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Skandinavien Reisen

Ein Überblick zu Offroad-Reisen in den beliebten nordischen Ländern

In einer unserer letzten Leserumfragen haben einige von euch Interesse an mehr Informationen zu Skandinavien Reisen geäußert. Das machen wir gern und passend zur Sommerreisesaison kommt jetzt ein kleiner Überblick zu den beliebten nordischen Ländern. Denn Skandinavien ist immer einer Reise wert.

Skandinavien, was ist das eigentlich? Skandinavien umfasst je nach Definition verschiedene Länder oder Teile davon. Wird von Skandinavien im geografischen Sinn gesprochen, so ist meist die Skandinavische Halbinsel mit Norwegen, Schweden und einem Teil Finnlands gemeint. Geschichtlich gesehen umfasst der Begriff eher Norwegen, Schweden und Dänemark. Oft wird der Begriff Skandinavien sehr weit gefasst und auf fast alle nordischen Länder angewandt. Wir möchten uns hier mit unserem Überblick zu Skandinavien Reisen auf die beliebten Reiseländer, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island konzentrieren.

Die einzelnen Länder haben jeweils ihren ganz eigenen Charakter

Jeder von euch hat bestimmt von jedem einzelnen dieser Länder ein ganz spezielles Bild vor Augen. Trolle, die im Nebel über die Berge in Norwegen hüpfen, Elfen auf den Hügeln Islands, dichte grüne Wälder in Schweden, endlose Sandstrände in Dänemark und tausende Seen in Finnland. Ist es nicht so? Skandinavien Reisen sind Vielfalt pur.

Skandinavien Reisen
Ein Troll auf Wanderschaft in den unendlichen Weiten der verschneiten Winterlandschaft – was er wohl im Schilde führt?

Norwegen

Skandinavien Reisen
Ruhe und Natur in Norwegens Fjorden.

Norwegen ist bekannt für Gletscher, wunderschöne Fjorde, kleine und große Wasserfälle, Felsen und Berge. Die bekanntesten Fjorde sind vermutlich Sognefjord, Lysefjord und der Geiranger. Überall im Land findet ihr tolle Naturlandschaften. Für Städtefans hat Norwegen ebenfalls einiges parat, beispielswiese Tromsø, Stavanger, Bergen, Trondheim und Oslo. Wenn ihr etwas Zeit mitbringt, lohnt sich der Weg zu den Lofoten. Die Inselgruppe ist von Süden über eine Fährverbindung ab Bodø und im Norden über eine Brücke erreichbar. Dort erwarten euch hochaufragende Berge, malerische Strände und viele kleine Fischerhütten, die wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten wirken.

Skandinavien Reisen
Das bunte Bergen ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Denken wir an die Geschichte Norwegens, so fallen uns natürlich sofort die Wikinger ein. Doch die Geschichte dieses Landes ist vielfältig. Bereits mehr als 10.000 Jahre v. Chr. begann nach der Eiszeit die Besiedelung der Westküste des heutigen Norwegens. Das Mittelalter war geprägt von Machtkämpfen verschiedener Häuptlinge und Herrscher sowie Kriegen. Das Denkmal Schwerter im Berg erinnert heute noch an die Schlacht am Hafrsfjord, welche im Jahr 872 stattgefunden haben soll. Daraus ging nach Siegreichem Kampf Harald Hårfagre als erster König Norwegens hervor. Heute ist das Denkmal ein Symbol für die nationale Vereinigung Norwegens und die drei Schwerter symbolisieren die drei Hauptregionen Norwegens.

Die Schwerter im Berg bei Stavanger sind Nationaldenkmal.

Später folgten Unionen mit anderen skandinavischen Ländern. Die letzte Union mit Schweden wurde 1905 aufgelöst und ein Krieg zwischen den Ländern verhindert. Im zweiten Weltkrieg gab es in Norwegen eine große Widerstandsbewegung. Die bekannteste Sabotageaktion dürfte die Sprengung der Norsk Hydro Anlage zur Schwerwasserherstellung in Rjukan gewesen sein. Heute könnt ihr das Industriearbeitermuseum besichtigen. Es gab jedoch auch Norweger die mit der Besatzungsmacht kooperierten. Diese Geteiltheit belastete die norwegische Gesellschaft und Politik viele Jahre nach Ende des Weltkriegs noch.

Wusstest ihr eigentlich, dass in Norwegen zwei Schriftsprachen vorherrschend sind?

Die norwegische Sprache gehört zu den nord-germanischen Sprachen. Das sogenannte Bokmål wird von circa 90 Prozent der norwegischen Bevölkerung geschrieben. Es handelt sich um eine Ableitung aus dem Dänischen. Nynorsk, also Neunorwegisch, ist ebenfalls anerkannte Landessprache und basiert vor allem auf ländlichen Dialekten des Landes so wie Wikinger sie damals gesprochen haben. Nynorsk wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Distanzierung zur dänischen Vergangenheit und Rückbesinnung auf die norwegischen Wurzeln entwickelt. Darüber hinaus gibt es natürlich die samischen Sprachen.

Nicht minder interessant ist, dass Norwegen etwa 95% seines Energiebedarfs aus der Wasserkraft gewinnt. Kein Wunder bei den vielen Wasserfällen, die das Land zu bieten hat.

Zahlreiche Wasserfälle bestimmen das Landschaftsbild in Norwegen.

Schweden

Schweden ist nur dünn besiedelt und etwa die Hälfte der Fläche ist mit Wäldern bedeckt. Und Schweden hat noch viel mehr zu bieten als Seen, endlose Wälder und Elche. Schwedisch Lappland ganz im Norden, das Land der Sami, zieht jedes Jahr viele Reisenden magisch an. Doch bereits Südschweden, etwa die Gegend nahe Stockholm oder die vorgelagerten Inseln Gotland und Öland haben dem Besucher so einiges zu bieten. In den mittelschwedische Regionen Dalarna und Värmland kommen Natur- und Outdoorfreunde voll auf ihre Kosten.

In Schweden kommen Natur- und Outdoorfreunde voll auf ihre Kosten.

Die Fläche des heutigen Schwedens wurde nach der Eiszeit erstmals besiedelt. Die Geschichte des Landes ist – ähnlich wie die norwegische Vergangenheit – eng mit der Wikingerzeit verknüpft. Es gibt viele historisch geprägte Verbindungen zu anderen skandinavischen Ländern. Wusstet ihr, dass die Wikinger von hier bis zum Kaspischen- und Schwarzen Meer gefahren sind und dort Handel betrieben haben?

In Schweden ist die nordische Mythologie bis heute noch präsent. So feiern die Schweden nach wie vor Feste aus längst vergangenen Tagen. Mittsommer, wenn die Schweden den längsten Tag eines Jahres feiern, dürfte das bekannteste dieser Feste sein. Dann ist richtig was los im sonst so beschaulichen Schweden.

Finnland

Landschaftlich hat Finnland eine große Vielfalt zu bieten. Von inselzerklüfteten Küsten im Westen über die große finnische Seenplatte, die hügelige Landschaften Nordkareliens im Osten oder die Wald- und Moorlandschaften des nördlichen Lapplands. Fast 90% der Fläche Finnlands ist bewaldet. Damit sehr ihr hier das waldreichste Land Europas. Die Wälder bieten einen idealen Rückzugsort für die steigende Population an Bären, Wölfen und Luchsen.

In Finnland werden euch zweisprachige Straßenschilder auffallen. Vieles ist hier auf Finnisch und auf Schwedisch angeschrieben. Das liegt an der gemeinsamen Geschichte der beiden Länder. Schweden war einst Großmacht und umfasste auch Finnland und einige Teile des Baltikums sowie Norddeutschlands. Schwedisch ist übrigens zweite Amtssprache in Finnland. Sprachlich ist Finnland ohnehin spannend. Während Deutschsprechende in Norwegen, Schweden und Dänemark noch vieles entziffern und im Kontext verstehen können, scheitern wir in Finnland kläglich. Die Sprache gehört zu den finno-ugrischen Sprachen und hat mit den nordgermanischen Sprachen nichts gemein. Das ist jedoch gar kein Problem, denn auf Skandinavien Reisen könnt ihr euch meist sehr gut auf English verständigen.

Im World Happiness Report liegt Finnland immer wieder ganz vorne und andere nordische Länder schneiden ebenfalls gut ab. Die Menschen im hohen Norden sind glücklich und zufrieden. Und Finnland ist wirklich ein Phänomen. Was dem Besucher sofort auffällt ist, dass die Menschen hier Zeit füreinander haben, ruhig, entspannt, freundlich und meist gut gelaunt sind. Finnland hat zudem die niedrigste Bevölkerungsdichte in der EU.

Dänemark

Endlose Strände und noch viel mehr in Dänemark.

Präzise heißt es Königreich Dänemark. Denn dieses besteht aus den Staaten Dänemark, Faröer (weitgehendes Selbstbestimmungsrecht) und Grönland (Selbstverwaltung). Wir wollen uns hier auf das beliebte Urlaubsziel Dänemark beschränken.

Dänemark misst in seiner Nord-Süd Ausdehnung nicht einmal 400 Kilometer und so nutzen wir es meist nur kurz als Transitland auf dem Weg in andere nordische Länder. Weite Teile des Landes sind vergleichsweise flach, nur rund 10% sind von Wald bedeckt. Das klingt nicht so spannend. Doch das wird dem Land gar nicht gerecht, denn es gibt hier viel für euch zu sehen. Seien es die endlosen Küsten und Strände auf denen teilweise sogar gefahren werden darf, die zahlreichen Burgen und Schlösser oder das bunte Kopenhagen.

Die frühesten Besiedlungen fanden vermutlich bereits in der Steinzeit statt. Später waren natürlich hier die Wikinger vertreten und bis in das 17. Jahrhundert hinein war die dänische Geschichte durch Streitigkeiten und Kriege mit Schweden geprägt.

Island

Island hautnah – die Erde lebt.

Island, die Insel weit draußen im Nordatlantik übt seit jeher eine Faszination auf Reisende aus. Schließlich ist diese Insel etwas ganz Besonderes. Durch den allgegenwärtigen Vulkanismus, überall brodelt und blubbert und dampft es auf der Insel, merkt ihr regelrecht, dass die Erde lebt.

Als die Wikinger aus Norwegen nach Island kamen, stießen sie hier vermutlich schon auf Siedler. Irische Mönche sollen bereits früher auf die raue Insel gelangt sein. Von hier aus unternahmen die Wikinger später Entdeckungsfahrten nach Grönland und weiter nach Nordamerika. Später übernahmen zunächst Norwegen und dann Dänemark die Herrschaft über Island bevor es im 19. Jahrhundert zu Unabhängigkeitsbewegungen kam. Seit 1944 ist Island ein unabhängiger Staat.

Bis nach Nordamerika gelangten die Wikinger.

Ein großer Teil der Isländer glaubt heute noch an die Existenz von Naturkräften und Elfen. Dies ist mit Blick auf die atemberaubende Natur und Landschaften der Insel nicht verwunderlich. Die Überzeugung, dass hier tatsächlich Elfen am Werk sind, geht soweit, dass die Verantwortlichen bei Infrastrukturprojekten, etwa dem Bau einer neuen Straße, äußerste Vorsicht walten lassen. Dabei geht es darum, dass bei Bauvorhaben geprüft werden muss, dass kein Kulturgut geschädigt wird. Zum Kulturgut gehören beispielsweise Felsen, die in den Überlieferungen als von Elfen bewohnt beschrieben werden.

Welches nordische Land eignet sich für wen?

Ihr seht schon an diesem kurzen Einblick, dass Skandinavien enorm vielfältig ist. Jedes der Länder hat seinen Reiz. Und so pauschal können selbst erfahrene Skandinavien Reisende keine Aussage treffen, wo es denn nun am schönsten sei.

Wagen wir trotzdem eine Einschätzung. Sind Dänemark, Schweden und Finnland vermutlich eher Länder, die sich für einen gemütlichen Familienurlaub eignen, ist Norwegen eher ein Land für Aktivurlaub. Natur- und Outdoor-Freunde kommen in allen skandinavischen Ländern voll auf ihre Kosten. Für gute Erholung und Entspannung ist in ganz Skandinavien bestens gesorgt.

Für die erste Reise in den hohen Norden eignen sich vielleicht Dänemark sowie Süd-, Mittelschweden und Südnorwegen am besten, da diese Gegenden schnell und einfach erreichbar sind und doch enorm viel zu bieten haben. Habt ihr etwas mehr Zeit, könnt ihr weiter nach Norden fahren. Unterschätzt die Entfernungen jedoch nicht. Allein Schweden hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 1.600 Kilometern, Norwegen nochmal rund 200 Kilometer mehr. Und insbesondere in Norwegen geht es nicht nur geradeaus. Bei Weitem nicht. Die schönen Sträßchen schlängeln sich geradezu um die Fjorde herum und über die zahlreichen Gebirge.

Je nach Zeit, könnt ihr natürlich eine Rundreise machen. Rund um die Ostsee oder durch Schweden nach Norden und durch Norwegen wieder zurück. Lasst euch inspirieren von diesen Reiseberichten hier auf Matsch&Piste:

Von Wasserfällen, Trollen und Moschusochsen – Mit dem Defender vierzehn Tage durch Norwegen

Ganz weit weg in Schweden

Arctic Discovery – Im Winter über den Polarkreis bis zum Nordkap

Tipps zu Winterreisen – welche in Skandinavien ihren ganz besonderen Reiz haben bekommt ihr hier:

Offroad-Reisen im Winter

Island ist schon eher ein Ziel für erfahrenere Reisende. Schaut euch dazu einmal unsere Tipps zum richtigen Furten an. Einen Islandtrip könnt ihr übrigens gut mit einem tollen Zwischenstopp auf den schon erwähnten Faröer Inseln verbinden.

Skandinavien Reisen
Island ist ein Reiseziel für erfahrenere Offroad-Reisende.

Die Anreise

So unterschiedlich wie die einzelnen nordischen Länder schon sind, so vielfältig sind die Anreisemöglichkeiten. Schauen wir uns ein paar davon an.

Dänemark ist natürlich gut über den Landweg erreichbar. Norwegen und Schweden könnt ihr gut mit der Fähre erreichen. Je nach Geschmack kommen hier vergleichsweise kurze Strecken wie etwa die rund vierstündigen Verbindungen von Hafen von Hirtshals im nördlichen Dänemark nach Larvik, Langesund oder Kristiansand im Süden Norwegen in Frage oder Nachtfähren wie die Fähre vom Kiel nach Oslo. Ebenfalls interessant ist die Verbindung von Hirtshals nach Bergen, sofern ihr direkt an die Westküste Norwegens reisen möchtet.

Skandinavien Reisen
Häufig ist für die Anreise bei Skandinavien Reisen eine Fähre das Transportmittel der Wahl.

Zahlreiche Fährverbindungen bringen euch in den Norden

Für Schweden sieht das ganz ähnlich aus. Eine kurze Strecke ist beispielsweise die etwa fünfstündige Überfahrt vom dänischen Greena nach Halmstad in Schweden. Längere Nachtfähren verkehren zum Beispiel von Kiel nach Göteborg.

Für die nicht seefesten unter euch gibt es eine Landverbindung via Dänemark nach Schweden. Die rund acht Kilometer lange Öresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö macht es möglich. Die Fahrtstrecke auf dem Landweg aus der Mitte Deutschlands nach – sagen wir einmal Göteborg – beträgt so rund 1.000 Kilometer. Mit der erwähnten Fähre ab Kiel spart ihr dabei schon 600 Kilometer Autofahrt ein. Die Brücke schlägt zudem mit rund 30 bis 200 Euro Maut zu Buche (je nach Fahrzeug). Weitere Fährverbindungen nach Schweden gibt es u.a. von Travemünde nach Malmö und Rostock nach Trelleborg. Eine Alternative bietet noch die sogenannte Vogelfluglinie. Dabei fahrt ihr über die Insel Fehmarn, nehmt die kurze Fähre von Puttgarden über den Fehmarnbelt nach Rødbyhavn auf Lolland und gelangt nach weiteren Autokilometern schließlich nach Seeland und könnt so ebenfalls die Öresundbrücke befahren. Auf der Route gibt es einige schöne Landschaften zu entdecken.

Für die nicht seefesten Offroadreisenden ermöglicht die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö eine Landverbindung.

Nach Finnland kommt gerade bei einer Ostseeumrundung natürlich der Landweg in Frage. Einmal durch Polen, die baltischen Länder und via St. Petersburg nach Finnland. Hier könnt ihr abkürzen und eine der Fähren vom estnischen Tallin nach Helsinki nehmen. Nach Finnland gelangt ihr auf der täglich bedienten Fährroute Travemünde-Helsinki auch direkt. Weitere gute und komfortable Verbindungen nach Finnland gibt es von Schweden, z.B. Stockholm – Åland Inseln – Turku oder Kapellskär – Åland Inseln – Naantali.

Die Islandfähre nimmt eine Sonderstellung unter den Fähren in die nordischen Länder ein

Die Überfahrt auf die Insel führt den Reisenden in den Nordatlantik. Islandreisende kennen das: diese Verbindung ist nicht immer schaukelfrei und es kann ein ganz schöner Sturm tosen. Die MS Norröna fährt einmal in der Woche vom dänischen Hafen Hirtstals nach Tórshavn auf den Färöer-Inseln und weiter in den Hafen von Seyðisfjørður  auf Island. In der Hochsaison gibt es sogar zwei wöchentliche Abfahrten von Dänemark auf die Färöer-Inseln. Die Fährverbindung ist seit Jahren gut gefragt und eine sehr frühzeitige Buchung empfehlenswert. Für die An- und Abreise nach Island müsst ihr so rund eine Woche einplanen.

Die Norröna pendelt zwischen dem Norden Dänemarks, den Faröern und Island.

Straßenmaut bei Skandinavien Reisen

Hinsichtlich der Maut gibt es in den nordischen Ländern ein paar Besonderheiten zu beachten.

Fangen wir ganz einfach mit Schweden an. Hier zahlt ihr keine Autobahngebühren. Einige Brücken – wie die schon erwähnte Öresundbrücke – sind mautpflichtig und werden vor Ort an Mautstationen bezahlt. Für weitere Brücken erfolgt die Mauterhebung ähnlich wie bei der im Folgenden beschrieben City-Maut. Denn es gibt die City-Maut in den Städten Stockholm und Göteborg. Passiert ihr eine Citymaut-Erfassungsstelle wird bei der schwedischen Transportbehörde euer Kfz-Kennzeichen registriert, die Rechnung bekommt der Fahrzeughalter zugeschickt und die Bezahlung erfolgt über die Seite ePass24, wo ihr zur einfacheren Bezahlung optional ein Konto anlegen könnt. Übrigens, die Plattform wird gemeinsam mit anderen Betreibern und ihr könnt darüber teilweise die Maut und Inländische Fähren in Norwegen bezahlen.

In Norwegen ist für einige Tunnels und andere Streckenabschnitte ebenfalls Maut fällig. Die betreffenden Strecken sind durch Schilder frühzeitig angezeigt. Hinzukommt in einigen Städten wie etwa Oslo oder Bergen ebenfalls eine City-Maut. Die Preise richten sich u.a. nach der Durchfahrtszeit (in der „rushhour“ kann die Maut deutlich teurer sein) und der Antriebsart (Diesel, Benzin, Elektro) des benutzten Fahrzeugs. Bei vielen Strecken in Norwegen erfolgt, wie in Schweden, eine Registrierung des Kennzeichens mittels Videoüberwachung und ihr bekommt nach einer Weile die Rechnung zugeschickt. Ihr könnt euch, wie schon erwähnt bei ePass24 oder AutoPASS.no registrieren und eure Mautverbindlichkeiten online einsehen und bezahlen. AutoPASS heißt das norwegische Mautsystem und eine weitere Möglichkeit ist es, dass ihr einen Vertrag abschließt. Dann bekommt ihr einen Chip zugesandt und die Mautgebühren werden darüber abgerechnet.

In Norwegen befahrt ihr zahlreiche Tunnel – einige davon sind mautpflichtig.

Auf Island ist im Norden eine Maut im Vaðlaheiðargöng Tunnel fällig. Diese muss ebenfalls online per Kreditkarte bezahlt werden. Achtet daher darauf, dass eure Karte für Zahlungen im Internet freigeschaltet ist.

Hinzukommen die Inlandsfähren in den Fjorden Norwegens und private Mautstraßen

Hier wird meist nur noch das Kennzeichen vom Personal erfasst und die Abrechnung erfolgt wie oben beschrieben. Eine kleine Besonderheit gibt es noch in Norwegen. Die privaten Mautstraßen. Hier seht ihr ganz unterschiedliche Abrechnungssysteme. Die Bar-Kassen auf Vertrauensbasis sind vielfach verschwunden. Häufiger findet ihr nun automatische Schranken, an denen per Kreditkarte zu zahlen ist oder ebenfalls eine Kennzeichenerfassung und anschließende online Bezahlung der fälligen Maut. Teilweise ist die Bezahlung mit der norwegischen Bezahl-App Vipps vorgesehen. Für die Nutzung benötigt ihr ein norwegisches Bankkonto/ Kreditkarte, eine norwegische Identitätsnummer  und eine norwegische Telefonnummer. Daher bietet es sich an etwas Bargeld in Landeswährung mitzuführen. So könnt ihr vielleicht einen netten Norweger bitten, die Maut für euch per App zu entrichten.

Instruktionen zur Bezahlmethode findet ihr an der jeweiligen Mautstrecke. Keine Angst, das ist alles ganz einfach.

Instruktionen an einer privaten Mautstrasse  – alles ganz einfach.

Weitere Hinweise und Tipps zur Reisevorbereitung und für unterwegs

Die Besonderheit der Maut an Privatstrassen haben wir schon erwähnt. Darüber hinaus gibt es noch ein paar spezielle Dinge bei Skandinavien Reisen.

In Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland und Island gilt eine Lichtpflicht auch am Tag. Und zwar ganzjährig. Ein Verstoß kostet je nach Land etwa 30 bis 200 Euro, ggf. mehr. Immer mehr Fahrzeuge sind mit Tagfahrlicht ausgestattet. Dies häufig mit der Folge, dass ihr in den zahlreichen Tunnels und bei diesiger Sicht immer mal wieder insbesondere von hinten schlecht erkennbaren Autos auf der Straße habt. Empfehlenswert ist es daher mit Abblendlicht zu fahren, bei schlechten Sichtverhältnissen sowieso. Mehr zum Thema Licht findet ihr auf der Themenseite zur Fahrzeugbeleuchtung.

Wichtig bei Skandinavien Reisen: ganzjährige Lichtpflicht auch am Tag.

Nicht nur im Winter solltet ihr bei der täglichen Routenplanung die Straßenverhältnisse im Auge behalten. Ähnlich wie die bekannten Internetseiten zur Befahrbarkeit der Alpenpässe, gibt es hierfür gute Informationsquellen im Internet. Für Island ist das die Karte zu Straßenzustand und -sperrungen auf der Insel, für Norwegen ist dieses die Seite der dortigen Straßenverkehrsbehörde „Statens vegvesen“, welche ebenfalls in Form einer Landkarte Auskunft über Sperrungen und weitere Verkehrsmeldungen gibt. In Schweden gibt es das Pendant „trafikverkert“ und in Finnland die „Verkehrswetterwarnungen“ des Finnischen Meteorologischen Institutes.

Im Winter gibt es noch ein paar spezielle Regelungen hinsichtlich der Verwendung von Winterreifen und Schneeketten.

Skandinavien Reisen
Winterreisen haben in Skandinavien ihren besonderen Reiz.

In den nordischen Ländern haben Kreditkarten das Bargeld weitestgehend abgelöst. Wichtig ist es daher nicht nur eine Kreditkarte dabei zu haben, sondern eine mit PIN. Denn häufig wird mit Karte und PIN bezahlt, wobei sich daneben das kontaktlose Bezahlen mittels Karte und Near Field Communication ohne weitere Authentifizierung immer mehr durchsetzt.

Wie ist das mit dem Wildcampen und Offroadfahren?

Immer wieder taucht die Frage nach dem Wildcampen im Zusammenhang mit dem sogenannten Jedermannsrecht auf. Schauen wir uns daher in den einzelnen Ländern an wie das für unser fahrzeugbasiertes Reisen aussieht.

Schweden

Gerade in Schweden wird im Zusammenhang mit dem Wildcampen gerne das Jedermannsrecht angesprochen. Doch was besagt dieses eigentlich? Nun das Jedermannsrecht räumt den Menschen die Möglichkeit ein sich frei in der Natur zu bewegen ohne diese zu beschädigen. Sei es zum Paddeln, Wandern, Radfahren, Skilaufen oder anderen Aktivitäten. Das Jedermannsrecht gilt im Allgemeinen in der Natur und außerhalb privaten Eigentums sowie der speziell geschützten Gebiete wie beispielsweise Nationalparks und es ermöglicht das Zelten in der Natur. Das Wildcampen mit einem motorisierten Fahrzeug wird jedoch vom „Terrängkörningslagen“, welches das Fahren mit motorisierten Fahrzeugen im Gelände regelt, eingeschränkt. Dieses Gesetz verbietet es euch mit Kraftfahrzeugen abseits von Wegen zu fahren oder zu campen.

Also gibt das Jedermannsrecht niemandem ein Recht darauf mit einem Fahrzeug in der Natur abseits von Wegen zu fahren oder zu campen. Und dies ist auch gar nicht erforderlich, denn es gibt in Schweden so viele wunderschöne legal befahrbare unbefestigte Strecken und Wege zu entdecken und schöne Campingplätze inmitten der Natur.

Wald und Schotter – im Norden gibt es noch zahlreiche unbefestigte Strecken zu befahren.

Noch ein Tipp für die Hundebesitzer unter euch. Zwischen dem 1. März und 20. August dürfen Hunde in der Natur nicht frei herumlaufen um Wildtiere während der Brut- und Geburtszeit besonders zu schützen. Zu allen anderen Zeiten des Jahres verlangt das Gesetz ebenso, dass Hunde einer ausreichenden Kontrolle unterliegen, um zu verhindern, dass sie andere Tiere gefährden. In den Rentierzuchtgebieten und Nationalparks müssen Hunde stets angeleint werden, in einigen Parks sind keine Hunde erlaubt. Macht euch unbedingt vor Ort schlau.

Norwegen

In Norwegen sieht dies ganz ähnlich aus. Bußgelder für Verstöße sind horrend und werden mittlerweile – nach einer regelrechten Schwemme von Campern während der Pandemie kombiniert mit vermehrt rücksichtslosem Verhalten dieser – weitaus strenger geahndet.

Gezeltet werden darf hier für maximal zwei Tage. Zelte dürfen nicht so nah an einem bewohnten Haus aufgestellt werden, dass es die Ruhe der Bewohner stört, auf jeden Fall aber nicht näher als 150 Meter. Details findet ihr im Gesetz über Aktivitäten im Freien.

Das Offroadfahren abseits des öffentlichen Straßenverkehrsnetzes ist in Norwegen untersagt. Dies ist im Gesetz über den Kraftverkehr in Randgebieten und Wasserstraße geregelt. Dies gilt im Übrigen für eine ganze Reihe von Fahrzeugen, sogar e-Bikes. Dazu kommen dann noch verschärfte lokale bzw. kommunale Regel und Regeln von den Landeigentümern (z.B. Energie-Konzerne).

Doch in Norwegen gibt es wie in Schweden und Finnland immer noch zahlreiche schöne unbefestigte Straßen, die legal befahren werden dürfen. Hinzukommen diverse Offroadparks, in denen ihr legal Offroadfahren könnt. Das Gelände des Østfold Offroad Klubb ist so eine Möglichkeit. Weiter Informationen dazu findet ihr beim Norsk Motor Klubb.

In Norwegen, Schweden und Finnland gibt es viele legal befahrbare unbefestigte Strecken.

Finnland

In Finnland ist das Zelten auf unkultivierten Flächen durch das Jedermannsrecht erlaubt. Ihr dürft sogar Beeren und Pilze sammeln, so lange diese nicht unter geschützte Arten fallen. Das Wildcampen mit einem motorisierten Fahrzeug jedoch nicht. Das Offroadfahren ohne die Erlaubnis des Landeigentümers ist ebenfalls nicht legal.

Wichtig ist, dass wir uns immer wieder daran erinnern, dass mit Rechten, wie eben auch dem Jedermannsrecht, eine Verantwortung kommt.

Die Natur ist sehr empfindlich. Dies gilt insbesondere für Torflandschaften und weiche Waldböden. Hinterlasst keine unnötigen Spuren, betretet keine Privatgrundstücke und verhaltet euch besonders umsichtig in den Nationalparks.

Dänemark

Das Wildcampen ist in Dänemark untersagt und mögliche Bußgelder können die Reisekasse schwer belasten. Nimmt ein Aufenthalt oder eine Übernachtung außerhalb dafür vorgesehener und genehmigter Plätze mit Fahrzeugen den Charakter eines Campingaufenthaltes an, so kann unter Umständen ein Verstoß gegen die Regelungen der dänischen Campingordnung vorliegen. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es eine Vielzahl ausgewiesener Naturzeltplätze im dänischen Staatsforst gibt, wo ihr – der Name sagt es schon – euer Zelt für eine Nacht aufschlagen dürft. Motorisiertes Befahren dieser Plätze ist allerdings nicht gestattet und es dürfen maximal zwei Zelte (maximal 3-Mann-Zelt) an einem Platz aufgestellt werden. Darüber hinaus gibt es in Dänemark noch kostenpflichtige sogenannte Naturlagerplätze mit einfacher Ausstattung. Hier dürft ihr zwei Tage mit eurem Zelt stehen. Ein motorisiertes Befahren ist ebenfalls nicht erlaubt. Details dazu findet ihr auf den Seiten des Dänischen Umweltministeriums.

In Dänemark ist übrigens geregelt, dass Dachzelte auf Autos als sogenannte Campingeinheiten gelten. Damit scheidet ein Übernachten auf einem Parkplatz ebenfalls aus. Es gibt jedoch Kommunen – diesen obliegt die Genehmigungshoheit für Campingplätze und ähnliche Stellplätze – die beispielsweise das Übernachten mit dem Dachzelt in Häfen, Bootshäfen und anderen Freizeiteinrichtungen genehmigt haben. Hier ist es wohl die beste Möglichkeit sich vor Ort zu erkundigen.

Island

Das isländische Naturschutzgesetz regelt unter anderem die Zulässigkeit von Outdoor-Aktivitäten und Verhaltensstandards in der Natur. Darin ist etwas ganz Ähnliches wie das aus den anderen Ländern schon bekannte Jedermannsrecht vorgesehen. Bereits 2015 ist eine Neufassung des Gesetzes in Kraft getreten, die wesentliche Änderungen  zum Camping beinhaltet.

Auch wenn große Flächen Islands, einsam, vollkommen ungenutzt und unbewohnt sind und dadurch euer Freiheitsempfinden verständlicherweise noch größer wird, solltet ihr allein aus Rücksicht auf Umwelt und Natur nur auf den dafür vorgesehen Plätzen campen. Schon mit dem Zelt ist das Wildcampen auf Island stark eingeschränkt. Das Zelten mit maximal drei Zelten ist jedoch – mit ein paar Ausnahmen – in unbewohntem Gebiet für eine Nacht erlaubt, es sei denn, der Grundbesitzer hat einen anderslautenden Hinweis angebracht. In Naturschutzgebieten und in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen gibt es zahlreiche Einschränkungen dieses Rechts. In den Nationalparks ist das Wildcampen auch mit Zelt untersagt.

Mit Fahrzeugen sieht es sehr viel strenger aus. Gemäß einer Polizeiverordnung wurde in Süd-Island bereits Ende 2017 jegliches Campen außerhalb von Campingplätzen verboten und Verstöße mit einer Geldstrafe belegt. Dies unter anderem, da die bis dahin geltenden Regelungen keine expliziten Aussagen zu Wohnmobilen und ähnlichen Fahrzeugen enthielten und die Behörden oftmals machtlos waren, wenn Parkplätze, öffentliche Parks, Siedlungen und sogar Schulgelände und ähnliches regelrecht mit Wohnmobilen zugestellt wurden.

Wurde das Wildcampen mit Fahrzeugen teilweise in früheren Jahren zumindest geduldet, reagierte die Regierung mit einem vollständigen Verbot auf das unsägliche Verhalten vieler Urlauber. Seitdem ist das Übernachten in Wohnwagen, Wohnmobilen oder ähnlichen Fahrzeugen außerhalb von offiziellen Campingplätzen oder dafür freigegebenen städtischen Gebieten illegal (Ausnahme: der Grundstückseigentümer hat seine Erlaubnis erteilt). Details findet ihr auf der Seite des Isländischen Umweltamtes.

Offroadfahren auf Island

Das Fahren im Gelände ist gemäß § 31 Abs. 1 des isländischen Naturschutzgesetzes zum Schutz der Natur untersagt. Eine Ausnahme bildet das Fahren auf Gletschern und schneebedecktem Boden abseits der offiziellen Straßen und außerhalb von städtischen Gebieten. Dies jedoch nur insoweit der Boden gefroren ist und keine Gefahr von Naturschäden besteht. Das haben diejenigen von euch, die schon mal auf Island waren bestimmt schon einmal gesehen, wenn so ein beeindruckender isländischer Bigfoot-Umbau sich mit seinen riesigen Reifen den Weg übers Eis bahnt. Und wenn ihr so mal einen Geländewagen abseits der Wege seht, dann handelt es sich vermutlich um eine der Ausnahmen vom Offroad-Fahrverbot, beispielsweise für landwirtschaftliche Arbeiten, Forschung oder Rettungsarbeiten.

Ausnahmen vom Offroad-Fahrverbot gibt es natürlich für die Rettungskräfte.

Abseits der Pisten zu fahren ist auf Island gar nicht erforderlich. Es gibt dort so viele tolle Pisten zu befahren. Und einige der legal befahrbaren Strecken haben es wirklich in sich und sollten ohnehin nur mit viel Offroaderfahrung unter die Stollen genommen werden.

Beeindruckender isländischer Bigfoot-Umbau für das Befahren von Eis und Schnee.

Verhalten wir uns so, dass wir die schönen Plätze noch lange besuchen können

Soweit unsere aktuellen Recherchen und Informationen die wir von vor Ort erhalten haben. Vielen Dank an dieser Stelle für die vielen freundlichen Auskünfte dazu. Macht euch immer vor Ort oder bei der Reiseplanung mit den geltenden Regeln vertraut und haltet euch an diese. Dazu noch ein paar hilfreiche Hinweise.

Natürlich wird das Freistehen an der ein oder anderen Stelle oftmals geduldet, wenn mal eine Nacht auf einem Parkplatz gestanden wird mit einem einzelnen Fahrzeug. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass es erlaubt ist und spätestens, wenn regelmäßig mehrere Fahrzeuge dort ihr Nachtlager aufschlagen, wird es häufig irgendwann nicht mehr geduldet. Also wenn an einem schönen Platz schon jemand steht besser weiterfahren und einen anderen Platz suchen. Mit Freiheit kommt auch Verantwortung. So liegt es an jedem einzelnen von uns, mit den Freiheiten, die wir haben so umzugehen, dass wir sie noch lange genießen können. Verliert die Waldbrandgefahr im Sommer nicht aus den Augen und stellt euer Fahrzeug nicht auf leicht entzündlichem Boden ab.

Wie immer sind es die einfachen Dinge, die wir alle dazu beitragen können, dass wir unseren Hobbies noch möglichst lange nachgehen können. Gehen wir mit gutem Beispiel voran, bleiben auf den legal befahrbaren Wegen, Campen nur da wo es erlaubt ist, nehmen unseren Müll wieder mit oder verlassen den Nachtplatz sogar sauberer als wir ihn vorgefunden haben und nehmen Rücksicht auf andere, die ebenfalls die Natur genießen, etwa Radfahrer, Reiter und Spaziergänger sowie Anwohner. Beachtet die lokalen Regeln zum Feuermachen. Meist ist dies nur an dafür vorgesehen Plätzen erlaubt. Die Waldbrandgefahr ist nicht nur im Hochsommer hoch.

Es geht hier nicht darum den Finger zu erheben, sondern darum dafür zu sensibilisieren, dass wir nur Gast in der Natur sind und wir uns so verhalten sollten, dass wir diese noch lange genießen können.

Nun noch ein paar Skandinavien Highlights für euch

Norwegen

Wart ihr schon mal auf dem Peer Gynt Vegen in Norwegen unterwegs? Nein? Solltet ihr machen. Diese geschotterte Bergestraße führt euch auf rund 60 Kilometern durch die schöne Natur des Espedalen. Die Strecke verläuft westlich der E6 zwischen Otta und Lillehammer. Insofern bietet sich dieser schöne Abstecher auf dem Weg von oder zur Fähre an. Es handelt sich um eine Mautstraße welche von etwa Mai bis zum nächsten Schnee geöffnet ist. Gezahlt wird an automatischen Schranken. Benannt ist die Bergstrecke nach einem bekannten norwegischen Gedicht.

Idyllische Strecke entlang des Peer Gynt Vegen.

Etwas weiter östlich vom Peer Gynt Vegen findet ihr übrigens ein weiteres Must-see in Norwegen „The big silver moose“ oder auch bekannt als Storelgen. Es handelt sich dabei um die zweihöchste Elchskulptur der Welt.

„The big silver moose“, die zweihöchste Elchskulptur der Welt.

Weiter nördlich gelangt ihr nach Røros. Dies ist eine ehemalige Bergbaustadt und Welterbe der UNESCO. Hier wurde bis in die 1970er Jahre Kupfererz abgebaut. Heute könnt ihr durch die Gassen schlendern und die hübschen Häuschen bestaunen. Hier findet übrigens der bekannte Wintermarkt statt.

Skandinavien Reisen
Im UNESCO Welterbe Røros.

Ein Traumziel in Norwegen sind natürlich immer noch die schon erwähnten Lofoten. Die Inselgruppe im Europäischen Nordmeer lockt mit imposanter Natur, hochaufragende Felsformationen, beschaulichen Fischerdörfchen und den faszinierenden  Nordlichtern im Winter. Doch aufgepasst: das Wetter ändert sich hier rasend schnell.

Bis hierher müsst ihr schon eine ordentliche Strecke in Kauf nehmen. Ihr erreicht die Lofoten von Süden her über die dreieinhalb stündige Fährverbindung von Bodø nach Moskenes. Diese ist in den Sommermonaten begehrt, besser vorbuchen oder Zeit mitbringen. Eine Alternative ist die Landverbindung über die E10 von Narvik aus.

Schweden

Folgt ihr der E10 hingegen nach Osten, so kommt ihr bald nach Kiruna. Kiruna ist bekannt für die größte Untertage-Eisenerzmine der Welt.  Einen Teil davon könnt ihr besichtigen. Vom Touristencenter in Kiruna starten spannende Besichtigungstouren in das nahegelegene Bergwerk. Zum Übernachten bietet sich dann der Campingplatz direkt in der Stadt gelegen an.

Schweden hat vor allem eines zu bieten: Natur. Eine sehr schöne Ecke für Outdoorbegeisterte ist die mittelschwedische Provinz Dalarna an der Grenze zu Norwegen gelegen. Hier findet ihr endlose Wälder, atemberaubende Wasserfälle, klare Seen und – etwas untypisch für Schweden – tatsächlich Gebirge. Ein besonderes Highlight der Gegend ist der Fulufjället Nationalpark.

Sommer wie Winter ein tolles Ziel, der Njupeskär Wasserfall im Fulufjället Nationalpark.

Wenn ihr euch für Schlösser interessiert, solltet ihr ins östliche Schweden reisen. Denn ganz anders als der Westen und doch nicht weniger interessant und schön anzuschauen ist die Gegend um Norrköping westlich von Stockholm welche für ihre vielen kleinen Schlösser bekannt ist. Auch die Schärengärten laden zum Verweilen ein.

Entspannung findet der Reisende in den schwedischen Schärengärten.

Finnland

Ihr seid keine Städtefans? Helsinki sollte euch trotzdem einen Besuch wert sein. Vielleicht lässt sich das mit der Abfahrt oder Ankunft der Fähre verbinden. Die Hauptstadt Finnlands liegt direkt an der Ostsee und ist für eine Stadt wirklich sehr grün. Auffällig ist, dass es für eine Hauptstadt ausgesprochen ruhig und entspannt zugeht. Besonders sehenswert sind der Weiße Dom, das Wahrzeichen der Stadt, die alte Markthalle und die vielen kleine Stände am Hafen sowie die Prachtstraße, die Esplanadi im Zentrum um nur einige zu nennen. Wenn ihr in Ruhe die Stadt besichtigen möchtet, könnt ihr beispielsweise auf dem etwas außerhalb gelegenen Campingplatz übernachten und stressfrei mit der Bahn in die Stadt fahren.

Wenn es euch dann wieder hinaus in die Natur zieht, dann lasst euch den Koli Berg im Osten Finnlands keinesfalls entgehen. Der Koli ist keine 400 Meter hoch, also eigentlich eher ein Hügel, doch steht ihr erstmal auf dem Gipfel fühlt ihr euch durch die flache Seenlandschaft ringsherum tatsächlich fast wie im Gebirge. Von dort oben könnt ihr wunderbare Ausblicke genießen.

Fantastischer Ausblick vom Koli Berg.

Nicht minder interessant ist ein Besuch des Arktikum in der Stadt Rovaniemi am Polarkreis. Das Arktikum besteht aus zwei Teilen: dem Lapplandmuseum und dem Arktischen Zentrum. Hier könnt ihr vieles über die Geschichte Lapplands und die Völker des Nordens, ihr Leben und ihre Kultur erfahren. Fahrt ihr dann weiter ganz in den Norden Finnlands kommt ihr nach Nuorgam. Nuorgam ist der nördlichste Ort in Finnland und der EU.

Am Polarkreis in Rovaniemi – hier gibt es nicht nur das Weihnachtsmanndorf, sondern auch das Arktikum zu besichtigen.

Dänemark

Habt ihr schonmal etwas vom Leuchtturm von Rubjerg Knude gehört? Nein, dann müsst ihr euch diesen unbedingt ansehen. Der Leuchtturm befindet sich ganz im Norden Dänemarks und wurde bereits 1900 eingeweiht. Damals waren die Dünen hier nur rund 3 Meter hoch. Heute findet ihr ein wahres Dünenmeer rund um den berühmten Leuchtturm. Berühmt wurde der Leuchtturm von Rubjerg Kunde 2019. Im Oktober wurde der Turm in einer aufwändigen Aktion 70 Meter verschoben. Dies um einen Sturz ins Meer in Folge der Erosion zuvorzukommen.

Der spätestens seit 2019 berühmte Leuchtturm von Rudbjerg Knude.

Und Dänemark hat für uns Offroadreisende noch eine Besonderheit. Gekennzeichnete Autostrände. An zahlreichen Stränden dürft ihr nämlich mit eurem Fahrzeug auf dem Strand fahren. Doch Vorsicht: Die Beschaffenheit des Sands kann mitunter tückisch sein und hat schon für die ein oder andere Bergeaktion gesorgt. Beachtet unbedingt die Gezeiten, Abschnitte können überflutet werden.

Island

Island an sich ist schon spektakulär und ein echtes Highlight unter den Skandinavien Reisen. Tolle Pisten, Gletscher, Vulkanismus, Geysire, brodelnde Schlammlöcher.

Jökulsárlón im Süden ist eine Gletscherlagune. Hier könnt ihr Eisberge beobachten wie sie durch die Lagune hinaus in den offenen Atlantik schwimmen. Immer wieder brechen dabei kleinere Stücke ab welche am schwarzen Sandstrand liegen bleiben. Mit ein bisschen Fantasie könnt ihr hier in den Formen Tiere, Trolle und vieles mehr erkennen.

Die fantastische Gletscherlagune Jökulsárlón lädt zum Verweilen ein.

Bleiben wir beim Wasser dann darf der Besuch des Dettifoss, einer der größten Wasserfälle Europas, nicht fehlen auf einer Islandtour. Hier stürzt das Wasser auf einer sagenhaften breite von 100 Metern in die Tiefe. Ein beeindruckendes Schauspiel.

Das beeindruckende Naturschauspiel der isländischen Wasserfälle.

Ein weiterer Höhepunkt auf einer Islandreise könnte eine Whalewatching Tour vom Hafen von Húsavík aus sein. Húsavík liegt im Nordosten Islands. Vom beschaulichen Ort, der einen tollen Blick über die Bucht bietet werden zahlreiche Whalewatching Touren angeboten. In der Nähe von Húsavík liegt der bekannte Myvatn-See.

Vom beschaulichen Hafen in Húsavík starten Whalewatching Touren.

Schaut mal rein in unsere Artikelreihe Island als Offroad-Reiseland:

Island als Offroad-Reiseland Teil 1

Island als Offroad-Reiseland Teil 2 und

Island als Offroad-Reiseland Teil 3

Weitere Reisetipps zu Island findet ihr im Interview mit Jón Baldur Þorbjörnsson, einem erfahrenen Touristen-Guide aus Island.

Viel Spaß auf eurer Skandinavien Reise

Wir hoffen euch mit diesem Artikel einen Überblick zu Skandinavien Reisen geben zu können. Es ist nicht einfach lohnenswerte Ziele und Sehenswürdigkeiten herauszupicken, denn es gibt so viele schöne Orte auf einer Skandinavien Reise zu sehen. Fahrt los, seid neugierig und lasst euch täglich neu überraschen und inspirieren.

Unternehmt ihr auch gerne Skandinavien Reisen? Was ist euer Lieblingsreiseziel und habt ihr noch ein paar Tipps für den hohen Norden auf Lager?

 

© Fotos: Björn Eldracher