ist für den gelegentlichen Gebrauch um mal ein Roadbook auf einem Treffen oder aus einem 4×4-Reiseführer bzw. Trackbook abzufahren völlig ausreichend. Mehr dazu findet ihr hier: Offroad-Navigation für kleines Geld mit Smartphones und Tablets

Der Kompass

Ein Autokomapss ist eher etwas für sehr begrenzte Anwendungsfälle. Ein kleiner Marschkompass sollte jedoch nicht fehlen als Notfallausrüstung

Auch ein Kompass im Fahrzeug sieht nach Expedition aus und erinnert an die Zeiten, wo Reisende und Abenteurer die Sahara noch ohne GPS und nur mit Karte und Kompass durchquert haben.

Ein Kompass im Auto muss einiges ertragen, robust und sicher befestigt sein. Ein magnetischer Kompass stellt euch vor besondere Herausforderungen. Er muss – damit er genaue Werte liefert – gegen äußere elektromagnetische Einflüsse kompensiert werden. Das kann in einem Auto mitunter ein eher schwieriges Unterfangen werden und schon das Einschalten des Gebläses oder des Wischers kann zu Ablenkungen führen.

Fazit: Eher etwas für sehr begrenzte Anwendungsfälle. Wobei ein kleiner Marschkompass nicht im Gepäck fehlen sollte und sei es als Notfallausrüstung. Wichtig ist dann zu wissen wie ihr damit umgeht. Das könnt ihr beispielsweise bei den Matsch&Piste Workshops lernen.

Der Höhenmesser

Die Höhenangaben können auch dem GPS-Gerät entnommen werden.

Ein sogenanntes Altimeter gibt euch Auskunft über die aktuelle Höhe. Dieses ist nicht nur eine interessante Information für das Reisetagebuch, sondern auch sehr relevant, wenn ihr im Hochgebirge unterwegs seid.

Denn welcher Offroadreisende träumt nicht von einer Reise durch den Pamir oder die Anden? Das bereisen dieser atemberaubenden Bergwelten erfordert jedoch aufgrund der teils enormen Höhen auch eine gute, insbesondere gesundheitliche Vorbereitung. Beispielsweise ist eine Akklimatisierung essentiell. Schlägt die Höhenkrankheit zu, hilft nur ein schneller Abstieg in tiefere Lagen. Bei solchen Touren solltet ihr also immer die Höhe und das Höhenprofil im Blick haben. Dabei hilft ein Höhenmesser. Neben dem Altimeter bekommt ihr Höhenangaben auch von eurem GPS-Gerät, diversen Apps und Outdoor- und Sportuhren.

Fazit: Je nach Reiseregion eine sehr wichtige Information.

Tachometer

Der Vollständigkeit halber soll auch der Tacho nicht unerwähnt bleiben. Gemäß §57 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) müssen Kraftfahrzeuge „mit einem im unmittelbaren Sichtfeld des Fahrzeugführers liegenden Geschwindigkeitsmessgerät ausgerüstet sein“.

Fazit zu den Zusatzinstrumenten

Dies ist eine Auswahl der möglichen Zusatzinstrumente für euren Offroader. Was sind eure Erfahrungen mit Zusatzinstrumenten? Was habt ihr in euren Offroader eingebaut und auf was möchtet ihr dabei nicht verzichten?

Wichtig ist, dass ihr als Nutzer die Informationen der Zusatzinstrumente auch verwendet, die richtigen Schlüsse zieht und danach handelt. Nur dann ergeben sie einen sinnvollen Nutzen. Ebenso wichtig ist es, nicht gleich in Panik zu verfallen, wenn mal etwas Ungewöhnliches angezeigt wird und sich auch nicht ausschließlich von den Anzeigen leiten zu lassen. Die jeweilige Anzeige soll uns auf etwas aufmerksam machen Handeln müssen wir selbst. Ähnlich wie bei einem Piloten, der seine Instrumente stehts im Blick hat und daraus rational die nächsten Schritte ableitet.

Bitte bedenkt auch, dass ihr beim Fahren oft gar nicht die Möglichkeiten habt, die vielen möglichen Werte abzulesen, sondern euch auf das Fahren konzentriert. Darum sollte sich der Fahrer auf einige wenige Zusatzinstrumente für den Fahrbetrieb beschränken. Alles weitere kann auch von Zeit zu Zeit im Stand, für regelmäßige Checks oder bei auftretenden Problemen abgelesen werden.

Weitere Ausrüstungstipps findet ihr hier auf Matsch&Piste auch noch in unserer Übersicht zur „Ausrüstung für Offroad-Reisen“. Dort könnt ihr euch auch eine Packliste herunterladen und individuell ergänzen.

© Fotos: Björn Eldracher, Andreas Woithon

Text: Andreas Woithon und Björn Eldracher

 

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